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Ronja 17.11.2009 17:24

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Zitat:

Zitat von Peppi (Beitrag 172928)
Also "Terrier haben ne niedrige Reizschwelle" glaub ich nicht als Pauschalaussage und find ich auch blöd sowas öffentlich zu formulieren...

"Mastiffs/Bullmastiffs haben ne hohe Reizschwelle" (steht so in Büchern), das glaubst Du dann auch nicht als Pauschalaussage und das ist auch blöd es öffentlich zu schreiben?
Das z.B. Fila's keine einfache Rasse sind und nicht für jedermann, darf man dann auch nicht sagen?
Dann dürfte man gar nichts pauschal sagen oder in Büchern schreiben Peppi, denn Ausnahmen wird es immer geben und Menschen die das Gegenteil behaupten und auch beweisen können, da jeder Hund nun mal ein Individium ist.
Meine Pauschalaussage war auch nicht böse gemeint, sie kommt durch Erfahrungen und durch Unterhaltungen mit Menschen die solch Rassen haben.
Wenn es sich besser anhört und um Missverständnisse zu vermeiden, dann sage ich vielleicht besser nicht..."es ist bekannt", sondern..."meine Erfahrung zeigt".

Oder was anderes, warum sagt man, dass wenn man einen Molosser bereits besitzt, sich als Zweithund auch besser noch einen Molosser dazu nimmt und nicht z.B. einen quirligen Terrier.
Das diese beiden Rassen normal nicht zusammen passen, Pauschalaussage?
Mein Molosser würde bei einem Terrier der den ganzen Tag um sie rum schwirrt, irgendwann durchdrehen oder ein nervöses Wrack sein.

Eine niedrige Reizschwelle finde ich ja auch nicht negativ, wenn man denn damit umgehen kann.
Mich interessiert es, damit ich vielleicht gewisse Situationen im Vorfeld besser einschätzen kann.

:lach4:

Tyson 17.11.2009 18:11

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
:lach3: Ich denke mal Staffs und Pits haben keine hohe Reizschwelle, sonst hätten sie doch nie im Pit kämpfen können! Das wäre ja dann für die Zuschauer viel zu langweilig gewesen. Und die gehören ja auch zu den Terriern, LG Manuela

Simone 17.11.2009 20:01

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Zitat:

Zitat von Marion (Beitrag 171828)
Also ich gehe davon aus, daß es normalerweise rassebedingt hohe oder niedrige Reizschwellen bei Hunden gibt.


Hallo!

Ich muss mich Marions Worten anschliessen, empfinde diese Unterscheidung aber nicht als negativ. Einige hier scheinen damit das Aggressionspotential gleichzusetzen und das ist meiner Ansicht damit nicht gmeint. Somit ist es nichts schlimmes, wenn ein Hund eine niedrigere Reizschwelle hat. Ich denke, dass z.B. die für die Polizeiarbeit genutzten Rassen wie der Schäferhund, der Boxer, der Riesenschauzer etc. eine mittlere Reizschwelle haben (so wurde es mir auch mal erklärt) und dass das sehr wichtig ist. Dort braucht man Hunde, die gerne arbeiten, die notfalls auch schnell reagieren, die aber andererseits auch gut und schnell hören. Der Mastiff oder der Bullmastiff ist für diese Arbeit meiner Ansicht nach weniger geeignet, denn zum einen hört er nicht so schnell und perfekt, ist aber auch nicht so schnell in Action. Man muss sich einfach überlegen, was zu einem paßt. Schlecht ist keines von beiden und beides können total liebe und brave Familienhunde sein! (Wir hatten einen Boxer, der war toll zu uns Kindern und äussert friedlich).

luvabulls 17.11.2009 23:51

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Ich hab hier die Tage sehr interessiert mitgelesen und glaube fast zu meinen, dass einige die Reizschwelle mit der Hemmschwelle verwechseln. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch.

