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AW: Kastration.............
Problematisch finde ich die Absicht bei vielen Leuten, warum sie sich für eine Kastration entscheiden.
Neulich beim TA war eine ältere Dame, deren Westi in einer Tour bellte. Als ich sie auf das Bellen ansprach, antwortete sie mir: tja, deswegen wird er jetzt kastriert ! |
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AW: Kastration.............
Zitat:
lg blue |
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AW: Kastration.............
Zitat:
Wenn sich jemand so wenig für "den Hund an sich" interessiert und so wenig Ahnung und Interesse hat...ist es doch besser, dieser Hund bei genau den Haltern - und gerade wenn sie dann vielleicht noch ein Päärchen haben, ist unfruchtbar. Irgendwo müssen die Hunde, die die Tierheime in ganz Deutschland zum platzen bringen, ja herkommen. Die sind nicht alle aus Dorsten oder aus'm Kofferraum. Natürlich behebt das keine Erziehungsdefizite, natürlich kann und muss man mit wirklich interessierten und verantwortungsbewussten Hundehaltern ernsthaft über mögliche Folgen einer Kastration reden - in einem anderen Thema haben wir ja auch mit AlHambra kritisch darüber diskutiert, aber zumindest ist in dem Fall mit dem Westi eben nicht die nächste "dumme" Frage "Kann da was passiert sein?" Das sind doch genau die "Kandidaten", oder? Mein Hund Nr. 2 ist auch nicht kastriert - aus den Gründen die ihr hier anführt - aber ich stelle mich nicht hin und stelle die Kastration als die schlimmste Untat dar. Ich weiss nicht, ob das jetzt zu verstehen ist, warum!? Der Rüde, den ich kastriert übernommen habe, wurde schon mit 6 Monaten kastriert - auch wenn das Auswirkungen gehabt haben sollte, so sind sie nicht weltbewegend. Er ist jetzt im 9. Lebensjahr, hat die Uelzener steinreich gemacht , ist vom Wesen her ein Traum, liebt es zu Rennen und hat die selben kleinen Macken, wie sie ein Unkastrierter auch haben kann... Ausserdem muss man bei solchen Diskussionen auch ein bisschen aufpassen - wegen den Nothunden. Die meisten sind nämlich kastriert. Was denkt sich der "gute alte" unbedarfte Leser? Die haben alle schwerwiegende Störungen, weil das Hormonsystem durcheinander ist? Da lassen wir mal lieber die Finger von! Ist das vernünftig? Ist es vernünftig, die Kastration öffentlich als Untat und Horrorshow hinzustellen - damit sich vielleicht manche deswegen dagegen entscheiden? Auch diejenigen, bei denen es einfach keine andere vernünftige Möglichkeit gibt? Die sich schon selbst Situationen geschaffen haben, aus denen sie nicht mehr rauskommen? Ein verantwortungsbewusster Hundehalter wird sich das 5 mal überlegen, ob er hier "vorabbestraft" wird oder nicht, er wird zum Wohle des Hundes entscheiden - gerade bei Rüden ist das aber nicht immer "er bleibt intakt"...und bei Hündinnen auch nicht. @Scotti: Danke für die Komplimente! Darf ich mal fragen, unter welchen schwerwiegenden Folgeschäden dein kastrierter Rüde leidet - bzw. welche Defizite du darauf schiebst, die nicht auch auf "Zucht" (Vererbung) oder Erziehung oder schlechten Erfahrungen zurückzuführen sein könnten? "Zucht", die man, nebenbei, durch z.B. Unfruchtbarmachung verhindern kann... Mit "Zucht" meine ich in dem Zusammenhang das Verpaaren von Hunden - ob mit Plan oder ohne, absichtlich oder nicht...
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"Never underestimate the power of stupid people in large numbers." Homer Simpson |
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AW: Kastration.............
