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Alt 11.06.2014, 14:29
Benutzerbild von Scotti
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Standard Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffizienz

Hallo ihr Lieben.

Hat von euch jemand Erfahrung mit epileptifomen Anfällen aufgrund eines Herzproblems?
Scotti hatte heute einen heftigen Anfall.
Nachdem er neulich "nur" mit den Hinterbeinen weggesackt ist, aber nicht weggetreten war hatte er heute einen schlimmen Anfall bei dem er angefangen hat wie ein Wolf zu heulen und steif auf der Seite lag. Ich hab erst gedacht die Feuerwehrsirene geht los, sowas hab ich noch nicht gehört.

Ich konnte ihn dann mit Akupunktur eines Notfallpunktes relativ schnell wieder auf die Beine bekommen, suche aber nun Erfahrungen von anderen Betroffenen, da man ja beim eigenen Tier betriebsblind ist.
Er ist Cardiologisch durchgecheckt, bekommt auch ACE Hemmer aufgrund von Stenosen und Insuffizienzen 3er Herzklappen, der Cardiologe sieht aber keinen Grund dass das das vom Herzen kommt.
Tut es aber, der Herzschlag und der Puls waren kaum vorhanden, die Schleimhäute waren fast weiss.

Geändert von Grazi (12.06.2014 um 09:32 Uhr) Grund: Tippfehler im Titel korrigiert
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Alt 11.06.2014, 17:56
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Ohje, das hört sich sehr dramatisch an und ich hoffe das Du schnell die richtigen
Mittel für Scotti findest damit es nicht noch einmal passiert!
Ich kenne mich überhaupt nicht damit aus, kann nur berichten das Bruno damals
nach seinem Unfall ganz plötzlich auch solch einen Anfall bekommen hat.
Er hat auch geheult, bekam Schaum vor die Schnautze und war nicht ansprechbar.
Gute Besserung für Deinen Schatz!
__________________
Viele Grüße,
Sina mit Paul
__________________________
Und alle im Herzen die über den Regenbogen gegangen sind!

Die Natur legt den Grund, der Mensch formt den Hund!
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Alt 11.06.2014, 19:53
Benutzerbild von Monty
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Ich habe leider wenig Zeit und kopiere dir einen Austausch von Beträgen aus den Bulliforum her (natürlich ohne Namen), vielleicht hilft das etwas weiter...

Beim Thema, ab wann wurden eure Bullis alt kam es zum Austausch über sas

1. User

Ich hatte bisher bei jeden meiner Hunde das Glück, daß diese uralt wurden, 18 Jahre, 20 Jahre meist und dabei waren die Kerlchen auch meist gesund, zeigten nur ganz wenige Alterserscheinungen. Die Erblindung des Westies war schon das schlimmste, wobei der Zwerg gut damit zurecht kam...

Momo ist nun 8 Jahre und einige Monate. Seit letzten Jahr kippte er ab und an um, ich vermutete Epilepsie. Als Ursache stellte sich eine Stenose des Herzens heraus.

Er ist deutlich ruhiger geworden, schläfft mehr und spurtet, tobt und hüpft fast ausschließlich nur noch "wenn das Wetter passt". Dabei hat er ein gutes Körpergefühl, er meidet bei großer Hitze oder starker Kälte Anstrengungen. Dies gestehe ich ihm auch zu, obwohl es eine Gradwanderung ist das richtige Mittel zwischen Bewegung und Faulenzen zu finden.

Vor einigen Tagen nahm ich sehr wehmütig wahr, das sein Schnäuzchen langsam sichtbar ergraut ist, Zähne und Krallen bedürfen mehr Pflege, er sucht noch extremer meine Nähe.

Ich habe Angst, denn in meinen innersten weiß ich er wird wahrscheinlich nicht so alt wie seine Kumpels werden.




2. User

Ich habe auch das Gefühl, dass Simon nach seinen Ohnmachtsanfällen (hat auch SAS) anfing zu altern Für mich war das jedes Mal wie ein kleiner Tod... zum Glück sind seit Februar nun keine Anfälle mehr aufgetreten.

Optisch tun die grauen Härchen und sein abgeheiltes Blutohr sicher noch einiges dazu.

Er wird nächste Woche 9 Jahre alt und ich bin bei all seinen Zimperlein über jeden Tag froh, den wir zusammen verbringen können... und ich hoffe, dass er eines Tages schnell und in Frieden durch einen Herzinfakt gehen darf, bevor die Nieren oder die Gelenke anfangen schlimme Probleme zu machen.

