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Alt 25.08.2022, 07:55
Benutzerbild von Grazi
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Standard Erfahrungen mit Jägern?

Wie sieht es eigentlich bei euch so aus? Kommt ihr gelegentlich in Kontakt mit "eurem" Jäger / Revierförster und welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?
Gibt es mit den angeblich behäbigeren Molossern weniger Probleme als mit kleineren, agileren Hunden, denen vielleicht eher Jagdtrieb unterstellt wird?

Ich habe das große Glück, den ansässigen Jäger hier seit vielen Jahren zu kennen und mit ihm per Du zu sein. Norbert hat einen Narren an meinen Hunden gefressen und ist jedesmal begeistert zu sehen, welche Fortschritte Neuzugänge machen. Dementsprechend lässt er mir so ziemlich alles durchgehen, selbst wenn er mich im Naturschutzgebiet mit unangeleinten Hunden über Wiesen stiefeln sieht.... so ziemlich jeder andere Hundehalter wird da angehalten und runtergemacht. *hüstel*

Der gute Mann ist schon älter und ein Rheinländer durch und durch. Der kann also schon mal richtig dreist werden.

Das letzte Mal haben wir ihn frühmorgens gegen 6 Uhr auf der Landstraße getroffen. Wir standen gerade an einer Kreuzung an der roten Ampel (mein Mann fuhr). Norbert kam von rechts und hatte einen Jägerkumpel dabei. Beim Abbiegen hat er neben uns gehalten und rief mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu: "Bist du immer noch mit dem alten Mann zusammen?"

Meinem Mann ist bald die Kinnlade runtergeklappt!

Grinsend, Grazi
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Alt 25.08.2022, 09:24
bx-junkie
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Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Wie sieht es eigentlich bei euch so aus? Kommt ihr gelegentlich in Kontakt mit "eurem" Jäger / Revierförster und welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?
Ja als ich Grumpy und Gus noch hatte, da waren wir morgens immer am Rheindamm unterwegs..dort fuhr der Jäger gelegentlich mit seinem Jeep oben auf dem Damm (was eigentlich verboten ist, auch für Jäger ).
Er unterstellt(e) unseren BXen immer keinen Jagdtrieb zu haben, ich hab ihm nie widersprochen
Aber sie haben natürlich Jagdtrieb, aber der ist ganz gut zu lenken und ich bin ja eh wie du immer mit Leuchtturmblick unterwegs. Von daher haben wir eigentlich ein recht gutes Verhältnis.
Ich mag Jäger und Jagd nicht besonders, von daher werde/würde ich wohl nie ein freundschaftliches Verhältnis haben, aber eines auf Augenhöhe ja passt schon

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Gibt es mit den angeblich behäbigeren Molossern weniger Probleme als mit kleineren, agileren Hunden, denen vielleicht eher Jagdtrieb unterstellt wird?
Wie ich oben schrieb, ja hier ist das tatsächlich so und ich widerspreche niemals

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Ich habe das große Glück, den ansässigen Jäger hier seit vielen Jahren zu kennen und mit ihm per Du zu sein. Norbert hat einen Narren an meinen Hunden gefressen und ist jedesmal begeistert zu sehen, welche Fortschritte Neuzugänge machen. Dementsprechend lässt er mir so ziemlich alles durchgehen, selbst wenn er mich im Naturschutzgebiet mit unangeleinten Hunden über Wiesen stiefeln sieht.... so ziemlich jeder andere Hundehalter wird da angehalten und runtergemacht. *hüstel*

Der gute Mann ist schon älter und ein Rheinländer durch und durch. Der kann also schon mal richtig dreist werden.

Das ist natürlich klasse

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
und rief mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu: "Bist du immer noch mit dem alten Mann zusammen?"

Meinem Mann ist bald die Kinnlade runtergeklappt!

Grinsend, Grazi
Das kann ich mir lebhaft vorstellen
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  #3 (permalink)  
Alt 29.08.2022, 13:27
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Zitat:
Zitat von bx-junkie Beitrag anzeigen
Er unterstellt(e) unseren BXen immer keinen Jagdtrieb zu haben, ich hab ihm nie widersprochen
Hihi...das meinte "mein" Jäger anfangs auch... da ich aber nicht ausschließen konnte, dass er sie mal im gestreckten Galopp über einen Acker flitzen sieht, habe ich ihm tatsächlich widersprochen und betont, dass ich extrem am Wildgehorsam arbeite. Er hat mich dann auch oft genug gesehen, als ich einen oder zwei Hunde an der Schleppleine hatte, um mir das zu glauben...

Unsere erste Begegnung war übrigens lustig: wir haben den Jäger im Auto an uns vorbeidüsen sehen und sind dann einfach ins Naturschutzgebiet abgebogen. Er fuhr ja schließlich in die andere Richtung. Blöd nur, dass er irgendwann gewendet hat und uns hinterhergefahren ist... natürlich hatten wir die vier Hunde (Vega, Mortisha, Simba und Felicitas) nicht an der Leine. Ich also alle zu mir gerufen, ein Stück auf die Wiese ausgewichen und zu meinem Mann gesagt, dass das jetzt bestimmt einen "Anschiss" gibt.

