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Herz & Schilddrüse
Kann mir jemand /leicht verständlich/ die Wechselwirkungen einer Schilddrüsenunterfunktion und einer Herzerkrankung erklären oder mir einen guten Link, der sich damit beschäftigt, nennen?
Hintergrund: Shilas Herzerkrankung hat sich laut Befund der Kardiologin drastisch verschlimmert. Es liegen vor: massive Mitralklappeninsuffizienz, schwere Trikuspidalinsuffizienz (beide mit stark vergrößerten Vorhöfen), leichte pulmonale Insuffizienz, Klappenprolaps und -endokardiose, stark verringerte Herzkraft, starke Herzarrythmien. Da einige Werte widersprüchlich sind, sollten wir die Schilddrüse untersuchen lassen. Laut Labor liegt zwar keine Unterfunktion vor, doch die Werte liegen alle im untersten Referenzbereich. Die Kardiologin hätte jetzt gerne noch einen Schilddrüsenstimulationstest etc. pp. Wir würden Shila (ca. 15 Jahre alt) jedoch gerne unnötige Untersuchungen ersparen und vor allem verhindern, dass ihr täglicher Medikamentenberg noch weiter anwächst. Zumal sie, die quasi jederzeit tot umfallen könnte, sich pudelwohl fühlt, munter ist, weiterhin Unfug macht und überhaupt nicht einsieht, sich zu schonen. Ihr macht zwar das Wetter zu schaffen, doch seitdem ihre Herzmedikation umgestellt (sie erhält nun auch Vetmedin) und ihre Entwässerungsdosis raufgeschraubt worden ist, geht es ihr deutlich besser. Im Augenblick geht es der Süßen wirklich gut...und sie hat selbst eine -leider zwingend notwendig gewordene - OP nur unter Lokalanästhesie (bei dem katastrophalen Herzbefund konnten wir weder eine Narkose noch eine Sedierung riskieren) gut überstanden. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass mein Bauchgefühl mich nicht trügt, doch ich würde mich trotzdem gerne diesbezüglich etwas schlauer machen. Grüßlies, Grazi
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Durch eine Schildrüsen Dysfunktion können mehrere und verschiedene Krankheiten auftreten - "als Vorwort"
Die Schilddrüse gehört zu den Hormondrüsen des Hundes. Beim Hund besteht die Schilddrüse aus zwei Organen (Lobus dexter und sinister) Tyronine und Tyroxine sind ein wichtiger Teil des dort produzierten Hormons (hoffe ich hab das richtig geschrieben ) und sie regeln den Stoffwechsel aller Körperzellen. Es gibt die Ueberfunktrion und die Unterfunktion. Da aber die Uberfunktion bei Hunden sehr selten vorkommt (vergleichbar vielleicht mit Hyperaktivität) schreibe ich im allgemeinen über die Unterfunktion. (bei der Uberfunktion sind manche der Symptome natürlich komplett gegenteilig oder fallen weg und auch die Behandlung ist anders) Die Schilddrüse besteht aus zwei Organen die dicht am Kehlkopf des Hundes sitzen. Man kann sie nur erfühlen wenn sie angeschwollen sind ansonsten sind sie nicht tastbar. Mir wird auch gesagt, man kann den Stoffwechsel eines Hundes mit einem brennenden Ofen vergleichen... Die Schilddrüse steuert den größten Teil. Wenn zuviel Hormone produziert werden, brennt der Ofen volle pulle. Produziert die Schilddrüse aber zu wenig Hormone, dann brennt der Ofen auf Sparflamme. Wenn also eine Schilddrüse nicht mehr arbeitet, sind zuwenig Hormone im Blut. Der Hund hat also einen langsam verlaufenden Stoffwechsel und somit ein großes Risiko verschiedenster Krankheiten. Bevor man wirklich merkt, daß der Hund das Krankheitsbild einer Schilddrüsen-Dysfunktion hat, sind meist schon Monate verstrichen... Im allgemeinen wirkt das Krankheitsbild einer Unterfunktion so als das man den Eindruck hat, der Hund