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Alt 10.07.2007, 22:28
Benutzerbild von Bibi
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Unglücklich Mein Hund hat mich angegriffen...

Hallo Ihr Lieben,
muss mit Euch mal über etwas reden das mir richtig Bauchweh macht. :traurig3:weiß auch nicht ob ich das überbewerte aber ich möchte nichts verkehrt machen und aber auch nichts beschönigen. Muss ein klein wenig ausholen damit am besten von Anfang an alle Fragen beantwortet sind. Es geht um meinen Hund Dusty, laut Tierheim ein Alano, seit 1.7. zwei Jahre alt und seit Ende Januar bei uns. Er war als Welpe im Tierheim, dann vermittelt und dann seit Oktober 06 wieder da weil seine Familie wohl in die Staaten gegangen ist und ihn nicht mitnehmen konnte/wollte. Wir haben ihn mit den "Vermerken" bekommen:Kann nicht alleine bleiben, extremer Jagdtrieb, hasst Katzen. Das Alleine Bleiben ist kein Thema mehr, Jagdtrieb war von Anfang an ganz "normal" vorhanden aber nie extrem! Nur das mit den Katzen stimmt, naja, aber wir arbeiten dran, das ist auch nicht das Hauptproblem. Er lässt sich sehr schnell von anderen Dingen ablenken/aufregen und wenn ich nervös bin, weil ich immer alles richtig machen will, ist er es natürlich auch. Am Sonntag waren wir, Freund, Hund und ich, in St.Peter ording am Strand. ich glaube das kannte er noch nicht. Natürlich war er aufgeregt, zog an der Leine usw, das war aber nicht so schlimm. Da dort Leinenpflicht herrscht habe ich die lange Schleppleine mitgenommen(kennt er, bisher kein Problem damit) damit er wenigstens ein bißchen mehr Platz hat. Dann sind wir vom Steg runter und haben unser Ritual mit Leinewechsel gemacht (Hinsetzen, anschauen, warten...)Dann durfte er los und ist wie verrrückt losgebrettert! Naja, hat er dann verstanden das er nicht so weit kann wie er gerne möchte. Naja, er ist dann nach ein paar Minuten auf die Leine los, hat reingebissen und dann dran gezerrt. Als ich dann einschreiten wollte mit aus und Leine wegnehmen ist er auf mich zu, an mir hochgesprungen und hat mit Knurren angefangen mir in die Arme zu "beißen". ich hab mich ganz schön verjagt und er hat auch nicht auf "aus" reagiert, er spang und biss immer wieder. Nach Literatur lesen hab ich festgestellt das ich mich dann auch falsch verhalten hab, ich hätte weggehen oder mich wegdrehen sollen aber ich hab echt Angst bekommen weil er ja nicht abgelassen hat. So hab ich ihn an Geschirr und Halsband gepackt(auf Schnauzengriff kam keine Reaktion) und ihn irgendwie zu Boden befördert und er hat sich mehr oder weniger von allein auf den Rücken, bzw. Seite gelegt. Ich hab dann noch "bleib" gesagt und bin aufgestanden, das hat er dann auch so hingenommen. nachdem ich mich wieder beruhigt hatte habe ich die Leine gewechselt und wir sind gesittet weitergegangen. Später war alles wie vorher aber ich bin seitdem extrem vorsichtig. Habe Angst das er mal auf andere los geht und ich möchte ja auch nicht mehr von ihm angegangen werden. Anscheinend wollte er mich klar begrenzen und ihm passte die Leine nicht. Ich hatte diese Situation schon mal, da war er baden, wollte weiter rein und auch woanders nach Kaninchen gucken, ging nun mal nicht, Leinenzeit! Da war es genauso! ich weiß, klingt bestimmt nun nach Dominanzproblem, aber sonst haben wir in der Hinsicht gar kein Problem! ich halte all diese wichtigen Dinge (Wir essen zuerst, zuerst durch die Tür usw.) ein, was war das bloß? ich möchte keine Angst vor meinem Hund bekommen, aber das war schon arg, er wiegt jetzt 37kg und da ich nicht so gut darauf "geantwortet" habe habe ich Angst das es beim nächsten Mal nicht so milde abgeht. Habt Ihr Erfahrungen dazu? was meint Ihr? was sollte das und was kann ich besser machen? Mache mir sowieso immer 1000Gedanken, ich möchte keinen Hund der dauernd Maulkorb und Leine braucht. Hoffe auf viele Anregungen und Erfahrungen. Vielleicht kann mich auch einer von Euch ein bißchen beruhigen ?!
Danke fürs "lange lesen durchalten", Bibi
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Alt 10.07.2007, 23:06
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Hi Bibi,

