In jedem Welpenratgeber, in jedem Forum und auch von Tierärzten und Züchtern wird empfohlen, einen Welpen die ersten Monate lang die Treppen rauf und runter zu tragen.
Ich habe mich schon länger gefragt, auf welcher Grundlage diese Empfehlung eigentlich basiert.

Prof. Dr. Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Autor des Buches "Hunde in Bewegung" hat dazu einen sehr lesenswerten Text verfasst.

Muss ich Welpen die Treppe rauf und runter tragen

Prof. Dr. Martin S. Fischer, M.S. 2012? in Gkf Info 36: 27-29

Vor kurzem wurde ich gefragt, wie lange ich meine Kinder eigentlich die Treppe noch rauf und runter tragen werde. Ich antwortete, dass ich dies bis zur Verknöcherung der Wachstumsfugen also bei Mädchen und Jungen etwas unterschiedlich bis zum 16.-19. Lebensjahr tun würde, dann sei ja schließlich das Skelett erst ausgreift. Vor allen Dingen das späte Ausreifen des Oberschenkels erlaube hier keine Kompromisse!
Selbstverständlich habe ich auch alle meine Welpen das erste Jahr die Treppe rauf und runter getragen. Zugegebenermaßen habe ich seit Jahren starke Rückenschmerzen, aber was tut der Mensch nicht alles für seine Lieben. Beim Hund habe ich in etwa 1083 blogs zudem gelesen, dass seine Muskeln erst spät ausreifen, zwar kann ich mir unter „Muskelreifung“ nichts vorstellen, aber sicher diejenigen, die es im Internet geschrieben haben.

Richards und Koautoren haben 2010 einen interessanten Aufsatz veröffentlicht, der einmal mehr zeigt, wie gefährlich es ist, von sich (Mensch) auf andere (hier Hund) zu schließen. Während beim Menschen der Hauptbewegungsumfang beim Treppensteigen im Knie- und Hüftgelenk auftritt, löst der Hund dieses Problem durch eine erhöhte Bewegung (vor allem Dorsalflexion) im Sprunggelenk. Futsch alle Überlegungen zur Schonung des Hüftgelenkes von Hunden beim Treppentragen. Aber Hand auf’s Herz, kennen Sie viele Hunde, bei denen durch ihre treppensteigende Jugend später Beschwerden im Sprunggelenk auftreten oder musste dies nicht erklärt werden.

Eine Bemerkung zum Wachstum: der Zeitpunkt des Wachstumsendes ist selbst bei Wurfgeschwistern sehr unterschiedlich. [...]

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Artikel & Quelle

Interessant

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Viele Grüße
Sascha

Joshi hatte 11 Monate und 4 Tage, um die Welt kennen zulernen. Du bist viel zu früh gegangen , wir werden dich nie vergessen...

Ich finde ja, dass manche Leute es echt übertreiben... wie so oft sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.

Da sind die einen, die ihren Welpen am liebsten in Watte packen würden und jegliche Belastung vermeiden möchten... dabei MUSS ein junger Hund auch lernen sich koordiniert zu bewegen, indem er rennt, hopst, Purzelbäume schlägt, umfällt, ausrutscht, aber eben auch Abhänge meistert und Treppen läuft. In "freier" Wildbahn" würde das schließlich auch kein Mensch regulieren.

Und dann sind da die anderen, denen das komplett schnuppe ist, die einen Welpen schon zum Joggen mitschleppen, am Fahrrad laufen lassen, ihm Bälle werfen (am besten noch Hügel rauf und runter jagend) oder ihn täglich mehrfach über mehrere Etagen ungebremst Treppen rauf- und runterpoltern lassen. Und dabei billigend in Kauf nehmen (oder denen einfach nicht bewusst ist), dass sie damit den Bewegungsapparat überstrapazieren und so orthopädische Probleme begünstigen.

Dabei müsste es "nur" ein gesundes Mittelmaß sein.

