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Alt 23.06.2010, 07:08
Benutzerbild von Samtschnauze
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Standard AW: Fährtenarbeit, wer hat Erfahrungen?

@Regi

Sorry, wenn ich da anderer Meinung bin. Auf einem trockenen Acker ist es für den Hund doch wesentlich schwerer die Bodenverletzung aufzunehmen, als auf einer saftigen Wiese. Bzw. ein Quadrat lädt den Hund zum Pendeln ein und das sollte man ja vermeiden. Außerdem haben dann die Bauern gleich von Anfang an eine Freude mit dem Fährtenleger

Wir haben immer am Abgang ein Dreieck getreten, an dessen Spitze die Fährte wegführte...also wie ein Trichter. Natürlich geht man am Anfang neben seinem Hund - gebückt um ihn immer wieder mit der Hand auf die Spur zu weisen. Auch da wurde bereits immer wieder ruhig das Kommando "suuuuuch" eingebaut.

Am Abgang würd ich die Fährte mit einem Abgangstock kennzeichnen, damit man nach der Wartezeit noch den richtigen Abgangspunkt "findet" und den Hund nicht auch noch verwirrt. Dazu kann man auch einen Ski/Wanderstock, oder einen abgeschnittenen/zugespitzen kleinen Ast verwenden.

Ich würde bei den ersten Fährten sowieso schleppen um es dem Hund so einfach wie möglich zu machen. Erst dann geh ich über Futterbrocken in die Fersenabdrücke zu legen.

Was noch nicht geschrieben wurde, ist die "Einwirkzeit" einer Fährte. Gerade das ist für einen Anfänger interessant. Manche meinen eine Fährte zu legen und dann gleich den Hund ausarbeiten zu lassen. Die Microorganismen etc. läßt man am besten ca. 30 min Zeit um zu "verwesen".

Und auch das Ende der Fährte ist nicht unwesentlich. Auch wenn man am Anfang den Erfolg mit einer größeren Futtermenge bestätigt, sollte man mit einem großen Schritt die Fährte verlassen.

Bitte auch die Windverhältnisse beachten. Bei Windstille ist es ja kein Problem. Sollte jedoch etwas Wind gehen - das überprüft man vor der Fährte mit ein paar abgezupften Grashalmen, welche man in die Luft wirft - wird die Fährte vertragen. Also auch wenn man weiß, hier bin ich gegangen, aber der Hund sucht z.B. 20 cm neben der Spur, kann er absolut drauf sein, weil der Geruch vom Wind vertragen wird. Dies wird bei der Schleppfährte noch nicht so wesentlich sein, aber bereits beim Futter in den Schritten.

Soll keine Kritik an Dir sein Regi, aber mit dieser Vorgangsweise haben wir bei Fährten-/VPG- und Rettungshunden die besten Erfahrungen gemacht.
__________________
Die Dummheit der Menschen und das Universum sind unendlich. Wobei ich mir beim Universum nicht so sicher bin.
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Alt 23.06.2010, 12:57
Benutzerbild von Regi
Thysons Mama
 
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Standard AW: Fährtenarbeit, wer hat Erfahrungen?

Zitat:
Zitat von Samtschnauze Beitrag anzeigen
@Regi

Sorry, wenn ich da anderer Meinung bin. Auf einem trockenen Acker ist es für den Hund doch wesentlich schwerer die Bodenverletzung aufzunehmen, als auf einer saftigen Wiese. Bzw. ein Quadrat lädt den Hund zum Pendeln ein und das sollte man ja vermeiden. Außerdem haben dann die Bauern gleich von Anfang an eine Freude mit dem Fährtenleger


Soll keine Kritik an Dir sein Regi, aber mit dieser Vorgangsweise haben wir bei Fährten-/VPG- und Rettungshunden die besten Erfahrungen gemacht.
Deswegen braucht man Gelände wo man die Genehmigung des Bauern hat.

Der Acker hat mehrere Vorteile:
1) Der "rohe" Hund ist mit Individualgeruch, Bodenverletzung, Futtergeruch UND Gärgeruch längst überfordert, so wie es auf einer saftigen Wiese der Fall wäre. Damit schmeisst du ihn ins kalte Wasser.
Der Acker ist einfacher da dort weniger Gerüche vermischt sind. Die Bodenverletzung ist auf dem Acker größer als auf der Wiese, also der "Erdgeruch", weil Acker prinzipiell lockerer ist, als bewachsene verwurzelte Flächen.

