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Hund aus "Tief" holen
Liebe Foris, nicht nur ich (und mein Freund) habe mit dem Verlust von Sanny zu kämpfen. Shira steckt in einem Tief, wo ich nicht weiß wie ich sie heraus bekommen soll. Und ob es überhaupt geht.
Uns war immer klar, dass es ohne Sanny sehr schlimm für sie wird. Nur hat niemand damit gerechnet, dass es so schnell und plötzlich soweit sein wird. Sie hat sich komplett an ihn orientiert. Bereits getrennte Spaziergänge oder kurzes Alleinbleiben ohne ihn, waren Stress für sie. Beim Spazierengehen läuft sie nun die komplette Leinenlänge hinter einen. Ganz langsam mit gesenktem Kopf, bleibt immer wieder stehen und dreht sich um. Kein Schnüffeln, kein freudiges Laufen. Nur andere Hunde anpöbeln geht noch. Mit Leckerchen zu motivieren, nahezu unmöglich. Im Garten wo sie immer freudig (mit Sanny) war, will sie auch nur noch zum schnellen Lösen. Wenn die Terrassentür geschlossen ist, legt sie sich irgendwo hin und wartet ohne Regung, dass sie wieder rein kann. Egal ob wir mit draußen sind oder nicht. Drinnen liegt sie auch ausschließlich auf der Couch (ihrem Lieblingsplatz) und neuerdings in einem der Körbchen, welches sie zuvor so gut wie nie genutzt hat. Es war Sannys Lieblingsplatz. Auch wenn wir im Haus umherlaufen, uns im ersten 1.OG aufhalten, sie bleibt unten auf einen der Plätze liegen. Sie im Haus zu irgendetwas zu motivieren, hat bisher noch gar nicht geklappt. Selbst beim Fressen, macht sie nun immer wieder Pause und guckt einfach nur in der Gegend rum. Oder läuft eine Runde durch die untere Etage und frisst dann erst weiter. Vorher hat sie immer hintereinander gefressen. Das einzige wo sie noch voll drauf einsteigt ist als ehemaliger Balljunkie der Ball. Das kann aber definitiv keine Dauerlösung sein. Das Verhalten begann nach der Not-OP vom Großen und wurde von Tag zu Tag schlimmer. Seit er nicht mehr ist, ist es nun so extrem. Ich bin mir unschlüssig, ob wir sie einfach in Ruhe lassen sollen, um ihr Zeit zum "Trauern" zu geben? Andererseits habe ich dann die Befürchtung, dass sich das Verhalten festigt. Sie war schon immer zu nahezu Nichts zu motivieren. Sie ist in den Garten, wenn Sanny in den Garten gegangen ist. Sie hat wenig mit uns gespielt, fast ausschließlich mit Sanny. Sie hat sich im Haus von selbst kaum bewegt, immer nur Sanny hinterher getippelt. In dem Zimmer wo er war, war sie. Lief er die Runden freudig, lief sie mit. An Tagen wo es ihm gesundheitlich nicht so gut ging und er nur kleine langsame Runden bekam, schlich sie langsam mit und wollte auch keine Extrarunden. Könnt ihr uns einen Tipp geben? |
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AW: Hund aus "Tief" holen
Gib ihr Zeit !
Bekanntlich heilt die ja die meisten Wunden. Sie muss sich jetzt neu finden und wird es auch sicher. Zuhause bei meinen Eltern hatten wir ein Rüdenpaar. Sie lebten seit Welpe an zusammen und waren nahezu unzertrennlich. Wir hofften immer (so blöd es jetzt klingt) das der Rottweiler zuerst geht, weil der Mix den Abschied besser verkraften können. So kam es auch. Nur das der Mix auch in ein tiefes Loch fällt, damit hatten wir nicht gerechnet. Es gab Tage an denen wir dachten das er dem Dicken folgt. Er frass zwar gut, aber alle Lebensgeister waren erloschen. Für genau 4 Wochen. Auf einmal blühte er wieder auf, genoss seine letzten 2,5 Jahre. Er genoss die Aufmerksamkeit, die er ja immer geteilt hat und die Hundekontakte, die er jetzt ganz allein gestalten durfte. Er ging (mit 14 Jahren) sogar wieder mit zur Huschu und hatte riesigen Spass. Gib ihr, wie gesagt Zeit und versuch nicht sie krampfhaft zu motivieren. Versuch ihr zu zeigen das es jetzt eine neue Zeit ist, die auch gut ist. Und vielleicht helfen ja auch ein paar Bachblüten um die grauen Wolken zu vertreiben Fühl dich gedrückt, alles wird gut |
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AW: Hund aus "Tief" holen
Du schreibst das dieses Verhalten schon nach der Not OP begonnen hat. Sicher hat deine Hündin schon vor euch bemerkt das der Abschied nahe ist. Tiere haben wesentlich feinere Empfindungen als wir Menschen.