altert frühzeitig...Müdigkeit Der Hund ist unaufmerksam und interressiert sich nicht sonderlich für seine Umwelt oder sein Umfeld. Er schläft viel und hat eine schlechte Kondition. Manchmal nimmt der Hund an Gewicht zu, ohne das dies durch die Fütterung begründet wäre oder er mehr oder anders frisst als sonst. ( Das komplette Gegenteil, die Gewichtsabnahme kann auch der Fall sein, schliest aber dann meist auf eine Ueberfunktion) Im Extremfall kann dies bis zum ausbleiben der Läufigkeit führen Der Hund verliert seine Unterwolle und das Fell wird sehr dünn. An manchen Stellen erscheinen kahle Stellen die so gros werden können, das die Haut zu sehen ist. Diese zeigt manchmal Schwarzverfärbung oder eine starke Pigmentierung Die Haut ist sehr trocken und fühlt sich ganz rauh an. Manchmal wirkt der Schilddrüsen-kranke Hund als hätte er einen "traurigen" Gesichtsausdruck. Das kommt daher, dass an den oberen Augenlidern und der Kopfhaut eine Schwellung zu sehen und zu ertasten ist. Bei Bekannten kam es durch den verlangsamten Stoffwechsel, begründet durch die Unterfunktion der Schilddrüse zu Wasserablagerungen in den Gelenken . Dadurch lahmt der Hund dann mit der Zeit. Festgestellt wird diese Krankheit am besten durch einen sogenannten TSH-Test. (über-und -Unterfunktion der Schilddrüse) Die Diagnose geschieht durch eine Schilddrüsen-Hormonbestimmung (T4) im Blut. Normalerweise liegt der Schilddrüsenwert bei 20 bis 46... bei Schilddrüsen-Unterfunktion bei ungefähr 6 bei Überfunktion sehr viel höher! Die niedrigen Werte können aber auch bei anderen Krankheiten wie zum beispiel Epilepsie oder Cushing-Syndrom (Überproduktion von Hormonen der Nebennierenrinde) vorkommen. Auch durch den Gebrauch von Cortison oder Entzündunghemmern lässt die Hormonwerte in den Keller fallen. Deshalb bitte bei Verdacht auf Unterfunktion nicht einfach nur Blut entnehmen lassen sondern um einen Stimulationstest bitten! Da wird das Hormon TSH gespritzt welches die Schilddrüse stimuliert. Ist es gespritzt worden, steigt normalerweise der T4 Wert im Blut des Hundes. Auch bei anderen Ursachen (wie oben geschrieben) steigt der Wert. Selbst bestimmtes Futter ist geeignet diesen Wert zu veraendern ( z.B. Rinderkehlkopf) Bei einer Schilddrüsenerkrankung bleibt dieser Wert unverändert Behandelt wird der Hund meist mit Tabletten (L-Tyroxinen-Tabletten). Die Behandlung muss wie beim Menschen lebenslang und täglich ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Meist zeigt sich dann auch schon in der ersten Woche nach Verabreichung der Tabletten eine Besserung. Der Hund wird aktiver, Hautprobleme bessern sich nicht so schnell, wenn die Haut sich schuppt, ist das ein gutes Zeichen: abgestorbene Hautzellen werden abgestoßen. Das Fell braucht ca. einen Monat um sich zu regenerieren. Nach zwei Monaten sieht der Hund dann schon wieder völlig gesund aus. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen... http://www.tierarztpraxis-rogalla-ru...ll_200609.html Geändert von Monty (06.07.2008 um 08:16 Uhr) Grund: Link vergessen |
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Die Hormone der Schilddrüse steuern eine ganze Reihe von Körperfunktionen, den Stoffwechsel und das Herz-Kreislaufsystem. Wie schnell oder wie langsam das Herz schlägt, wird maßgeblich von der Schilddrüse beeinflusst. Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse kann sich deshalb langfristig schwerwiegend auf die Herzfunktion auswirken und sollte deshalb rechtzeitig erkannt und ausreichend behandelt werden.
