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Alt 22.02.2009, 05:48
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Hmmm... diese ganze Dominanzgeschichte bei einem 4 Monate alten Hund zu fahren, halte ich für etwas übertrieben... auch ohne die Kleine live erlebt zu haben.

Prinzipiell scheint sie aber ein selbstbewusstes kleines Persönchen zu sein, das ganz genau weiss, was es will. Sieht man auch an dem Splitting (Schlichtung) in der Hundeschule... das hat allerdings IMHO nichts mit einem vermeintlichen Mutterinstinkt zu tun, sondern - wie Husky schon schrieb - wohl eher damit, dass sie die Situation regelt. Sozial sichere Hunde, die vernünftig splitten, sind ein Traum... und genau deshalb solltet ihr darauf achten, dass dieses Verhalten nicht in ein streng reglementierendes Verhalten abrutscht, bei dem sie im Extremfall entscheidet, wer sich überhaupt noch rühren darf.

Dafür sollte die kleine Maus lernen, auch schon bei euch klare Regeln zu befolgen, auf euch zu achten und eure Autorität zu respektieren. Und genau daran scheint es bei deinem Mann zu hakeln: auch wenn er die Bezugsperson ist, scheint er zu weich und inkonsequent zu sein. Wahrscheinlich ist er zum schmusen und spielen gut, aber nicht um die Führung anzugeben.

Btw: Wie reagiert sie denn auf dich, wenn ihr unterwegs seid?

Das "Komm" übt man am besten im Freilauf... an einem sicheren Ort. Evtl. wäre es in eurem Fall sogar besser, eben nicht in gewohnter Umgebung zu üben, sondern in neuen Gegenden, in denen sie sich nicht auskennt und wo sie sich nicht darauf verlassen kann, euch immer fix wiederzufinden. Während des Spaziergangs einfach mal die Richtung wechseln, kurz den Namen rufen... schaut sie, "Komm" und weglaufen. Kommt sie, belohnen (Leckerchen, Spiel) und gleich wieder weitergehen.

Ach, ja... diese langen, breiten Gurtleinen haben schon ein ordentliches Gewicht für so einen kleinen Stöpsel. Würde ich nicht benutzen. Wenn schon Schleppleine, dann (jetzt noch!) eine leichte Nylonrundleine.

Grüßlies, Grazi
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Alt 22.02.2009, 08:54
Marion
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Hallo Bahta,

du hast ja schon viele Antworten bekommen und manches deckt sich mit meiner Einstellung bzw. meiner Erfahrung und doch sehe ich manche Dinge etwas anders.
Aber dafür ist ja ein forum da: verschiedene Erfahrungen weitergeben,mh.

Wird vielleicht ein bisschen lang, weil ich ja ein Mensch der vielen Worte bin

Ich fang mal mit dem "Komm" an:

