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Hallo Ronja,
da du ja durch meine Aussage zu diesem Thread inspiriert wurdest muß ich ja was dazu schreiben ![]() Also ich gehe davon aus, daß es normalerweise rassebedingt hohe oder niedrige Reizschwellen bei Hunden gibt. Ich denke , daß es damit zu tun hat für welche Aufgabe eine Hunderasse ursprünglich gezüchtet wurde. Also ich drücke mich vielleicht nicht so fachmännisch aus und man verzeihe mir. Ich denke z. Bsp. beim Border-Collie, daß er sehr auf Beutetrieb gezüchtet wurde und eben auch darauf sehr schnell auf alles um ihn herum zu reagieren. Er ist ja einer der rasantestens Hütehunde. Und dann sehe ich daß ja fast alle Rassen, vor allem die die in Mode geraten sind, ohne die entsprechende Auslese vermehrt wurden und daß es gerade bei Hunden , die eben diese sogenannte niedrige Reizschwelle haben, vermehrt auch nervöse Hunde gibt. Wobei ich nervös wohl auch tlw. mit einer niedrigen Reizschwelle gleich setze. Wenn man z. Bsp den Dobermann mit dem Rottweiler vergleicht, dann ist der Dobermann meist sensibler aber auch manchmal nervös. Der Rotti ist meist etwas ruhiger und gelassener und selten habe ich ein nervöses Exemplar gesehen. Ich denke daß es schon große Unterschiede macht welcher Rasse ein Hund angehört. Wobei bei einer ordentlichen Zucht gerade auf die Fehler geachtet wird, die durch das gewollte Wesen enstehen können und diese Hunde dann nicht zur Zucht zugelassen werden. Aber da es ja eben auch immer mehr Vermehrer gibt treten diese Fehler dann auch vermehrt auf. Und es ist ja auch so, daß sich immer mehr Menschen Hunde nehmen die ursprünglich für eine Aufgabe gezüchtet wurden und die diese Hunde einfach schön finden und bei der Führung dieser Hunde nicht ihr Augenmerk auf das Wesen und den Umgang mit diesem Wesen achten. Und eben auch Menschen, die bestimmte züchterisch gewollte Wesensveranlagungen nutzen um aus dem Hund ein angriffslustiges Tier machen um ihr Ego aufzupolieren. Soviel fällt mir erstmal im ersten Moment dazu ein. Grüßel Marion |
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Ich glaube die Selektion darauf ist in den Hintergrund getreten, deshalb sind Aussagen zu ganzen Rassen heuer noch wenifer sinnvoll als früher.
Ich finde eine hohe Reizschwelle sollte bei allen Hunden zur obersten Zuchtmaxime werden. Insbesondere bei grossen und schweren. Es werden ja nicht weniger Hundhasser... ![]() |
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Ich hab hier die Tage sehr interessiert mitgelesen und glaube fast zu meinen, dass einige die Reizschwelle mit der Hemmschwelle verwechseln. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch.
Die BM's die ich besass, wie auch mein jetziger Mastiff und die Mastiff/Cane Corso Hündin reagierten oder reagieren sehr empfindlich auf äussere Reize, was aber nicht heissen mag, dass sie deswegen gleich eine Reaktion bei ihnen auslösen. Das wäre ja dann die Hemmschwelle, die notwendige Intensität einer Motivation, die ein empfangener Reiz veranlasst eine Aktion auszulösen. Ein Beispiel: Gandalf liegt tagsüber irgendwo und schnarcht wie ein Weltmeister vor sich hin und reagiert auf nichts. Meint man zumindest. Wenn ich ihn aber genau beobachte, erkenne ich wie er auf Geräusche reagiert. Das kann z.B. Gespräche unter den Nachbarn sein, eine ungewöhnliche Geräuschkulisse eines Fahrzeugs oder auch ein weit weg bellender Hund sein. Es kommt sogar vor, dass er mit Atmen aufhört um besser zuhören zu können. Ich bin mir ganz sicher das es keine Schlafapnoe ist. Konnte er den Lärm zuordnen, verarbeiten oder verschwindet der Lärm wieder, schnarcht er weiter als ob nichts war. Bei Nelly mach ich die gleichen Beobachtungen, nur dass sie etwas empfindlicher reagiert und dann auch mal den Kopf hebt um besser zuhören zu können oder die Geräusche besser orten zu können. Wäre das denn nicht eine niedrige Reizschwelle mit einer hohen Hemmschwelle? Bei Einbruch der Dunkelheit und in der Nacht sieht's dann anders aus. Da kann dann mal so richtig die Post abgehen wenn sich vor dem Grundstück fremde Personen aufhalten und nur die geringsten Geräusche von sich geben. Beide stürmen in den Garten und sorgen mit zwei drei Bellern und einigem Gebrummel dass die Leute freiwillig verschwinden. Passiert aber nicht wenn z.B. Nachbars Töchterchen mit Freundinnen rumkichert und sich heimlich Zigaretten gönnen oder der Nachbar von der Spätschicht kommt. Gandalfs Hemmschwelle sinkt aber auch zu Boden wenns ums Essen geht - bei einigen typischen Geräuschen aus der Küche kann er auch aus seinem vermeintlichen Tiefschlaf hochschnellen und in Nullkommanichts bei mir stehen. Also in der Nacht ist die Reizschwelle immer noch tief, zugleich sinkt auch (teilweise) die Hemmschwelle, genauso wie beim Stillen einer seiner Grundbedürfnisse (fressen). Ich bin der Meinung dass ein normaler und gesunder Hund eine niedrige Reizschwelle hat/haben sollte, die erst mit zunehmendem Alter oder infolge Isolation abnimmt. |
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Hallo,
