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Heute hatten wir Besuch von der Hundetrainerin (Tiertherapeutin/Tierpsychologin). Wir haben ein 2 1/2 stündiges Gespräch mit ihr geführt, was für uns äußerst informativ und aufschlussreich war. Sie hat Drago die ganze Zeit beobachtet. Er war neben uns an der Leine, da er sie angeknurrt hat, als sie kam. Aus diesem Verhalten hat sie auch geschlossen, dass er zu uns nicht genügend Vertrauen hat. Er ist unsicher oder hatte Angst, und versuchte die Situation praktisch für sich zu klären. Würde er sich auf uns verlassen, wär der Besuch, sobald er für uns ok ist, auch für ihn ok. Quasi, wenn der Chef so entscheidet, passt die Sache. Aber anscheinend haben wir unser Schätzchen zum dominaten Hund gemacht, indem wir ihm nicht genug Grenzen aufgezeigt haben. Sie hat uns auch erklärt, dass es sehr wenige Tiere gibt, die einfach dominant von sich aus sind. Aber wenn, dann sind das sehr ausgeglichene und selbstsichere Tiere, die auch nix so schnell aus der Ruhe bringt, also sozusagen super Hunde. Die meißten Hunde werden unbewußt dominat gemacht, durch Fehler des Halters, und diese Tiere werden dann zum Problem.
Dazu kommt noch, dass Drago seit ca 5 Wochen irgendwas mit seiner Haut hat. Er juckt und kratzt sich ständig. Der TA hat ihm vor ca 4 Wochen Cortison gespritzt und Diätnahrung, Maiskeimöl und Bierhefetabletten verschrieben. Bis heute leider keine Besserung. Da das Cortison aber 4 Wochen im Körper bleibt, kann erst kommende Woche Blut abgenommen werden, um weiteres zu untersuchen. Dazu hat sie gemeint, dass es den Drago ja stresst, wenn irgendwas mit dem Körper nicht stimmt und man deswegen auch nicht erwarten kann, dass er super ausgeglichen und so ist. Zum Futter sind wir dann auch gekommen, weil er auch öfter Durchfall hat. Da will ich jetzt nicht ins Detail, ist wieder ein anderes Thema. Auf jeden Fall haben wir uns nach wirklich intensiver Aufklärung dazu entschieden, jetzt wie schon länger überlegt auf´s barfen umzusteigen. Das Resume von dem Ganzen ist, dass sie uns empfohlen hat, erstmal die Gesundheit von Drago wieder auf Vordermann zu bringen. Wir sollen ein allgemeines Blutbild machen lassen, Schilddrüse, Leber und Nierenuntersuchung, und sie möchte sich die Werte dann auch gerne einsehen. Dann sollen wir als Hausaufgabe am Vertrauensverhältnis Hund/Mensch arbeiten, wozu sie uns diverse Tips gegeben hat. Zusätzlich hat sie uns Ideen gegeben, wie wir Drago auch zuhause sinnvoll beschäftigen können mit z.B. Riechspielen ect. Denn sie könne zwar gleich mit uns Trainingsstunden beginnen, und würde bestimmt auch gut Geld damit verdienen. Aber die Fortschritte wären durch die gesundheitlichen und Beziehungs Probleme wahrscheinlich nur gering. In zwei Wochen wird sie mich anrufen, und erkundigen ob wir Veränderung bei Drago durch die Veränderung in unserem Verhalten bemerkt haben, und wie die gesundheitlichen Fortschritte sind. Und wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, dann beginnen wir mit dem Training. Leider kann ich die 2 1/2 Stunden nicht wirklich detaliert wiedergeben, aber sie war sehr kompetent und verfügt über ein wahnsinns Hintergrundwissen, was mir nicht mal der TA jemals so gut erklären konnte. Ich hoffe, dass das jetzt einigermaßen verständlich war, wie ich alles erklärt hab, ansonsten einfach fragen. lg Dani |
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@Dani: Bis auf die Tatsache, dass Drago nun "dominant" sein soll bzw. von euch dazu gemacht worden sein soll (was ich für absolut unwahrscheinlich halte und was du evtl. nur nicht ganz genau verstanden hast...denn die restlichen Ausführungen der Trainerin zur Dominanz stimmen ja), klingt das doch echt super!
