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Hab' ich mich übernommen. . .?
. . . also, jetzt ist der 3 Wochen hier. Sly, CC, ca. 2 Jahre, unkastriert aus dem TH Karlsruhe. Er stammt aus einer Abnahme, war zu diesem Zeitpunkt vollkommen unterernährt, seelisch wohl schwer gedemütigt und laut Aussage seines Halters, hoch aggressiv. . . .
Ich habe es dennoch gewagt, war mit meiner Dogo-Car de Bou Mix Hündin im TH habe ihn beim spiele und mit Menschen beobachtet und beschlossen, er ist es . . . Er ist es auch, zu allem was zur Familie zählt und das sind immerhin auch 4 Katzen, zuckersüß. O.k. Mit den Minischweinen, hat er gar keinen Vertrag, aber das liegt an Wilma, meiner Kampfsau, die ungebremst durch jeden Wesenstest rasseln würde, käme jemand auf die Idee die für Schweine einzuführen. . . Soweit, sogut. Angefangen hat alles nach 10 Tagen, wenn jemand kam, wie ein Bersecker mit gestelltem Kamm an die Tür und Aggro ohne Ende. Hat in der Küche einmal geschnappt . . .Also habe ich angefangen, ihn abzulegen, wenn jemand kam, die Besucher sollten ihn nicht beachten und wenn wir uns alle begrüßt und gesetzt haben, habe ich die Hunde ihren Platz verlassen lassen. Muss dazu sagen, er hört wie ne 1. Das klappt auch gut. Nur draussen. . . Sobald er merkt, dass wir rausgehen, verwandelt er sich in einen komplett anderen Hund, alles an ihm ist auf Angriff und Jagd, das Gassi-gehen mutiert zum Horror. Wir wohnen total abseits, an der Lahn in einer alten Mühle, der Wald gehört: IHM. Er fegt die Wege hoch und runter, die Nase immer platt am Boden, wenn ich ihn mit Spiel ablenken kann, dann wird das immer fordernder, er zerlegt alles mit voller Aggression. Hört aber immer noch gut. Wenn wir zurück auf den Hof kommen, wird in einem Tempo alles abgesucht, ob da was Fremdes war in seiner Abwesenheit. Im Auto ist es ganz schlimm, alles, Fußgänger, Hunde was auch nur in seine Sichtweite kommt,wird hochgradig aggressiv verbellt, dass ich befürchte mir fällt mein Kombi auseinandern. . . Und wenn es ihm dann langt da hinten, na dann frisst er auch mal die Kopfstütze :-( Ich hatte bislang nur Molosser-Hündinnen. Glaubt ihr, die Kastration kann das ändern, oder ist das durch sein Vorleben irgendwas, was bleibt. . .? Muss noch dazusagen, dass der Wald uns bald gar nicht mehr so alleine gehört. Dann kommen sie wieder die Touristen mit ihren Fahrrädern, ihren Wohnwagen, Walkingstöcken und ihren Kanus. . . mal abgesehen von den Hunden, die sie mit sich rumschleppen. . . . Geändert von Marieuhdana (04.02.2011 um 20:41 Uhr) |
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
Fährten. . .? Ich hoffe immer er findet kein Wildschwein. . . . Wir wohnen glaube ich in einem Wildschwein Erholungspark. . . Hier wimmelt es nur so vor Wild . . .Wie soll ich ihn damit beschäftigen, ich wünschte ihm wären sie egal . . . Nee Frisbee z.B. hält noch nicht mal solange wie die Herstellung dauern wird . . . Mich macht das auch ein wenig unsicher, was er wohl erlebt haben mag, da habe ich kaum Info's, er scheint durch einige Hände gegangen zu sein. . . .und das mit noch nicht mal 2 Jahren . . . .
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
Mann o Mann, das klingt ja alles sehr stressig.
Ich denke, bei dem Bub kommt vieles zusammen - der Umzug zu euch, ein sicher unruhiges Vorleben und auch die Pubertät, die ja bei Molossern gern mal etwas länger dauert... Natürlich sind hier alle Ratschläge Ferndiagnosen... ich würde Dir auch dazu raten, ihn total auszulasten. Nasenarbeit ist da wirklich der allerbeste Tip, zudem fördert es die Bindung zw Mensch und Hund extrem. Ich wohne hier in Berlin direkt am Wald und wir sind wirklich die Hauptstadt der Wildschweine Natürlich habe ich mit meinem Bub auch früh angefangen (7 Monate), aber das intensive Mantrailing hat mich - glaube ich fest - bislang davor bewahrt, dass er die Schwarzkittel jagt. Hör Dich mal nach Hundeschulen oder Orgas um (zB ASB, DRK etc), die Mantrailing anbieten. Da er ja wie Du schreibst, immer die Schnuffel am Boden hat, scheint ihm das ja zu liegen: Fährte ! Damit lastest Du ihn gut aus. Ballspiele und alles Aufputschende würde ich vorerst meiden. Habt ihr einen guten Hundetrainer ? Bevor Du kastrierst, kannst Du auch mit einem Hormonimplantat / Chip testen, ob er sich anders verhält, wenn das Testosteron weg ist.