Aber Pustekuchen! Der Mann hat zwar tatsächlich angehalten, hat aber gleich alle Hunde nett zu sich gerufen, sie ordentlich durchgeknuddelt und uns im breitesten Bönnsch gesagt, dass er uns ja schon eine Weile beobachtet hätte und die Hunde stünden ja alle super im Gehorsam. Deshalb hätte er auch nichts dagegen, dass wir sie ableinen...wir sollten nur nicht unbedingt über die Wiese stiefeln.

Seitdem kommt er immer angegurkt, sobald er mich / uns sieht und und bleibt zu einem Plausch stehen.

Zitat:
Aber sie haben natürlich Jagdtrieb, aber der ist ganz gut zu lenken und ich bin ja eh wie du immer mit Leuchtturmblick unterwegs. Von daher haben wir eigentlich ein recht gutes Verhältnis.
Super! Das freut mich!

Zitat:
Ich mag Jäger und Jagd nicht besonders, von daher werde/würde ich wohl nie ein freundschaftliches Verhältnis haben, aber eines auf Augenhöhe ja passt schon
Yep...geht mir genau so. Mir wird es ganz anders, wenn die versammelte Jägerschaft in den Feldern steht und Hasen, Füchse oder Gänse abknallt.... trotzdem verkneife ich mir jegliche Kritik. Wenn gerade gejagt wird und Norbert mich mit den Hunden sieht, fragt er nämlich sogar nach, wo wir langlaufen.... dreht dann in die andere Richtung ab und schießt erst wieder, wenn wir weit genug weg sind, weil er weiß, dass Sofia und Balisto Angst vor den Schüssen haben.

Grüßlies, Grazi
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Alt 29.08.2022, 13:39
bx-junkie
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Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Zitat:
Zitat von Grazi
schießt erst wieder, wenn wir weit genug weg sind, weil er weiß, dass Sofia und Balisto Angst vor den Schüssen haben.
DAS finde ich wiederum sehr nett. Ich glaube das würde hier keiner von der Jägerschaft tun, es ist ihnen schlicht egal.
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Alt 31.08.2022, 21:10
Benutzerbild von butcher1995
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Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Ich habe wenig Probleme mit den hiesigen Jägern...

Vor vielen Jahren, da lebte Butch noch. Er lief eigentlich immer frei und hat tatsächlich nie gejagt, obwohl sein Vater ein Dogo Argentino war.
Naja, der Jäger kam während der Brut- und Setzzeit mit dem Auto im Feld. Ich habe Butch gerufen, hab ihn Sitz machen lassen. Der Jäger hielt neben mir und meinte nur, lass ihn nicht zu weit vorlaufen
War total entspannt.

Cajuken läuft eigentlich immer an der Schleppleine, da er definitiv durchstarten würde (da brauchen wir noch etwas Zeit...). Da meinte unser Jäger nur, das wäre ja fast wie ohne Leine, aber er wolle das auch nicht mit mir diskutieren.
Ich hab ihm versichert, dass ich darauf achte, das er auf dem Weg bleibt und wir haben noch etwas entspannt geplaudert....
__________________
Viele Grüße
Sascha

Joshi hatte 11 Monate und 4 Tage, um die Welt kennen zulernen. Du bist viel zu früh gegangen , wir werden dich nie vergessen...
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  #6 (permalink)  
Alt 01.09.2022, 13:51
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Zitat:
Zitat von butcher1995 Beitrag anzeigen
Naja, der Jäger kam während der Brut- und Setzzeit mit dem Auto im Feld. Ich habe Butch gerufen, hab ihn Sitz machen lassen. Der Jäger hielt neben mir und meinte nur, lass ihn nicht zu weit vorlaufen
War total entspannt.
Eine ähnliche Erfahrung habe ich auch mit unserem Revierförster im nahegelegenen Wald gemacht, wo eigentlich ganzjährig Leinenpflicht besteht. Da er gesehen hat, dass die Hunde artig auf dem Weg blieben und auf Entfernung am Wegesrand Sitz machten, als er mit dem Auto vorbeifuhr, war ihm das "Beweis" genug, dass sie so gut im Gehorsam stehen, dass er nicht auf ein Anleinen pochen musste.

Ich denke, darauf kommt es halt wirklich an: Jäger/Förster müssen sehen, dass man nicht träumend durch die Gegend läuft, seine Hunde im Blick hat, sie nicht mal stöbern lässt und sie auch ohne Leine im Griff hat. Damit dürfte man mit den wenigsten (vernünftigen) "Offiziellen" Probleme bekommen.

