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Hi Simone,
ich kenn andere Verbreitungszahlen für Giardien bei Mensch und Tier (erhoben von Labors und großen Kliniken), die besagen, daß in Mitteleuropa die Befallsrate bei Hunden bei 2-7% liegt (bei Katzen etwas höher), in manchen Tierheimen durch schlechte Hygiene auch bei 20%. Beim Menschen liegt die Rate unter 1%. In Amerika herrschen Verhältnisse vor, wie Du sie geschrieben hast, in Südeuropas Tierheimen kann man von einem Befall bis zu 100% ausgehen. Welchen Test bezüglich des Nachweises hast Du machen lassen? Meines Wissens ist der AG-Test sehr zuverlässig, da er sehr sensitiv reagiert und auch einen Minimalbefall sicher nachweisen kann . Hast Du mal drüber nachgedacht, den anderen Tieren eventuell "nur" Panacur zu geben und nur Lisa Metronidazol? Das Panacur ist besser verträglich und nicht ein ganz so arger Hammer. Das Problem beim Metro. ist, daß es die Giardien nicht abtötet und diese sich häufig bei chronischem Befall und Behandlung mit Metro in die Gallengänge zurückziehen. Ein Faß ohne Boden also was die Behandlung einer chronischen Giardiose betrifft. In vielen Fällen hat neben einer absolut kohlenhydratfreien Ernährung (KH = Hauptnahrung von Giardien) täglich eine Messerspitze reines Propolispulver übers Futter für 4 Wochen betreffende Hunde von Giardien befreit. |
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Liebe Susi,
noch eine kurze Bemerkung bzgl. einer Bemerkung von Dir: Zitat:
Gruß, Simone |
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Hi Simone,
nachdem ich mir den Wirkungsmechanismus beider Mittel durchgelesen habe, bin ich der Meinung, daß unter Panacur die Giardien keine Möglichkeiten haben, sich in die Gallengänge zu verziehen, weil die Fortbewegung erschwert wird und der Parasit abstirbt. Nach 2-3 Tagen wird er ausgeschieden. Die "Wiederholungsentwurmung" nach 4-6 Monaten scheint reine Prophylaxe zu sein. Bei Metronidazol wird lediglich die Fortpflanzung gehemmt, Ernährung und Fortbewegung sind jedoch unbeeinträchtigt und deswegen können sich die Giardien auch in die Gallengänge zurückziehen. Die maximale Heilungsrate bei Metro beträgt lediglich 67% und es wird beschrieben, daß Reinfektion meistens schon nach kürzester Zeit erfolgen (weil die Zysten nicht abgetötet werden. Alles nachzulesen unter http://vetpharm.unizch.ch |
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Hi Susi,
ich habe mir Deinen link angeschaut, kann dort aber keinen Grund erkennen, wieso Metro nicht auf die Giardien im Gallengang wirken sollte. Metro ist ein Medikament, welches sich sehr gut im Gewebe verteilt und leicht durch Zellmembranen diffundiert. Wieso sollte es nur eine Wirkung im Darm zeigen? Anwendungsgebiete für Metro sind ja nicht nur die Giardien, sondern ebenso Infektionen durch anaerobe Bakterien etc. (insb. im Bereich HNO, weibl. Geschlechtsorgane, Magen-Darm-Kanal, Zahn-Mund-Kiefer Bereich o.ä.). Bei Metro ist es im Grunde egal, wo sich die Parasiten befinden. Metro wird zum Teil sogar über die Galle ausgeschieden. Das Problem bei Metro ist, dass sich leider Resistenzen gebildet haben und deshalb dieses Medikament nicht immer wirkt. Weitere Infos über die Wirkart: http://www-cgi.uni-regensburg.de/Stu...tronidazol.pdf Bei Panacur (=Febendazol) treten leider auch immer häufiger Resistenzen auftreten) auf. Ich habe wenige genauere Infos über Panacur gefunden, aber das Problem ist meiner Ansicht nach, dass es über den Darm direkt auf die Parasiten wirkt und sich dort anreichert. Die Konzentration in den Gallengängen ist nicht entsprechend hoch und somit kann es hier zu einem Weiterbestehen der Parasiten kommen. Beide Medikamente wirken nicht direkt tödlich für die Giardien. Metro hemmt zusammengefaßt die Nukleinsäuresynthese. Der Wirkstoff zählt zu den Nitroimidazolderivaten, die selbst nicht antimikrobiell wirken. Erst durch Stoffwechselvorgänge in den Mikroorganismen werden sie zu den eigentlich wirksamen Verbindungen, den Nitroderivaten, abgebaut. Diese interagieren mit der DNA und schädigen sie, so dass die Mikroorganismen absterben. Panacur führt zu einer Hemmung der Polymerisation von Tubulin zu Mikrotubuli. Dadurch werden wichtige strukturelle Eigenschaften der Helminthenzelle beeinträchtigt, wie die Ausbildung des Zytoskeletts, die Spindelbildung bei der Mitose sowie Aufnahme und intrazellulärer Transport von Nährstoffen und Stoffwechselsubstraten. Als Folge kommt es zu einer Erschöpfung der Energiereserven mit nachfolgendem Absterben des Parasiten und seiner Expulsion nach 2-3 Tagen. Somit auch zu keinem sofortigen Tod. Gruß, Simone |
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Hi Simone,
da ich gerade arbeiten war, ab ich gleich mal in der Fachliteratur nachgeschaut. Nach Niemand/Suter "Praktikum der Hundeklinik" Ausgabe 9; 2001 wird als Mittel der 1. Wahl bei einer Gardiose Fenbedazol (Panacur) genannt. Bei Fleischfressern hat es sich bei einer Wirksamkeitsrate von 90% dem Metronidazol als weit überlegen herausgestellt. Dosiert werden sollte 50mg/kgKM über 3-6 Tage. Ggf. ist eine Wiederhohlung der Behandlung angezeigt bei starkem Infektionsdruck. Eine Zoonose der wirtsspezifischen Giardien konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Auch wird der Gallengangsrückzug nicht beschrieben. Mist, das hätte mich echt näher interssiert, da ich auch in der Humanmed. nichts Spezifisches dazu finden konnte. Ich denke fast, daß der Rückzug durch das Metro., ähnlich dem Borrelienrückzug bei antibiotischer Behandlung, entsteht. Metro wird nur zu sehr geringen Teilen über die Galle ausgeschieden (laut Beipackzettel). Nun gut, ich hoffe, daß sich die Therapie als wirksam erweist und alles ohne Rückfälle etc verläuft. Alles Gute für Deine Vierbeiner |
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An dieser Stelle wird's höchte Zeit, dass ich mich mal bedanke:
Der Informatinsaustausch auf diesem Niveau ist einfach klasse, spannend zum Mitlesen und -lernen. Wieder mal ist mir deutlich bewusst geworden, warum ich als relativer Hunde-Neuling auf dieses ausgezeichnete Forum schwöre.
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Hundachtungsvoll, Ingrid |
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Zitat:
bei Delta wurden jetzt Giardien festgestellt und sie bekommt 3,5 Tabletten über 5 Tage. Diese Tabletten heißen aber Vermis-Ex von Albrecht, kennst du das ? Liebe Grüße Caro |
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