Grüßlies, Grazi

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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers)

Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe

@ Grazi … auf den Punkt gebracht ! Das Mittelmaß ist perfekt und wirklich nicht so schwer zu finden.
Wir sind ja aktuell in der Situation durch das Welpentier. Wenn wir nach „Lehrbuch“ vorgehen würden, hätte die kleine Lady uns schon das Haus zerlegt vor lauter Energie. Deshalb ist hier die Mischung aus körperlicher - und geistiger Auslastung plus Ruhephasen wichtig. Alles muss sich die Waage halten.
Ihr Körper muss trainiert sein, schon alleine um durch die manchmal wirklich extremen Wachstumsschübe zu kommen. Also wird wohldosiert und kontrolliert geklettert, Treppen gelaufen, balanciert. Außerdem darf täglich getobt werden, aber nie länger als 5 min.
Wenn man ein gesundes Maß von Allem hat, ergibt sich das mit der Ruhe fast von alleine, weil Welpe einfach zufrieden ist

So ist es. Ich hatte schon einige Welpen, gerade die großen schweren Rassen, und hatte damit nie ein Problem. Ich denke vielen Leuten fehlt einfach das Bauchgefühl. Also eigentlich manchmal das komplette Gefühl für den Hund. Sei es nun wenn es um Gesundheit geht, oder Erziehung etc. Intuition fehlt da ganz oft.
Gus hatte ja HD E und ist damit alt geworden (9). Die Todesursache war auch nicht die HD, sondern Krebs. Die HD hat ihm nie irgendwelche Probleme bereitet. Das sie diagnostiziert wurde, kam daher weil unser Züchter gerne Gus als Deckrüden gehabt hätte, aber dazu brauchte/wollte er eine Auswertung haben. Dr. Kappen war total erstaunt das er so ein schlechtes Ergebnis hatte, er sagt laut Gangbild hätte er nie eine HD vermutet und schon gar nicht ein so katastrophales Ergebnis.
Gus wuchs sehr schlank auf, und hatte auch immer Idealgewicht. Wir sind mit ihm als Welpe Gassi gegangen und wenn er nicht mehr konnte bzw. mir das zu lang wurde, wurde er getragen. Treppen ist er gelaufen, weil wir welche in der Wohnung haben, die müßen die Hunde gehen, war aber nie ein Problem.

Es ist ja auch nicht selten, das Leute berichten ihr Hund würde keine Treppen steigen. Es stellt sich dann heraus, das sie es auch immer unterbunden haben.
Unser Hundekind Loca bekommt mal einen Job. Deshalb durfte sie all diese Dinge schon von Baby an kennenlernen und experimentieren. Natürlich in ganz kleinen Dosen und immer kontrolliert. Sie hat keine Hemmungen und probiert freiwillig alles aus. In unserer Huschu gibt es Kanidaten, die mit 2 Jahren noch nicht einmal auf einem Wackelbrett stehen können, weil ihnen Koordination und Muskulatur fehlen. Das finde ich schon traurig

Da stimme ich dir zu Claudia...
Was für einen Job darf denn dein Hundekind einmal ausüben?

Loca ist ein Malinois und wir bilden sie zum Sprengstoff Spürhund aus. Naja, zumindest versuchen wir es … Lach …
Ich habe die Möglichkeit von Profis gecoacht zu werden und ich mag die Arbeit sehr. Dafür muss sie sich natürlich erst einmal sicher und angstfrei überall bewegen. Deshalb geht sie schon seit der 9.ten Woche in Arenen und Stadien, um mit der Atmosphäre vertraut zu sein.
Da ich einen tollen Vollzeitjob habe, sehe ich es ganz entspannt falls sie sich als talentfrei zeigt. Oder ich meine Prüfungen nicht bestehe, das ist nämlich nicht so einfach wie ich es jetzt hier mal locker runterschreibe.
Zu gegebener Zeit mache ich gerne mal ein eigenes Thema dazu auf

Uiih wie spannend..ich kann mich gar nicht erinnern mal Bilder von Loca gesehen zu haben
Wow das ist ja schon ne Herausforderung für's Hundebaby, aber ich finde es wirklich richtig gut. Und Malis sind ja eh mit einem Arbeitsgen gesegnet
Oh das glaube ich dir unbesehen..es ist für euch beide ein hartes Stück Arbeit, aber es macht sicher auch voll viel Spaß.

Das wäre wirklich toll, aber bitte nicht zu lange warten, ja?