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  #1 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 12:01
Benutzerbild von Simone
Kaiser / Kaiserin
 
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Hallo Grazi,

genauso wie Du:

Zitat:
Bitte gebe auch dann ein Leckerchen, wenn Du den anderen Hund bemerkst und Deiner schon Theater macht. Er soll lernen, dass ein anderer Hund IMMER etwas gutes bedeutet und er etwas dafür bekommt.


...aber hierbei ist es doch eher wahrscheinlich, dass der rastende Hund das Leckerchen mit der Einsicht verknüpft, es sei *gut*, bei dem Anblick eines fremden Hundes auszuflippen.

habe ich als ich diese Übung erklärt bekam auch zuerst gedacht. Ich war vor langer Zeit mit Luna bei Celina del Amo, eine wirklich bekannte und sehr gute Tierärztin und Verhaltenstherapeutin. Von ihr bekam ich diesen Rat und sie wies mich darauf hin, dass ich wirklich IMMER das Leckerli geben muss, selbst wenn mein Hund in diesem Moment schon blöde ist. Und zwar geht es bei dieser Übung darum, dass der Hund lernt, dass das Auftauchen eines anderen Hunden nichts negatives ist (wie er es bislang erlebt), sondern immer etwas gutes bedeutet. Z.B. wenn Du mit irgendetwas Angst verbindet und dann immer diese Angst empfindest, sobald Du es siehst, braucht es lange, bis Du umkonditioniert bist, d.h. bis Du die Erfahrung gemacht hast, dass dies auch Gutes bedeuten kann und erst langsam läßt dann das Gefühl nach. Der Hund soll hier nicht für sein Fehlverhalten gelobt werden, sondern nur eine positive Assoziation mit dem Hund bekommen. Das klappt wirklich, benötigt aber Zeit und vor allem viel Konsequenz...

Gruß, Simone
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Alt 29.04.2005, 13:04
Benutzerbild von Faltendackelfrauchen
Faltendackelsüchtig
 
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Zitat:
Zitat von Simone Dustert
Ich war vor langer Zeit mit Luna bei Celina del Amo, eine wirklich bekannte und sehr gute Tierärztin und Verhaltenstherapeutin. Von ihr bekam ich diesen Rat und sie wies mich darauf hin, dass ich wirklich IMMER das Leckerli geben muss, selbst wenn mein Hund in diesem Moment schon blöde ist. Und zwar geht es bei dieser Übung darum, dass der Hund lernt, dass das Auftauchen eines anderen Hunden nichts negatives ist
Hallo Simone, hallo violett81,

sorry, das ist falsch!! Der Hund wird nicht lernen, sich nicht mehr aufzuführen, wenn er dafür Leckerli bekommt. Wichtig ist, dass man den Hund schon füttert, bevor er sich aufführt, damit er für richtiges Verhalten belohnt werden kann. Und ob Hundebegegnungen für die Dogge negativ besetzt sind, weiß ich nicht. Dazu müßte die Dogge ja schon massiv gestraft worden sein. Aber selbst dann ist es kontraproduktiv einen Hund für falsches Verhalten auch noch zu belohnen. Ich nehme eher an, dass Doggerich einfach nur zu dem Hund hinwill, mehr nicht! Vermutlich hat er anfangs mit der Technik noch Erfolg gehabt. Deshalb tut er es.

Meine Vorgehensweise wäre ähnlich, wie die Vorschläge:
Wenn ein Hund auftaucht, Leckerli. Solange er brav ist und Besitzer anschaut, Leckerli, Leckerli. Sobald er zum Hund guckt, sich aufführt, umdrehen, weggehen. Mit Hilfe eines Clicker geht es noch besser, aber man hat dann irgendwie eine Hand zu wenig, viele Hundebesitzer kriegen das nicht gebacken.

Beste Erfolge haben wir mit der Technik, dass es Futter nicht mehr so sehr aus dem Napf, sondern größtenteils für Arbeit (in diesem Fall das ruhige Vorbeigehen an dem anderen Hund) gibt.

