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Ersthundberatung - Inspirationen?
Hallo allerseits! "Welche Rasse passt zu mir"-Fragen sind womöglich ein leidiges Thema, aber da ich keinen passenden Thread gefunden habe und die geballte Forumkompetenz gern in Anspruch nehmen würde, wage ich es einmal
Meine Frau und ich (beide Anfang 30) nehmen so langsam den lang gehegten Wunsch, einen Hund anzuschaffen, ernsthaft in Angriff. Es wäre unser erster eigener, auch wenn wir nicht gänzlich unerfahren sind (als Kind hatte mein Frau Labbis und DSH und ich habe einige Jahre im Tierheim geholfen) und einige Bücher zu dem Thema gelesen haben. Wir wohnen in einer ~100qm Wohnung in der Großstadt; Grünflächen sind in unmittelbarer Nähe. Der Hund wäre selten allein (max 3 Stunden am Stück, am Anfang natürlich gar nicht). Die Molosser- und Bullyrassen haben es und besonders angetan, weshalb ich mich auch hier angemeldet habe und mich an Euch wende. Wir wünschen uns einen mittelgroßen bis großen Hund mit kurzem Fell, der max. einen händelbaren Jagdtrieb hat, einigermaßen sozialverträglich ist (Stadtleben) und keinen extremen Aktivitätsdrang hat - realistisch sind 1-1,5 Stunden pro Tag an der frischen Luft und Hundeschule am Wochenende, plus mäßige Beschäftigung zu Hause. Besonders wichtig ist uns die Verträglichkeit mit (kleinen) Kindern, da Nachwuchs auf dem Weg ist Wenn der Hund nicht absolut stur, sondern einigermaßen lernwillig wäre, würde uns das auch nicht stören Wir sind auch (sehr) offen für Mischlinge und Hunde aus dem Tierschutz, allerdings sehe ich bei letzteren potenzielle Probleme hinsichtlich unseres Erfahrungslevels und der Kinderverträglichkeit (lasse mich aber gern eines Besseren belehren). Auch wenn wir noch am Anfang stehen, haben wir uns einige Hunde angeschaut, z.B. Boxer (zu hoher Aktivitätsdrang?), CB (gesundheitliche Probleme?), BM (für uns als "Anfänger" händelbar? & leider Listenhund). Mich würden Ratschläge und Inspirationen Eurerseits sehr freuen. Vielleicht habt Ihr eine Idee, in welche Richtung wir schauen sollten. Falls ich wichtige Informationen vergessen habe, fragt gern nach! Viele Grüße |
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AW: Ersthundberatung - Inspirationen?
Das wäre auch meine erste Frage gewesen...
Wann kommt der Nachwuchs denn und wie ist allgemein euer "Zeitplan" bzw wann habt ihr euch gedacht soll der Hund einziehen? In welcher Stadt lebt ihr bzw. welche Hunde stehen bei euch auf der Liste und welche Auflagen gibt es zu beachten? Im Großen und Ganzen gibt es "den Familienhund" nicht. Mag sein manche Rassen passen vom Temperament her (laut Rassebeschreibung) besser zu Kleinkindern bzw. zu Ersthundhaltern, aber da spielt nicht immer der jeweilige Charakter mit. Dazu kommen noch die jeweilige Praegung und Sozialisierung... Ich persönlich sehe es meist kritisch -sofern ich die Menschen nicht persönlich kenne und einschätzen kann-, wenn jemand ohne viel Hundeerfahrung Nachwuchs erwartet UND zur selben Zeit vielleicht noch ein Welpe einziehen soll. Dazu kommt noch, dass Molosser nicht immer die einfachsten Hunde sind. "Einfach" kann bedeuten: -die Suche nach einer guten, seriösen Zucht -wo Wesen und Gesundheit gleichermaßen gefördert werden- ist schon mal nicht einfach. -dazu kommt, dass so eine Zucht meist ordentlich was kostet und wahrscheinlich nicht gerade um die Ecke ist. (außer man hat Glück ) -ein Welpe ansich ist schon fast wie ein Baby bzw. Kleinkind, aber richtig anstrengend wird es oft erst, wenn der Welpe zum Halbwüchsigen heranwächst. Ein Kleinkind in der Zeit zu haben, wenn der Hund gerade pubertiert ist nicht gerade easy. Etwas Erfahrung schadet da natürlich nicht... -je größer der Hund am Ende wird, desto größer fallen meist die Tierarztrechungen aus und die Erhaltungskosten (Futter, gutes Training, etc.) -gerade in Großstädten eckt man gerne mal mit "unseren" Rassen an. Nicht jeder findet einen 35-80kg