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  #21 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 14:20
Sanny
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@Guayota

Dein Beispiel sehe ich ein. Aber die Situation kann dir auch mit jedem Hund passieren, der eigl keinen gesteigerten Jagdtrieb hat. Seit 2 Jahren lässt sich der Hund prima bei Wild abrufen und zack...das eine Mal "tickt" er dann doch aus und jagt. Da können die gleichen Horrorszenarien passieren, wie du sie beschrieben hast. Aber soll deswegen jeder Hund vorsichtshalber ein Stromhalsband tragen?

@Marti
Was genau findest du wirr?
Deine Aussage ist relativ. Ja du hast recht, ich hatte keinen wahnsinnig jagdfixierten Hund. Sprich, wenn er nach 200m eingesehen hat, er kriegt seine Beute nicht, kam er auch zurück. Aber bis er ca. 2,5 Jahre alt war, hat er alles gejagt was sich bewegt hat mit Ausnahme von anderen Hunden und Menschen. Ich war zwischendurch auch halb am verzweifeln, vllt ich ihn schon auf ewig an der Leine gesehen habe. Aber nun ist das Thema dank ganz viel (schmerzlosen!) Training durch. Es beschränkt sich bei mir also nicht nur auf Theorie. Schmerz hat in meinen Augen einfach nichts in der Huneerziehung zu suchen, ohne Ausnahme!

Deswegen sehe ich Halsbänder die Pieptöne von sich geben, vibrieren oder auch die Wasser sprühen als etwas anderes an. Auch hier sollte man nicht achtlos mit um sich werfen, da sie bei manchen Hunden auch mehr Schaden als Nutzen anrichten können. Aber der Hund verspührt dadurch keinen Schmerz.
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  #22 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 15:16
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Zitat:
Zitat von Sanny Beitrag anzeigen
Aber soll deswegen jeder Hund vorsichtshalber ein Stromhalsband tragen?
Naja, "solche Hunde", denen es ab und an mal in den Pfoten juckt und die, aber auch nur wenn sie supergute Laune haben, mal 3 Schritte hinterherhüpfen o.ä., kannst du auch mit der Schlepp, Flexi oder der normalen Leine absichern - sollte man auch wenn sie nicht hören. Und wenn sich das einschleicht muss man halt auch mal an ein besonderes Training denken.
Das war auf die Antijagdarbeit bezogen - als Methode zur Absicherung bei diesem (möglichst) letzten Schritt. Ich glaub viele hier wissen garnicht, wie stark das Jagdverhalten bei manchen Hunden ausgeprägt sein kann und mit welcher Leichtigkeit manche Hunde ein Wildtier einholen und auch töten oder schwer verletzen können.

Es kommt halt drauf an, was dein Ziel ist und wie "egal" dir dabei die Umwelt ist bzw. was du dabei billigend in Kauf nimmst.
Ich möchte keinen Hund mit lebenslang Leinenpflicht - das bedeutet, dass irgendwann der Tag kommen muss, an dem man auch den Jagd-ambitionierten Hund abklickst da draussen....und dann zeigt sich, ob deine Arbeit Früchte trägt, ob er unter Kontrolle ist oder nicht. Meiner Meinung nach würde es sich hier anbieten, so einem Hund noch ein paar Wochen ein Elektrohalsband anzulassen, welches den Hund im Notfall auch sicher ausbremst, also keine Zitronenaromaspritz-Halsbänder o.ä. - am besten OHNE dass man es benutzen müsste, quasi als "doppelten Boden", damit er keinen Schaden anrichtet und nicht als Erziehungshilfe in anderen Situationen oder was einem einfällt. Vielleicht auch mit nem Trainer bei den ersten paar "Ablein-Aktionen".
Meine Meinung.
Aber würde, müsste - Konjunktiv, denn es ist ja eh verboten und wenn es das nicht wäre, hätte vielleicht die Hälfte aller Hunde da draussen so ein Ding um und Besitzer, die aus Bequemlichkeit bei jedem schiefen Blick des Hundes da drauf drücken würden...
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  #23 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 15:33
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Es gibt sehr sehr viele Leute die keine Hunde kennen die richtig auf die Jagd gehen und auch viele die nicht wissen was es heisst einen Aggressiven Hund an der Leine zu haben.

Aber alles erstmal verteufeln was nicht zur Wattebauschfraktion gehört!
Cesar Milan ist in manchen Situationen genauso gut wie die, die mit Leckerlis um sich schmeissen.

Und so kann manch einer seinen Hund der eh nur drei schritte Hinterherläuft einfacher davon abhalten wie einer dessen Hund ne halbe Stunde jagen geht.

Man kann doch nicht immer gleich sagen das ist alles tierquälerrei wenn ich nicht nur mit Leckerlis um mich schmeisse.
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  #24 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 15:37
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Zitat:
Zitat von Lucy Beitrag anzeigen
Es gibt sehr sehr viele Leute die keine Hunde kennen die richtig auf die Jagd gehen und auch viele die nicht wissen was es heisst einen Aggressiven Hund an der Leine zu haben.
Es gibt aber eben halt auch die Verhaltensforscher, die sagen, dass der Trieb Begriff falsch ist und es eines Auslösereizes bedarf, um ein Verhalten auszulösen.

