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Bohli Ruga 03.03.2012 07:40

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Zitat:

Zitat von Bonsai (Beitrag 314320)
Mich würde dieser Bericht über die Füchse intressieren. Gibt es einen Link dazu?

Hallo,

habe das aufjedenfall schonmal in bewegten Bilder gesehen, jetzt auf der schnelle habe ich das hier gefunden:

...Zur Untermauerung zitiert Coppinger(Kynologin) ein bemerkenswertes Experiment, das 1958 vom Genetiker Dmitry Belyaev am Institut für Zytologie und Genetik in Nowosibirsk gestartet wurde.

Zitat:

Experiment mit Silberfüchsen

Der russische Wissenschaftler wollte in einem Versuch normalerweise scheue und nervöse Silberfüchse domestizieren, um leichter zu handhabende Tiere für die Pelzindustrie zu züchten.

Aber Belyaev erhielt auch all die anderen Eigenschaften, die Hunde auszeichnen - sozusagen als Draufgabe: geschecktes Fell, Schlappohren, Gekläffe und wedelnde Schwänze.
QUELLE undRest des Artikels: http://sciencev1.orf.at/science/news/42505

Grazi 03.03.2012 08:28

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Zitat:

Zitat von Bohli Ruga (Beitrag 314306)
Es gab mal ein versuch in Russland mit Füchsen, diese sind seit Welpenalter an mit Menschen aufgewachsen, entwickelten sich vom äusseren wie ein normaler Fuchs. Schon nach einer Generation, also die Welpen der "vermenschlichten" Füchse sind mit allen möglichen Fellfarben geboren und haben ihre im Normalfall welpischen Hängeohren auch im erwachsenenalter behalten.

Solltest du die Untersuchung Belyaevs meinen, ist sie falsch widergegeben.
Solltest du einen anderen Versuch meinen, würde mich die Quelle interessieren. Nach nur einer Generation können all diese Veränderungen nämlich gar nicht auftreten.

Da ich zufälligerweise erst gestern Abend auf einem Vertrag des Biologen Gansloßers war zu den Zusammenhängen von Fellfarbe und Verhaltensmerkmalen, habe ich das noch recht frisch in Erinnerung.

Kurzform: Belyaev wollte das Handling von Silberfüchsen für die Pelztierproduktion erleichtern. Daher wurde nur noch die weniger scheuen und umgänglicheren Tiere zur weiteren Zucht zugelassen. Letztendlich sah es dann so aus, dass nur noch Silberfüchse miteinander verpaart wurden, die sich von einem Arbeiter während des Fressens streicheln ließen. Schon nach wenigen Generationen (wie in der Quelle angegeben: 20) traten dann die von dir genannten Veränderungen auf -> geschecktes Fell, Hängeohren, Wedeln, Bellen und Kläffen.

Grüßlies, Grazi

Grazi 03.03.2012 08:32

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Zitat:

Zitat von Bohli Ruga (Beitrag 314327)
...Zur Untermauerung zitiert Coppinger(Kynologin) ein bemerkenswertes Experiment,

Normalerweise meint man mit "Coppinger" nicht Lorna, sondern ihren Mann Ray. ;)

Grüßlies, Grazi

Bohli Ruga 03.03.2012 09:42

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Zitat:

Zitat von Grazi (Beitrag 314329)
Solltest du die Untersuchung Belyaevs meinen, ist sie falsch widergegeben.
Solltest du einen anderen Versuch meinen, würde mich die Quelle interessieren. Nach nur einer Generation können all diese Veränderungen nämlich gar nicht auftreten.

Die Quelle war gestern meine Erinnerung, da ich darüber mal vor längerem wie schon oben erwähnt ein Bericht gesehen habe. Ja, ich meine Balyaevs ebenfalls wie schon heute morgen von mir oben erwähnt. Habe mir den Namen nur nicht gemerkt damals.
Veränderungen fanden laut diesem Bericht schon nach der ersten Generation der handzahmen Auslese statt, welche das jetzt waren weis ich nicht, aber umso mehr Generationen vorüber gingen umso mehr Veränderungen gab es.

Das mit den 20 Generationen wird in der angegebenen Quelle als geplantes Vorhaben geschildert, tatsächlich lief ja alles dann doch anders als geplant, und es war dann wohl schon nach weniger Generationen soweit, wie in dem Artikel zu lesen ist.


zu den Coppinger, zitiere ich mal aus der angegebenen Quelle, dort ist zu lesen:


"Ein gezähmter Wolf ist noch immer ein Wolf und kein Hund", wendet die Hundeexpertin Lorna Coppinger ;) ein, die soeben ein Buch veröffentlicht hat, in dem sie ihre Theorie darlegt: "Ich glaube nicht im Entferntesten, dass Menschen wilde Wölfe zähmten, trainierten und in Hunde verwandelten. Ich bin davon überzeugt, dass sich zumindest eine Population von Wölfen, wenn nicht mehrere, selbst domestizierten", schreibt sie.

