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  #1 (permalink)  
Alt 10.11.2007, 11:23
Nayeli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard @ Nane202

Hallo,

du hattest mich gestern gebeten, mal etwas zum germanischen bärenhund zu berichten, weil du diese Rasse nicht kennst.

Das Ursprungsland des germanischen Bärenhundes ist Deutschland.
Sein verwendungszweck ist angegeben mit Lagerschutzhund.

Der heutige Bärenhund ist eine Rückzüchtung auf den Urhund der alten Germanen. Er ist bei der FCI noch nicht anerkannt, jedoch bei der IKU. Gleichzusetzen wäre er mit der FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunden, Sektion 2,2: Molosser, Berghunde ohne Arbeitsprüfung.

Hey, dann hab ich ja doch sowas wie einen Molosser *lach*

Ich stell hier jetzt einfach mal den Rassestandart rein:

Wichtige Proportion:
Die größte Breite des Schädels entspricht ca. 65-75 % seiner Länge. Der Fang ist etwas kürzer als der Schädel. Die von der Bugspitze bis zum Sitzbeinhöcker gemessene Körperlänge übertrifft leicht die Widerristhöhe. Die Tiefe der Brust ist geringer als die Hälfte der Widerristhöhe.

Verhalten / Charakter / (Wesen):
Der Germanische Bärenhund ist als Lagerschutzhund deklariert, somit ist er Wächter und Behüter seines „Rudels“. In Heutiger Zeit ist das seine Familie und dessen Umfeld. Der Umgang mit Kindern und Haustieren entspricht diesem angeborenen Verhalten. Er ist sehr wachsam, aber kein Kläffer. Sein Schutztrieb ist eher defensiv und zurückhaltend, wobei er die Umgebung ständig in Beobachtung hat. Im Fall einer Bedrohung reagiert er blitzschnell und angemessen.

Kopf:
Der Kopf ist trocken und im guten Verhältnis zur Körpergröße. Die Kopfseiten sind ziemlich flach. Sowohl in Bewegung, als auch im Stand, wird der Kopf mittelhoch getragen. Bei Erregung runzelt er die Stirn.

Oberkopf (Schädel):
Die größte Breite des Schädels entspricht ca. 65-75 % seiner Länge. Er ist leicht gewölbt, da die Scheitelbeinleiste zu fühlen ist. Der Hinterhauptkörper ist fühlbar. Der Schädel ist in seinem hinteren Teil eher flach mit leichter Eindellung in der Schädelmitte. Die Augenbrauenböden sind nicht betont und die Stirnfurche ist nur leicht Tastbar.

Stop:
in sanfter Neigung

Nasenschwamm:
Schwarz und geräumig mit weiten, gut geöffneten Nasenlöchern. Er ist in der Linie des Nasenrückens gelegen.

Fang:
Wesentlich kürzer als der Schädel, in einem Verhältnis von ca. 2 zu1-1/2. Er ist kräftig, quadratisch und fast ebenso breit wie lang. Seine Vorderfront ist flach. Die Seitenflächen des Fanges verlaufen parallel. Von der Seite gesehen, ist der Nasenrücken gerade.

Lefzen:
Die Oberlefze ist massig, überhängend und bedeckt den Unterkiefer. Wobei die untere Begrenzungslinie des Fanges durch die Lippen gebildet wird.

Kiefer / Zähne:
Das Gebiss muss vollständig sein. Die Zähne sind Gesund und Weiß. Scherengebiss (die Schneidezähne des Unterkiefers 1.1. können leicht nach vorne gekippt sein). Zangengebiss ist zulässig, aber mit Abschlag zu bewerten. Die Molaren müssen bei GBH´s mit 24 – 26 Monaten alle vorhanden sein.

Augen:
Mittelgroß, rund oder mandelförmig, gerade nach vorne blickend. Die Augenlider sind gut am Augapfel anliegend. Die Farbe der Iris ist dunkel- oder bernsteinfarben. Der Ausdruck ist lebhaft und aufmerksam. Hängelider sind mit Abschlag zu bewerten.

Ohren:
Hoch angesetzt (über Augenhöhe), Form: Dreieckig mit abgerundeter Spitze und hängend flach am Kopf getragen. Bei Erregung, werden die Ohren deutlich vom Kopf gestellt.

Hals:
Kräftig, bemuskelt, kurz mit leichter Kehlwamme.

Körper:
Die Körpergröße übertrifft leicht die Widerristhöhe, gemessen von der Bugspitze bis zum Sitzbeinhöcker. Der Abstand vom Brustbein zum Boden beträgt ca. die Hälfte der Widerristhöhe. Obere Profillinie: gerade und gut gefestigt.

Widerrist:
Ausgeprägt, etwa in einer Linie mit der Kruppe.

Rücken:
Geradlinig, stark bemuskelt.

Lenden:
Kurz und fest.

Kruppe:
Lang und breit, fast gerade, ohne hervortretende Hüftknochen.