Ganz sicher kommt sie draussen nicht so gut, weil es viele interessante Dinge gibt. Vielleicht auch weil die Bindung (noch) nicht zu stark ist.
Ich weiß nicht in welchen Situationen ihr die Kleine ruft, sie ist ja erst 4 Monate jung und in diesem Alter habe ich das gefestigte Gehorsam selten bei einem Hund erlebt.
Deshalb habe ich es immer so aufgebaut:
Den jungen Hund nur rufen, wenn ich auch weiß, daß er kommen wird bzw. die Chance groß ist, daß er kommt.
Denn je öfter ich in Situationen rufe, in denen mir eigentlich klar ist, daß der Hund zu abgelenkt ist und meinem Ruf nicht folgt, desto mehr lernt er Ungehorsam.
Also: man ruft und der Hund kommt nicht, man ruft weiter, er kommt nicht....dann wird das Rufen für den Hund mit der Zeit nur den Sinn bekommen: Hallo, hier bin , mehr nicht. Für den Hund bekommt es die Bedeutung: aha, da ist ja mein Herrchen und der bleibt da auch, prima, ich weiß immer wo er ist, wenn er Laut gibt.
Also habe ich den jungen Hund imme rnur zu mir gerufen, wenn ich das Gefühl hatte, daß er kommen wird, vielleicht sowieso kommen wird.
z. Bsp. wenn er von sich aus Blickkontakt zu mir aufnimmt, oder eben in Situationen, wo er nicht so sehr an anderem interessiert ist.
Dann habe ich aber nicht, wie man mir es in der Hundeschule gesagt hat, einfach nur Komm gerufen sondern ich habe einen richtigen "Affen" gemacht.
Mit Juchjuh und komm und hops und ganz freudiger Ausstrahlung. Ich weiß es liegt nicht jedem, so einen Affentanz zu machen, aber es hat bisher immer gewirkt.
Auch wird einem in der Hundeschule gesagt, daß man aufrecht stehen soll, beim Rufen...sicher, später, wen es gefestigt ist und der Hund dann inzwischen gelernt hat, daß er zum Kommen und Gehorsam verpflichtet ist, egal was ist.
Aber wenn er noch jung ist, dann hilft es oft auch, sich hin zu hocken, sich klein zu machen. Für den Hund aus weiter Sicht "entschwindet" der Mensch und er kommt dann oft nachsehen, was nun ist.
Oder man schnüffelt ganz auffällig an irgendwas am Boden (tut so ) und der Hund will natürlich wissen, was es da so interessantes gibt.
Immer mal was anderes machen und immer den "Affen" machen, so funktioniert es bei den meisten Schnuffels.
Und wenn er/sie gelernt hat, daß es ganz aufregend ist zu seinem Menschen zu gehen, viel aufregender als irgend was anderes, dann wird er kommen.
Und wenn es für ihn zur größten Freude geworden ist zu seinem Menschen zu laufen, dann erst, finde ich, kann man auch anfangen in Situationen abzurufen, in denen der Hund gerade etwas sehr interessantes hat.
Und vor allem rufe ich einfach so zwischendurch mit Juchjuh, auch heute noch und Jim kommt auf den Spaziergängen immer wieder auch von alleine auf mich zu gerannt, mit Juchjuh von ihm und dann auch von mir und wir laufen weiter.
Das ist auch wichtig: gerade den jungen Hund einfach so ranrufen und weiter geht es. Nicht rufen und dann ist das was der Hund so interessant fand, vorbei, weil er angeleint wird o.ä.

Ich schreibe hier so "schlau".....es funktioniert auch in allen Situationen......ausser wenn Jim ein Jagdobjekt sieht,dann bin ich meist "machtlos", aber es wird zunehmend besser.

Nobody ist perfect, weder wir noch die Schnuffels

Und nun schreib ich noch zu den anderen Sachen was.....
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  #3 (permalink)  
Alt 22.02.2009, 09:22
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Standard AW: Das "Komm" und ...

@Marion:

Grüßlies, Grazi
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Alt 22.02.2009, 09:42
Marion
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
@Marion:

Grüßlies, Grazi
Danke Grazi , und deine sind auch

Grüßel Marion
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  #5 (permalink)  
Alt 22.02.2009, 09:26
Marion
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Standard AW: Das "Komm" und ...

....hier noch ein bisschen Geschreibsel.....

zum Streit schlichten:
mh, ich weiß nicht so recht ob manes wirklich so sehen kann, daß die Kleine da den Chef "spielen" will, weil....
mein erster Hund, ein Collie-Mix, ein sehr leichtführiger, gehorsamer Hund, sehr gut sozialisiert, niemals einer der Streit anfing und auch sonst Streit aus dem Weg ging, ein prima Hund, an dem es nix "auszusetzen" gab.
Aber wenn er sah, daß Hunde ernsthaft aufeinander losgingen, oder es auch nur um eine Wegbiegung hörte, dann rannte er los, zwickte sehr gezielt dem Hund ins Hinterteil, der den Kampf angefangen hat, so habe ich es genau beobachtet. Die Hunde waren verdattert und liessen voneinander ab und Ricky kam wieder zu mir.
Auch bei Menschen reagierte er so: da haut einer dem anderen mit voller Wucht auf die Schulter und Ricky nahm den Arm desjenigen in die Schnute, mehr nicht, nur ganz kurz und dann war gut.
Ich bin davon überzeugt, daß er nicht den Chef spielen wollte, weil sein ganzes Wesen so nicht war. Ich denke, daßer einfach ein Hund war, der keinerlei Gewalt zu liess.
Ich halte es also nicht für ein sogenanntes dominantes Verhalten.
Natürlich darf es nicht ausarten.