Zur Untermauerung zitiert Coppinger ein bemerkenswertes Experiment, das 1958 vom Genetiker Dmitry Belyaev am Institut für Zytologie und Genetik in Nowosibirsk gestartet wurde.

wie du von den beiden redest könnte man ja denken das du mit denen in der Grundschule warst, mitm Ray und de Lorna :D

Bohli Ruga 03.03.2012 09:59

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@ Alle : Sorry für die Offtopic Diskussion :sorry:

Peppi 03.03.2012 10:29

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Es geht im wesentlichen um eine wissenschaftliche Masseinheit, die Fluchtdistanz.

Mit der hat Coppinger seine Domestikationstheorie dann auch weitestgehend
begründet.

Der Versuch ist hier im Forum mehrfach verlinkt. Oder einfach nach dem Namen googeln.

Das Buch heisst Hunde und darüber gabs auch einen guten Fernsehbeitrag.

Mit Ray ;)

Grazi 03.03.2012 12:17

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Zitat:

Zitat von Bohli Ruga (Beitrag 314336)
Veränderungen fanden laut diesem Bericht schon nach der ersten Generation der handzahmen Auslese statt, welche das jetzt waren weis ich nicht, aber umso mehr Generationen vorüber gingen umso mehr Veränderungen gab es.

Entschuldige bitte: aus deinem späteren Post ging nicht deutlich hervor, dass du ein und denselben Versuch meintest. Daher mein Einwurf.

Zitat:

Das mit den 20 Generationen wird in der angegebenen Quelle als geplantes Vorhaben geschildert, tatsächlich lief ja alles dann doch anders als geplant, und es war dann wohl schon nach weniger Generationen soweit, wie in dem Artikel zu lesen ist.
In deinem ersten Post klang es so, als ob all diese Veränderungen bereits nach einer Generation zu sehen gewesen wären. Und genau das habe ich hinterfragt.
Nicht mehr und nicht weniger.

Zitat:

wie du von den beiden redest könnte man ja denken das du mit denen in der Grundschule warst, mitm Ray und de Lorna :D
Ein bissel empfindlich? ;) Wie soll man denn sonst darauf hinweisen, dass es zwei Forscher dieses Nachnamens gibt?

Und du solltest noch eins bedenken: du hattest nicht geschrieben, dass man zum Verständnis deiner Zitate und deren Einbindung in den Kontext umbedingt den restlichen Artikel komplett lesen sollte.

Ich war also dummerweise so vermessen, dem Link nicht zu folgen.

Grüßlies, Grazi

Guayota 03.03.2012 15:22

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So weit ich das noch im Kopf habe, vielleicht finde ich die Veröffentlichung ja wieder - hab das erst neulich gelesen:D:
1. Das Experiment startete mit Füchsen einer kommerziellen Pelzfarm als "Zuchtbasis" - also entfielen sozusagen schon die "ersten Schritte" der Domestikation über einige Generationen, wenn man so will. (Fangen und von der "wilden Population" isolieren)
2. Der Selektionsdruck war, neben den "natürlichen" im Käfigleben, nur und ausschliesslich "Zahmheit".
3. Schon von Welpenalter an wurden die Füchse verschiedenen Tests unterzogen
4. Der Nachwuchs wurde in 3 Klassen eingeteilt - später kam dann noch die 4. Klasse "domestizierte Elite" hinzu - diese Füchse suchten den Kontakt zu Menschen, wollten Aufmerksamkeit etc. (das war, soweit ich mich erinnere, nach ca. 6 Generationen). Nebenbei: Interessant, dass einige dieser "Elite"-Füchse ausreissen konnten und wieder zurückkehrten...
5. Neuartige Merkmale traten zwischen der 8. und 10. Generation auf (Fellfarbe als erstes, später Hängeohren und Ringelschwänze - nach 20-30 Generationen noch andere Geschichten wie Unterbiss etc.) Diese Merkmale waren aber eher selten.
6. Inzucht wurde vermieden, soweit ich das noch richtig weiss. Damit könnte man ja körperliche Merkmale wie Schlappohren gezielt züchten und somit das Experiment merh oder weniger "verfälschen"
7. Es wurden über 40 Jahre ca. 45.000 Füchsen in mehr als 40 Generationen getestet...und, das müsste ich aber wirklich nachschlagen, das Experiment wird heute immernoch fortgeführt (ohne Gewähr aber)
8. Es gab noch jede Menge darauf aufbauende Experimente - beobachtete Kreuzungen zwischen sehr aggressiven und "zahmen" Füchsen - ja man transplantierte sogar Embryos.....

Selbstverständlich ist "Hunde" von Ray und seiner Frau Lorna Coppinger...;):kicher::lach4:

Grazi 04.03.2012 07:36

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Ganz herzlichen Dank für die ausführliche Version! :lach4:
Zum Nachschlagen hatte ich nämlich keine Zeit (Sch***-Arbeit ;)).

Grüßlies, Grazi

Peppi 18.04.2013 10:54

AW: Kupieren
 
Wollte keine neues Thema aufmachen. Habe nur in Folge einer Neuvorstellung hier die Google-Bildersuche betätigt und musste feststellen, dass spanische Mastiffs sich auch in "ursprünglicher" Verwendung anscheinden nicht an den Öhrchen verletzten.

Was ein Glück - müssen diese nicht profilaktisch ab!

;)


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