Brust:
Die Brust ist in den drei Dimensionen gut entwickelt und reicht bis zu den Ellenbogen.

Rute:
Hoch angesetzt, an der Wurzel sehr dick. Sie reicht bis unter den Sprunggelenkknochen und wird in der Ruhestellung tief getragen. Bei Erregung wird die Rute hoch aufgerichtet getragen, ohne sich zu ringeln. Je nach Fellart ist die Rute vollbefedert oder Stockhaar.

Gliedmaßen:
Kräftig und gut bemuskelt.

Vorderhand:
Die Vorderläufe sind kräftig und stehen senkrecht.

Schultern:
Mittellang, mittelmäßig schräg und stärk bemuskelt.

Oberarm:
Kräftig, gut bemuskelt und mittellang.

Unterarm:
Gerade, sehr kräftig gut befedert.

Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß:
Elastisch. In der Verlängerung des Unterarmes platziert.

Vorderpfoten:
Breit geschlossen mit leicht gewölbten Zehen.

Hinterhand:
Die Befederung ist gut je nach Fellart in der Länge. Von hinten gesehen stehen die Hintergliedmaßen senkrecht zu Boden.

Oberschenkel:
Mittellang breit, mittelmäßig schräg, die Muskulatur ist stark entwickelt

Knie:
mäßig gewinkelt parallel zur Körperachse gelagert.

Unterschenkel:
Kräftig, mittellang.

Sprunggelenk:
Mäßig gewinkelt breit und trocken.

Hintermittelfuß:
Dick und sehnig.

Hinterpfoten:
Breit geschlossen mit leicht gewölbten Zehen.

Afterkrallen:
Beide Hinterläufe können Afterkrallen tragen, zum Teil auch doppelt.

Gangwerk:
Die Bewegung des GBH.s ist sehr kraftvoll und frei. Der Bewegungsablauf ist weit ausgreifend und schnell. Er zeigt Geschmeidigkeit und Eleganz. Die Winklungen erlauben dem GBH. eine gleichmäßige ausdauernde schnelle Fortbewegung.

Haut:
Ziemlich dick, am Unterhautbindegewebe gut anhaftend.

Haar:
Germanische Bärenhunde gibt es in verschieden Fellarten und Farben

1:Stock-Haar kurz bis lang.2: Mittellanges Fell. 3: Langes Fell

Das Fell kann glatt sein oder auch leicht gewellt bis kraus. Alle Fellarten sind erlaubt

In jedem Fall ist es dicht und geschmeidig mit sehr guter Unterwolle

Am Kopf/ Fang immer kurz Stock-Haar ab Höhe der Ohren gut ausgeprägte Felllänge mit Kragenbildung die sich bis um den Hals runter zur Brust fortsetzt (ausgenommen bei Stock Haar hier fällt das Haar kürzer aus). An den Läufen Fahnenbildung .Die Hosen sind gut behaart. Die Rute ist voll und buschig je nach Felllänge.

Farbe:
Blond, hirschrot, graublond, dunkelblond, Anthrazit sowie gestromt und Farbnuancen. Erwünscht sind dunkle Kopfmaske, dunkel Ohren, Rückenfell einfarbig, Rute einfarbig. Weißer Kragen erlaubt.. Weiße Flecken im Rückenbereich nicht mehr als 30% der Grundfarbe. Im Bauchbereich auch weiß oder helle Farbe erlaubt auf der Brust, an der Spitze der Pfoten (Socken) und auf dem Nasenrücken und der Rutenspitze sind weiße Abzeichen zulässig

Rein weißes sowie schwarzes Fell ist nicht erwünscht solche Hunde dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden, auch Hunde mit viel mehr als 30 % weiß im Rückenbereich erhalten keine Zuchttauglichkeit

Größe und Gewicht:

Masse und Gewicht gelten nur für GBH,s die ausgewachsen sind (ca. 4 Jahre).

Widerristhöhe:
Für Rüden von 70 - 85cm. Für Hündinnen von 65 - 80 cm; leichte Toleranz

Gewicht:
Für Rüden 50- 85 kg; Für Hündinnen 35- 70 kg. Leichte Toleranz je nach Zustand des Hundes ist möglich.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten
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  #2 (permalink)  
Alt 10.11.2007, 13:46
Benutzerbild von nane202
Erzherzog / Erzherzogin
 
Registriert seit: 23.10.2007
Ort: nähe salzwedel
Beiträge: 579
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dankeschön!!!!

na, dann hast du aber nicht nur "sowas" wie einen molosser, sondern du hast einen

hört sich interessant an, was du da über das wesen geschrieben hast...schade, dass die rasse nicht anerkannt ist...gibt es denn diesbezüglich versuche?

was mich erstaunt sind die angben über gewicht und größe...da gibt es ja eine gehörige spannbreite...
__________________
LG Nadine, die Mädels & der Drops

www.hundehuette-kleistau.de

Interpunktion und Orthographie all meiner Beiträge sind frei erfunden.
Übereinstimmungen mit aktuellen oder ehemaligen Rechtschreibregeln sind rein zufällig.
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  #3 (permalink)  
Alt 10.11.2007, 14:08
Perro de presa
Gast
 
Beiträge: n/a
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Ich denke solche Bemühungen um Anerkennung dieser "Rasse" werden wenig Erfolg haben.