Pfote aufs Knie, beim Spielen:
das kann eine besitzergreifende Geste sein, aber genauso gut kann es eine bettelnde/bittende fast auch "unterwürfige" Geste sein. Man muß dabei den ganzen Hund ansehen, wie ist die Körperhaltung, die Ohren, der Schwanz, der Blick überhaupt.

Leckerlie von anderen:
das würde ich unterbinden, für lange Zeit oder auch für immer.
Wie ich mir aus dem Geschreibsel denke, ist eure Kleine ein sehr aufgeschlossener Hund, ohne Unsicherheit anderen Menschen gegenüber.
Nur bei Hunden, die anderen Menschen gegenüber unsicher sind, würde ich es zulassen und auch begrüßen wenn der Hund Leckerlie von anderen bekommt, um diese Unsicherheit darüber abzubauen.
Bei eurer Kleinen sehe ich das anders, da ist es nicht nötig.
Im Gegenteil, dadurch ist sie (immer) gespannt ob da nicht so ein tolles Leckerlie von jemand kommt und kann sich dann nicht auf euch konzentrieren, was ja vor allem bei so einem jungen Hund ganz normal ist.
Sicher werden es manche Leute nicht verstehen, da kann man sich das Leckerlie ja geben lassen und dem Hund dann selber reichen.
So lernt der Hund,daß er die Aufmerksamkeit nicht auf den anderen Menschen, sondern auf euch lenken sollte.

Später kann man das lockerer sehen, obwohl ich es auch jetzt, wo Jimmy erwachsen ist nur selten zu lasse. Weil er dann meint, daß da noch mehr kommen könnte.

Zum dominanten Verhalten allgemein:
Es gibt nur sehr, sehr wenige Hunde, die tatsächlich dominant sind, bzw. bei denen man einige Regeln einhalten muß, damit er den Menschen als Rudelführer ansieht.
Ich meine damit das "Vorher-duch-die-Tür-gehen", erhöhte Plätze usw.

Sicher gibt es einige wenige Hunde, bei denen man das anwenden muß, aber wenige.

Es reicht bei fast allen Hunden Liebe und Konsequenz, gemeinsame Freude und Spiel und daß er sich auf seinen Rudelführer verlassen kann, er ihn sicher führt.
Wenn dieses Zusammenspiel passt, dann hat der Hund keinen Grund dominantes Gehabe an den Tag zu legen.

Ich gehe bei vielen Dingen einfach von dem Zusammenleben eines Hunderudels oder auch Wolfrudels aus.
Da ist es nicht der größte, da ist es der, der dem Rudel durch seine Erfahrung Sicherheit gibt,der niemals unsicher ist, der freundlich ist, auch mal entspannt spielt, dem man sich einfach gerne unterordnet, dem man folgt weil er innerlich der größte ist.

Jetzt habe ich viel geschrieben, so wie es mir gerade so durch den Kopf ging und ich hoffe, daß ein paar brauchbare Denkanstösse dabei sind, denn mehr als Denkanstösse aus meiner Erfahrung , soll mein Geschreibsel nicht sein

Grüßel Marion
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  #6 (permalink)  
Alt 22.02.2009, 15:27
Gast20091091001
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Zitat:
Zitat von Marion Beitrag anzeigen
....Zum dominanten Verhalten allgemein:
Es gibt nur sehr, sehr wenige Hunde, die tatsächlich dominant sind, bzw. bei denen man einige Regeln einhalten muß, damit er den Menschen als Rudelführer ansieht.
Ich meine damit das "Vorher-duch-die-Tür-gehen", erhöhte Plätze usw.

