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  #11 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 11:16
Benutzerbild von Wie Waldi
Der mitohne Hund
 
Registriert seit: 18.02.2005
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Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Danke für den Bericht.
Sei froh, dass Du und Deine Lieben so heil da rausgekommen seid und sieh zu, dass Du dem Land so schnell wie möglich den Rücken kehrst. Ich würde nach dem Geschehen im Anschluss an das Beben da unter diesen Menschen nicht mehr leben wollen. Aber das wolltest Du ja vorher schon nicht mehr...
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Eine strukturell desintegrierte Finalitaet in Relation zur Zentralisationskonstellation provoziert die eskalative Realisierung destruktiver Integrationsmotivationen durch lokal aggressive Individuen der Spezies "Canis".
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  #12 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 12:07
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Ein erschütternder Bericht....

Zuerst einmal freue ich mich, dass ihr alles unbeschadet überlebt habt. Doch wenn man darüber nachdenkt, wie es Menschen ergeht, die weniger Glück hatten... die nun obdachlos sind, verletzt wurden oder liebe Menschen verloren haben... und nun zusätzlich unter der Gesetzlosigkeit skrupelloser Menschen leiden müssen, läuft es einem echt nur noch kalt den Rücken runter.

Grüßlies, Grazi
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers)

Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe
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  #13 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 12:51
Benutzerbild von Rocky
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Der Jorg und seine Lieben haben Glück gehabt, mögen wir es ihnen von Herzen gönnnen!

Aber warum denn Abreisen, Chile ist ein wunderschönes Land und man hat dort Freiheiten wo wir nur noch davon träumen können. Natürlich auch Risiken, aber wo gibt es die nicht.

Ausserem sind doch die Menschen wie sie sind, die Chilenen sind nicht schlechter oder besser als wir. Wenn das Leben durch eine Naturkatastrophe solch enormen Ausmasses aus den Fugen gerät, dann ist das bisschen Lack Zivilisation schnell weg und es gilt das Recht des Stärkeren. Da muss man sich wehren, notfalls mit Gewalt!

Unsere Freunde hatten auch viel Glück gehabt. Ihr Haus hat ein paar Risse ist aber intakt. Der Autounterstand allerdings wurde total zerstört und da die Autos nachts darunter standen, sind die völlig platt! Aber eben, es ist eigentlich "nur Blechschaden" und alle haben das Beben unbeschadet überstanden.

Jorg ich wünsch Dir und deinen Lieben das bald wieder Normalität einkehrt und euch das wunderschöne Chile noch lange erhalten bleibt.

Freundlicher Gruss
Beat
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  #14 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 17:59
Benutzerbild von Wie Waldi
Der mitohne Hund
 
Registriert seit: 18.02.2005
Ort: Niederrhein, nicht op de schäle Sick
Beiträge: 4.703
Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Ich find gerade den link zu der Vorgeschichte nicht.
Jörg ist jedenfalls mit der Mentalität der Chilenen schon vorher unglücklich gewesen.
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Eine strukturell desintegrierte Finalitaet in Relation zur Zentralisationskonstellation provoziert die eskalative Realisierung destruktiver Integrationsmotivationen durch lokal aggressive Individuen der Spezies "Canis".
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  #15 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 18:35
Benutzerbild von Rocky
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 17.02.2005
Ort: Ersigen (Bern)
Beiträge: 2.013
Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Zitat:
"mi casa es tu casa" oder "mein Haus ist dein Haus"
Die Erfahrungen sind bestimmt sehr verschieden, ich habe sie etwa so wie im Zitat gemacht, allerdings war ich nicht so lange in Südamerika.

"cuídate"
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  #16 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 21:39
Benutzerbild von Tatjana
Kaiser / Kaiserin
 
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Ort: Cabarete - Dominikanische Republik
Beiträge: 869
Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Hier in der Domrep. ist das auch so aehnlich,wie Beat es beschreibt und ich kenne Leute,die gehen immer nach Chile in den Urlaub und finden das Land und die Leute klasse.

Fuer uns Europaeer ist es manchmal schwierig mit dieser "Manana"Mentalitaet zurechtzukommen und wenn man wie Joerg die Nase voll hat,dann kann man das Land ja wieder verlassen.

