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  #1 (permalink)  
Alt 03.03.2005, 23:06
Benutzerbild von Rocky
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 17.02.2005
Ort: Ersigen (Bern)
Beiträge: 2.013
Standard Renate du hast .....

.... vollkommen recht.

Der Begriff Dominanz wird nicht von allen gleich verstanden. Dominanz kann aber auch, um deine beiden Beispiel zu nennen sowohl als auch sein, was die Sache nicht gerade einfacher macht.

Ein selbstsicherer Rüde "beherrscht" sein Reich souverän. Er lässt den (für ihn) fremden Bauern in seinem Garten die Bäume spritzen. Er schaut aufmerksam zu und weiss, alles ist in Ordnung. Genau der selbe Rüde kommt am Abend aber plötzlich auf die Idee, dass meine Frau jetzt lange genug auf der Couch gesessen ist und jetzt runter muss! Also gibt's Schimpfe und einen Platzverweis. Dominanz? Ja, Jein, nein. Mein Hund dominiert immer, schon seine Erscheinung wirkt dominant. Glücklicherweise meistens souverän, manchmal auch triebhaftig und leider bisweilen unerzogen. Ich selber habe aber damit kein eigentliches Problem.

Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass die Bandweite für den Begriff Dominanz von Souverän, Triebhaft bis Unerzogen reicht!

Es wäre aber interessant zu hören, wie sich andere gerade mit der Triebhaftigkeit und Ungezogenheit auseinandersetzten oder habt ihr alle "nur" souverän dominante Hunde?

Freundlicher Gruss
Beat

P.S. Die Dominanz ist, um die ursprüngliche Frage zu beantworten, ein bisschen von Natur aus da und ziemlich sicher zum grössten Anerzogen. Finde ich, lasse mich aber gerne belehren.

Geändert von Rocky (03.03.2005 um 23:12 Uhr)
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  #2 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 08:10
Fockenbachmuehle
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Auch wenn ich jetzt einigen widerspreche.
Dominanz ist und bleibt nichts weiter als Selbstsicherheit, Selbsteinschätzung bzw. von sich überzeugt sein.
Ein Hund muss Dominanzgesten zeigen, um erkennen zu können, welche Position er in der Hierarchie hat. Interpretiert und "beantwortet" man diese Gesten falsch, kommt es zu einer überzogenen Selbsteinschätzung mit der für für den Hund logischen Schlussfolgerung, das er das Rudel übernehmen soll und MUSS.
Problematisch wird es erst dann, wenn dem Hund die für die Führung nötige Souveränität fehlt. Dann habe ich nämlich einen ständig überfordertes "selbstgebautes Alphatier", was der Aufgabe gar nicht gewachsen ist und in Stressituationen irrational reagiert.
Einige haben die Souveränität ihrer Hunde ja schon geschildert und mit diesen Hunden gibt es in der Regel auch keine Probleme, weil sie über die menschlichen Fehler und Provokationen erhaben hinweg sehen. Fehlt dem Hund diese Sicherheit, wird er auf menschliches Fehlverhalten "unlogisch" reagieren.
Calmings sind Beschwichtigungssignale und Eskalationsbremsen und werden von Alphatieren seltener zum Kommunikationsbeginn gezeigt, aber in der Regel sehr deutlich UND aggressionsfrei beantwortet.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Dominanz ist lebensnotwendig und sowohl vererbt als auch von den Elterntieren weiter gegeben und von den Menschen erweitert. Die genauso notwendige Souveränität wird grösstenteils erlernt. Bei unsicheren Elterntieren und cholerischen Hundehaltern kann dieses Gleichgewicht von angeborener Dominanz und erlernter Souveränität beeinträchtigt werden und m.M. nach als Grundstein für erste Verhaltensauffälligkeiten angesehen werden.
Dabei kommt es sehr häufig vor, das ein Hund sehr souverän gegenüber anderen Hunden ist, aber Menschen gegenüber unsicher. Was nichts an der eigentlichen Dominanz ändert. Das sind dann z.B. die Hunde, die beim bürsten, fressen oder sonstigen "menschlichen" Manipulationen knurren oder wegschnappen.
Gruss,
Frank
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  #3 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 08:11
Monika
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Standard Rudelfüherer und Dominanz

sind für mich das selbe.

erlernte verhaltensweisen haben für mich damit nix zu tun. es kommt ja bei erlerntem verhalten noch der jeweilige IQ des einzelnen hundes hinzu.

triebhaftigkeit kann ich umleiten auf erwünschtes verhalten und da, je nach dem, bis zum abkotzen.

genetische defekte sind krankheiten und für mich keine dominanz.

unerzogenheiten sind erlerntes verhalten und für mich keine dominanz da angelernt....
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  #4 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 08:44
Fockenbachmuehle
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@Monika,
ich würde gerne mal sehen, wie Du den Sexualtrieb eines intakten Rüden umleitest. Ich stelle mir da gerade eine aufblasbare Hündin vor.
Manche Triebe lassen sich meiner Meinung nach bestenfalls unterdrücken, da sie auch vom Hund selber nur bedingt beeinflussbar, weil sie einfach im Genpool verankert sind.
Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht, das die aufgeführten Dinge nichts mit Dominanz zu tun haben.
Gruss,
Frank
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  #5 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 08:56
Monika
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Zitat:
Zitat von Fockenbachmuehle
@Monika,
ich würde gerne mal sehen, wie Du den Sexualtrieb eines intakten Rüden umleitest. Ich stelle mir da gerade eine aufblasbare Hündin vor.
Manche Triebe lassen sich meiner Meinung nach bestenfalls unterdrücken, da sie auch vom Hund selber nur bedingt beeinflussbar, weil sie einfach im Genpool verankert sind.
ein intakter rüde weis wann die richtigen tage sind und dreht nicht durch wenn er eine läufige hündin richt wo noch nix los ist aber klar hast recht, da hilft ignorieren. mit triebhaftigkeit hab ich eher den "arbeitseifer" gemeint der ja sehr schnell als dominant gedeutet wird, derweilen ist der hund nur unterbeschäftigt und beschäftigt sich halt dann selber.