Wenn ich mir allerdings die Fotos der Bullis im Tierschutz ansehe, dann denke ich doch oft "man Simon hat sich doch ganz gut gehalten". Da sind Tiere jüngeren Alters, die deutlich älter aussehen.


Die kränkelnden Hunde wurde alle alt. Sandy starb fast als Welpe, wurde damals schon aufgegeben und wurde uralt. Pearly hat ihre Lebenserwartung verdreifacht und starb nicht wie von TÄ vorhergesagt noch vor dem 5. Lebensjahr.


Im Gegensatz dazu starben meine "top gesunden" Hunde alle sehr früh und unerwartet. Sie kannten TÄ eigentlich nur von Impfungen und Kinkerlitzchen wie ausgerissener Kralle. Dann von einem Tag auf den Anderen eine unheilbare Krankheit und extrem schneller Tod
Ich habe auch das Gefühl, dass Simon nach seinen Ohnmachtsanfällen (hat auch SAS) anfing zu altern Für mich war das jedes Mal wie ein kleiner Tod... zum Glück sind seit Februar nun keine Anfälle mehr aufgetreten.
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Knuddler zurück, der erste "Umkipper" war heftig für mich. Momo hatte sich dabei defäkultiert und mir kam seine Ohnmacht wie eine Ewigkeit vor...

Zweimal im Abstand von ca. 4 Wochen kam es noch zu kürzeren Umkippen. Nun ist er ebenfalls seit Februar dieses Jahres nicht mehr umgekippt. Es war damals bei uns sehr sehr kalt und ich habe ein wenig Bammel, das es heuer wieder kritisch wird bei Kälte. Es fehlen mir einfach die Erfahrungswerte bei dieser Erkrankung.

Ich Depp war so auf Epilepsie fixiert (habe beruflich ständig damit zu tun), dass ich bis ins Frühjahr brauchte um zum Herzdoppler zu gehen. (Bei 2 TÄ war das Herz ebenfalls unauffällig)
Zum Glück nur eine sehr leichte Form, es sind keine Medis notwendig und die SAS schränkt seine Lebensqualität (noch)nicht ein.
Manchmal habe ich sogar das Gefühl" er genießt es chillen, ruhen, faul sein, abhängen kommt seinen Charakter sehr entgegen.

Es ist meine Psyche die mich dabei umtreibt. Angst den Hund frei laufen zu lassen, weil ich ihn nicht finden könnte falls er umkippt.

Das Sportpaket ist inzwischen ziemlich gestrichen, er läuft nur noch soviel und wann er will. Gassi geht es kaum mehr in den Wald sondern nur noch auf übersichtliches Terrain. Zum Glück gibt es hier jede Menge Felder Wiesen und Brachflächen.

Ich finde es manchmal etwas schwierig das richtige Mittelmaß zu findenzwischen Bewegung, Auslastung, Training und Ruhe. Ich denke halt auch das ihn Übergewicht und Mangel an Bewegung ebenso schaden würde.

Eigentlich sind Bullis häufig davon betroffen, seltsamerweise bist du aber die erste im Bullibekanntenkreis, deren Hund ebenfalls erkrankt ist (oder ich es wahrnehme)

Wie stark ist dein Schatz betroffen, braucht er Medikamente?

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Meine Rhea fiel mit 7 Jahren zum 1. Mal bewusstlos um. Leider kamen diese Anfälle immer öfter und wurden mit jedem Mal schlimmer. Medikamente halfen irgendwann nicht mehr.

Ich kann Eure psychische Lage mehr als gut nachvollziehen. Irgendwie hat man seelischen Dauerstress. Lag Rhea friedlich schlafend da - Angst, dass sie tot sein könnte. Spielte sie mal, wieder Angst vor dem nächsten Anfall.
Es fiel mal meine schwarze Winterjacke von der Garderobe und ich versteinerte. Ich dachte, Rhea liegt wieder bewusstlos da.

Heute ist ihr 8. Todestag und immer noch wie gestern für mich.

Ich hoff für Euch, dass es weiterhin gut bei Euch läuft und keine Anfälle mehr kommen.
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Eigentlich sind Bullis häufig davon betroffen, seltsamerweise bist du aber die erste im Bullibekanntenkreis, deren Hund ebenfalls erkrankt ist (oder ich es wahrnehme)

Wie stark ist dein Schatz betroffen, braucht er Medikamente?