Sicher gibt es einige wenige Hunde, bei denen man das anwenden muß, aber wenige.
Bin voll einverstanden, ausser damit (Zitat)! "Erhöhte Plätze", "Vorher-duch-die-Tür-gehen", "Rudelführer" - das sind völlig veraltete Methoden und auch Denkweisen.
Ein Mensch bildet mit seinem Hund kein Rudel! Rudel sind immer innerartlich - niemand sollte versuchen, den "Alphawolf" oder "Rudelführer" rauszukehren, das geht doch nur schief.
Ich bin der Mensch, ich führe. Führung bedeutet in dem Fall Pflichten haben, Entscheidungen treffen, Regeln aufstellen und konsequent einhalten, Sicherheit bieten, Ressourcen "verwalten", Vertrauen aufbauen, und vieles mehr!
Hunde wollen uns Menschen nicht dominieren und "Ungehorsam" ist ganz bestimmt keine "passive Dominanz"! Angstaggression wird auch gerne mit Dominanz tituliert, den Hund dann als dominant zu behandeln und "brechen" zu wollen, kann ihn auf sehr lange Zeit lernunfähig machen.

Wenn dein Hund nicht auf KOMM reagiert, hat er es entweder nicht gelernt, nicht verstanden oder die Umgebung ist gerade, wie in dem Beispiel, viel "reizvoller" als zurück zu kommen. Wo ist da ein "Rangordnungsproblem" dem Menschen gegenüber?

Noch ein Gedanke zu den Leckerlies bzw. "Handfütterung": Wir machen das auch - teilweise sehen meine Hunde auch tagelang keine Futterschüssel.
Man sollte sich nur an ein paar Dingen dabei orientieren: Das Futter sollte erarbeitet werden, nicht erbettelt. D.h. man baut ein gewünschtes Verhalten Schritt für Schritt positiv in einer reizarmen Umgebung auf (der nächste Schritt muss einem immer klar sein!) und lobt dabei jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung, wenn der Hund das gewünschte Verhalten sicher zeigt, sollte die intermittierende Futtergabe beginnen - also zum Bspl. wird nur jedes zweite gezeigte erwünschte Verhalten belohnt. Der Hund lernt dabei, sein Verhalten zu optimieren und die Ausführungen werden mit Sicherheit gefestigt. Danach belohnt man seltener und irgendwann nach dem Zufallsprinzip. Belohnt man immer, stellen sich Handlungsketten ein, die nur das Ziel haben, die Belohnung zu bekommen - das ist dann sogar für einen Hund berechenbar und nebenbei absolut "unspannend".
Die beste Belohnung ist meist die, die der Hund in der entsprechenden Situation am meisten will. Beim Leinengehen üben z.B. der anschliessende Freilauf!
Ein Spiel kann auch eine hervorragende Belohnung sein - ich habe mich in der Erziehung an die "Regel" gehalten: Genauigkeit wird mit Futter bestärkt, Schnelligkeit mit Spiel.
Und noch was: Es gibt Situationen, in denen ein Hund nicht lernen kann! Stress, Angst, Verunsicherung und Reizüberflutung sind Beispiele dafür.
Also immer die richtige Gelegenheit zum Lernen wählen!

Viel Spass beim Motivieren!
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  #7 (permalink)  
Alt 22.02.2009, 16:49
Marion
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Bin voll einverstanden, ausser damit (Zitat)! "Erhöhte Plätze", "Vorher-duch-die-Tür-gehen", "Rudelführer" - das sind völlig veraltete Methoden und auch Denkweisen.
Ein Mensch bildet mit seinem Hund kein Rudel! Rudel sind immer innerartlich - niemand sollte versuchen, den "Alphawolf" oder "Rudelführer" rauszukehren, das geht doch nur schief.
Ich bin der Mensch, ich führe. Führung bedeutet in dem Fall Pflichten haben, Entscheidungen treffen, Regeln aufstellen und konsequent einhalten, Sicherheit bieten, Ressourcen "verwalten", Vertrauen aufbauen, und vieles mehr!
Hunde wollen uns Menschen nicht dominieren und "Ungehorsam" ist ganz bestimmt keine "passive Dominanz"! Angstaggression wird auch gerne mit Dominanz tituliert, den Hund dann als dominant zu behandeln und "brechen" zu wollen, kann ihn auf sehr lange Zeit lernunfähig machen.

