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AW: Erkenntnis-Thread
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AW: Erkenntnis-Thread
Puh, ja da gibts einiges!
Ich war 16 als Sanny einzog. Und das auch nur weil ich seit ich wau sagen konnte meine Eltern um einen bequatscht habe. Sie selber wollten niemals Hunde haben. Meine Mutter hatte sogar Alpträume, wegend er Rasse, er würde mich nachts zerfleischen. Also durfte der Hund anfangs nicht ins Haus, ich war von Anfang an für alles selbst verantwortlich (ausschließlich die erste OP hat mir meine Oma damals bezahlt, weil als Azubi das Geld einfach nicht da war) und wenn er Probleme macht war auch klar, dass er schneller wieder weg ist, als er da war. Der Große hatte aber seine ganz eigene Art, jeden den er will um den Finger zu wickeln. Dauerte also nicht lang bis er das Haus Zimmer für Zimmer erobert hat, er für meine Eltern, der 4te Enkel ist und er nahezu alle Freiheiten bei Ihnen hat. Seit er einzog, knuddeln meine Eltern jeden Hund auf der Straße durch und Besuch ist langsam genervt, weil insbesondere meine Mutter ständig mit Hundegeschichten um die Ecke kommt. Seit meinen Auszug, ist er immer noch täglich da und liegt dort auf der Couch, während ich arbeite 1. Erkenntnis, Eltern können sich beinahe um 180° drehen. 2. Erkenntnis, es gibt Hunde die sich komplett daneben benehmen können (Sanny in der Pubertät ), aber in der richtigen Situation absolute Engel sind. Natürlich habe ich mich im Vorfeld auch viel schlau gemacht, dann aber in erster Linie mit dem Bauchgefühl losgelegt (16 halt...). Ging gut, bis der Herr in die Pubertät gekommen ist und wir ein Gewicht hatten. Gehorsam? Gleich 0, obwohl es vorher immrer super geklappt hat. Vom Verhalten war er ein Schatz wie immer. Also insgesamt 3 Hundetrainer durch probiert. Keiner kam auch nur ansatzweise mit dem Kerl klar. Er hat halt immer sehr deutlich gezeigt, was er von wem und welcher Methode gehalten hat. Auch da war als Azubi das Geld natürlich knapp, weswegen ich also mit Bauchgefühl weiter gemacht habe. Dazu kam ja noch, dass kein Trainer eine 17/18-jährige mit 55kg Hund ernst genommen hat. Es war eine harte und recht lange Zeit, aber raus kam der tollste Hund der Welt. Wir 2 verstehen uns blind, er ist mein Wörterbuch für fremde Hunde, an seiner Reaktion sehe ich sofort, mit welchen Absichten sich ein anderer Hund nähert. Er läuft zu 99% immer ohne Leine (egal wo, Wald mit Wild, an der 4 spurigen Bundesstraße, auf dem Feld oder allgemein an der Straße (ich weiß, findet nicht jeder gut ), ich kann mich einfach immer auf ihn verlassen, dazu ist er in jeder Situation super vorsichtig. 3. Erkenntnis, es gibt Hunde, die kann man selbst wenn sie nicht ganz einfach sind, mit dem bloßen Bauchgefühl erziehen und lenken. Ich wusste schon immer, dass ich einen tollen Hund habe, aber erst wenn das komplette Gegenteil einzieht, lernt man erst gewisse andere Dinge zu schätzen. 4. Erkenntnis, Kleinigkeiten können mehr ins Gewicht fallen, als ich je gedacht hätte. Mir war klar, dass sich Hunde beim Jagdtrieb, Wachtrieb, Lernbereitschaft usw unterscheiden. Da war ich auf alles vorbereitet. Aber Shira topt echt alles an meiner Vorstellung Hund, die ich von Sanny einfach als selbstverständlich übernommen habe. Dieser kleine Teufel hat von Rücksichtnahme noch nie etwas gehört, sie ist der Inbegriff von Trampel. Es gibt keinen Tag, wo sie nicht einen von uns mehr oder weniger verletzt. Dieser Hund ist völlig "meckerresistent", hat Stimmungsschwankungen wie ich es nicht für normal gehalten hätte. 5. Erkenntnis, es gibt extrem dumme Hunde! Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass ein Hund so dumm sein kann An guten Tagen schafft sie es sich für vllt 2 Minuten zu konzentrieren. Dann ist vorbei und sie fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Im April 2014 zog sie bei uns ein, mit dem "Kenntnisstands" eines Welpens. Bis heute kann sie kein Bleib, kein bei Fuß laufen, Sitz/Platz/Pfötchen geben werden regelmäßig verwechselt. An andere Kommandos ist eigentlich nicht zu denken. Und jede Übung geht sowieso nur, wenn Sanny anwesend ist. Ohne ihn, ist sie ein psychisches Wrack. Ich mag gar nicht dran denken, wie es mit ihr wird, wenn Sanny nicht mehr ist... Und ja, auch bei ihr haben wir uns schon nach einem Trainer umgeschaut. Aber den/die Richtige/n haben wir da auch noch nicht 6. Erkenntnis, Unverträglichkeit ist viel anstrengender als ich je gedacht hätte 7. Erkenntnis, ich hatte gleich in meinem ersten Hund DEN Hund Und das waren sicherlich nur ein paar, die mir auf Anhieb einfallen |
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AW: Erkenntnis-Thread
Und trotzdem hast Du es alles irgendwann mal gelesen und es hat Dein "Bauchgefühl und Deinen Menschenverstand" geformt, bzw. Einfluss darauf genommen. Es ist ebenfalls eine Erfahrung!