Zitat:
Cajuken läuft eigentlich immer an der Schleppleine, da er definitiv durchstarten würde (da brauchen wir noch etwas Zeit...). Da meinte unser Jäger nur, das wäre ja fast wie ohne Leine, aber er wolle das auch nicht mit mir diskutieren. Ich hab ihm versichert, dass ich darauf achte, das er auf dem Weg bleibt und wir haben noch etwas entspannt geplaudert....
Das ist super!

Mit der Zeit werdet ihr die Schleppleine sicher abbauen können....auch wenn es unter Umständen ein bissel länger dauert. Viel Spaß bei Training!

Grüßlies, Grazi
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  #7 (permalink)  
Alt 16.09.2022, 13:33
Benutzerbild von Isis78
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Ort: Hunsrück
Beiträge: 1.772
Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Ich habe aus diversen Gründen regelmäßigen Kontakt mit Jägern hier vor Ort (war vorher aber auch schon so) . Die Zusammenarbeit läuft ziemlich gut, nachdem es einige Diskussionen gab:

Im ersten Herbst/Winter nach unserem Einzug fand eine Drückjagd statt, direkt an unseren Koppeln. Totaler Stress für die Damwild-Omas und die Brasilianer sind hier zurecht explodiert.
Mit dem Bezirksjäger gesprochen, der einfach nicht wusste, dass hier wieder jemand wohnt und seitdem kam das nie wieder vor.

Im Frühjahr darauf hatte sich ein Räudefuchswelpe zum sterben in den alten Stall zurückgezogen. Der Bezirksjäger kam das Tier holen um den Kadaver an das VET-Amt zu bringen, half mir den alten Stall zu kalken.
Die Fuchsfähe hatte ich einige Male gesehen, und versucht mit einer Lebendfalle zu erwischen, steinigt mich: aber die Maus war so räudig und körperlich fertig, das kann niemand bei Sinnen mit ansehen.
Sie ist zwar nicht auf meinem Grundstück in die Falle gegangen, sondern in der Nähe, aber es war eine Erlösung für das Mädchen.

Der Bezirksjäger hat mir auch angeboten, sollten meine Damwild-Omas mit der Räude Probleme bekommen, er kommt finanziell dafür auf. Das war zwar tricky, bis die Omas ein Mittel auf dem Pelz hatten, aber er ist dafür aufgekommen.

Im Frühjahr 2022 hatte eine von den drei Omas extrem abgebaut, selbt eingeweichtes Pferdefutter , konnte sie nicht fressen. Leider war der VET, der dass via Distanznarkose machen würde, im Urlaub. Also kam der Bezirksjäger, aber er hat das wirklich gut gemacht. Die Oma konnte ohne Stress, Angst geschweige denn Panik, sterben.

Jetzt sind es nur noch zwei Damwild-Omas, das ist keine Herde ( auch wenn die beiden mit dem Rest der Gang zusammenleben, extrem fürsorglich mit den Flaschenlämmern aus dem letzten Jahr sind).
Auch dieser Jäger hat /und hilft mir, weibliche Absetzter zu bekommen, damit die Herde wieder wachsen kann. Jungs ziehen erst dann hier ein, wenn meine süßen Omas nicht mehr sind, denn das Risiko, dass sie nochmal gedeckt werden, und bei einer Geburt sterben, ist zu groß.

Ziemlicher Roman, aber es gibt solche und solche, wie bei allem
__________________
liebe Grüße aus der Casa de Lupo
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  #8 (permalink)  
Alt 16.09.2022, 22:12
Benutzerbild von Grazi
Gremlinfanatischer Mod
 
Registriert seit: 21.04.2005
Ort: Bonn
Beiträge: 29.590
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Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Wow... das sind wirklich tolle Beispiele, wie es auch gehen kann!

Und ja, du hast vollkommen recht: es gibt solche und solche... in jedem Bereich des Lebens.

Grüßlies, Grazi
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  #9 (permalink)  
Alt 21.09.2022, 14:53
Benutzerbild von Maiva
Herzog / Herzogin
 
Registriert seit: 04.07.2009
Beiträge: 419
Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Früher in Brandenburg sowie hier in F nie Probleme gehabt.
Einzige Aufreger waren hier wenn die Jagdhunde mit ihren Glocken am Hals
in Zaunnähe laufen und wenn die Schüsse so nahe sind, dass man den Kopf einzieht. Das widerum störte die Hunde nicht sonderlich sondern unsere Schafe. Hier müssen die Jagdgesellschaften für den Schaden aufkommen, den die Wildtiere den Landwirten antun.Das ist kostspielig, besonders weil z. B. die Schwarzkittel sich vermehren wied ie Ratten. Hühner habe ich mir auch nie wieder zugelegt, weil jeden Tag eins fehlte.
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  #10 (permalink)  
Alt 23.09.2022, 12:37
Benutzerbild von Peppe
Erzherzog / Erzherzogin
 
Registriert seit: 17.02.2010
Ort: 73547 Lorch
Beiträge: 560
Standard AW: Erfahrungen mit Jägern?

Das sind wirklich tolle Beispiele und bestätigen es gibt überall solche und solche!
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