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Dominique mit Aisha und Samson Ein Problemhund hat nur ein Problem - den Menschen. Geändert von AlHambra (04.02.2011 um 21:28 Uhr) |
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
Also ich würde ihn wohl direkt kastrieren.
Denn so wie er sich verhält, wird er sicher auch bei läufigen Hündinnen total am Rad drehen und die werden mit den Touristen sicher auch kommen. Sein Verhalten hört sich ja schon sehr zwanghaft an und das wird man ihm mit einer Kastration sicher schonmal nehmen. Normalerweise sind Kastraten nicht mehr so extrem Territorial und auch umgänglicher. Zum anderen würde ich ihn auch mehr auslasten, allerdings nicht mit Ball-, Zerr-, oder Jagdspielen, sondern wie AlHambra schon sagt, Nasenarbeit. Zudem würde ich mir auf jeden Fall einen guten Hundetrainer suchen. Sly hat wohl einfach viel zu viel überschüssige Energie, die er einfach nicht abbauen kann und dann kommt es zu Übersprungshandlungen. ( aggresives Zerstören von Spielzeug, Kopfstützen im Auto etc. ) Dementsprechend muss er müde gemacht werden und das klappt am Besten mit Nasen- oder Kopfarbeit. Ein spezielles Training im Auto würde ich aber auch anraten. Wenn er so 1a hört, sollte es doch kein Problem sein, sein Bellen zu unterbrechen und ihn fürs ruhig sein zu belohnen. Ansonsten schau doch mal, wie er auf laute Geräusche reagiert, Rütteldose z.B. Aber damit nicht nach ihm werfen! Das ist nur, um ihn erstmal kurzfristig aus seinem Verhalten zu holen, damit Du sein negatives Verhalten in positives Verhalten umlenken kannst und ihn sofort in einer ruhigen Phase dafür belohnst.
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Liebe Grüße Nadine & Duke |
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
Zitat:
Würde ich auch so probieren.... Good Luck,das wird schon
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Viele liebe Grüße von Nina und den anderen Schnarchnasen |
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
Ich würde erstmal den Freilauf kappen, im Auto ne Box installieren, aus der er nicht nach draußen gucken kann und alles machen, dass erstmal Ruhe in die Sache kommt. Eventuell mal an der "konditionierten Entspannung" arbeiten, konsequent klare Regeln aufstellen und einhalten, die dem Hund Sicherheit vermitteln, dass er seinen Platz finden kann.
Ob Kastration das Problem behebt, wage ich zu bezweifeln. Kann auch nach hinten losgehen. Geändert von Peppi (05.02.2011 um 09:44 Uhr) |
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
...und selber auch mal tieeeeeef Durchatmen und entspannen
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Die Dummheit der Menschen und das Universum sind unendlich. Wobei ich mir beim Universum nicht so sicher bin. (Albert Einstein) |
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
Da habt ihr euch ja eine Aufgabe ins Haus geholt, toll dass ihr daran arbeiten wollt.
Eine Kastra ist keine Lösung für Probleme die nicht daran liegen dass es hormonelle Ursachen hat und in deinem Fall vermutlich eine unnötige und riskante Operation mit Entfernung gesunder Organe. Tu das deinem Hund nicht unnötig an. Die Eier abschneiden ist kein Ersatz für Erziehung, auch wenns immer so einfach klingt. Häufig kehrt sich eine Agression nach der Kastra nicht in Sanftheit um, sondern es verstärkt das Problem massiv. Schade dass es immer noch als "mach einfach mal, schadet ja nicht" empfohlen wird. Es gibt ja sogar Trainer die nur Kastraten nehmen... Wenn der Hund aus einer Beschlagnahmung stammt ist ja fraglich wie er gehalten wurde und was er kennengelernt hat. Dann saugt er vielleicht alles auf was er an Eindrücken bekommt und wer weiß, vielleicht hat er nie gelernt sich an einen Menschen zu binden? Suche dir einen guten Trainer der sich mit diesen Rassen auskennt, wenn er als erstes eine Kastra vorschlägt, verwirf ihn gleich wieder, dann ist er nicht kompetent. Nasenarbeit, Konditionierte Entspannung, Konsequenz und viel Gedult sind hoffentlich ein Weg der euch hilft. Ich wünsche euch viel Glück und Kraft. Geändert von Scotti (05.02.2011 um 10:21 Uhr) |
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AW: Hab' ich mich übernommen. . .?
Kann mich Peppi's Vorschlag anschließen bezüglich Entzug von Freilauf, Box ins Auto, stringente Regeln und dem Hund Sicherheit vermitteln.
Aber die Verwandlung beim Rausgehen, basierend auf deiner Beschreibung vermute ich terrtoriale Ambitionen, kann sich noch verstärken. Da ja die letzten 2 Jahre anscheinend eine black box sind, kann sich sicherlich noch einiges bei ihm zeigen. Wünsch euch viel Erfolg. Und vielleicht ist es manchmal auch besser, bestimmtes Verhalten des Hundes zu tolerieren/ respektieren und dementsprechend mit umzugehen.
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“Wer nicht genießt ist ungenießbar" -Konstantin Wecker- |
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