Egal wie romantisch der Rest klingt! |
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AW: Erkenntnis-Thread
Auch wenn sich der Erkenntnis-Thread in einen Bauchgefühl-Diskussions-Thread gewandelt hat, komme ich mit einer Erkenntnis:
Nach dem ersten knappen Jahr mit dem Großen und den aktuell knapp 4 Jahren mit der Lütten hat sich bei mir die Erkenntnis geformt, das sich eine Hunde-Krankenversicherung bereits vom ersten Tag an gelohnt hätte - und das auch ohne schwere Verletzungen oder ungewöhnliche Erkrankungen! Mann muss halt nur mal Pech mit der Summe und Häufigkeit der Kinderkrankheiten haben... |
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AW: Erkenntnis-Thread
Thema Bauchgefühl aus der Praxis mit meinen Jugendlichen:
Sie entscheiden oft falsch aufgrund mangelhaftem Wissen. Also hat für mich der Begriff Bauchgefühl verknüpft mit Intelligenz, Bildung oder Belesenheit zu tun. Nicht jeder hat das richtige Bauchgefühl. Bei manch einem möchtest ihm am liebsten was nachschmeissen Aber egal, geht ja nicht um Begriffe. Erzählt mal von euren persönlichen Geschichten. Wo lagen die Fehler oder was tut euch im nachhinein leid nicht erkannt\gewusst zu haben? Mir tuts leid, dass ich zu viel für die Gesellschaft gedacht habe und daher einen bösen Kampfhund hatte, den man ja streng erziehen muss sonst wird man geächtet. Mein Fehler lag eindeutig auch darin keine Lösung bzgl seiner Unverträglichkeiten gefunden zu haben. Ich hab viel recherchiert, einiges auch probiert (Heilmoor, EM, homöopathisches, Karottenflocken, Rote Beete..),aber es war alles recht erfolglos. Ich war froh ein Futter gefunden zu haben das er halbwegs vertrug. Dann die zu nah an den Büchern angelehnte Erziehung, gut zu wissen was es alles gibt, aber ich hätte unbedarft an d Sache rangehn sollen und d Hund nicht in ein Schema pressen. |
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AW: Erkenntnis-Thread
Unser größter Fehler war mal "einen Hund" falsch anzumelden. Auf Anraten des Züchters übrigens...das Feld im Impfpass war aufgrund des Deals Züchter/Tierarzt noch frei, so dass der Käufer eintragen konnte was er wollte...
Im Nachgang wurde man dann übrigens genau damit in Foren mundtot gemacht. Von den Züchtern und Eingeweihten. Die hätten es drauf ankommen lassen, dass ein Hund evtl. eingezogen wird... Und genau so funktioniert es, dass man so wenig Kritik liest... Als ich hier neu aufgeschlagen bin, wurde ich auch von vielen Seiten "observiert"... Ich wette als das alles seinen "offiziellen" Gang ging, haben einige Leute geschwitzt... Der zweitgrößte Fehler war, auf Züchterphrasen zu hören...womit wir wieder bei der Erkenntnis sind! Geändert von Peppi (01.09.2015 um 21:23 Uhr) |
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AW: Erkenntnis-Thread
Gretel, es ist kein Fehler dass du nichts wegen der Unverträglichkeit machen konntest! Lass dir das von niemandem einreden. Ich bin selber THP, bin mit Scotti von Pontius zu Pilatus gerannt wegen seiner Koliken, trotzdem habe ich nie rausbekommen was er hatte. Er ist dann trotz engster Cardiologischer Überwachung (so schlimm war der Herzfehler eigentlich nicht) an plötzlichem Herzversagen gestorben. Ich konnte nichts tun, lange hatte ich Schuldgefühle, aber das ist Blödsinn. Ich habe nachher auch nur noch das Futter gegeben was einigermaßen ging und nicht mehr geforscht. Es bringt manchmal einfach nichts.
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AW: Erkenntnis-Thread
Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse hatte ich schon viele. In allen möglichen Bereichen rund um den Hund.
Hier mal eine meiner ersten in Sachen "Erziehungshilfmittel": Als Demona (Doggenmix, Endmaße: 83 cm, 65 kg) immer größer und erwachsener wurde, haben mich alle bekloppt gemacht, dass man so einen Hund immer unter Kontrolle halten muss und dass man sofort hart durchgreifen muss, damit er einem nicht irgendwann auf dem Kopf rumtanzt. Im jugendlichen Überschwang wurde es dann tatsächlich mal etwas schwieriger, sie zu einem gesitteten Laufen an der Leine zu bewegen. Auf Anraten einiger Hundebekannten kaufte ich mir dann allen Ernstes einen Stachler (meine beiden ersten Hunde, ein Hütehund aus Arbeitslinie und ein bekloppter Wuschelterrier, liefen immer ohne Leine) und zog ihn ihr auf. Sie wirkte schon beim Überziehen von dem "klimpernden" Teil verunsichert. Wir sind bis zum Park am Ende unserer Straße gekommen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, WAS genau passiert ist, das dazu führte, dass Demi anzog...ich kann mich aber an ihre Reaktion erinnern. Wieder zuhause angekommen ist das Teil ganz unten in einer Truhe gelandet. SO wollte und will ich keine Hunde erziehen und ich lasse mir von niemandem mehr erzählen, dass solche Gerätschaften nicht so schlimm sind und dass man selbst in der "normalen und alltäglichen" Hundeerziehung machmal einfach aversive Methoden anwenden muss, um weiterzukommen. Grüßlies, Grazi
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe |
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AW: Erkenntnis-Thread
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Linda Empfehlenswerte Hundeliteratur: http://www.amazon.de/Hunde-sind-ande...9632424&sr=1-2 |
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