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Simon steht auf der Grenze von mittelgradig zu hochgradig.
Dazu hat er noch ne leichte Pulmonalstenose und ne Herzinsuffizienz. Behandelt wird nur noch letztere mit Fortekor, Atenolol haben wir wieder ausgeschlichen, weil es nicht geholfen hat ... eher im Gegenteil.

Durch Zufall habe ich die Besitzer von Simons Bruder kennengelernt (wurde auch über BiN vermittelt), er hat auch SAS, aber die leichte Form.
Ich fürchte fast, es gibt so wenig bekannte, erkrankte Hunde, weil es auch nicht immer und von jedem Arzt untersucht und/oder erkannt wird.
Außerdem war mir die Krankheit vorher z.B. gar nicht wirklich bekannt, hätte also nie explizit darum gebeten das zu untersuchen. Frag aber mal Frau Schürmann... die kennt so einige Fälle, aber eher bei den Standards... dort wird auch mein Atenolol weiterverwertet.

Wir leben mittlerweile ganz gut damit, ich habe jetzt TÄ, denen ich vertraue und ich weiß nicht wann und warum genau, aber ich habe meinen Frieden mit den ganzen Krankheiten gefunden und lasse ihn rennen und toben, wenn er möchte.

Damit er weiter auch bei längeren Unternehmungen mit dabei sein kann, haben wir uns eben nen gefederten Jogger / Fahrradanhänger gekauft und ich habe immer eine Rettungsdecke und Rescuetropfen dabei.

Totgesagte leben länger... zumindest aber intensiver




und ich hoffe, dass er eines Tages schnell und in Frieden durch einen Herzinfakt gehen darf, bevor die Nieren oder die Gelenke anfangen schlimme Probleme zu machen.


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Ich weiß nicht ob es Dich etwas beruhigt, aber bei diesen Erkrankungen geht es sehr schnell und der Hund muss nicht leiden. Rhea sprang mit Spielzeug an mir hoch und starb mitten in der Bewegung. Mein Kardiologe hat mir auch bestätigt, dass dies die wohl beste Todesart ist.

Bei Pearly wusste ich auch, dass jeder kleinste Ausflug, jede Aufregung der Letzte sein konnte. Wir haben trotzdem noch viel unternommen. Wäre sie bei einer dieser Unternehmungen gestorben, wäre sie in diesem Moment wenigstens glücklich gewesen.
Ich glaub aber, dass sie genau diese Sachen noch so lange am Leben gehalten haben. 2 Tage vor ihrem Tod haben wir mit Fahrradanhänger noch die Gegend unsicher gemacht und wir hatten riesen Spaß dabei.


Zu diesem Zeitpunkt litt sie seit fast 2 Monaten an multiplem Organversagen. Den TÄ war es ein Rätsel, wie sie überhaupt noch leben konnte.
Es war zwar Hochsommer, durch ihre Daueruntertemperatur (wegen Nierenversagen) musste sie trotzdem immer warm angezogen sein.
Ich finde aber, dass man ihr die Freude über die Radltour noch ansah.

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Beim ersten Hund (Momo) handelt es sich um meinen Stinker, er ist nur (immer noch) leichtgradig betroffen.

Herzultraschall wurde bestimmt schon gemacht? Das ist schon alles was wir regelmäßig machen. Medikamente brauchen wir nicht, darum weiß ich auch wenig darüber. Im Gesunde Hunde Forum wirst du sicher den ein oder anderen finden der sich besser auskennt.
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Alt 11.06.2014, 20:01
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Eine Datei, welche ich nicht hochladen kann kopiere ich dir noch her

Kynologische Diskussionstagung der Universität Hohenheim

Herzerkrankungen beim Hund
Referent: Dr. Schober, Leipzig


Ein autonomes Reizbildungs- und Erregungsleitungssystem reguliert den Rhythmus des Herzens. Auch äußere Einflüsse wie psychische Erregung, Blutveränderungen etc. können die Herzaktion beeinflussen.

Herzerkrankungen gibt es zu etwa 2-5% bei Hunden, die unter 4 Jahre und zu etwa 20-50% bei denjenigen, die über 8 Jahre alt sind.