Wenn dein Hund nicht auf KOMM reagiert, hat er es entweder nicht gelernt, nicht verstanden oder die Umgebung ist gerade, wie in dem Beispiel, viel "reizvoller" als zurück zu kommen. Wo ist da ein "Rangordnungsproblem" dem Menschen gegenüber?

!
Hallo Jörg,

irgendwie meinen wir genau das Gleiche, nur drücken wir uns wohl unterschiedlich aus.

Ich habe Worte gewählt, die allgemein gebräuchlich sind, wie "Rudelfüher". Und ein Rudelführer bin ich, wenn ich ein Rudel oder meinen Hund führe, anleite usw.
Daß wir kein innerartliches Rudel sind, ist klar, vielleicht hätte ich lieber schreiben sollen: wir sind ein Team, oder eine Lebensgemeinschaft oder einfach Freunde, bei dem der eine in bestimmten Situation , die Führung übernimmt.
Und doch ist mir bei vielen Dingen im Zusammenleben mit meinem Hund, oder auch anderen Tieren, die in einer Sozialgemeinschaft leben, wichtig zu gucken, wie machen die es untereinander, was ist wichtig, was kann mein Hund am besten verstehen?
Wie verständigen sie sich usw.

Ich spreche zwar in meiner menschlichen Sprache zu meinem Hund, aber wenn es geht, versuche ich auch die Kommunikation der Tiere untereinander mit da rein zu bringen.
Ich denke, du weisst wie ich es meine.

UNd zu der Sache mit dem "als-Erster-durch-die-Tür-gehen" usw. , das habe ich angeführt, weil es eben oft so geraten wird.
Ich selbst allerdings bin von solchen Dingen nicht überzeugt, weil meiner Meinung nach ganz andere Dinge wichtig sind für das Zusammenleben und -wirken in Harmonie mit meinem Hund.

Ich wollte es damit ausdrücken, als ich beschrieb, daß ich mich aber doch auch daran orientiere wie es in einem innerartlichen Rudel vor sich geht.

Es ist schon schwer immer die richtigen Worte auszuwählen um es nicht zu Missverständnissen kommen zu lassen, gerade wenn man nur das geschriebene Wort sieht.

Grüßel Marion
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  #8 (permalink)  
Alt 22.02.2009, 17:28
Gast20091091001
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Zitat:
Zitat von Marion Beitrag anzeigen
Ich habe Worte gewählt, die allgemein gebräuchlich sind, wie "Rudelfüher". Und ein Rudelführer bin ich, wenn ich ein Rudel oder meinen Hund führe, anleite usw.
Daß wir kein innerartliches Rudel sind, ist klar, vielleicht hätte ich lieber schreiben sollen: wir sind ein Team, oder eine Lebensgemeinschaft oder einfach Freunde, bei dem der eine in bestimmten Situation , die Führung übernimmt.
Hallo Marion!
Team gefällt mir! :45:
Rudel, Rudelführer, Alpha, etc. pp. ist doch viel zu nah am Wolf!
Wir halten ja alle "nur" Hunde...und zwar als Menschen in einer Menschengesellschaft!
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  #9 (permalink)  
Alt 22.02.2009, 17:52
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Registriert seit: 03.02.2009
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Zitat:
Zitat von Marion Beitrag anzeigen
....

