Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6 (permalink)  
Alt 20.09.2007, 11:44
Benutzerbild von Faltendackelfrauchen
Faltendackelfrauchen Faltendackelfrauchen ist offline
Faltendackelsüchtig
 
Registriert seit: 25.02.2005
Ort: Franken
Beiträge: 1.585
Standard

Hallo Nadine,

derartige Probleme hatte mein Faltendackel (=Mastino) Paul auch, nachdem er bereits beim Vorbesitzer als auch kurz nachdem ich ihn übernommen hatte diverse Male von fremden Hunden angegriffen worden war.

Alle averiven Mittel (Leinenruck, Pfui usw.) waren bzw. wären völlig nutzlos, weil der Hund damit nur noch unsicherer wird und die ganze Situation noch an Schärfe gewinnt. Dazu müsste das aversive Mittel derart hart kommen, dass der Hund vor der Strafe mehr Angst hat als vor dem anderen Hund.

Ich kann davor nur abraten oder derartiges einen Zweithund überlassen....(siehe unten) *grins*.

Bei Paul (und auch bei anderen Hunden mit diesen Problemen) arbeiten wir - die meisten die mich hier kennen, können es sich bereits denken - mit Alternativverhalten. D. h. Der Hund lernt, es ist schön, wenn ein anderer Hund kommt, denn dann gibt es was ganz Tolles. D. h. man gibt dem Hund, solange er sich noch ruhig verhält, den anderen aber schon kommen sieht, ein tolles Leckerli. Wenn er sich aufführt, hört man damit auf und macht eventuell einen Richtungswechsel. Im Laufe der Zeit lernt der Hund, dass es nur was gibt, wenn man ruhig bleibt. Funktioniert natürlich - wie immer wenn man intensiv mit Futter arbeitet - nur, wenn der Hund Zuhause nicht "gemästet" wird, sondern immer etwas hunrig auf die Spaziergänge geht. Als zusätzliches Hilfsmittel in diesen Situationen hat sich das Kopfhalfter "Halti" bestens bewährt.

Eine weitere Technik, die bei Paul Wunder gewirkt hat, war sein Schnuller. Also eigentlich ist das ein Kong. Er trägt ihn fast immer mit sich herum und bei Hundebegegnungen schüttelt er diesen tot. Damit signalisiert er anderen Hunden, dass sie auf Abstand bleiben sollen und baut seinen eigenen Stress ab. Snoopy, der Faltendackel, den wir vor einigen Wochen vermittelt haben, ist ganz genau so. Mit dem Schnuller im Maul kann er locker durch die Hundegruppe laufen! Ohne geht das nicht!

Und dann hat meine Berta auch einen Teil der "Erziehung" in dieser Hinsicht übernommen. Sie hat aversiv gearbeitet, aber anscheinend sind Hunde in der Lage das geschickter zu machen als Menschen, bei denen Strafaktionen in diesen Situationen ganz selten etwas nutzen. Berta hat Paul, als er sich doch mal wieder aufgeführt hat, zweimal richtig verprügelt.

Tschüss
FDF
Mit Zitat antworten