Die BM's die ich besass, wie auch mein jetziger Mastiff und die Mastiff/Cane Corso Hündin reagierten oder reagieren sehr empfindlich auf äussere Reize, was aber nicht heissen mag, dass sie deswegen gleich eine Reaktion bei ihnen auslösen. Das wäre ja dann die Hemmschwelle, die notwendige Intensität einer Motivation, die ein empfangener Reiz veranlasst eine Aktion auszulösen.

Ein Beispiel: Gandalf liegt tagsüber irgendwo und schnarcht wie ein Weltmeister vor sich hin und reagiert auf nichts. Meint man zumindest. Wenn ich ihn aber genau beobachte, erkenne ich wie er auf Geräusche reagiert. Das kann z.B. Gespräche unter den Nachbarn sein, eine ungewöhnliche Geräuschkulisse eines Fahrzeugs oder auch ein weit weg bellender Hund sein. Es kommt sogar vor, dass er mit Atmen aufhört um besser zuhören zu können. Ich bin mir ganz sicher das es keine Schlafapnoe ist. Konnte er den Lärm zuordnen, verarbeiten oder verschwindet der Lärm wieder, schnarcht er weiter als ob nichts war.
Bei Nelly mach ich die gleichen Beobachtungen, nur dass sie etwas empfindlicher reagiert und dann auch mal den Kopf hebt um besser zuhören zu können oder die Geräusche besser orten zu können.
Wäre das denn nicht eine niedrige Reizschwelle mit einer hohen Hemmschwelle?

Bei Einbruch der Dunkelheit und in der Nacht sieht's dann anders aus. Da kann dann mal so richtig die Post abgehen wenn sich vor dem Grundstück fremde Personen aufhalten und nur die geringsten Geräusche von sich geben. Beide stürmen in den Garten und sorgen mit zwei drei Bellern und einigem Gebrummel dass die Leute freiwillig verschwinden.
Passiert aber nicht wenn z.B. Nachbars Töchterchen mit Freundinnen rumkichert und sich heimlich Zigaretten gönnen oder der Nachbar von der Spätschicht kommt.
Gandalfs Hemmschwelle sinkt aber auch zu Boden wenns ums Essen geht - bei einigen typischen Geräuschen aus der Küche kann er auch aus seinem vermeintlichen Tiefschlaf hochschnellen und in Nullkommanichts bei mir stehen.
Also in der Nacht ist die Reizschwelle immer noch tief, zugleich sinkt auch (teilweise) die Hemmschwelle, genauso wie beim Stillen einer seiner Grundbedürfnisse (fressen).

Ich bin der Meinung dass ein normaler und gesunder Hund eine niedrige Reizschwelle hat/haben sollte, die erst mit zunehmendem Alter oder infolge Isolation abnimmt.

thofroe 18.11.2009 07:57

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Hallo,
da mich das Thema interessiert, habe ich mal eine für mich verständliche Definition rausgesucht.
Diese Definition entstammt Frau Birgit Lehnen(Beta-Dog).
Zitat: Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.
Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab:
1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes
2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen Reiz zu reagieren
Fazit: Hat ein Hund eine hohe Reizschwelle, dann reagiert er nur auf relativ starke Reize; ein Hund mit niederer Reizschwelle reagiert schon auf schwache Reize.
LG Thomas

baanicwu 18.11.2009 08:01

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Zitat:

Zitat von luvabulls (Beitrag 173116)
Wäre das denn nicht eine niedrige Reizschwelle mit einer hohen Hemmschwelle?

Ich glaube, dass ist es was jeder hier meint, oder wie er seinen Hund haben möchte.

Peppi 18.11.2009 11:34

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Zitat:

Zitat von Ronja (Beitrag 173022)
"Mastiffs/Bullmastiffs haben ne hohe Reizschwelle" (steht so in Büchern), das glaubst Du dann auch nicht als Pauschalaussage und das ist auch blöd es öffentlich zu schreiben?

Exact.

Peppi 18.11.2009 11:36

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Zitat:

Zitat von Ronja (Beitrag 173022)
Oder was anderes, warum sagt man, dass wenn man einen Molosser bereits besitzt, sich als Zweithund auch besser noch einen Molosser dazu nimmt und nicht z.B. einen quirligen Terrier.

Keine Ahnung? Wer sagt denn sowas?