Die Herzerkrankungen können die Klappen, entsprechende Gefäßstämme am Herzen, den Herzbeutel und den Herzmuskel betreffen. Seltener erkrankt primär das Erregungsleitungssystem des Herzens. Man unterscheidet prinzipiell die angeborenen von den erworbenen Herzerkrankungen.

Es gibt Klappenverengungen (= Stenosen), als Missbildungen im Bereich der Semilunarklappen und Gefäßanomalien an der Herzbasis als angeborene Herzerkrankungen. Man kennt erworbene Herzerkrankungen mit erblicher Komponente, die sogenannten Rassendispositionen. Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) betreffen dabei vorwiegend großrahmige Rassen und degenerative Herzklappenerkrankungen (Endiokardiosen) meist kleinere Rassen.

Symptome bei Herzerkrankungen sind mangelnde Belastbarkeit, Umfallen nach Belastung, Husten, Müdigkeit und Schwäche, Abnehmen von Körpermasse, Atemnot und Bauchwasser. Die klinische Untersuchung sollte in ruhiger Atmosphäre erfolgen. Hier sind z.B. violette oder bläuliche Schleimhäute, schwacher Puls, Herzrhythmusstörungen, Wasser in der Lunge, Herzgeräusche oder gestaute Halsvenen festzustellen.
Beim EKG kann man die am Herzen entstehenden elektrischen Signale von der Körperoberfläche ableiten und aus aufgezeichneten Kurven entsprechende Schlüsse ziehen. Das EKG ist jedoch nur ein Puzzleteil im Diagnostikprofil. Manchmal ist ein Langzeit-EKG erforderlich, z.B. bei Tieren, die plötzlich umfallen.
Bei mangelndem Hinweis auf Epilepsie könnte eine Herzrhythmusstörung dahinterstecken.
Das Phonkardiogramm zeichnet den Herzschall auf: Eine Spezialuntersuchung, die nicht zum Routineprogramm gehört. Mit ihr kann man u.U. mehr Geräusche aufnehmen, als das menschliche Ohr beim Auskultieren hört. Die klassische Untersuchungsmethode von Herz und Lunge ist das Röntgen. Die Lunge wird stets miteinbezogen, da sie in unmittelbarer Funktion zum Herzen steht. Röntgen gibt Aufschluß über Durchblutung der Lunge, Wasser, Tumoren, Folge von Traumen des Brustkorbes und Herzformveränderungen.

Für die eigentlich Quantifizierung der Herzarbeit wird die Echokardiograhie (Herzultraschall) eingesetzt. Sie gestattet verläßliche Aussagen über die Herzanatomie und -funktion.

Eine besondere Untersuchung ist die Doppler-Echokardiograhie, mit deren Hilfe Blutflüsse dargestellt werden können. So erhält der Arzt exakte Informationen zu Herzdefekten, beispielsweise Aortenstenose.

Ein Herzkatheter wird bei seltenen, komplexen oder unklaren Herzerkrankungen sowie vor Herzoperationen eingesetzt.

In Deutschland ist die Aortenstenose die häufigste unter den angeborenen Herzerkrankungen. Es handelt sich dabei um eine Verengung des Aortenklappenapparates. Sie kommt hierzulande vor beim Boxer (vermutlich erblich), Golden Retriever (vermutlich erblich), Bullterrier, Neufundländer (nachgewiesen erblich), Deutschem Schäferhund, Rottweiler u.a. Der Schweregrad kann sich bis zum Ende des hundlichen Wachstums steigern, anschließend erfolgt eine lange, stationäre Erkrankung.

Je nach Schweregrad zeigen die Tiere nicht immer Symptome, was fatal ist, wenn der befallene Hund zur Zucht eingesetzt wird und die Krankheit weitervererbt. Klinische Symptome bei entsprechendem Schweregrad der Aortenstenose: Vor allem mangelnde Belastbarkeit, Umfallen bei oder nach Belastung, Husten eher selten, Schwäche, Körpermasseabnahme, Atemnot, Bauchwasser. In der Diagnostik stellt man zunächst Herzgeräusche beim Auskultieren fest.
Die Geräuschquelle sollte per Ultraschall verifiziert werden. Diagnostik im EKG: evtl. hohe Ausschläge, Herzrhythmusstörung. Im Röntgenbild oft kaum Veränderungen, erst in der Spätphase leichte Vergrößerung des Herzens bzw. leichte Gefäßveränderungen.
Um diesen Defekt sicher zu diagnostizieren und von anderen Herzdefekten abzugrenzen, ist Echokardiograhie zwingend erforderlich. Hiermit entdeckt man die Stelle des Defektes und erhält Aufschluß über Schweregrad und Prognose.