ich finde es sehr schwer, bei solchen Themen Tips zu geben, da wir alle Deinen Hund nicht kennen und die Situation nicht erlebt haben. Gehst Du mit ihm denn in eine Hundeschule? Ich würde Dir schon raten, mit ihm zu erfahrenen Hundetrainern zu gehen und dort mit ihm zu arbeiten. Leider ist es sehr schwer, gute Leute zu finden, aber vielleicht kennt ja einer aus dem Forum jemanden Gutes aus Deiner Nähe.

In solchen Situationen halte ich es für total wichtig, dass Du Dich sofort durchsetzt. Wenn Du bei solchem Verhalten Angst bekommst und entsprechend zu vorsichtig reagierst, könnte sich das Verhalten wiederholen. Dein Dusty ist nun 2 Jahre alt und hat das entsprechende Rüpelalter, wo er nach seinen Grenzen sucht.
__________________
LG Simone
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  #3 (permalink)  
Alt 10.07.2007, 23:09
Benutzerbild von Bibi
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Wir hatten eine Trainerin zu Hause, eine passende Hundeschule habe ich noch nicht gefunden, ist echt schwer. Vieles klappt ja schon super, wir haben viel erreicht, er ist ja noch nicht lange bei uns. Naja, hab mich ja wenigstens durchgesetzt...
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  #4 (permalink)  
Alt 11.07.2007, 00:04
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Hallo Bibi,

erstmal meinen vollen Respekt, dass du nach diesem "Vorfall" überlegst, woran es lag und wie du es in Zukunft verhindern könntest!! Das macht nicht jeder HH.

Um eine gute Hundeschule wirst du wohl nicht drumrumkommen, da hier ja niemand dich und deinen Hund kennt/bzw. beobachten kann.

Ich an deiner Stelle würde bei der Suche nach einer Hundeschule darauf achten, dass diese sich nicht auf das von dir angesprochene "Dominanzproblem" einschießt. Wäre es mein Hund, würde ich beobachten, ob er, und falls ja und in welchen Situationen, einen gestressten Eindruck macht und wie hoch seine Frusttrationsgrenze ist. Oft können Hunde, gerade wenn sie noch jung sind und es im Welpenalter nicht recht gelernt haben, sehr schnell überreagieren, wenn Situationen unvorhergesehen sind. Oder sie nicht direkt zu ihrem Ziel kommen.

Ich hoffe du findest jemanden, der dir und deinem Hund kompetent und mit viel Ruhe helfen kann, damit ihr ein tolles Team werden könnt.

VG
Nadine
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  #5 (permalink)  
Alt 11.07.2007, 01:41
Jacci
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Zitat:
Zitat von Vasquez Beitrag anzeigen
Hallo Bibi,