da mich das Thema interessiert, habe ich mal eine für mich verständliche Definition rausgesucht. Diese Definition entstammt Frau Birgit Lehnen(Beta-Dog). Zitat: Die absolute Reizschwelle ist der Wert, unterhalb dessen kein Reiz wahrgenommen wird oder keine Reaktion erfolgt. Analog dazu kann man sagen: Die Reizschwelle ist der Punkt, ab dem ein Hund auf einen Reiz reagiert. Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab: 1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes 2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen Reiz zu reagieren Fazit: Hat ein Hund eine hohe Reizschwelle, dann reagiert er nur auf relativ starke Reize; ein Hund mit niederer Reizschwelle reagiert schon auf schwache Reize. LG Thomas |
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![]() Zitat:
Die Definition von Frau Lehnen widerspricht aber – in Anbetracht meiner Beobachtungen von mehreren Hunden – dem natürlichem Verhalten dieser. Frau Lehnen schreibt laut deinem Zitat: Zitat:
Wären die Reaktionen auf Reize Automatismen, wäre es vermutlich so richtig. Aber es sind keine Automatismen, der Hund entscheidet ob er auf einen Reiz reagiert oder nicht. Wohlgemerkt, reagieren ist nicht gleich wahrnehmen. Ein Reiz muss ja erstmals wahrgenommen werden und nur da spricht man doch von der Reizschwelle. Wann nehme ich einen Reiz war oder nicht (z.B. schwerhörige oder kurzsichtige sicher später). Das heisst, dass die Wahrnehmung von Reizen nichts mit einer möglichen Reaktion zu tun haben muss, denn das wäre ja nur eine mögliche Folge dessen. Beispiel 1: Eine Lichtschranke reagiert auf Unterbruch und gibt ein Signal weiter, der eine weitere Aktion zur folge hat (im Normalfall). Obwohl eigentlich in der Automation nicht von einem Reiz gesprochen wird, löst der Impuls automatisch etwas aus (Licht ein, Türe auf, etc). Automation –Automatismen….. Beispiel 2: Gandalf ist sehr verfressen und wie ich schon weiter oben beschrieben habe reagiert er auf bestimmte Geräusche sehr sensibel. Ich lege drei verschiede Plastiktüten in der Küche bereit, setze mich anschliessend an den PC im Wohnzimmer und warte bis er schläft. Eine dieser Tüten nutze ich um die Leckerlis mitzunehmen wenn wir unsere Runden drehen, ne andere ist für die Kotaufnahme und die dritte ist eine Einkaufstüte die er wohl kennt aber mit nichts verknüpft. Irgendwann schleiche ich dann in die Küche und nehme zuerst die Kottüte und zerknittere sie in dem ich sie in die Hand lege und eine Faust mache. Nichts. Eine gute Minute später die Einkaufstüte. Wieder nichts. Eine weitere Minute später nehme ich die Leckerlitüte in die Hand und es dauert keine fünf Sekunden bis er schwanzwedelnd bei mir steht und seine Nase an meine Hand drückt. Die stärke der drei Reizen – hier das zerknittern der drei verschiedenen Tüten – waren alle gleich und wurden alle, da bin ich mir ganz sicher, von meinem Hund wahrgenommen. Und trotzdem hat nur eine Tüte eine Reaktion bei ihm ausgelöst. Die Reizschwelle kann sich nicht von einer zur anderen Minute verändern und niemand hat Gandalf bei dem Test etwa die Ohren zugehalten. Ich glaube dass dieser "Irrtum“, die Reizschwelle mit einer Reaktion des Hundes in Verbindung zu bringen aus der Zeit stamm, als die Hunde nach alter Manier abgerichtet wurden: den Hund vom Figuranten so lange reizen zu lassen, bis er sich gewehrt und zugebissen hat. |
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@ Luvabulls
Hallo, interessante Darstellung mit den Tüten. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um 3 unterschiedliche Arten von Tüten handelt. Somit werden auch unterschiedliche Geräusche beim Zusammendrücken dieser verursacht. "Ob ein Hund auf einen Reiz reagiert hängt von zwei Faktoren ab: 1. der Stärke des wahrgenommenen Reizes 2. der Bereitschaft des Hundes, auf diesen zu reagieren" Zu 1. gleiche Lautstärke, die wahrgenommen wird(Tüten knüllen) Zu 2. unterschiedliche Töne(beim Tüten Knüllen).....Hund erkennt das Geräusch und verknüpft es mit Fressen und hat eine grössere Bereitschaft zu reagieren. Anmerkung: sollten die 3 Tüten völlig identisch sein, hätte ich keinerlei Erklärung, warum der Hund unterscheiden kann(evtl. noch Geruchsstoffe) ![]() LG Thomas |
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Natürlich, da hast du vollkommen recht. Pawlow bezeichnete das erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern als Konditionierung.
Nur habe ich diese Aktion mit Gandalf nicht durch Wiederholungen gelernt und genau so wenig bekommen meine Hunde im Haus Leckerlie aus dieser sorte Tüte. Er hat da auch kein Leckerchen aus dieser Tüte bekommen, die war neu und noch leer. Aber trotzdem reagiert er - egal wann und wo - nur auf diese Sorte oder ihm unbekannte. Vermutlich in der Hoffnung dass diese doch was leckerer erhalten. Doch was hat das nun mit der Reizschwelle zu tun? Hat mein Hund nun eine hohe oder tiefe? Ist sie Rassetypisch oder ist er eine Ausnahme unter den Mastiffs? Du verstehst was ich meine? ![]() |
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