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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Ich danke Euch erstmal allen für Eure rege Beteiligung und die teilweisen Outings.
Mir ging es allerdings auch um die populärwissenschaftlichen Aussagen der "Moderne", dass "Unterforderung" zu Problemen führt und Hunde müssen "ausgelastet" sein. Mich erinnert das Thema teilweise schon an das Pauschalargument "das ist Dominanz", wenn jemand mit einem Problem an die "Öffentlichkeit" oder einen "Sachverständigen" heran tritt. Am eigenen Leib durfte ich dies ja auch unlängst erfahren, wo mir per, ansonsten verpönter Ferndiagnose, unterstellt wurde, dass sich die Rüdenunverträglichkeit meines Hundes in "Unterforderung" gründet, oder weil der Hund nicht "ausgelastet" sei, oder gar eine dieser bemitleidenswerten Couchpotatoes. Selbstreflektierend wie ich nunmal bin, habe ich mich natürlich gefragt: Stimmt das? Deshalb interessiert mich halt die "Grenze", denn wie es sich im Forenalltag so darstellt, gibt es ja nichts dazwischen. Ist das also der Grund? Wenn ich jetzt Agility, o.ä. mache, kann ich dann wieder auf die Hundewiese? |
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Zitat:
Hunde sind doch Individuen, wie kommt man darauf das sie sich dann in Erziehungsschubladen stecken lassen? Nach dem Motto "tu dies oder tu jenes, dann wird alles gut" Deswegen halte ich mich da auch zurück, weil es eben bei einigen klappen mag, bei anderen aber eben nicht. Das Buch "Hoffnung auf Freundschaft" hat mir da ein wenig die Augen geöffnet |
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Ich muss sagen, dass mich diese ganzen Verallgemeinerungen wahnsinnig stören . Ich glaube sogar, dass sie oft kontaproduktiv sind, da ich immer mehr HH begegne, die vor lauter "neuster Erkenntnisse" nicht mehr in der Lage sind, ihren Hund zu lesen
In unserer Hundeschule wird mehr darüber gesprochen, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen als auf das, was andere sagen oder schreiben. Ist schwierig, den goldenen Mittelweg zu finden. Am besten gefaäält mir, wenn ich im Zusammensein mit Toby ein Feedback von einer kompetenten Person bekomme. Und das deine Wolke rüdenverträglich wird wenn du Agility machst, galube ich auch nicht |
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Ach übrigens gehören meine Hunde auch zur Couchpotato Fraktion
Wenn ich lese was manche (angeblich) mit ihren Hunden so anstellen bzw. deren Tagesablauf ist, dann tun mir die Hunde nur leid...die haben teilweise einen volleren Terminkalender als mancher Top Manager...nur Papier, respektive das Internet ist geduldig, wer weiß ob das immer so stimmt was manch einer da schreibt (ich rede nicht von hier) Ich gehe nicht täglich einen Marathon mit meinen Hunden und auch nicht jeden Tag 3Stunden...sondern manchmal sogar nur 1mal täglich (vor allem wenn es kalt ist und regnet) und dann auch nur ne halbe Stunde (so lange dauert eine Hunderunde)...den Rest der Zeit verbringen sie schlafend im Garten oder im Körbchen. Meine Hunde sind sehr unterschiedlich vom Auftreten her, obwohl sie dieselbe Erziehung genossen haben und dieselben Bedingungen vorfinden was das spazieren gehen etc. angeht, und trotzdem ist der eine eher mit Vorsicht zu geniessen was Hundebegegnungen angeht und der andere ist neutral...der eine hat Jagdtrieb, der andere nicht |
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Das ist für mich gerade DAS Argument wenn es um Problemlösungen beim Hund geht " Der muss ausgelastet sein". Eine wirkliche Definition gibt aber keiner dieser Problemanalysten ab. Ist tatsächlich 5x die Woche Agility oder 3x am Tag den Futterbeutel apportieren eine Auslastung ?!??!?!