2) siehst du als Hundeführer optisch den Rand, besonders für Anfänger hilfreich, damit diese den Hund loben können, wenn er nicht in der Nähe der Fährte ist, sondern tatsächlich drauf bzw. sich wieder einfindet, auf der Wiese kanns der Anfänger nicht erkennen ob der Hund tatsächlich auf der Fährte ist und lobt den Hund womöglich falsch.

Mit den Quadraten lernt der Hund den ersten Schritt ganz selbstständig. Nämlich: Bodenverletzung = lohnt sich, keine Bodenverletzung = unentressant. Und er sucht ruhig, er hat nicht das bestreben vorwärts loszuspurten, was bei der Schleppfährte extrem ist, weil er auf der Fährte selbst keine Belohnung findet, sondern nur am Ziel. Das heißt er will möglichst schnell ans Ziel und das möchte ich auf keinen Fall, für mich ist der Weg das Ziel.
Ich möchte keinen Hund, der mich über die Fährte schleift. Meiner sucht an durchhängender Leine und im angenehmen Tempo.

Zum Pendeln: Ich möchte dass mein Hund pendelt.
Du legst deine Fährte wahrscheinlich indem du einen Fuß gerade vor den anderen stellst, also "einspurig".
Ich lege meine Fährten, zweispürig, linker Fußabdruck und rechter Fußabdruck liegen auseinander, so wie es beim normalen Gehen der Fall ist. Der Hund soll beide absuchen, muss also mit dem Kopf von links nach rechts pendeln! Genau darum geht es mir und nur so kann er die Fährte korrekt ausarbeiten.

Viele Wege führen nach Rom, deiner ist die Autobahn
Aber das soll keine Kritik sein, die meisten machen es so wie du und sind mit dem Ergebnis zufrieden, wobei man erwähnen muss, dass man bei deiner Methode spätestens am Gegenstand Zwänge setzten muss... nicht wahr?
__________________
Ohne Hund wäre selbst der Ball nicht rund!

Geändert von Regi (23.06.2010 um 13:00 Uhr)
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Alt 23.06.2010, 15:56
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Standard AW: Fährtenarbeit, wer hat Erfahrungen?

@Regi

Du machst doch auch VPG? Da wäre ich auf die Beurteilung der Richter auf der Fährte gespannt...bei uns wird Pendeln mit Punkteabzug bewertet, bzw. kenne ich keinen Fährtenleger - und den hast Du unweigerlich ab einer höheren Prüfungsstufe - der breitbeinig eine Fährte tritt, außerdem finde ich diesen Seemanngsgang unnatürlich....wenn ich gerade gehe, setze ich auch einen Fuß vor dem anderen.

Wenn ein Hund zu schnell auf der Fährte ist - was bei meinem Rotti nie der Fall war - erschwert man einfach das Gelände oder führt die Fährte über verschiedene Untergründe, oder man läßt sie einfach länger liegen.

Warum soll ich bei den Gegenständen Zwang einsetzen? Gegenstände werden gesondert trainiert und erst bei eindeutigem Verweisen in die Fährte eingebaut.

Und keine Sorge, ich mußte ganz sicher noch nie Zwang für irgendwas einsetzen - denn der widerstrebt mir von Grund auf - ....wäre bei der freien Rettungshundearbeit (und damit meine ich kein Turnier-Rettungshundetraining) auch garnicht möglich gewesen, denn ich hab mich aus der VPG aufgrund des absolut fehlenden Beutetriebes meines Hundes rasch verabschiedet, was nicht heißt, daß ich mich damit nicht auch weiterhin befaßt habe.

Ich gestehe jedoch, daß ich meinen Hund nicht zum reinen Fährtenprüfungshund trainiert habe, da mir die Fährte alleine einfach zu fad im Training ist. Mein Rotti wurde in Fährte, Fläche und Trümmer ausgebildet und ging just-for-fun Agi Staatsmeisterschaft.
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