Die Therapiemöglichkeiten sind begrenzt. Die Belastung des Hundes sollte eingeschränkt werden. Manchmal setzt man Betablocker ein oder "sprengt" mit Ballonkatheter die Klappen. Der Vererbungsmodus der Aortenstenose ist nicht bekannt.

Zur Zeit werden in Deutschland Anstrengungen unternommen, unter Feldbedingungen beim Boxer die Heritabilität (Erblichkeit) zu schätzen.

Eine zweite angeborene Herzerkrankung ist die sogenannte Atriventrikularklappendysplasie, auch AV-Klappendysplasie genannt. Es handelt sich um eine Mißbildung von Mitral- und/oder Trikuspidalklappe. Betroffen Rassen: Bullterrier, Deutscher Schäferhund, Deutsche Dogge, Golden Retriever, Cavalier King Charles u.a. Erblichkeit wird vermutet. Symptome: Herzgeräusch, Umfallen Bewegungsunlust, Rhythmusstörungen, Atemnot. Der Herzultraschall bringt sichere Diagnose. Therapie: Nur begrenzte Möglichkeiten.

Verbreiteter als die AV-Klappendysplasie ist die primäre Herzmuskelschwäche, die sogenannte dilatative Kardiomyopathie. Die Erblichkeit ist ungeklärt, es gibt jedoch Rassedispositionen. Betroffen sind vorwiegend großrahmige, in 80% männliche Hunde (Neufundländer, Deutscher Schäferhund, Deutsche Dogge, Bernhardiner, Rottweiler, Riesenschnauzer, Boxer, Irischer Wolfshund, auch Cocker). Es handelt sich um eine erworbene Erkrankung, die im Alter von 2-4 Jahren eine Herzmuskelschwäche verursacht, dann mit 3-4 Jahren manifest wird.

Es gibt Sonderformen insofern, als sich die Krankheitsverläufe bei den diversen Rassen unterscheiden. Auch die Prognnose ist je nach Rasse unterschiedlich. Die dilatative Kardiomyopathie ist dadurch gekennzeichnet, daß sich der Herzmuskel fehlentwickelt. Er dünnt im Lauf der Jahre aus und kann nicht mehr effektiv pumpen, um genügende Blut in Umlauf dazu bringen. Die Prognose ist beim Riesenschnauzer, Irischen Wolfshund und Cocker verhältnismäßig gut, bei Bernhardiner und Dogge schlecht, beim Dobermann sehr schlecht. Symptome: Leistungsschwäche bei mittelalten, vorwiegend männlichen Tieren.
Gewichtsabnahme, schneller Herzschlag. In fortgeschrittenen Fällen: Atemnot und Wasserbauch, auch Wasser in de Lunge. Später: Freßunlust. Die Ursachen für die dilatative Kardiomyopathie sind unbekannt. Diskutiert werden Virusinfektionen, Nährstoffmangel (Taurin, Carnitin), Hormoneinfluß, Fehlleistung des Immunsystems. Diagnostik: Röntgen, EKG, Ultraschall. Therapie: Mehrere Herzmedikamente, kochsalzarme Diät, Carnitin- und Tauringaben.

Eine andere erworbene Herzerkrankung mit spezieller Rassedisposition ist die primäre Herzklappenerkrankung, die sogenannte Mitralklappenundichtigkeit (Endokardiose). Sie betrifft Mittelalte bis alte Hunde vorwiegend kleiner Rassen, aber auch den Cocker. Symptome: Herzgeräusch (oft Zufallsbefund), Husten, Leistungsschwäche, Bewegungsunlust, Atemnot. Es können auch plötzliche Todesfälle auftreten. Ursachen: Bei Cavalier und Teckel ist die Erblichkeit nachgewiesen. Sonst auch Alterserkrankung. Diagnostik: Röntgen, EKG, Ultraschall. Therapie: Medikamente. Prognose: Gut. Die Tiere sterben selten an Herzversagen. Manchmal muss jedoch euthanasiert werden, weil der Husten unstillbar wird.