Hat sie die Möglichkeit bekommen sich von dem Großen zu verabschieden? Das ist für sie sehr wichtig. Als vor vielen Jahren mein alter Retriever Mix ganz friedlich in seinem Korb eingeschlafen ist kamen nach einiger Zeit Calle und Heinrich und beschnupperten ihn ausgiebig. Danach gingen sie wieder in den Garten und alles war wie immer. Aber sie waren ja auch zu zweit. Anders als mein Heinrich starb. Er und Calle waren eine Einheit, taten alles zusammen und waren nie getrennt. Heini kam nicht mehr nach Hause und Calle konnte sich nicht von ihm verabschieden. Calle lag nur noch rum, war total traurig, nichts konnte ihn aufheitern, auch Tropfen halfen nicht. Erst als nach einigen Wochen der kleine Paul bei uns eingezogen ist erwachten bei Calle wieder die Lebensgeister und er wurde wieder ein lustiger Bully! Ich drücke die Daumen das die kleine Maus bald wieder fröhlich wird!
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Viele Grüße, Sina mit Paul __________________________ Und alle im Herzen die über den Regenbogen gegangen sind! Die Natur legt den Grund, der Mensch formt den Hund! |
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AW: Hund aus "Tief" holen
Bei unserer Rosi (MAN) war es ähnlich. Nachdem wir unseren Ben gehen lassen
mussten, ist sie in ein tiefes Loch gefallen, wollte gar nicht mehr rausgehen, war mit nichts zu motivieren, hat regelrecht "dicht" gemacht. Bei Rosi wussten wir von Anfang an, dass sie einen netten Mitbewohner braucht, an dem sie sich orientieren kann, aber dass es so extrem sein wird hätten wir auch nicht gedacht. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Mitbewohner für Rosi und wurden fündig : Luna (5j. MAN) Schon nach wenigen Tagen normalisierte sich Rosi´s Verhalten, sie ging wieder mit spazieren und wurde auch schnell wieder fröhlicher. Vielleicht wäre ein 2. Hund auch eine Option für Shira? Ich weiss, es fällt schwer sich nach so kurzer Zeit nach eine Neuen umzusehen...
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Gruss Zafira & Mädels-WG *************** Ich habe die Uhr - meine Mastini die Zeit |
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AW: Hund aus "Tief" holen
Wir haben ja auch unsere Tilla verloren, Bruno war die ganze letzte Zeit vor ihrem Tod schon sehr unruhig. Er konnte sich von Tilla verabschieden, erst war es als würde er gar nicht wahrnehmen, dass sie nicht mehr lebt. Er hat sich ganz eigentümlich verhalten.
Danach war er eine Woche jetzt sehr verändert, ganz ruhig zurückgezogen, beim Laufen schlurfte er trostlos hinter mir her. Nun wird es langsam besser, er läuft wieder gerne, sucht viel unsere Nähe, dackelt uns auch im Haushalt nach, was er früher nicht gemacht hat. Allerdings ist er noch immer ungerne alleine. Wir lassen ihm einfach Zeit, sind aber sonst bei unseren gewohnten Ritualen und Abläufen im Alltag geblieben. Da die Hunderunden wieder ganz normal verlaufen, das heißt in unserem Fall leicht chaotisch und mit ordentlich Tempo, hoffe ich sehr, dass er auch zu Hause sich bald wieder zurechtfindet. Alles Liebe für Euch und einen dicken Knuff von Bruno für Shira. |
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AW: Hund aus "Tief" holen
Für Hunde, die "alleine" zurückbleiben und die zu ihrem Partner eine enge Bindung hatten, ist so ein Verlust immer heftiger wegzustecken, als wenn noch andere Hunde vorhanden sind, an denen sie sich orientieren können.
Einige Hunde (so wie Rosi) sind so durch den Wind, dass tatsächlich nur ein neuer Hundekumpel helfen kann... Ob das aber bei Shira der Fall ist? Schwierig.... da sie ja grundsätzlich nicht sehr "offen" für neue Hunde ist. Und für Saskia dürfte es auch nicht gerade einfach sein, über einen "Ersatz" nachzudenken, für den sie selber innerlich wahrscheinlich noch lange nicht bereit ist. *seufz* Habt ihr mal versucht, euch mit Hunden zu treffen, mit denen sie bislang gut zurechtkam? Mit Inca zum Beispiel? Überlegend, Grazi
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe |
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