So wird der Körper bei einer Schilddrüsenüberfunktion mit zu vielen Schilddrüsenhormonen „überschwemmt“, die Herz und Kreislauf übermäßig ankurbeln: Der Puls erhöht sich, und das Herz schlägt buchstäblich bis zum Hals. Dieses Herzklopfen ist dann nicht nur unangenehm zu spüren, sondern verbraucht auch mehr Energie und belastet das Organ auf Dauer. Es können Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern auftreten, durch die ständige Überlastung kann es zu einer Herzschwäche kommen. Gerade bei Menschen über 45 Jahren sind Schilddrüsenprobleme häufig: Jeder zweite kann Veränderungen des kleinen Organs ausweisen, die bis dahin noch unentdeckt blieben. Da in diesem Alter auch erste Herzprobleme auftreten können, wird hier oft nicht an die Schilddrüse als Ursache gedacht. Eine Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bessert die Herzbeschwerden, stellt die Belastungsfähigkeit wieder her und beugt langfristig einer Schädigung des Herzens vor. Der Arzt kann hier zunächst Schilddrüsen-blockierende Medikamente verordnen, so genannte Thyreostatika, um die Stoffwechsellage zu normalisieren. Eventuell können auch Betablocker zum Schutz des Herzens vor Überlastung eingesetzt werden. Langfristig sollte die Schilddrüsenüberfunktion dann mit einer Radiojodtherapie oder Schilddrüsenoperation behandelt werden. Doch auch die Unterfunktion der Schilddrüse wirkt sich negativ auf das Herz aus. Im Gegensatz zur Überfunktion schlägt das Herz durch die fehlenden Hormone langsamer und schwächer als normal; der Körper wird durch den verlangsamten Herzschlag nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Betroffene frieren eher und jede Anstrengung fällt ihnen schwer, außerdem lagert sich Wasser im Gewebe ein, z.B. auch im Gesicht. Das Herz selbst verändert sich ebenfalls mit der Zeit: Außer der Herzschwäche beschleunigt eine Schilddrüsenunterfunktion die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und schädigt so langfristig die Herzkranzgefäße. Bei älteren Menschen werden genau diese Beschwerden oft mit typischen Alterserscheinungen verwechselt. Wird die Schilddrüsenunterfunktion rechtzeitig mit entsprechenden Arzneimitteln behandelt, kann den Folgen für das Herz gut vorgebeugt werden. Das fehlende Schilddrüsenhormon wird dabei durch entsprechende Tabletten ersetzt. Eine regelmäßige umfassende Schilddrüsenuntersuchung lohnt sich also, um möglichen Folgen für´s Herz vorzubeugen - besonders für alle über 45. Und wenn bereits Herzprobleme wie z.B. Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche aufgetreten sind, sollte der Arzt allen denkbaren Ursachen auf den Grund gehen, auch einer bisher unerkannten Schilddrüsenstörung. Insbesondere, wenn Herzrhythmus-normalisierende Medikamente bisher keine ausreichende Wirkung gezeigt haben, ist an die Schilddrüse zu denken. http://www.forum-schilddruese.de/new...snewsyear=2005 und http://www.hormon.org/schilddruese-f...reose-Herz.pdf Gute Besserung!
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Viele Grüße, Steffi |
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Vielen Dank für die guten Wünsche und auch für die Erklärungen. Ich sehe nun ein kleines bisschen klarer.
Offenbar dachte die Kardiologin vor allem wegen der verringerten Herzkraft an ein Schilddrüsenunterfunktion.... die jedoch (zumindest jetzt) nicht vorliegt. Die Arrythmien hingegen hätten ja eher eine Überfunktion vermuten lassen... Unsere behandelnde TA, die bei Verhaltensproblematiken z.B. auch immer die Schilddrüse abcheckt, würde einem so munteren, aufgeweckten Hund wie Shila normalerweise nicht mit Hormonen behandeln... natürlich ist das Ömchen alters- und gesundheitlich bedingt nicht mehr sooooo aktiv, doch sie ist immer an allem interessiert, möchte mit auf jeden Spaziergang, spielt und hüpft (kurz) umher und macht zuhause allerlei Schabernack (heute morgen z.B. hat sie eine Glasschale zerdeppert und in der Küche ein Trümmerfeld hinterlassen ). Mit der jetzigen Medikation (3 Herzmedis, Entwässerung, Inkontinenz- und Schmerzmittel) kommt sie sehr gut zurecht... und ich möchte sie nicht über Gebühr mit immer mehr Medikamenten belasten. Mir geht es nur darum, die Lebensqualität, die sie jetzt noch hat, zu erhalten... Wunder erwarten wir keine und freuen uns einfach nur über jeden Tag, den das Schnütchen noch bei uns ist. Grüßlies, Grazi
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