Im Zweifelsfall würde ich durchaus zu Dr. Schober nach Leipzig fahren.
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  #5 (permalink)  
Alt 11.06.2014, 20:51
Benutzerbild von Scotti
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Danke ihr Lieben.
Ja, er ist ja in Cardiologischer Behandlung, hat 2 Stenosen und eine Insuff, er bekommt ACE Hemmer. Entwässerung ist nicht nötig.
Der Cardiologe meinte neulich, als ich da war weil ihm das Hinterteil wegsackte dass sich sein Herz nicht so verschlimmert hat das das augenscheinlich die Ursache wäre, aber man kann natürlich AV Blocks nie ausschliessen. Dafür müsste man ein Holter EKG machen, aber dafür ist es zu unregelmäßig.
Ich habe die Schleimhäute untersucht, porzellanfarben, die Herztöne waren fast nicht zu hören, Puls kaum fühlbar, Extrasystolen nicht festzustellen. Aber als ich an mein Stethoskop kam war er auch schon wieder auf den Beinen das kann natürlich in dem Moment ganz anders ausgesehen haben. Normalerweise sieht man sein Herz sogar schlagen.
Ich bin irgendwie eh nicht so fein mit dem ACE Hemmer, morgen telefonier ich mit ihm, vielleicht müssen wir mal ein Sartan ausprobieren.
Wäre halt nur interessant was andere für Erfahrungen mit Medikation gemacht haben. Dass er irgendwann entweder tot daliegt oder umfällt ist mir klar, damit kann ich leben, auch wenn in dem Moment natürlich die Welt aufhört sich für ich zu drehen. Ist mir aber lieber als Krebs und ich kenne das ja schon von meinem Kater, das ist nur schon so ewig her. Ich bin nur froh dass ich daran gedacht habe wo meine Akupunkturnadeln sind, welche Punkte ich mir rausgesucht habe für den Notfall und die Schleimhaut zu überprüfen. Mich hat halt so entsetzt dass er komplett steif wie ein Brett war...
  #6 (permalink)  
Alt 11.06.2014, 21:03
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Das Herz halte ich schon kausal für ursächlich...wenn es nicht 100% Leistung bringt, wird auch das Gehirn nicht zu 100% mit Sauerstoff versorgt. Da kann sich schon eine große Mahlzeit negativ auswirken, wenn der Magen zuviel für seine Verdauungsarbeit "abzieht"...Unterversorgung im Schädel, heißt hier bei uns umkippen.
Das Umkippen ging vom großen epileptischen Anfall Mit Defäkultieren bis zum leichten wegsacken der Hinterbeine oder kürzeren Absencen.

Inzwischen ist der Kerl 9 Jahre und das letzte Jahr anfallsfrei - das schlimmste sind aber die eignen Gedanken und die Sorgen
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  #7 (permalink)  
Alt 11.06.2014, 21:12
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Mensch, das freut mich für euch dass so lange schon Ruhe ist.

Scotti war die letzten Tage schon etwas maddelig, hat viel Essen regurgitiert, ich hatte schon Angst dass sein Mageneingang irgendwie zugeschwollen ist, denn die erweiterte Speiseröhre hat er ja auch.
  #8 (permalink)  
Alt 12.06.2014, 06:41
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Ich habe gestern Abend mit einer Freundin aus den Bulliforum telefoniert, sie hat 3 Hunde mit starken Herzerkrankungen, welche allesamt "umgekippt" sind und mehr oder weniger starke epileptische Anfälle zeigten. Ihre Aussage war sehr beruhigend, wenn die Medis eingestellt sind und wirken, war es vorbei mit den Anfällen (große Aufregung, wie z.B. den Erzfeind zu begegnen geht Sie aus den Weg, Tipp von ihr war noch zwei oder drei kleinere Mahlzeiten, statt einer großen.
Wir wünschen euch , das ihr genauso viel Glück habt und sich Scottis Zustand bald verbessert.
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  #9 (permalink)  
Alt 12.06.2014, 08:08
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffiziens

Du bist ein Schatz, vielen Dank.
  #10 (permalink)  
Alt 12.06.2014, 09:35
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Epileptiforme Anfälle durch Herzinsuffizienz

Glücklicherweise hat Silvia dir ja schon ganz viele Erfahrungsberichte und Tipps liefern können.... ich hätte da nämlich nichts beisteuern können.

Mir bleibt nur, euch ganz dolle die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass ihr das schnell in den Griff bekommt!

Knutscher ans Böxerli!

Grüßlies, Grazi
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