Hasta luego
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Liebe Gruesse
Tatjana
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  #17 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 22:00
Fürst / Fürstin
 
Registriert seit: 24.02.2010
Beiträge: 319
Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Hallo,
das sogenannte 'Wohlfühlen', in einem Land, hängt immer von den eigenen Ansprüchen und Erfahrungen und dem Wahrnehmen ab.
Ich möchte nicht undankbar sein, da ich hier seit 15 Jahren lebe und es mir, bis auf wenige Ausnahmen, nicht schlechtgegangen ist.
Automatisch ist man hier als Nordeuropäer mit der Oberschicht gleichgestellt, aber von dieser nicht angenommen, es sei denn man arbeitet in der Botschaft, oder in einem deutschen Unternehmen, in höherer Position.
Hier in Chile sind 'Seilschaften' sehr stark ausgeprägt, man lernt sich hier im teuren, bezahlten Kindergarten kennen, geht weiter über Privatschulen und Universitäten und hält ein lebenlang zusammen. Es ist eine Feudalgesellschaft, als Kind der Oberschicht hat man, egal was man tut, oder leistet, einen Anspruch auf ein angenehmes Leben und wird dabei selbst von der Polizei nicht belästigt. Diese ist grösstenteils korrupt, wie auch 99 % der Richter und Staatsanwälte.
Man kennt seine Leute bei der Bank, Finanzamt usw, lebt in einem eingezäuntem und bewachtem Gebiet, hat schlechtbezahlte Hausangestellte, Gärtner, Kindermädchen, Malls, Ferienorte an der Küste in den Bergen, an den Seen, sowie Gutshöfe. Heile Welt.
Dann kommt die Bussi-Bussi Gesellschaft, wo 'mein Haus, ist dein Haus' als hohle Floskel im Raum steht. Man lebt nicht ganz so exquisit, mehr auf Pump und muss mehr zeigen, was man hat. Kultur wird kleingeschrieben, aber man lebt in einer unübertroffenen Arroganz.
Der Rest kämpft um's Überleben, ist total verschuldet. Für die Kinder werden enorme finanzielle Anstrengungen gemacht, um sie ins private Schulsysthem zu bringen, damit sie es einmal besser haben.
30 % der Chilenen sind arm, wobei arm heisst, sie haben weniger als 50 Dollar im Monat zum leben. 60 %, die Mittelschicht, verdient um den Minimallohn herum, d.h. 200 Euro im Monat.
Der Staat, der über hohe Kupfereinnahmen verfügt, fängt diese mit staatlich finanzierten Wohnungen und Häusern auf, wo sie nur Minimumpreise für Strom und Wasser zahlen müssen. Man lebt mit 3 Generationen auf 36 qm zusammen. Rentner müssen arbeiten, bis sie umfallen, Väter arbeiten, oder sitzen im Gefängnis, Kinder handeln mit Drogen, oder brechen ein, da sie bis 16 nicht bestraft werden können. Zukunftsperspektive haben sie nicht. Einmal arm, immer arm.
Ärztliche Versorgung ist schlecht, für Arme aber gratis. Reiche gehen in extrem teure Privatkliniken.
Als Hundeliebhaber ist man schlecht dran, Wälder, Felder und Wege sind privat, auf der Strasse gibt es tausende Streunende Hunde. An Flüssen, Seen gibt es keine Wege und ringsrum ist alles Privat. Die Landschaft ist grossartig, aber alles ist eingezäunt und überall ist Armut.
Im letzten Jahr ist in 38 % aller Privathäuser eingebrochen worden, die Politiker werden immer korrupter und dreister. Internationaler Drogenhandel und Geldwäscherei, wird hier gross geschrieben. Betrügereien, auch sehr gerne an Ausländern, werden kaum geahndet.

Ich kenne in Santiago ein Rentnerehepaar aus der Schweiz, die leben eingezäunt im Reicheleuteviertel, brauchen keine Steuern zu bezahlen und fahren nur in wohlsituierte, bewachte Urlaubsorte, oder fliegen nach Europa. Chile und Chilenen kennen sie kaum, fühlen sich aber sehr wohl hier.
Mein Thüringer, verkrachte Existens, ohne Schulausbildung und Beruf aus Deutschland, hat hier als 'europäischer Oberschichtler', ein gutverdienendes Mädel geschwängert, sie geheiratet und lebt ohne arbeiten zu müssen, als Hausmann, mit Hausangestellter und fühlt sich sauwohl. Er möchte auch garnicht zurück. Kultur hat er nie kennengelernt, deswegen vermisst er sie auch nicht.
Ich fühle mich nicht wohl, so wie die Einen zu Leben und das andere gefällt mir überhaupt nicht.
Vielleicht bin ich zu sehr in der sozialen Marktwirtschaft aufgewachsen und habe es zu leicht als Grossbürgerssohn gehabt, aber meine Ansprüche ans Leben, werden hier nicht erfüllt. Ich sehe die Ungerechtigkeiten und möchte nicht daran teilnehmen.
Das ist mein moralischer Anspruch und ich bin gerne bereit dafür zu verzichten und wieder neu anzufangen.
Gruss
Jorg