Das Halti ist in diesem Fall anfangs "überelebenswichtig", bis der Hund gelernt hat, was von ihm verlangt wird. Ohne Halti hat die Besitzerin Null Chancen, genug Kraft aufzuwenden und dann womöglich noch mit Leckerli und Clicker in der Hand.

Viel Erfolg
Faltendackelfrauchen
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  #3 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 13:36
violett81
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Hallo Faltendackelfrauchen!

Es ist auch so, wie du sagst.
Hanni will meistens einfach nur zu dem Hund hin, weil er bisher noch nie schlechte Erfahrungen mit nem anderen Doggie gemacht hat.

Wie auch...wenn einer rummuckt dreht er ihn einfach auf den Rücken, und der Fall ist gegessen.

Er hat auch noch nie gebissen, dafür ist er einfach zu verspielt.
Ich denk mal er macht nur so nen Terror, weil er mit dem anderen Hund spielen will.

Das ist aber nicht so einfach, bisher haben wir gerade mal eine Frau getroffen, die Ihren Minihund "Jessie" mit ihm spielen lässt.

Fotos hängen an...


Hab echt schon überlegt ihn kastrieren zu lassen....
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  #4 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 13:44
Benutzerbild von Simone
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Hallo Faltendackelfrauchen,

sorry, aber ich sehe das anders, es ist nicht falsch. Es geht doch nicht darum, dass der Hund lernt, sich nicht mehr aufzuführen, weil er dafür Leckerli bekommt, sondern es geht darum, dass der Hund folgendes lernt:

Sobald ein anderer Hund kommt, gibt es ein Leckerli. Das bedeutet dann (sobald er es gerafft hat), dass er weiß, er bekommt ein Leckerchen, wenn ein Hund kommt. Er verliert somit sein Hauptinteresse an dem anderen Hund und wird dann erst einmal seinen Besitzer anschauen, um das Leckerli zu bekommen. Somit ist der erste Sichtkontakt schon weg. Zudem verknüpft der Hund dann den anderen Hund mit etwas positiven, was aber nicht den anderen Hund aktiv betrifft (z.B. mit dem zu spielen), sondern das Interesse des eigenen Hundes vom anderen Hund auf seinen Besitzer in der Aufmerksamkeit umlenkt.

Ich bin mir sicher, dass dies gut funktioniert und kann nur raten, es mal einige Wochen/Monate konsequent auszuprobieren.

Gruß, Simone
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  #5 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 16:57
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Ich glaube Hanni fehlen Spielgefährten. Wenn er nicht böse ist, kann man ihn evtl. an die anderen heranlassen. Oder man findet einen Hund mit dem er spielen kann.
Ich hatte bei meiner auch ein Halti und fühlte mich recht sicher. Dann war der Hund vor mir, so dass Halti nicht mehr halten konnte, da ich die Leine nicht losließ, stolperte und hinfiel, wurde mir mein Arm ausgekugelt. Danach war erst einmal sechs Monate Ruhepause, da es der Mann übernahm mit diesem Hund spazieren zu gehen. Ich hatte echt genug und auch Schiss. Dann musste ich wieder mit ihr laufen, denn Mann fuhr für mehrere Monate weg. Jedenfalls habe ich dem Hund das Halti nicht mehr angemacht. Es geht auch so mit etwas Voraussicht und die Ankündigung, "dass es etwas zwischen die Hörner gibt".
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  #6 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 18:06
violett81
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Damit würde ich ihm doch aber wieder suggerieren, dass ein anderer Hund etwas böses Bedeutet, wenn er immer angedroht bekommt "eine einzufangen", wenn wir einem anderen Hundbegegnen.