erstmal meinen vollen Respekt, dass du nach diesem "Vorfall" überlegst, woran es lag und wie du es in Zukunft verhindern könntest!! Das macht nicht jeder HH.
Das kann ich nur unterschreiben!
Auch die anderen Aussagen meiner Vorredner - es ist schwer, einen richtig guten Rat zu geben, ohne Euch live erlebt zu haben. Wichtig ist auch, dass Du jetzt nicht total panisch bist und Angst vor Deinem Hund hast, das kann er spüren und ihn dazu ermuntern, nochmals die Rangfolge in Frage zu stellen. Wichtig ist, die Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwer fällt und sich professionelle Hilfe zu holen. Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle erst einmal auf die Schleppleine verzichten. Diese "vermeintliche Freiheit" scheint mir der Auslöser für den Übergriff gewesen zu sein. Euer "Schleppleinengassi" ist in meinen Augen nicht dasselbe, wie Schleppleinentraining.
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  #6 (permalink)  
Alt 11.07.2007, 07:46
Benutzerbild von Bibi
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Hallo an Alle,
danke für Eure Antworten. Sonst habe ich auch richtig mit der Schleppleine gearbeitet, sie aber natürlich auch jetzt in der Leinenzeit viel genutzt und es hat gut geklappt. Habe gestern noch zwei "Hundeerzieher" kontaktiert aber natürlich keinen persönlich sprechen können, typisch Ich hoffe ich bekomme noch weitere Antworten, hat denn von Euch schon mal jemand das so erlebt?
Liebe Grüße, Bibi
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  #7 (permalink)  
Alt 08.08.2008, 12:27
deséo
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Ich weiss, dass Thema ist schon etwas älter und entschuldige mich, wenn ich es hervorkrame. Doch aus einem ähnlichen Grund bin ich auf der Suche nach Informationen auf euer Forum gestossen. Wie schon bei der Vorstellung erwähnt, hab ich einen dreijährigen Presa-Rüden. Ich hole mal kurz aus:

Von Beginn weg hatte der Kleine vor allem und jedem fürchterliche Angst. Und ich meine wirkclih echte Panik! Er kroch am Boden, klammerte sich beim Anblick einiger Menschen oder eines Fahrrades am Boden fest, er zitterte, hechelte, gähnte, hatte gerötete Augen, versuchte panikartig zu flüchten wenn ihm zwei Menschen entgegenkamen, entleerte die Analdrüse wenn jemand auf ihn zukam etc. Es war der Horror. Schon bei der Züchterin verkroch er sich damals unter den Tisch, ich idiot habs nicht als Warnsignal verstanden.

Ich fing an, dem Kleinen Sicherheit zu geben. Die ersten zwei Jahren waren die einzige Katastrophe, ich dachte, ich dreh durch. War am Ende, nervlich, psychisch, finanziell. Doch ich wollte nicht aufgeben und machte weiter. Lernte, wie ich mich richtig zu verhalten habe in den Situatuionen, lernte, wie ich meinem Hund Sicherheit geben konnte, wie ich an der Bindung arbeiten und das Vertrauen stärken konnte. Lernte, lernte, lernte. hatte Unterstützung durch Fachpersonen, Tierärtzen, Verhaltensforscher, Hundepsychologen, Homöopathische Tierärtze, und was weiss ich nicht alles. Aber keiner wusste weiter.

Er ist jetzt drei Jahre alt und ich habs beinahe geschafft. Noch immer hat er leider Stress in der Stadt, aber er orientiert sich an mir, sucht meinen Kontakt, läuft gut an allem und jedem vorbei, wenn er sich mal erschrickt, so guckt er und gut ist wieder. Er zittert manchmal noch, doch er ist ansprechbar, lässt sich führen und manchmal sogar zum Spiel motivieren, trotz Stress. Es war eine verdammt harte Arbeit, viele Tränen sind geflossen, aber sie hat sich gelohnt.

Nun das nächste "Problem". Sorry, wenn ich euch vollquassle.
Er ignoriert eigentilch die meisten Rüden. Doch manchmal da spinnt er total wenn er einen sieht, kommt wohl auf die Chemie auch des anderen an. Vor einiger Zeit wollte er auf seinen Erzfeind los. Ich hielt ihn natürlich zurück und er knurrte und fletschte da mich schon an. Da er sich kaum beruhigen liess, verlangte ich ein Platz, dass er widerwillig einhielt. Der Rüde war vorbei, ich löste meiner und der- dreht sich um und geht mich an! Sprang an mir hoch und versuchte zuzubeissen (geh ich mal davon aus, aufgrund seiner Körperhaltung), stiess mehrmals mit dem Maulkorb zu und knurrte dabei.