Pfote aufs Knie, beim Spielen:
das kann eine besitzergreifende Geste sein, aber genauso gut kann es eine bettelnde/bittende fast auch "unterwürfige" Geste sein. Man muß dabei den ganzen Hund ansehen, wie ist die Körperhaltung, die Ohren, der Schwanz, der Blick überhaupt.

Leckerlie von anderen:
das würde ich unterbinden, für lange Zeit oder auch für immer.
Wie ich mir aus dem Geschreibsel denke, ist eure Kleine ein sehr aufgeschlossener Hund, ohne Unsicherheit anderen Menschen gegenüber.
Nur bei Hunden, die anderen Menschen gegenüber unsicher sind, würde ich es zulassen und auch begrüßen wenn der Hund Leckerlie von anderen bekommt, um diese Unsicherheit darüber abzubauen.
Bei eurer Kleinen sehe ich das anders, da ist es nicht nötig.
Im Gegenteil, dadurch ist sie (immer) gespannt ob da nicht so ein tolles Leckerlie von jemand kommt und kann sich dann nicht auf euch konzentrieren, was ja vor allem bei so einem jungen Hund ganz normal ist.
Sicher werden es manche Leute nicht verstehen, da kann man sich das Leckerlie ja geben lassen und dem Hund dann selber reichen.
So lernt der Hund,daß er die Aufmerksamkeit nicht auf den anderen Menschen, sondern auf euch lenken sollte.

Später kann man das lockerer sehen, obwohl ich es auch jetzt, wo Jimmy erwachsen ist nur selten zu lasse. Weil er dann meint, daß da noch mehr kommen könnte.

Zum dominanten Verhalten allgemein:
Es gibt nur sehr, sehr wenige Hunde, die tatsächlich dominant sind, bzw. bei denen man einige Regeln einhalten muß, damit er den Menschen als Rudelführer ansieht.
Ich meine damit das "Vorher-duch-die-Tür-gehen", erhöhte Plätze usw.

Sicher gibt es einige wenige Hunde, bei denen man das anwenden muß, aber wenige.

Es reicht bei fast allen Hunden Liebe und Konsequenz, gemeinsame Freude und Spiel und daß er sich auf seinen Rudelführer verlassen kann, er ihn sicher führt.
Wenn dieses Zusammenspiel passt, dann hat der Hund keinen Grund dominantes Gehabe an den Tag zu legen.

Ich gehe bei vielen Dingen einfach von dem Zusammenleben eines Hunderudels oder auch Wolfrudels aus.
Da ist es nicht der größte, da ist es der, der dem Rudel durch seine Erfahrung Sicherheit gibt,der niemals unsicher ist, der freundlich ist, auch mal entspannt spielt, dem man sich einfach gerne unterordnet, dem man folgt weil er innerlich der größte ist.

Jetzt habe ich viel geschrieben, so wie es mir gerade so durch den Kopf ging und ich hoffe, daß ein paar brauchbare Denkanstösse dabei sind, denn mehr als Denkanstösse aus meiner Erfahrung , soll mein Geschreibsel nicht sein

Grüßel Marion
Also, den Hampelmann hat er auch schon oft versucht, nur die Kleine lässt sich so gar nicht beeindrucken und guckt ihn mit einem Blick wie " bist du doof oder was" an
Ich glaub, da müssen wir noch etwas ganz ganz Besonderes finden, das die Dame auch beeindruckt.

Nee die Leckerchen kriegt sie in der Tüte mit. Also wird ihr nicht direkt gegeben. Wir möchten das auch noch nicht so gerne, weil sie sich erstmal auf meinen Mann und mich (wenn ich dann bald da bin) konzentrieren soll.

Aber sie mag anscheinend Frauen sehr gerne, geht gern und freudig auf sie zu. Deshalb hoffe ich, dass ich sie später eher beeindrucken kann.

Sie fährt ja so auf Ochsenschwanz ab. Heut hat er sie beim rausgehen dran schnuppern lassen und den wieder eingesteckt. Sie hat ihn erwartungsvoll angeschaut und hat dann nach einer Zeit vergessen und war am Boden irgendwo Rumschnuppern. Dann hat er sie gerufen - sie hat geschaut. Er hat "Komm" gesagt, mit dem Ochsenschwanz gewedelt. Und die kleine Hexe ist gekommen.