Dass es ihm an Spielgefährten mangelt ist klar, aber ausser einer hat sich bis jetzt keiner gefunden....
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  #7 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 18:10
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Zitat:
Zitat von violett81
Damit würde ich ihm doch aber wieder suggerieren, dass ein anderer Hund etwas böses Bedeutet
Oder aber, dass das was er macht unerwünschtes Verhalten ist.
Aber bitte, ich besinne mich eines Besseren und würde so eine These hier NIEMALS aufstellen
__________________
Eine strukturell desintegrierte Finalitaet in Relation zur Zentralisationskonstellation provoziert die eskalative Realisierung destruktiver Integrationsmotivationen durch lokal aggressive Individuen der Spezies "Canis".
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  #8 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 18:51
violett81
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zu: Oder aber, dass das was er macht unerwünschtes Verhalten ist.

oder eben dass......aber ob er das unterscheiden kann....(man fragt sich noch)
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  #9 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 20:47
Benutzerbild von Grazi
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Zitat:
Zitat von Simone Dustert
...aber hierbei ist es doch eher wahrscheinlich, dass der rastende Hund das Leckerchen mit der Einsicht verknüpft, es sei *gut*, bei dem Anblick eines fremden Hundes auszuflippen.

habe ich als ich diese Übung erklärt bekam auch zuerst gedacht. Ich war vor langer Zeit mit Luna bei Celina del Amo, eine wirklich bekannte und sehr gute Tierärztin und Verhaltenstherapeutin.
Frau del Amo ist mir natürlich ein Begriff und ich wünschte, ich hätte sie schon mal selbst erlebt. Aber ich stimme ihr in diesem Punkt trotzdem nicht zu, weil meine Erfahrungswerte mir gezeigt haben, dass diese Taktik leider allzu oft das Gegenteil erreicht, und zwar eine Steigerung des ungebührlichen bzw. sogar aggressiven Verhaltens.
Zitat:
Zitat von Simone Dustert
Und zwar geht es bei dieser Übung darum, dass der Hund lernt, dass das Auftauchen eines anderen Hunden nichts negatives ist (wie er es bislang erlebt), sondern immer etwas gutes bedeutet.
Daher auch der Tipp, den Hund bereits beim Anblick aus der Ferne zu belohnen. Andere Hunde, die sich nähern, sind toll (oder zumindest versucht man, das einem Leinenrabauken zu vermitteln). Der Hund sollte jedoch begreifen, dass jegliche Aufregung bei der Annäherung kontraproduktiv ist. Gerade Hunde, die *freudig* erregt sind, wie das wohl bei Violett81's Dogge der Fall ist, verstehen meist sehr schnell, dass eine Kontaktaufnahme nur erfolgt, solange sie sich ruhig verhalten. Hier wären hundliche Spielpartner wahrscheinlich die ideale Belohnung...wenn man sie denn zur Verfügung hätte. Schließlich muß eine Belohnung nicht immer nur aus Futter/Leckerchen bestehen. Und...nicht zu vergessen: je nachdem, wie überdreht ein Hund ist, nimmt er in solchen Situationen eh kein Leckerchen an. Wenn Vega z.B. sich aufführt wie eine Monsterbacke, könnte ich ihr mit einem Würstchen vor der Nase rumwedeln und sie würde es nicht einmal registrieren.

Grüßlies, Grazi
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  #10 (permalink)  
Alt 29.04.2005, 21:02
Benutzerbild von Anne
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wie hat man hunde eigentlich zur leinenführigkeit erzogen,bevor das glorreiche halti erfunden wurde?

ich stimme grazie zu,auf keinen fall mit leckerlie bestätigen,wenn der hund unerwünschtes verhalten zeigt.und ebenfalls anfangs ohne ablenkung üben,dann unter ablenkung aber über distanz.
halti,stachel,wurfkette,klapperdose,sprühhalsbän der etc. sind erziehungshilfen,man setzt sie kurzfristig ein,ziel sollte es aber immer sein,nach kurzer zeit ohne diese hilfsmittel auszukommen.
__________________
Gruß Vom Acker

Anne & Co.


In Blues we trust, Blues will never die
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