Nun bin ich auf eurer Forum gestossen und hab gesehen, dass da viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben, sowohl in Sachen Angst wie auch mit diesem Angehen. Ich bin soweit, mir den Gedanken zu machen, ob ich meinem Hund gerecht werden kann. Ob er bei mir ein glückliches Leben verbringen kann, unter Dauerstress in der Stadt und nun noch dieses Angehen, dass mir eigentlich zeigt, dass er die Rangordnung nicht akzeptiert. Ist er überfordert mit mir als HH? Ueberfordert ihn das Stadtleben dermassen, dass er zwar Fortschritte macht, aber nicht ausgelastet ist und mich angeht? Reicht es, wenn ich ihm weiter Sicherheit gebe in der Stadt und an der Unterordnung und Bindung arbeite? Oder soll ich mich zum Wohle des Hundes dazu durchringen, ihn an einen ruhigeren Platz zu vermitteln?

Sorry, ich bin neu und überhäufe euch mit Fragen. Doch ich bin in einer Situatuion, wo ich ncith mehr weiss, wo mir der Kopf steht. ich weiss nicht mehr, was das Beste für meinen Hund ist....

Würde mich über eure Meinungen freuen!
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  #8 (permalink)  
Alt 08.08.2008, 13:05
Gast20091091001
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Hallo deséo,
Ein paar Fragen zurück!
Ist das ein Zufall, oder reden wir von diesem Hund:

http://www.molosserforum.de/showthre...6807#post96807

Trägt er beim 'normalen Gassigang' einen Maulkorb?
Wie lastest du den Rüden aus?
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  #9 (permalink)  
Alt 08.08.2008, 13:44
deséo
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Das ist er, ja.

Zum Auslasten: ich fahre mit ihm Fahrrad, gehe in den Wald für Schnüffeltouren, mache kontrollierte Beutespiele auf UO und Spass, Nasenarbeit... so in etwa. Natürlich das übliche ncoh, Spaziergänge, Training zwecks Desensibilisierung etc. Aber beim Training hat er ja Stress, den versuch ich nacher im Spiel wieder abzubauen.
Den Maulkorb lass ich ihn seit einer Weile immer tragen, ja. Einfach weil ich unsicher geworden bin, wenn wir Rüden begegnen. Aber auch, weil er einmal geschnappt hat, als er erschrocken ist. Das war zwar nur einmal und ein Luftschnappen in die Richtung der Person. Aber ich habe mich entschieden, lieber vorzubeugen, bis ich das Problem zuverlässig gelöst habe. Denn bei diesen Hunden heisst es sonst sehr schnell, generelle Maulkorbpflicht... darum mach ich ihm lieber freiwillig einen um und kann den auch freiwillig wieder abmachen, wenn ich denke es ist ok. Anderseits kriegt er sie von gesetzeswegen und hats für ewig....
Ich weiss, nicht die ideale Lösung. Und ich arbeite dran, dass er den baldmöglichst wieder weg hat. Aber zur Zeit bin ich so auch sicherer, wenn er den auf hat.

Geändert von deséo (08.08.2008 um 13:47 Uhr)
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  #10 (permalink)  
Alt 08.08.2008, 13:50
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Ich kenn das Problem mit dem Sicherheit geben und gleichzeitig nicht die Zügel schleifen lassen. Kann im Alltag schonmal ein schmaler Grad sein.

Ich hab mich einfach davon verabschiedet, dass mein Hund ein gelassener Begleithund ist, sprich ich erwarte nicht, dass er sich überall wohlfühlt.

Allerdings hat er noch nie versucht nach mir zu schnappen.

Dann wäre bei mir aber auch Schluss mit lustig.

Ich wünsche aber viel Erfolg und die richtige Entscheidung.
__________________
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