Zitat:
Zitat von Regi
Psychologen erklären das tatsächlich durch einen leichten Schockzustand.
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Das ist das "Bystander-Phänomen".
- "Was ist, wenn ich etwas nicht richtig mache" ("kann ich dann "belangt werden?")
- "Ich werde wie ein Narr aussehen"
- "jemand anderes muss schon die Polizei gerufen haben"
- Eingebildeter "Kompetenzmangel" - "Ich weiss nicht, was zu tun ist!"
- "niemand anderes ist beunruhigt, dann wird es nicht so schlimm sein!"
- "Ist es wirklich ein Notfall, oder ist z.B. hier die Autobesitzerin in 1 Minute wieder da"
- "Die sollen lieber ihre eigenen Dinge selber erledigen!"
usw. usw. usw.
Echte "Zivilcourage" zeigen nur wenige, obwohl niemand so etwas "für gut heisst" und natürlich im nachhinein argumentiert, er hätte sofort "die Scheibe eingeschlagen", "das Baby aus dem Auto gerettet", "beim Autounfall geholfen".

Das hängt mit der Struktur der Persönlichkeit, allgemeinen gesellschaftlichen Bedingungen und von den Bedingungen der "Notfallsituation" ab.
Zitat:
Catherine Genovese, Ende Zwanzig, war auf dem Weg nach Hause, als ein Mann sie anfiel. Zunächst konnte sie sich befreien, tatsächlich begann ihr langes und öffentliches Sterben. Der Mann verfolgte die junge Frau mehr als eine halbe Stunde lang durch ihr Wohnviertel. Er attackierte sie mehrmals, bis er schließlich ihre Hilferufe mit Messerstichen beendete. Achtunddreißig Nachbarn beobachteten die Tat von ihren Fenstern aus. Niemand rief die Polizei.
Dieser Mord geschah im New Yorker Stadtteil Queens. Im Jahre 1964.
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Zitat:
Hamburg, 33 Jahre später. In der S-Bahn wird nachmittags ein 17jähriges Mädchen vergewaltigt. Nach den Ermittlungen der Polizei geschah die Tat in einem Waggon, in dem Sichtblenden die Bänke trennen. Das Opfer rief nach Hilfe. Niemand griff ein. Niemand rief die Polizei, obwohl es an mehreren Haltepunkten möglich gewesen wäre. An der Endstation stiegen Fahrgäste zusammen mit dem weinenden Mädchen aus.
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„Das Böse braucht das Schweigen der Mehrheit.“ K. Annan