@ Peppi....ich kenne deine Hunde zwar nicht, aber bin mir ziemlich sicher (wie du selbst bestimmt auch) das Agility nicht dein Problemlöser sein wird. Auslastung muss doch individuell zugeschnitten sein. Meine nordische Powerschnute läuft 2-3 Stunden tgl., ist somit schon körperlich ausgelastet. Was sie aber wirklich befriedigt ist eine geistige Auslastung. Die funktioniert aber nicht mit Aufgaben wie z.Bsp. die Futterbeutelsuche. Sie braucht eine geistige Aufgabe bei der sie richtig ihr kleines Köpfchen einsetzen muss. Sie trailt 1-2 x die Woche und dort nur sehr komplizierte Trails. Das reicht dann aber auch für den rest der Woche. Unser Pudelpointer ist schon mit einer kleinen Spieleinlage tgl. überglücklich und befriedigt. Er trailt zwar auch, aber braucht es nicht unbedingt zum glücklich sein. Ansonsten läuft es bei mir auch, wie schon von den Vorschreibern erwähnt, wenn das Wetter übel ist wird auch nur mal ne halbe Stunde spaziert und sowieso gibts jede Menge Freizeit (menschenfreie Zeit) die die Krötenbande selbst gestaltet. Geändert von Das Maychen (13.06.2012 um 11:41 Uhr) |
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Meine drei gehören eher zu der Generation Sofakartoffel! Die erste Gassi Runde am besten erst gegen Mittag, wenn es nach den Chaoten ginge. Ich bin viel mit ihnen zusammen und auch unterwegs. Wenn es das Wetter zu lässt sogar über Stunden, da sind sechs Stunden nicht ungewöhnlich. Da können sie sich mit Artgenossen (wenn wir welche treffen) so richtig austoben. Gerade für Faye ist das sehr wichtig, sie ist dann immer total Happy, wenn sie jemanden gefunden hat, der mit ihr bolzt und über die Felder flitzt. Deshalb treffen wir uns auch regelmäßig mit ihrer Schwester Shorty Last. Schwimmen tun meine auch für ihr Leben gern, damit kann ich sie auch gut auslasten. Alles im allem reicht meinen Hunden, die Beschäftigung die sie haben. Für irgendwelche Sportaktivitäten sind sie nicht zu begeistern. Ich aber auch nicht
Ich glaube auch nicht daran, wenn der Hund durch Auslastungen, egal welcher Form auf einmal wieder Rüden verträglich wird. Ich sehe es doch hier an Lord Vader, natürlich hat er sich durch konsequentes Training deutlich gebessert, aber lieben tut er fremde Rüden trotzdem nicht.
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Liebe Grüße Nessie und die zwei Franzosen |
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Ich denke auch Rüdenverträglichkeit ist nicht durch Auslastung zu erreichen meiner Meinung nach entweder er verträgt sich oder halt nicht aus neiner Sicht oft Dominanz aber halt nicht immer es ist ja ihr gutes Recht nicht jeden Hund zu mögen solange es keine fiesen Beissereien mit Verletztungen gibt kann man sich ja damit Arangieren.
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Ob man Verträglichkeit allgemein durch Aus/Überlastung hinbekommen könnte: ich denke schon.
Ein Hund der wirklich absolut platt ist wird, wenn die Umstände passen, wahrscheinlich nicht mehr so ein extremes Verhalten an den Tag legen. Allerdings stören mich da einige Dinge: -Man müsste das Level der Aus/ Überlastung erstmal halten und dann, wenn sich der Hund daran gewöhnt hat und wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallt, steigern. Hat man pech, dann muss man über Jahre hinweg ein regelrechtes Powerprogramm durchführen, ehe es dem Hund trotz der viele Belastung möglich ist sein Verhalten zu zeigen. -Bei dieser Art 'Therapie' muss man unheimlich genau und gezielt sein. Ein Ausbleiben der Reaktion aufgrund von Ermüdung erzielt nur dann einen Lerneffekt, wenn der Trainingsplan darberhinaus absolut durchdacht ist und konsequent durchgeführt wird. Lässt man dem Hund zuviel Interpretationsraum könnte es sogar sein, dass sich die Ganze Geschichte verschlimmert. Da es sich bei Wolke allerdings um ein Rüdenproblem handelt bezweifle ich, dass es an fehlender Auslastung liegt. Viel eher sehe ich (so ganz ferdiagnostisch) ein Sexual/ Konkurrenzproblem, eventuell gepaart mit irgendeiner anderen Baustelle. Ist aber auch nur ganz ketzerisch gedacht.. |
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AW: +++ Sofakartoffel vs. Beschäftigungswahn +++
Hallo Peppi,
ich habe jetzt schon von mehreren Seiten gehört, das die Unverträglichkeit von Rüden auch etwas mit falscher oder mangelnder Sozialisierung zu tun hatt. Ich rede jetzt aber nicht von der menschlichen Prägung / Sozialisierung, sondern allein vom Hund. In unserem Bekanntenkreis haben wir zwei Einzelkinder (Rüden), die wohl aufgrund es fehlenden Jugendrudels einiges an Prägung nicht mitbekommen haben. Beide sind sehr unverträglich anderen Rüden gegenüber. Ob und wie weit das mit diesem Zusammnehang zutreffen mag, keine Ahnung, habe das aber schon des öfteren gehört, auch in Bezug bei Hunden, die zu früh vom Kinderrudel weggeholt werden. Dann gibt es auch noch die sogenannte Angst Unverträglichkeit, stark ausgeprägtes Dominanzverhalten und was auch immer. Es gibt aber auch die andere Extreme. Unser Hutch wurde mittlerweilen schon 4 mal richtig heftig attackiert und gebissen, jeder prognostizierte, das es jetzt vorbei währe mit der BM Freundlichkeit. Ist es aber gottseidank nicht, der spielt mit den Übeltätern immer noch, ohne jegliche Agression oder Angst. Nur unterwerfen lässt er sich nicht mehr! Denke also, das es da kein Universalrezept gibt, als das man dahingehend auch keine pauschale Aussage treffen kann. Jeder Hund ist ein eigens Individuum, das sich nicht in eine Verhaltensschublade stecken lässt.
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LG Heinz Man kann in einen Hund nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihm herausstreicheln. |
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