Molosser niedlich. Ist man z.B. mit einem übermütigen Halbstarken und Kinderwagen unterwegs, darf man sich nicht wundern, wenn die Leute die Straßenseite wechseln oder mal eine blöde Meldung schieben. (...dies liegt ansich nicht am Kinderwagen und passiert auch ohne->Erklärung folgt im nächsten Punkt ) -Kinderwagen oder Kleinkind UND Hund gleichermaßen gut im Griff zu haben ist oft nicht einfach. Viele schaffen das alleine nicht. Dies einige Jahre zu managen, bis beide aus dem Gröbsten raus sind, ist ebenfalls nicht immer einfach. Dazu birgt es natürlich immer eine gewisse Gefahr, die alleine aufgrund des Gewichts und der Kraft des Hundes entsteht. -je größer der Hund am Ende wird, desto früher stirbt er. (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, aber es ist leider so ) -als Ersthundbesitzer den Charakter eines Welpen einzuschätzen ist nicht einfach. Hat man keinen seriösen Hobbyzüchter gefunden, der einen nur den charakterlich (wahrscheinlich) am besten passenden Welpen gibt und nicht den, der einem vielleicht am besten "gefällt", geht die ganze Sache eventuell nach hinten los. -falls der Hund nicht so wird, wie man ihn gerne hätte (mit alles und jedem verträglich, nicht so aktiv, kein Jagdtrieb, nicht so stur,...) muss man sich was einfallen lassen, immerhin ist ein Hund ein Familienmitglied. Ein Familienmitglied ggf. hergeben zu müssen, weil es z.B. nicht mehr geht, oder mit ihm alles nötige durchzustehen (Krankheit, intensives Training, etc) ist auch nicht einfach. Ich will hier keinem was ausreden, aber ich finde man muss auch die negativen Seiten ansprechen. Die kommen bei all der Werbung von Züchtern, Rassebüchern, Fernsehen, etc. gerne mal zu kurz oder werden überhört. Einen Molosser zu sich zu nehmen benötigt Herz UND Verstand. Von letzterem etwas mehr, da die Vernunft sich gerne ausklinkt, wenn man erst den ersten Welpen gesehen und geknuddelt hat...
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Lg Agnes+Drei-bis Vierbeiner Geändert von Grazi (19.02.2018 um 13:18 Uhr) |
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AW: Ersthundberatung - Inspirationen?
@Agnes: Du sprichst mir aus der Seele!
Grüßlies, Grazi
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe Geändert von Grazi (19.02.2018 um 22:27 Uhr) |
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AW: Ersthundberatung - Inspirationen?
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen! Gerade kritische Anmerkungen nehme ich natürlich sehr gern entgegen.
Drei Dinge hatte ich im Ausgangspost nicht klar genug ausgedrückt und möchte es deshalb nachholen: Erstens ist nicht geplant, sich zeitgleich zwei- und vierbeinigen Nachwuchs aufzuhalsen Die Hundeanschaffung ist nach der Geburt geplant und zwar erst, wenn wir uns sicher sind, dass wir beides gleichzeitig händeln können, d.h. es kann auch sein, dass wir einige Jahre erst einmal ganz Abstand nehmen. Aus Interesse und um schon einmal zu wissen, in welche grobe Richtung wir schauen können, informieren wir uns trotzdem schon jetzt. Zweitens ist ein Welpe absolut kein Muss; wie gesagt sind wir für ausgewachsene Hunde aus dem Tierschutz und Mischlinge sehr offen! Es scheint mir lediglich, dass es schwierig ist, solche die sicher kinderverträglich sind, auf diesem Weg zu finden (vielleicht/Hoffentlich liege ich falsch). Drittens gilt für uns nicht "je größer desto besser". Die Probleme mit großen Hunden sind mir bewusst und ich bin kein Fan von dem bewussten Größer-Züchten, das einige Rassen durchlebt haben. Wir sind für alles ab "mittel" zu haben. In diesem Sinne Danke für die bisherigen, sehr einleuchtenden Anregungen! An weiteren Hinweisen und Tipps bin ich weiter interessiert |
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AW: Ersthundberatung - Inspirationen?
Zitat:
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Lg Agnes+Drei-bis Vierbeiner |
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