Wenn jeder, der einen Unglückswurf, eine Zufallsverpaarung hatte,
daraus eine Rasse machen würde, hätten wir bald 4 Millionen neue Rassen.

Der "Erfinder" dieses "Markennamens" schildert die Entstehung dieses Evotionellen Wunders so:

"Irgendwann kam es zu einem Fehlwurf und plötzlich hatte die Evolution tief in ihre Wunderkiste gegriffen. !"

Mir ist zufällig diese Geschichte ganz geläufig, und auch die Darstellung der "alten Germanischen" Hunde ist, mhh, sehr frei angelegt.

Einen schönen Vericht darüber findet man auch hier:

http://www.hundezeitung.de/top/top-82.html

Ich möchte damit nicht den einzelnen HUnd, oder den Halter eines solchen Hundes,
negativ sehen oder bewerten,
es geht nur um das, aus meiner Sicht, unzulässige Geschäftemachen mit solchen Kreationen und einem geschicktem Marketing.
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  #4 (permalink)  
Alt 10.11.2007, 17:22
Nayeli
Gast
 
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Ja, du hast recht, "entstanden" sind sie aus einem Fehlwurf, was eigentlich ein Mischlingswurf eines Bernhardinerzüchters war.

Ich glaube, es gibt Versuche, diese Rasse anerkennen zu lassen. Es gibt auch mittlerweile immer mehr "Züchter" der Germanen, die wie Pilze aus dem Boden sprießen.

Das rassebild variiert noch extrem stark, wobei man jetzt wohl versucht, von den enorm großen Hunden etwas wegzukommen.

Wobei ich das echt in Realität bezweifle, denn wenn ich unseren Horst sehe, er hat mit seinen 8 Monaten bereits knapp 80 cm Schulterhöhe. Und er ist ja noch ne ganze Weile nicht fertig.


Es gehen auch nach wie vor die Angaben auseinander, was für Rassen den nun eingekreuzt sind, um das Bild des "germanischen Bärenhhundes" zu prägen.

Von vielen wird immer wieder bestritten, dass ein Herdenschutzhund dabei war. Wobei ich das doch stark anzweifle, denn erstens sehen viele der Bärenhunde den Kaukasen wirklich verblüffend ähnlich, gerade als Welpen und zweitens ist auch das Verhalten doch ziemlich "Herdi"haft.

Letztlich ist mir das ziemlich schnuppe, ich liebe meinen Horst. Er ist ein traumhafter Bub.

Und damit nicht zusätzlich zu dem garmanischen Bärenhund noch eine weitere Rasse entsteht aus einer Verpaarung Bärenhund x ungarischer Mix, wird er nun nächste Woche seiner Manneskraft beraubt *lach*

Das Wesen:

Also, Horst ist schon etwa so, wie beschrieben. Er ist seinem Rudel treu ergeben, kommt mit allen Lebewesen innerhalb dieses Rudels klar. Draußen sucht er sich generell eine erhöhte Position, wo er sich hinlegt und wirklich alles sehr genau beobachtet.

Ihm fremde Menschen werden misstrauisch beäugt, sind wir nicht in der Nähe, zeigt er sehr durchddringend an, dass da was kommt. Erst, wenn wir dann da sind, hört er auf mit bellen.

Er läßt sich auch generell von Fremden nicht gerne anfassen, bleibt in etwas Entfernung und beobachtet recht misstrauisch.

Ein agieren bei Gefahr kann ich nicht beurteilen, zumindest wenn es um Menschen geht.

Bei unseren pflegehunden zum Beispiel konnte ich ein agieren jedoch schon beobachten. Da sind doch ab und an mal Verteter dabei, die dem Menschen und auch anderen Hunden nicht so wohl gesonnen sind. Horst geht dann sehr energisch dazwischen, ohne jedoch zu attackieren, er setzt Stimme ein und notfalls Gewicht, jedoch keine Zähne.

Geändert von Nayeli (10.11.2007 um 17:31 Uhr)
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  #5 (permalink)  
Alt 10.11.2007, 22:11
Benutzerbild von Tyson
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Ich habe gehört das man auch den Pyrenäenberghund eingekreuzt hat, wäre ja durchaus möglich, man läßt ja leider nichts unversucht! Ich habe mal bei so einem "Züchter" angerufen, einfach mal zum Spaß, wollte mal hören was er alles so über seine Rasse weiß. Ich glaube soviel Blödsinn auf einen Haufen hab ich noch nie gehört, LG Manuela
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