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Alt 27.05.2024, 14:37
Benutzerbild von Marti
Großherzog / Großherzogin
 
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Standard Kupierverbot

Haben am We in wald einen vollkupierten Dogo Argentino getroffen. Bin davon ausgegangen, dass der Besitzer ihn aus dem Tierschutz hat, aber dieser hat ganz stolz erzählt, dass er den Welpen mit 8 Wochen gekauft hat im D bei einem Züchter und ein paar Wochen später nach Tschechiens gefahren ist und ihn da hat kupieren lassen. Er sei daraufhin von Nachbarn wegen Sachbeschädigung angezeigt worden, aber da er es im Ausland hat machen lassen, hatten sie keine Handhabe und es ist fallengelassen worden. Konnte das kaum glauben und habe gegoogelt, da steht aber dass es trotzdem strafbar ist und zu einer Geldbuße führt. Einzig wenn er ihn bereits im Ausland kupiert gekauft hätte, wäre es strafftei geblieben.

Kennt sich da jemand aus? Wäre ja unfassbar, wenn er keine Strafe bekommen würde.

Geändert von Grazi (28.05.2024 um 23:28 Uhr) Grund: Tippfehler in Überschrift korrigiert
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Alt 28.05.2024, 20:06
Benutzerbild von Maiva
Herzog / Herzogin
 
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Standard AW: Kupiertverbot

SEhe hier in Frankreich auch noch einige am Schwanz koupierte Boxer oder Cane. Sie können die diese Tiere nur nicht ausstellen, das war's.
Bin in dem Thema auch nicht so drin, da ich seit 1988 nur noch BX besaß. Bei denen war das koupieren so zu sa<gen in der Antike.
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Alt 28.05.2024, 23:28
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Kupiertverbot

Tja... das ist der leidige Kupiertourismus.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist das tatsächlich eine Straftat laut Tierschutzgesetz, weil man einem Wirbeltier länger anhaltende Schmerzen zugefügt hat. Das große Problem ist dann wahrscheinlich, dass so was Auslegungssache ist. Klar... der Hund hat nach dem Kupieren noch sehr lange Schmerzen, aber der Halter hat das ja nicht selbst getan, sondern "nur" in Auftrag gegeben... und das "ausführende Organ" sitzt im Ausland und kann nicht dingfest gemacht werden, weil es dort noch erlaubt ist.

Hast du also einen hundefreundlichen Richter, der so etwas genau verwerflich findet wie wir, wird der Halter eine (wahrscheinlich eher geringe) Geldstrafe erhalten. Mehr aber auch nicht. Die Haltung sowie der Kauf und Verkauf kupierter Hunde ist ja hier in Deutschland nicht verboten, so dass der Hund auch nicht eingezogen werden kann.

Gerade gefunden:

Zitat:
Eine Ahndung des Kupiertourismus, die eine Geldstrafe zur Folge hat, ist schwierig. Sie ist nur dann möglich, wenn die Hunde mit frisch kupierten Ohren nach Deutschland eingeführt werden und die Schmerzen der Wundheilung hier andauern.
Quelle: https://www.tierheime-helfen.de/listenhunde-kupieren

Wie Maiva schon geschrieben hat, dürfen solche Hund in Deutschland nur nicht ausgestellt werden.

Ich finde, dass das TSchG in der Beziehung stark nachgebessert werden müsste.

Kupiertourismus sowie der Kauf und Import kupierter Hunde aus dem Ausland sollte verboten werden (wie z.B. in Österreich und in der Schweiz). Ausnahmen sollte es nur geben bei nachweislicher medizinischer Indikation sowie bei Hunden, die nachweislich so zur Welt gekommen sind (-> Stummelrute), und bei Hunden, die über einen Tierschutzverein nach Deutschland verbracht und hier vermittelt werden.

Wie seht ihr das?

Grüßlies, Grazi
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Alt 28.05.2024, 23:39
Benutzerbild von Grazi
Gremlinfanatischer Mod
 
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Standard AW: Kupierverbot

Hier habe ich einen Artikel von 2017 gefunden, laut dem ein Hundehalter eine Geldstrafe erhalten hat:

Zitat:
Weil er seinem Tier aus rein ästhetischen Gründen die Ohren hatte kupieren lassen, ist ein Hundebesitzer vom Amtsgericht Burgwedel zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 40 Euro verurteilt worden. Eine Tierschützerin, die den Prozess verfolgt hatte, begrüßte das Urteil zwar vor dem Hintergrund der „sonst noch geringeren Strafen“ für derartiges Verhalten. „Aber man kann so auch nicht wieder gutmachen, was er seinem Hund angetan hat.“
Quelle:
https://www.haz.de/lokales/umland/bu...ZUZ3ODXWM.html

Das hat aber wohl auch nur funktioniert, weil - laut Artikel - auch in Belgien das Kupieren an sich verboten ist.

Grüßlies, Grazi
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Alt 31.05.2024, 21:19
Benutzerbild von Peppe
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Standard AW: Kupierverbot

Leider werden viele Gesetze so umgangen. Tierschutz steht oft nur auf dem Papier .
Das der Dogo Argentino früher überhaupt kopiert wurde wusste ich nicht.
Traurig das es immer noch Menschen gibt die ihren Hunden sowas antun.
Unsere Mischlingshündin aus Rumänien hat auch einen kupierten Schwanz, der laut Tierärztin abgeschnitten wurde. Man mag sich nicht vorstellen wie das gemacht wurde.
LG Petra
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Alt 31.05.2024, 23:16
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Kupierverbot

Zitat:
Zitat von Peppe Beitrag anzeigen
Unsere Mischlingshündin aus Rumänien hat auch einen kupierten Schwanz, der laut Tierärztin abgeschnitten wurde. Man mag sich nicht vorstellen wie das gemacht wurde.
Über so was mag man lieber gar nicht nachdenken!

