Ich habe Anfang des Jahres ein Praxis-Seminar zur „nonverbalen Kommunikation“ Mensch/Hund mitgemacht.
Außer mir waren 9 weitere Teilnehmer mit verschiedenen Hunderassen am Start: ( Jack-Russel, Yorki, Weimeraner, Aussie, Dackel, diverse Mixe …alles kleiner, zarter und hibbeliger….)
Das Seminar, fand in einer Reithalle statt. – Die Stühle für die Teilnehmer waren in einem Halbkreis, recht nah, nebeneinander gestellt. Ich habe mir also zielstrebig einen Außenplatz sichergestellt und erst einmal (natürlich nach der kurzen Begrüßung) einen Meter und paar zerquetschte Distanz-Radius geschaffen. Für unsere Wohlfühlzone. – Dabei hat man den Bär ohnehin schon kritisch beäugt…vielleicht auch mich? Ich habe also seine Unverträglichkeit ausgesprochen und freundlich darum gebeten – uns ein bisschen Abstand zu gönnen. Das hat auch prima geklappt.
Jede Übung wurde theoretisch besprochen, Fragen eruiert, anschließend reihum von den Teilnehmern einzeln vorgeführt bzw. umgesetzt. Je nach Erfolg wurden Fehler besprochen.
Die Übungen wurden in unterschiedlicher Form umgesetzt. – Ich habe dort für mich feststellen können, dass aus unserem privaten Training, im Alltag, viele Übungen einfach so mitlaufen, und man diverse Körperhaltungen und Handzeichen sowieso benutzt.
Natürlich habe ich mich gefreut, dass alles trotz der Anwesenheit der anderen Hunde für den Bär ohne Zwischenfälle umzusetzen war. Da hatte ich vorher echte Bedenken. Ich war schon ein bisschen stolz.
Die Übungen wie Fuß gehen mit Blick-Kontakt, den Hund hinter sich in Warteposition bringen – weiter gehen und wieder ins Fuß holen, absitzen, ablegen, an Futter vorbeigehen/davor ablegen, um oder über diverse Hindernisse gehen etc. alles easy.
Da hatten viele Teilnehmer Probleme dem Hund klar zu machen was erwünscht ist. Jeder fand sein persönliches Defizit. – Bis dahin sind wir ganz gut weggekommen.
Dann kamen wir an die letzte Übung, in der der Hund in einer Markierung „einzuparken“ war. Absitzen und Bleiben. Der Halter musste sich 10-20 Schritte mit dem Rücken zum Hund entfernen. Der Hund sollte im günstigsten Fall, aufmerksam warten. Dann erfolgt der Abruf mit reiner Körpersprache.
Einparken, sitzen, warten – abrufen auf Entfernung. Fand ich eigentlich ganz einfach….
Ich habe meinen Bär eingeparkt – Check – Einmal in die richtige Richtung gedreht – Check – Stop – Sitzt – Check –
läuft ja heute …dachte ich so für mich. Guter Dinge habe ich die 20 Schritte getan, mich umgedreht und sehe in meinem Bollerkopf die konzentrierte Aufmerksamkeit. Also habe ich, aus der Entfernung, eine einladende Handbewegung, wie alle anderen vor mir, ausgeführt. – Mein Hund
Glotzkowski hat mich im Blick. – Er bewegt sich aber kein Stück. (Er sah so lustig aus, dass die anderen Teilnehmer hörbar schmunzelten). Ich tief Luft geholt – und meine einladende Handbewegung mit dem ganzen Arm ausgeführt. Nix. In der Reithalle alles still – Mein Hund sitzt mit einer Körperspannung wie eine Statue - nicht mal gezwinkert.
Ok…Ich beide Hände nach oben und gewedelt wie ein Clown. – Die Reaktion meiner Betonelfe – er schaut rechts, er schaut links. Er schaut wieder mich an, mit dem Fragezeichen im Blick – echt jetzt - du meinst mich?!?...(alles lachte …ich mit)… Er hat sich gestellt…immer noch unsicher schauend, ob
er richtig liegt…den Blick fest auf mich gerichtet – als wäre ich der einzige Mensch in der ganzen Halle. Ich also einen peinlichen Affentanz aufgeführt – von einem Ohr zum anderen gegrinst – und mit beiden Armen geschlackert als hätte ich die Motten - einladend meine Arme zu mir geführt… er fängt an zu wedeln... sonst nix.
Da habe ich nonverbal leider nicht mehr ausgehalten, mich mit offenen Armen hingekniet und gepfiffen
… Rekordverdächtig ist die kleine Wuchtbrumme artig losgerannt – vor mir abgebremst und mit dem ganzen Körper begrüßt als hätte er mich Monate nicht gesehen.
Wenn einfach – einfach wäre.
Im Großen und Ganzen kann ich jedem so ein Seminar empfehlen – es war schon schön.
Fazit für mich: ich labere zu viel mit meinem Hund - und meistens versteht er mich ohne große Worte