Ich habe vor kurzem ein sehr interessantes Video zum Thema "Kastration als Krebsprophylaxe bei Hündinnen" gesehen: ein Interview mit Prof. Dr. Axel Wehrend von der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie Justus-Liebig-Universität Gießen.
http://www.tiergesundheit-aktuell.de...iervideo-9.php Ich war positiv erstaunt, wie kritisch sich dieser TA zur Kastration geäußert hat. So legte er großen Wert auf die ethische Komponente, die man bei einem solchen Eingriff bedenken sollte. Er ging sogar so weit, von "Pet-Design" zu sprechen und war der Meinung, dass das Argument der Krebsprophylaxe von vielen Haltern nur vorgeschoben sei. Diese wollten in den meisten Fällen einfach nur die mit einer Läufigkeit verbundenen hygienischen Unannehmlichkeiten vermeiden. Gerade Halter großer Hunde sollten sich sehr genau überlegen, ob sie diese (meist nur 2x im Jahr auftretenden) Unannehmlichkeiten nicht lieber in Kauf nehmen sollten, statt ein restliches Hundeleben lang das ganze Jahr über mit den Folgen einer kastrationsbedingten Harninkontinenz und dem "Vollpumpen" (meine Formulierung) mit Medikamenten. Bei Boxern und Dobis werden wohl gut 30 % der Hündinnen nach der OP harninkontinent. Bei anderen Großhundrassenm wie z.B. Rottis und Bernhardinern sieht es wohl nicht viel besser aus. Dr. Wehrend plädiert dafür, immer den Einzelfall zu betrachten und das Für und Wider genau abzuwägen. Er selber befürwortet die Kastration nur bei medizinischer Indikation und hält selber drei intakte Hunde. Wenn man das Risiko von Mammatumoren minimieren möchte, muss man vor der 1. Läufigkeit kastrieren. Zu einem späteren Zeitpunkt macht es keinen Sinn mehr. Bei einer Junghundscheidenentzündung sollte man keinesfalls kastrieren, da nach der 1. Läufigkeit eine Selbstheilung eintritt.... und danach macht die Kastration zumindest medizinisch gesehen keinen Sinn mehr. Btw: "Gute" TAs sollten den Hundehalter immer nach dem Grund für den Kastrationswunsch fragen und Alternativen erläutern und anbieten.... Zum Thema "Kastration und Tierschutzgesetz" äußerte sich Dr. Wehrend folgendermaßen: Im Tierschutzgesetz heißt es explizit, dass eine Kastration "zur Vermeidung unkontrollierter Fortpflanzung" erlaubt sei. Dieses Argument könne man also im Auslandstierschutz anführen, wo sich Streunerhund munter weitervermehren, aber in Deutschland....? In unseren Breitengraden sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass Hundehalter ihre Tiere vernünftig beaufsichtigen können. Sollte das Jemandem nicht möglich sein, "dürfe" er seine Hündin natürlich kastrieren lassen. Grüßlies, Grazi
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe |
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AW: Kastration.............
Ich finde Argumente wie z.B das des nervös umherlaufenden Rüden, welcher sich auf die Flucht begibt falls HH die Leine löst, nicht ausreichent für eine Kastration.
Mein Rottirüde war nicht kastriert, er hätte sich im Traum nicht einfallen lassen, weiter als 15 Meter voraus zu laufen. Selbst wenn ein "leckeres Mädchen" in der Nähe war, hat er sich abrufen lassen. Von einer Qual für das Tier zu sprechen, nur weil er gern möchte und nicht darf, finde ich auch fragwürdig. In der freien Fauna kommt ja auch nicht jedes männliche Wesen zum zug welches gern möchte. Ich bin absolut für Kastration, aber eben wie die meisten hier nur dann, wenn eine medizienische Notwendigkeit vorliegt. Das wären beim Weibchen Dauerläufigkeit mit damit verbundener Gebärmutterentzündung. Und beim Rüden z.B ein Hodenhochstand mit damit verbundener Inkontinenz. Die Ausführungen/ Vergleiche einiger User sind echt hochinteressant. ;-)
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Mein Hund hört aufs Wort, wenn ich sage komm her oder nicht, dann kommt sie her oder nicht und zwar sofort Geändert von HeikesMona (23.01.2011 um 14:44 Uhr) |
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AW: Kastration.............
Die freilebenden Rassehunde in der Natur...
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AW: Kastration.............
Die werden aber auch nicht durch menschenhand selektiert und das nach Championatskriterien.
Ich hab zumindest noch keine Tiere draußen gesehen, auf die das zutrifft. ...darwinistische Grüße |
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AW: Kastration.............
Darum ging es bei meiner Aussage nicht! Es ging darum, dass man nicht von einer Qual sprechen kann, nur weil das Männchen seine Gene nicht weiter geben darf, weil das Weibchen es nicht zulässt. Nicht weil er nicht mehr kann
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Mein Hund hört aufs Wort, wenn ich sage komm her oder nicht, dann kommt sie her oder nicht und zwar sofort |
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