Das mit dem Schleppleinentraining müssen wir uns beide noch genau durchlesen, bevor wir etwas falsch machen. Hab sogar beim rumgoogeln vorhin entdeckt, dass eine Frau genau das gleiche Problem hatte und sie mit der Schleppleine langsam Erfolge erzielen konnten.

Ich möchte euch allen hier nochmal vielmals danken! Ich hab gewusst, dass ihr hier tolle Tipps und das Wissen habt! Danke!


Edit: Gibt es etwas was wir bei der Länge der Schleppleine beachten müssen? Reichen 10m oder doch lieber 20m?

Geändert von Bahta (22.02.2009 um 17:59 Uhr)
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  #10 (permalink)  
Alt 22.02.2009, 19:14
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 10.04.2007
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Standard AW: Das "Komm" und ...

Zitat:
Zitat von Bahta Beitrag anzeigen

Nee die Leckerchen kriegt sie in der Tüte mit. Also wird ihr nicht direkt gegeben. Wir möchten das auch noch nicht so gerne, weil sie sich erstmal auf meinen Mann und mich (wenn ich dann bald da bin) konzentrieren soll.
Lass Dir keinen Blödsinn erzählen. Du sollst den Hund ja nicht bestechen oder ablenken! Du bist der Mensch. Und Du bist schlauer. Deshalb konditionierst Du nach dem Pawlowschen Prinzip. Du "verknüpfst" Signal mit Belohnung.

In der Praxis:

1) Hund blickt Dich zufällig an (am Anfang am besten zu Hause!).
2) Du spuckst/gibst ihm ein Leckerchen und sagst
3) in dem Moment "Schau", oder "Gsst" oder "Tschingedrassabum".

Es folgen einige Wiederholungen! Der Hund fängt an Dich anzuglotzen! (immernoch in der Wohnung, bzw. reizarmer Umgebung!)

Zeit für Level zwei.

Du löst die ganze Übesituation auf, setzt Dich wieder vor den Fernseher, oder ähnliches. Jetzt geht es andersrum:

1) Du gibst den Befehl "Schau!"
2a) Hund guckt!
3a) Ganz sofort (als ob Du ein Photo schiessen willst!) Kommt das Leckerchen! (ich spuck deshalb, weil er mir dadurch direkt ins Gesicht guckt!)

Falls nicht:

2b) Hund guckt nicht.
3b) weiter Fernsehen gucken und erste Übungssituation wiederholen!

Passiert aber eigentlich nicht!

Mit dem Schau Befehl, hast Du dann irgendwann seine Aufmerksamkeit. Dann musst Du den Level steigern. Von draussen auf's einsame Feld. Vom Feld dann irgendwohin wo andere Hunde sind. Aber in 200m Entfernung. Dann in 100m Entfernung. Jogger, Radler, Fahrradfahrer, Kinder...

Die Schleppleine ist nur die Absicherung, dass der Hund nicht ausbricht oder abhaut!

Übrigens:

M. Rütter hat bei einer Liveveranstaltung auf die Frage nach den Wiederholungen bei täglichem Training von einem Zeitraum von 3 Monaten gesprochen!

Schlegel spricht bei der Ausbildung von mehr als 1000 Woederholungen.

Soll hei0en, such Dir nicht die falschen Vorbilder! Hunde abrufen ist ja auch kein Sitz bei bringen.

Klassich aus dem Hundesport funktioniert es auch gut so:

Hund ins Sitz, Bleiben lassen, entfernen und heranrufen! Belohnen! 3 x wiederholen. Und wieder weiter Gassi gehen! Kann man bei jedem Spaziergang und in der Wohnung üben!

Der Hund ist aufmerksam bei Dir und Du kannst Dein Signal trainieren!

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Hansen exklusiv bei Facebook:
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