Ein Hund wird -genauso wenig wie ein Mensch- immer und jederzeit ruhig, gelassen und ausgeglichen sein. Je nach Tagesform und Laune variiert das halt. Und gesundheitliche Probleme wie ständiger Juckreiz sind tatsächlich ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor! Von daher ist es richtig und wichtig, Hautproblem und Durchfall abzuklären und zu beseitigen, bevor ihr intensivst mit Drago zu arbeiten beginnt. Auch ist es oft so, dass Verhaltensprobleme aus "Wischi-Waschi-Beziehungen" zum Halter sowie aus unzureichender Beschäftigung des Hundes resultieren. Von daher klingt es vernünftig, erst einmal an diesen beiden Punkten zu arbeiten, bevor ihr ans Eingemachte geht. Magst du uns noch verraten, welche Praxistipps sie euch gegeben hat? Gerade die Riechspiele (und wie man die anpackt) interessieren mich sehr! Und die Tipps zum Aufbau einer besseren Bindung, einer Stärkung des Vertrauensverhältnisses sind ganz bestimmt auch für viele andere interessant. Grüßlies, Grazi @Neumi: Es ist sicher sinnvoller, wenn du deine Frage in einem eigenen Beitrag stellst!
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe |
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Zitat:
Auch mit der Dominanz gehe ich einher mit Grazi - so wie Du es schreibst ist es etwas widersprüchlich. Ich denke auch ein Hund der häufig dominant auftritt ist ALLES ANDERE als unsicher, oder ein Angstbeisser. Vielmehr klärt er Situationen allein durch seine "Präsenz" bzw. durch seinen Ausdruck und Gesten. Aber jetzt will ich die Vertrauensaufbau Tips... |
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für mich voll logisch. Mit dominant meinte ich, dass er immer versucht uns auszutesten bzw. er der Chef sein will oder wohl auch in manchen Situationen ist, was mir ja nicht mal bewußt war Zu den Riechspielen: Leckerli´s verstecken, aber so dass er natürlich nicht sieht wo. Vorher dran riechen lassen. Und dann kräftig anfeuern und motivieren beim suchen bis er es findet. Oder was ich auch ganz toll fand, kleine, große Schachtel oder einfach nen Eierkarton nehmen, Leckerchen rein und ganz gemein noch mit Paketband verkleben. Paar Löcher rein stechen und muss Hundchen sehen, wie er das gut riechende Stück da raus bekommt. Zur Konzentration hat sie uns noch gesagt, Leckerle auf die flache Hand legen, und mit dem Finger weg schnipsen. Der Hund ist erstmal voll verpeilt, weil er nicht checkt wo das Ding jetzt hin ist. Aber er wird dann immer Konzentrierter um mitzubekommen, wo das Lecker lecker hin fliegt. Zum Vertrauensaufbau: Rote Ampel Prinzip (dem Hund klare Grenzen setzen und es auch durchziehen), jederzeit den Hund sofort korrigieren, keine Ausnahmen dabei machen. Dadurch dass er wohl zu wenig oder nicht klar definierte Grenzen hatte, hat er uns auch nicht für voll genommen und konnte uns nicht beruhigt die Chefrolle überlassen. Er soll praktisch merken, indem wir ihm alles vorgeben und er nicht selbst entscheidet, was er zu tun und lassen hat, dass wir die Sache im Griff haben, er sich um nix kümmern muss, also er sich auf uns in jeder Situation verlassen kann. Ich hoff, dass ich das jetzt einigermaßen rüber bringen konnte. lg Dani |
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Hallo Dani.
Nicht falsch verstehen, aber ich hoffe Du gibst das NICHT richtig wieder... Ich kanns auch schlecht erklären - aber das JEDERZEIT stört mich. Als souveräner Chef, musst Du auch mal 5 gerade sein lassen und auf keinen Fall den Hund 24 Stunden dominieren und in seine Schranken weisen... das sehe ich eher contraproduktiv. Kann es sein, dass sie meinte: Jederzeit WENN ein Befehl von EUCH gegeben wurde, dass Ihr auch drauf besteht das der auch befolgt wird? Also eigentlich konsequent sein... Also nicht: "Komm her!", er kommt nicht und ihr winkt ab, weil er so süss und stur guckt???? Das würde in meinen Augen Sinn machen...das haben wir am Anfang auch vernchlässigt und Konsequenz zeigt sichtbare Wirkung! |
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Zitat:
lg Dani |
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