Guck mal unter "eine Frage an alle Barfer".

Hühnerknochen splittern!

BULLSHIT!

luvabulls 18.11.2009 14:52

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Zitat:

Zitat von thofroe (Beitrag 173145)
Hallo,
da mich das Thema interessiert, habe ich mal eine für mich verständliche Definition rausgesucht.
Diese Definition entstammt Frau Birgit Lehnen(Beta-Dog).
Zitat: Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.
Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab:
1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes
2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen Reiz zu reagieren
Fazit: Hat ein Hund eine hohe Reizschwelle, dann reagiert er nur auf relativ starke Reize; ein Hund mit niederer Reizschwelle reagiert schon auf schwache Reize.
LG Thomas


Die Definition von Frau Lehnen widerspricht aber – in Anbetracht meiner Beobachtungen von mehreren Hunden – dem natürlichem Verhalten dieser.

Frau Lehnen schreibt laut deinem Zitat:

Zitat:

Zitat von thofroe (Beitrag 173145)
Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt.
Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert.

Und das finde ich so nicht ganz richtig.

Wären die Reaktionen auf Reize Automatismen, wäre es vermutlich so richtig. Aber es sind keine Automatismen, der Hund entscheidet ob er auf einen Reiz reagiert oder nicht. Wohlgemerkt, reagieren ist nicht gleich wahrnehmen. Ein Reiz muss ja erstmals wahrgenommen werden und nur da spricht man doch von der Reizschwelle. Wann nehme ich einen Reiz war oder nicht (z.B. schwerhörige oder kurzsichtige sicher später). Das heisst, dass die Wahrnehmung von Reizen nichts mit einer möglichen Reaktion zu tun haben muss, denn das wäre ja nur eine mögliche Folge dessen.

Beispiel 1: Eine Lichtschranke reagiert auf Unterbruch und gibt ein Signal weiter, der eine weitere Aktion zur folge hat (im Normalfall). Obwohl eigentlich in der Automation nicht von einem Reiz gesprochen wird, löst der Impuls automatisch etwas aus (Licht ein, Türe auf, etc). Automation –Automatismen…..

Beispiel 2: Gandalf ist sehr verfressen und wie ich schon weiter oben beschrieben habe reagiert er auf bestimmte Geräusche sehr sensibel. Ich lege drei verschiede Plastiktüten in der Küche bereit, setze mich anschliessend an den PC im Wohnzimmer und warte bis er schläft. Eine dieser Tüten nutze ich um die Leckerlis mitzunehmen wenn wir unsere Runden drehen, ne andere ist für die Kotaufnahme und die dritte ist eine Einkaufstüte die er wohl kennt aber mit nichts verknüpft. Irgendwann schleiche ich dann in die Küche und nehme zuerst die Kottüte und zerknittere sie in dem ich sie in die Hand lege und eine Faust mache. Nichts. Eine gute Minute später die Einkaufstüte. Wieder nichts. Eine weitere Minute später nehme ich die Leckerlitüte in die Hand und es dauert keine fünf Sekunden bis er schwanzwedelnd bei mir steht und seine Nase an meine Hand drückt.

Die stärke der drei Reizen – hier das zerknittern der drei verschiedenen Tüten – waren alle gleich und wurden alle, da bin ich mir ganz sicher, von meinem Hund wahrgenommen. Und trotzdem hat nur eine Tüte eine Reaktion bei ihm ausgelöst. Die Reizschwelle kann sich nicht von einer zur anderen Minute verändern und niemand hat Gandalf bei dem Test etwa die Ohren zugehalten.

Ich glaube dass dieser "Irrtum“, die Reizschwelle mit einer Reaktion des Hundes in Verbindung zu bringen aus der Zeit stamm, als die Hunde nach alter Manier abgerichtet wurden: den Hund vom Figuranten so lange reizen zu lassen, bis er sich gewehrt und zugebissen hat.

Angela 18.11.2009 16:33

AW: niedrige Reizschwelle / hohe Reizschwelle
 
Hmm.. das könnte man aber auch als Konditionierung bezeichten.


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