Geändert von Urmel (04.03.2010 um 22:04 Uhr)
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  #18 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 22:20
Benutzerbild von Samtschnauze
Kaiser / Kaiserin
 
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Beiträge: 1.021
Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

@Jorg

Ich kann Dich gut verstehen, auch wenn es einem oft in Europa spießbürgerlich vorkommt und sich bei mir in den letzten Monaten und Jahren auch ein gewisser Frust aufgebaut hat gegen den Staat und manche Ansprüche meiner lieben Mitbürger, so ist es doch kein Vergleich in Ländern wie Chile etc. zu leben.
Besonders wenn man nicht abgeschottet in Privilegierten-Exilen leben möchte bzw. reich und/oder ohne soziales Gewissen sein Leben verbringt.

Ein Bekannter von mir hat einige Jahre in der Dom.Rep gelebt und für eine Sicherheits-/Baufirma gearbeitet. Er wollte mich engagieren um eine Gebrauchshundezucht mit anschließender Ausbildung der Hunde bzw. den Verkauf an die Privilegierten/reiche Europäer, aufzubauen - da sehr große Nachfrage herrschte. Er zeigte mir aber auch das Leben der Einheimischen und alle Nachteile dort auf. Ich hab dankend die Hände davon gelassen. Inzwischen ist auch er wieder in der Heimat aufgeschlagen und hat sich hier ein bürgerliches Leben neu aufgebaut.
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Die Dummheit der Menschen und das Universum sind unendlich. Wobei ich mir beim Universum nicht so sicher bin.
(Albert Einstein)
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  #19 (permalink)  
Alt 04.03.2010, 23:50
Fürst / Fürstin
 
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Beiträge: 319
Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

Leider kenne ich deinen Namen nicht, also nur hallo

Ich glaube man stumpft im eigenen Land ab und nimmt nur noch alles, als etwas Selbstverständliches wahr.
Ich sehe heute Deutschland und Europa als etwas sehr Positives. Die Europäer müssten sich nur mal des Positiven erinnern und nicht nur Versuchen, einer etwas Grössenwahnsinnigen Subkultur nachzueifern.
Europa war in den letzten 500 Jahren, Spielball, wirtschaftlischer Grossmacht Interessen (England), wobei einzelne Staaten in ihrer Dummheit (Deutschland, Frankreich), der Raffgier ihrer Regenten (Österreich), sich besonders hervortaten.
Zum Glück sind die Amis mit ihrer Krise mal richtig auf die Schnauze gefallen und haben die Engländer dabei mitumgeworfen, wobei ich nichts gegen sie habe.
Europa bräuchte jetzt mal ein paar intelligente, nicht manipulierbare Politiker, die Positive Akzente setzen und nicht pöstchengeile Populisten, oder ich sehe für die Zukunft folgender Generationen schwarz.
Das Resultat kann man dann hier in Süd-Amerika sehen, ein paar Milliardäre, die fast alles besitzen und manipulieren, eine kleine reiche Schicht, Geldgeile, unfähige und korrupte Politiker, sowie eine tumbe, gut kontrollierte Würstchenkauende Masse, die ums finanzielle Überleben kämpfen werden.

Gruss
Jorg
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  #20 (permalink)  
Alt 05.03.2010, 08:12
Benutzerbild von Samtschnauze
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: Erdbeben Staerke 8.8 in Chile

@Jorg

Ich heiße Marietta - damit Du auch einen Namen zum Nick hast

Ja Du hast leider recht. Auch in Europa herrscht Korruption und Populismus bis zum Erbrechen. Nur wird er besser kaschiert, als z.B. in Südamerika. Der Mittelstand stirbt langsam aus, die Einkommensschere klafft immer weiter auf, auch wenn man fleißig arbeitet bedroht einen die Armut, aber damit sich das Volk (was in Ö eh nicht so schnell der Fall sein wird, denn dazu sind wir eh zu faul ) nicht etwa auflehnt, wird zumindest ein Mindesstandart (Auto, Fernseher, Schnitzel, Bier etc.) erhalten bzw. dann noch schnell ein kleine Gruppe (HH) von populistischen Politikern und den Medien ins Aus geschossen. Sie sind am besten an Allem Schuld und dann hat die breite Masse was zum Draufhacken. Somit können unsere Regierenden wieder schalten und walten wie sie möchten.

Natürlich gibt´s auch Gutes und Schönes und wahrscheinlich haben wir schon verlernt es zu sehen
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(Albert Einstein)
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