Ich habe schon so viele Tierschutzhunde mit regelrecht zersäbelten Ohren gesehen, dass mir im Nachhinein nach ganz anders wird....

Seufzend, Grazi
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Alt 01.06.2024, 19:02
Benutzerbild von Suko
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Standard AW: Kupierverbot

Dass Kupieren der Rute/Ohren überflüssig ist, da sind wir uns alle einig.

Nur finde ich eine gewisse Doppelmoral ganz gruselig.

Bei Ohren und Rute ist man ganz empört, weil es sichtbar ist. Werden andere Körperteile/ Organe ohne Indikation weggeschnitten, wird von vielen applaudiert , es schön geredet, es sei im Interesse vom Hund. Ihr merkt sicher, ich rede von Kastration, die einem Hund mit Sicherheit auch Schmerzen zufügt.

Ausstellungsverbot für kupierte Hunde gibt es in D. Aber für Züchter ist das kein Problem, dann werden die Formwerte für die Zuchtzulassung im Ausland geholt.

Ich bin nicht mehr informiert, wie es momentan mit der Zuchtzulassung kupierter Hunde in D ist. Bei meiner Rasse wurde vor einigen Jahren die Zuchtzulassung auf Ausstellungen gemacht, aber ausserhalb des Ringes.
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  #8 (permalink)  
Alt 02.06.2024, 20:33
Benutzerbild von Peppe
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Standard AW: Kupierverbot

Wobei es bei manchen Hundebesitzern bestimmt nicht schlecht ist, wenn ihre Hunde kastriert sind. Sonst würde es doch zu mehr Nachwuchs kommen. Die Läufigkeit kann für manche Hündinnen auch anstrengend sein. Wir haben eine kastrierte und eine unkastrierte Hündin.
LG Petra
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  #9 (permalink)  
Alt 03.06.2024, 16:39
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Kupierverbot

Zitat:
Zitat von Suko Beitrag anzeigen
Dass Kupieren der Rute/Ohren überflüssig ist, da sind wir uns alle einig.

Nur finde ich eine gewisse Doppelmoral ganz gruselig.

Bei Ohren und Rute ist man ganz empört, weil es sichtbar ist. Werden andere Körperteile/ Organe ohne Indikation weggeschnitten, wird von vielen applaudiert , es schön geredet, es sei im Interesse vom Hund. Ihr merkt sicher, ich rede von Kastration, die einem Hund mit Sicherheit auch Schmerzen zufügt.
Ich finde, das es da schon einen gravierenden Unterschied gibt: das Kupieren dient alleine einem einem "ästhetischen" Zweck, und zwar aus dem Blickwinkel der Menschen.

Bei der Kastration gibt es durchaus medizinische Indikationen.

Zusätzlich haben wir aber die Problematik, dass Menschen immer verantwortungsloser werden (zumindest kommt es mir so vor), jede Menge Hunde produzieren ohne Rücksicht auf Gesundheit und Wesen, und diese dann nicht mal so erziehen können, dass sie sich in ein "normales" Leben einfügen.

Und das stellt den Tierschutz vor heftige Aufgaben. Die Tierheime sind nämlich proppenvoll und haben mittlerweile fast durch die Bank weg Aufnahmestopp.

Hätten wir hier lauter intakte Hunde, ginge das schlicht und ergreifend nicht. Potente Rüden, die ständig läufige Hündinnen riechen, dementsprechend gestresst sind und sich in die Wolle bekommen. Intakte Hündinnen, die ggf. während der Läufigkeiten aggressiv auf andere Hündinnen regieren. Gemischte Gruppen müssten zudem ständig "überwacht" und rechtzeitig auseinanderklamüsert werden, damit es nicht zu ungewolltem Nachwuchs kommt. Dazu dann scheinträchtige Hündinnen, die evtl. medizinisch versorgt werden müssen, was zu einem höheren Pflegeaufwand und höheren Kosten führt. Etc. pp.

Ich erlebe immer wieder und bin dankbar dafür, dass Tierheime gerade bei Molossern und Herdenschutzhunden eine (frühe) Kastration zu vermeiden versuchen, falls die Tiere intakt zu ihnen kommen und sie keinerlei Probleme haben. Doch je voller ein Tierheim ist, desto schwieriger ist es, intakte Tiere so zu halten, dass es zu keinen Problemen führt!

Grüßlies, Grazi
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  #10 (permalink)  
Alt 04.06.2024, 20:47
Benutzerbild von Maiva
Herzog / Herzogin
 
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Beiträge: 417
Standard AW: Kupierverbot

Meine Erfahrung: Boxer war koupiert und hatte im Gegensatz zu den folgenden Schlappohren BX nie Probleme mit den Ohren. Ganz selten mal gesäubert, denn sie waren immer sauber.
Boxer sind sehr lebhafte Hunde und im Gegensatz zu den BXen sind deren Schwänze ziemlich dünn und nicht durch etwas Masse geschützt. Könnte mir schon vorstellen, dass es in diesem Bereich Verletzungen geben könnte.
Kastration vor der ersten Läufigkeit finde ich abnormal. Zickige Hündinnen werden meist noch zickiger, nachdem sie kastriert worden sind. Im Grunde sind es die Menschen, die weder auf ihre Hunde noch auf ihre Kinder aufpassen können und denen jedes Verständnis von natürlichen Vorgängen abhanden gekommen ist.
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