Zitat:
Zitat von Anne
Wenn ich dann lese, die häufigsten Komplikationen sind. Wegsplittern des Knoches und Abstoßung des Implantates, bestätigt mich das nur in meiner Meinung.
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Letzteres kann dir auch bei einer der alten OP-Methoden passieren, wenn ein künstlicher Bandersatz eingezogen wird. Aus diesem Grund hatte ich mich bei Demona für eine Chirurgin entschieden, die mit körpereigenem Material arbeitet, sprich: eine Faszie als Implantat nimmt. Das Risiko einer Abstossungsreaktion wird dadurch zumindest reduziert.
Zitat:
Der gravierende Unterschied ist aber der, bei der herkömmlichen Operationsmethode hat man bei Komplikationen noch eine "Reparaturmöglichkeit" bzw. eine Alternativmethode. Bei der TPLO ist Schicht im Schacht. Der Knochen wurde "umgeformt", tritt eine Komplikation auf, hat man keine Alternative mehr.
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Das stimmt so nicht ganz. Man hat auch nach einer "missglückten" TPLO die Möglichkeit, korregierend einzugreifen.
Siehe dazu in deinem ersten Link: "Nach diesen Ergebnissen war die TPLO assoziiert mit der Entstehung zahlreicher
Komplikationen, die zum Teil chirurgisch korrigiert werden mußten. Die meisten wurden aber ohne chirurgischen Eingriff behoben. Einige der Komplikationen traten ausschließlich bei der TPLO-Technik auf aufgrund der chirurgischen Technik und der benötigten Implantate.
Obwohl bei TPLO mehr Komplikationen auftraten als bei anderen Techniken zur Stabilisierung der cranialen Kreuzbandruptur, ist die Inzidenz größerer Komplikationen ähnlich."
Man beachte den letzten Satz: Größere Komplikationen treten bei anderen OP-Methoden in einer ähnlichen Häufigkeit auf.
Und im 2. Link steht abschließend: "
Gemessen an der Komplikationsrate binnen 30 Monaten nach der Operation wurden die Ergebnisse der TPLO-Methode als gut bewertet."
Im Vergleich zu anderen OP-Methoden schneidet die TPLO also nicht soooo schlecht ab.
Öhm...nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich wollte die TPLO auf Biegen und Brechen verteidigen.
Sie ist sicher nicht das Nonplusultra und stellt einen massiven Eingriff in die Biomechanik des Knies dar. Für Vega schien sie mir jedoch angebracht. Wenn die Wahrscheinlichkeit einer missglückten OP nach einer altbewährten Methode relativ hoch ist, verzichte ich lieber und hoffe darauf, dem Hund kurze Zeit später keine zweite OP zumuten zu müssen.
Weisst... bei Demona hat's die Faszie knappe 3 Monate nach der OP zerfetzt. Sie musste nochmal unter's Messer, diesmal in einer Tierklinik. Der komplette Meniskus musste entfernt werden und die Oberschenkelmuskulatur musste abgelöst und mit einem Knochenkeil am Unterschenkel befestigt werden. Dadurch wurde der Hinterlauf etwas verkürzt und die möglichen Komplikationen waren nicht nur erheblich schlimmer, sondern auch die Heilingsphase extrem verlängert. Dass Demona später annähernd normal laufen konnte, grenzt fast schon an ein Wunder. Meine TA hat mal einen DSH gesehen, der nach dieser OP geradezu in den Hinterläufen eingeknickt war und max. 15 min am Stück laufen konnte.
Wie gesagt: wir haben's bei Vega riskiert... obwohl wir um die Risiken wussten. Und mussten es glücklicherweise nicht bereuen. Ob wir uns in ein / zwei Jahren ein zweites Mal dafür entscheiden würden, kann ich jetzt nicht sagen. Vielleicht weiss man bis dahin mehr über die TTA...
Fakt ist jedoch, dass Bruno jetzt nun mal eine TPLO verpasst bekommen hat und Leavinblues jetzt ganz sicher keine "Schreckensmeldungen und Horrorvisionen" gebrauchen kann.
Wir sollten ihr und ihrem Großen ganz einfach die Daumen drücken und hoffen, dass alles gut geht!
Grüßlies, Grazi
(die aus deinem 3. Link leider nicht ganz schlau geworden ist...)