jagdtrieb zb kann man umlenken frühzeitig *g*
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  #6 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 08:59
Fockenbachmuehle
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Zitat:
Zitat von Monika
jagdtrieb zb kann man umlenken frühzeitig *g*
Da haben wir bei den Mastini ja nicht viel umzulenken.
Meine jagen höchstens den besten Platz auf der Couch.

Gruss,
Frank
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  #7 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 09:38
Kanalratte0815
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oh schön das ihr euch bei dem thema so rege beteiligt ..
@Fockenbachmuehle kann man also kurz sagen es kommt kein hund dominant zur welt nur mit einem starken charakter den rest also alles unerwünschte hat der mensch zu verantworten ???
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  #8 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 10:40
Fockenbachmuehle
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Zitat:
Zitat von Kanalratte0815
oh schön das ihr euch bei dem thema so rege beteiligt ..
@Fockenbachmuehle kann man also kurz sagen es kommt kein hund dominant zur welt nur mit einem starken charakter den rest also alles unerwünschte hat der mensch zu verantworten ???
Nicht ganz richtig.
Ein Welpe ist in den ersten Wochen seines Lebens ausschliesslich auf seine Grundinstinkte reduziert.
In der Übergangsphase beginnt er im Spiel mit seinen Geschwistern und seiner Mutter herauszufinden, wie diese auf die einzelnen Verhaltensmuster reagieren. Das gleiche gilt für Calmings. Auch diese werden durch Vorbildverhalten und Erfahrung gelernt.
Dominante oder submissive Veranlagung ist zwar alleine schon rassebedingt gegeben, ist aber bei jedem Hund nach oben oder unten beeinflussbar.
Verhalten setzt sich immer aus vielen Komponenten zusammen. Da ist das vererbte nur als eine Art Grundbaustein zu sehen. Problematisch wird es dann, wenn der Welpe aus seinem Wurf in die menschliche Familie kommt, die in der Regel durch Domestizierung, Verlust von Intuition und Instinktverhalten nicht in der Lage ist, das Welpen - oder Hundeverhalten richtig zu interpretieren und durch Vermenschlichung oder falsch verstandene Konsequenz aus dem lebensorientierten Hund einen unsicheren oder grössenwahnsinnigen, in seiner Welt nicht überlebensfähigen Krüppel macht.
Hört sich vielleicht etwas krass an, aber wenn ich jeden Tag die ganzen sozial gehemmten und zum Teil absolut sozial inkompatiblen Sofarutscher und / oder Königskinder sehe, packt mich manchmal ein ernsthafter Zweifel an der Fähigkeit des Menschen, einen Hund artgerecht zu halten.
Jetzt hoffe ich aber auf heftige Kritik .
Gruss,
Frank
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  #9 (permalink)  
Alt 04.03.2005, 10:41
ASTA
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Ich kann das, was Frank sagt, nur bestätigen.
Ich habe bislang immer Hunde gehabt, die mit ihrer Dominanz prima klarkamen und kleinere Führungsfehler schlichtweg übersahen - Hunde, mit denen ich erstklassig klarkam. Hunde, die bei mir vielleicht 98% konsequentes Verhalten erleben, und die restlichen 2% Inkonsequenz "vertrugen". Weil sie souverän waren!!!!
Bis Asta kam. Sie war die grosse Ausnahme. Da klappte das eher weniger und sie wurde zu dem, was Frank so beschrieb: "ständig überfordertes "selbstgebautes Alphatier", was der Aufgabe gar nicht gewachsen ist und in Stressituationen irrational reagiert." Sie ist im Umgang mit anderen Hunden dominant und souverän. Dominant ist sie im Umgang mit Menschen schon, aber eben nicht souverän! Ich habe das zwar erkannt, konnte aber irgendwie nicht richtig gegensteuern. Ich war es selber schuld!
Es fehlten genau die 2% Konsequenz, die Asta nicht kompensieren konnte.
Seit ich mit ihr 100%ig konsequent bin, läuft alles wesentlich besser!
Ich komme mir zwar manchmal wie bei der Bundeswehr vor, ich muss mich ständig selber überprüfen, dass ich auch nur ja 100% konsequent bin, aber solange es was bringt, ist mir das mittlerweile wurscht.
Der Wandel ist unverkennbar! Asta braucht diese Führung und WILL sie auch!
Grosszügigkeiten, 5 grade sein lassen, alles im Grunde nur INKONSEQUENZ!!
Bei Asta hat mir übrigens noch etwas sehr geholfen, dass ich allen denjenigen nur empfehlen kann, die mit ihren Hunden nicht 100%ig klarkommen. Ich habe das homöop. Konstitutionsmittel austesten lassen und die dazu gehörigen Eigenschaften herausgesucht. Jedem homöop. Mittel werden bestimmte Eigenschaften und Charakterstile zugeordnet. Das gibt einen enormen Aufschluss über den Hund und hilft ungemein, manches besser zu verstehen und besser auf den Hund eingehen zu können.
Ich weiss, Homöopathie ist nicht jedermann Sache - aber es bringt auch in diesen Bereichen etwas!
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