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Alt 18.07.2007, 22:36
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Kirsten BM Kirsten BM ist offline
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Jürgen Sauer
Körmeister am 14.7.2007 in Bensheim
Vorstandsmitglied *** e. V.

„Hitzetod“

Der Club für Molosser e. V. hat am 14.7.2007 im Hotelpark des Alleehotels „Europa“ in Bensheim eine ZVP durchgeführt.
Es wurden 18 Hunde zur ZVP und 2 Hunde zur Registrierung vorgestellt.
Ein Ehepaar war mit 4 Hunden (BX) dort erschienen, wovon
2 Hündinnen zur ZVP angemeldet waren. Unter den 4 Hunden befand sich ein 3-jähriger BX-Rüde. Vor Beginn der Veranstaltung war schon zu beobachten, dass die 4 BX alle an ihnen vorbeilaufenden Menschen und Hunde stark verbellten. Dieses Verhalten setzte sich auch zu Beginn der Veranstaltung fort, was dazu führte, dass sich verschiedene Teilnehmer beschwerten. Nach Rücksprache mit dem ausführenden Körmeister ging Frau Annemarie Maul auf die beiden Hundehalter zu, um eine Entschärfung herbeizuführen. Diese Intervention führte dazu, dass die beiden Hundehalter sich in der Weise trennten, dass jeder von beiden nur noch 2 Hunde in einem entsprechenden Abstand zueinander an der Leine hatte.
Hierdurch kehrte Ruhe ein. Die ZVP wurde reibungslos durchgeführt und war gegen 18.45 Uhr beendet. Die betroffene Hundehalterin stellte 2 BX-Hündinnen zur ZVP vor. Beide Hündinnen haben die ZVP bestanden. Das Wesen der vorgestellten Hündinnen war in keiner Weise zu beanstanden und dem Körmeister gegenüber völlig neutral.

Neben der ZVP hat der *** e. V. an diesem Tag auch ein Züchterseminar unter der Leitung des Zuchtleiters Andreas Kirschstein zeitversetzt durchgeführt.
Zum Hergang, wie es letztlich zu dem bedauerlichen Tod des
3-jährigen BX-Rüden kommen konnte, ist folgendes festzustellen:
Nach ihrer durchgeführten ZVP hat sich die betroffene Hundehalterin zum Züchterseminar begeben. Die 4 Hunde hat sie ihrem Ehemann überlassen. Dieser versorgte die Hunde in der Art und Weise, dass er jeweils 2 Hunde wechselweise für 30 Minuten in den Kofferraum seines Pkw (Volvo 940 Kombi) sperrte und die Fenster entsprechend öffnete. Er hat sich offenbar von seinem Fahrzeug entfernt und die beiden im Auto befindlichen Hunde sich selbst überlassen.
Die Außentemperaturen betrugen an diesem Tag ca. 35 Grad.
In diesem Fahrzeug ist der BX-Rüde verendet.
Es steht außer Frage, dass sich der betroffene Ehemann tierschutzwidrig und falsch verhalten hat. Sein Fehlverhalten führte zum Tod des BX-Rüden und ist von strafrechtlicher Relevanz. Jedes Kind weiß, dass man bei derartigen Temperaturen keine Hunde in ein Auto sperrt und sie unbeaufsichtigt ihrem Schicksal überlässt. Inwieweit ein Fehlverhalten der betroffenen Ehefrau anzulasten ist, mag dahingestellt sein. Sie war zum Zeitpunkt Teilnehmerin des Züchterseminars, hat sich auf die Versorgung der Hunde durch ihren Ehemann verlassen und hatte durch ihre Abwesenheit keinen direkten Einfluss auf die Situation.

Das Fahrzeug des betroffenen Ehepaares befand sich auf dem öffentlichen Hotelparkplatz. Der Parkplatz war voll besetzt.
Der Parkplatz war weder vom Hotelpark aus, noch vom Tagungsraum des Züchterseminars, einsehbar.
Auf dem Hotelgelände bewegten sich an diesem Tag ca.
50 Mitglieder des Club für Molosser e. V..

Gegen 19.00 Uhr erlangten die Vorstandsmitglieder Braun und Sauer sowie unser Geschäftsstellenleiter Uwe Jokisch Kenntnis von den Ereignissen. Man begab sich sofort zum Parkplatz und fand dort ein auf dem Boden sitzendes, völlig verstörtes Hundehalter-Paar und 3 BX-Hündinnen vor. Neben dem Fahrzeug lag der verstorbene BX-Rüde.
Auch andere Hotelgäste versammelten sich.
In einer derartigen Situation hilft kein „Geschrei“ und auch kein „Gebrüll“.
Es sind Besonnenheit und Hilfe gefragt. Besonnenheit bei den beiden betroffenen, sichtlich überforderten Hundehaltern und Hilfe für die 3 angeschlagenen BX-Hündinnen, welche glücklicherweise das Geschehen überlebt haben. Gleichwohl wurde den Hundehaltern ihr Fehlverhalten deutlich vor Augen geführt.
Nach einer entsprechenden Erstversorgung von Hunden und Haltern wurde der Kadaver des verstorbenen Hundes gem. den gesetzlichen Bestimmungen einem Tierarzt zugeführt (TKBesG).
Bei einer der drei Hündinnen war eine tierärztliche Versorgung notwendig. Die Hündin hat keinen Schaden genommen und es geht ihr gut.
Offenbar erstattete ein Hotelgast bereits während der Ereignisse Strafanzeige. Dies führte dazu, dass die Polizei die entsprechenden Ermittlungen an Ort und Stelle aufgenommen hat.
Die betroffenen Hundehalter haben an der Zuchtschau am Folgetag in Darmstadt teilgenommen. Dies ist jedem seine eigene Sache. Eine Versagung der Teilnahme oder ein Ausschluss von der Zuchtschau ist nach der Zuchtschauordnung nicht möglich. Die Hunde wurden ordnungsgemäß gemeldet und das Meldegeld wurde entrichtet.

Die diesbezüglichen Schilderungen und Darstellungen in den verschiedensten Molosser-Foren sind falsch und entsprechen nicht den tatsächlichen Ereignissen. Die Personen, die dort ihre Meinung kundtun waren nicht vor Ort. U. a. wird von 3 verstorbenen Hunden berichtet. Dies entspricht nicht der Wahrheit.

Ich finde es beschämend, wie der Tod dieses Hundes ausgenutzt wird, um dem Vorstand und auch dem Club für Molosser e. V. zu schaden. Die Veröffentlichung eines Bildes des Hundehalters, auch mit „Augenbalken“, halte ich für bedenklich. Der Mann wird wie ein „Verbrecher“ dargestellt.
Ein Hund ist durch ein Fehlverhalten zu Tode gekommen.
Der Vorgang ist tragisch und verwerflich. Jedoch sollte auch hier der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben.
Von dieser Art der Berichterstattung muss der Club für Molosser e. V. sich distanzieren.

Während sich die einen um eine Hündin kümmern, der das Blut aus dem After und dem Maul läuft, sitzen andere am
Computer und schreiben ihren unsachlichen und emotionalen Unsinn.

Inwieweit das Fehlverhalten des Hundehalters eine Maßregelung durch den Verein nach sich zieht, ist Sache des Vorstandes.


Jürgen Sauer
Körmeister am 14.7.2007 in Bensheim
Vorstandsmitglied *** e. V.
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