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  #1 (permalink)  
Alt 01.11.2005, 10:56
Benutzerbild von Jochen
Graf / Gräfin
 
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Zitat:
Zitat von Sonix
Bin generell gegen Schutzhundausbildung bei den Rassen, die in irgendeinem Zusammenhang mit "Kampfhunden" gebracht werden.
Gibt da bestimmt immer bessere Alternativen, als Schutzhundausbildung.
Aber letztendlich muß das jeder selber wissen, ist nur meine Meinung.
Warum sollte man mit einem Hund -egal welche Rasse- überhaupt in der Abteilung "C" (Schutzdienst) arbeiten?
Weil der Hund beschäftigt werden sollte? Da gibt es andere Alternativen.
Weil sein Schutztrieb in den Beutetrieb "kanalisiert" werden soll? Aus welchem Grund sollte das empfohlen werden?
Weil ein Hund auf Kommando einen "Täter" mit Hetzarm stellen und verbellen und notfalls festhalten soll? Wer benötigt solch einen "Sport-Hund", der auf einen Hetzarm fixiert "arbeitet"?
Ich behaupte einmal, es sind die Halter, die solche Hunde für das eigene Ego "benötigen".
Denn es ist schon beeindruckend, wenn ein kampftrieb- und nervenstarker Hund in den Frabo knallt und die Stockschläge seinen Griff noch fester werden lassen... Und der Hund hat natürlich auch seinen Spaß dabei und kann sich "abreagieren".
Auch ich war damals "stolz", wenn mein Boxerrüde Schutzdienstwettkämpfe gewann und ich (besser er) in Abteilung C zwischen 95 und 99 Punkte und ich dafür Pokale und Wandteller erhielt. Betrachten wir aber unsere heutige hundefeindliche Gesellschaft, so gibt die Arbeit in "C" den "schwachköpfigen Kampfhundeerfindern" nur weiteren Nährboden.
Sollten wir in unserer heutigen Zeit nicht auf die Ausbildung in "C" verzichten und unsere Hunde in unser Freizeitverhalten so einbinden, dass es eine "Werbung" für unsere Hunde und für die Hundehaltung generell ist?
Unsere Hunde sollten statt beißen, halten, packen (Abteilung C) mit Menschen spielen, toben, wandern und Menschen freundig helfen (z.B.: Therapiehunde, Rettungs- und Blindenhunde).
Ich bin der Ansicht, dass die "Schutzdienstausbildung" einfach nicht mehr in unsere heutige Zeit "passt" und es wirklich genug Alternativen gibt, um seine Freizeit mit dem Hund so zu verbringen, dass es für Hund und Besitzer "gewinnbringend" ist.
__________________
"Wehe dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt." (C. Morgenstern)
"Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit." (A.France)
"Mit Statistiken kann man alles beweisen, auch das Gegenteil davon." (J. Callaghan)
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  #2 (permalink)  
Alt 01.11.2005, 13:48
Benutzerbild von Ingrid
Sankt Woopsulina
 
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Für mich hat die Abteilung „C“ dort ihre Berechtigung und ihren Platz, wo sie als Ausbildung für einen regelrechten Beruf, der dann auch auf Vollzeitbasis ausgeübt wird, unerlässlich ist. Als Parallele sehe ich da etwa Blindenhund und Behindertenbegleithund: Der „Hundeberuf“ ist ein echter Vollzeitjob. Polizeihunde, die täglich gemeinsam mit ihrem Menschen ihrem Job nachgehen und deren Training immer das optimale Reagieren im Alltag, eben, eines Polizeihundes zum Ziel hat, sollen und müssen auch eine solche Ausbildung durchlaufen.

Was mir allerdings sehr bedenklich erscheint, sind die „nebenberuflich“ auf Schutzdienst ausgebildeten Hunde. Da gibt es etwas, das sie zwar können und das sie, weil es ihnen Freude macht, auch gern tun würden, denn sie wissen, dass sie ihrem Menschen dadurch gefallen können. Aber die meiste Zeit denkt niemand daran, ihnen dazu auch die Möglichkeit zu geben. Der Mensch, der sie trainiert hat, ist bei der Arbeit, der Hund mit der Familie zu Hause.

Szenario: Die Familie führt den Hund aus. Auf dem Spaziergang ergibt sich eine Situation, die der Hund, der ja seinem Training zufolge „im Bedarfsfall“ reagieren soll, irrtümlich als „Bedarfsfall“ auffasst. Vom Frauchen, das gerade dem Jüngsten einen Kaugummi aus den Haaren pult, kommt kein entsprechendes Kommando, aber auch kein entgegengesetztes.
In dieser Situation hängt es allein vom Hund ab, ob es Verletzte geben wird.

Dasselbe Risiko bei Hunden aus Vermittlung. Ich selber bin einmal auf der Strasse von einem Jagdhundmischling gestellt worden, der meine in der Eile um den Arm gewickelte Jacke mit einem Hetzärmel verwechselt haben muss. Die dazugehörige Oma war völlig entgeistert: Das hatte ihr Fiffi doch noch NIE gemacht... Er sei ja so ein Armer, aus dem Tierheim...

Fazit: Damit ein Hund mit Schutzdienstausbildung wirklich sicher und gut „funktioniert“, braucht es meiner Ansicht nach Rahmenbedingungen, die vom normalen Freizeit-Hundehalter nicht zu erfüllen sind. Darum bin ich nur im Rahmen eines Hunde-und-Menschen-Vollzeitjobs dafür und ansonsten strikt dagegen.
__________________
Hundachtungsvoll,
Ingrid
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