Und so habe ich das auch schon mehrfach gehört/gelesen:

Wenn der Hund einmal "Blut geleckt hat", dann hat er anschließend auch Spaß am Jagen.

Und ich glaube darauf wollte Sanny auch hinaus, mit der Bemerkung "jedem Hund profilaktisch ein Halsband anhängen, falls dann doch mal..."
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  #25 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 15:50
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Ich habe ja auch schon gehört man solle mit den Hund keine Ballspiele machen usw weil das den Jagdtrieb anheizt. Und meine Jagen z.B. Mäuse, Eidechsen, Vögel usw und das auch im Garten, also wird eigentlich jedem Hund der anreiz des Jagens schon von klein auf beigebracht,

Oder fangspielchen die Kinder mit Welpen machen usw. und somit hat der Hund auch schon Blut geleckt! Oder habe ich dich da eben falsch verstanden?
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  #26 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 15:52
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Ja!
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  #27 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 16:56
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Zitat:
Zitat von Lucy Beitrag anzeigen
Man kann doch nicht immer gleich sagen das ist alles tierquälerrei wenn ich nicht nur mit Leckerlis um mich schmeisse.
Darauf wollte ich (zumindest) nicht hinaus. Trotz Absicherung mit der Schlepp sollte meiner Meinung nach das Antijagdtraining schon soweit möglich positiv aufgebaut werden und nicht mit Zwang und Strafe.

Mir ist meine Umwelt hier und die Tiere in ihr wichtig - darum könnte ich mir so eine Absicherung als Rettungsleine vorstellen. Es bringt den Hund nicht um, wenn ich ihn so stoppe, aber das Rehkitz oder Fuchswelpe vielleicht, wenn ich ihn nicht stoppe. Oder den Hund weil er deshalb vom Jäger abgeknallt wird oder vor ein Auto rennt oder die Orientierung verliert und weg ist - oder was weiß ich...aber auch nur als "konstruiertes Szenario"...
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  #28 (permalink)  
Alt 08.05.2013, 17:58
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Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
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  #29 (permalink)  
Alt 10.05.2013, 07:48
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Teletakt in Einzelfällen nach entsprechender Schulung durch einen wie-auch-immer-zertifizierten Trainer könnte ich mir noch gefallen lassen.... quasi als letzte Chance auf ein halbwegs artgerechtes "ungebundenes" Leben, wenn alles andere nicht funktioniert hat.

Und ja...auch ich habe so ein Teil mal an mir ausprobiert, habe mir aber die höchsten Stufen nicht zugetraut.

Leider ist jedoch das Missbrauchspotential recht hoch und das TT wird gerne von Leuten benutzt, die die schnelle Lösung suchen. Knöpfchen drücken und gut ist's. Klappt nur leider oft nicht und dann wird ohne Sinn und Verstand weitergedrückt.

Hat man einen jagdlich motivierten Hund, muss man immer aufpassen. Noch anstrengender ist es bei Mehrhundhaltung, da sich die Misttölen gerne mal "absprechen" und dann zusammen lospreschen.

Obwohl Vega nicht völlig durchgeknallt ist, hat sie von Welpenbeinen an jedes Jahr 1x "Jagd"erfolg gehabt (entweder ein Jungtier oder ein krankes/verletztes Wildtier)... zuletzt vor 2 Jahren, als sie sich ein Nutria gepackt hat.

Jedes Mal war es meine Schuld, weil ich nicht genügend aufgepasst hatte. Denn an sich ist Vega wildgehorsam, solange sie weiss, dass ich sie im Blick habe.

Simba war da ein anderes Kaliber. Der startet ohne Vorwarnung durch, ist extrem schnell und ließ sich nicht mal durch Reinlaufen in die Schleppleine (incl. Abheben, weil am Hang...und Sprengung des Karabiners) oder Reinlaufen in Stacheldraht incl. unfreiwilligem Rückwärtssalto über den Zaun irritieren. Glücklicherweise hatte er jedoch nie Jagderfolg....denn dann hätte ich wahrscheinlich komplett verloren gehabt.

Jetzt, nach gut 4 Jahren "Dauertraining", bin ich weitestgehend zufrieden: solange er direkt bei mir ist, erträgt er den Anblick von Gänsen und Hasen und ich kann im Freilauf an ihnen vorbei. Rennt er mal los, blendet er nicht mehr alles aus und lässt sich meist schon nach wenigen Metern abrufen... selbst wenn Mortisha mitrennt.

Einzige Hilfsmittel: Schleppleine, Leckerchen und Stimme.

Hier mal ein typische Situation... ich passe nicht auf, weil ich fotografierend über die Wiese schlendere. Simba entdeckt einen Hasen und rennt los. Da ich ihn quasi auf den ersten Metern bei der Beschleunigung abrufe, bremst er brav ab.



Man sieht es an der (fehlenden) Körperspannung: er ist nicht im Jagdfieber. Der Blick ist jedoch ganz klar auf ein "Objekt" vor ihm gerichtet.

Hätte ich ihn aber nicht zufälligerweise gerade im Fokus gehabt, sondern eine der Hündinnen, wäre er hinterhergegangen.

Sprich: Antijagdtaining (also das Abtrainieren eines natürlichen Verhaltens eines Hundes) ist eine langwierige und immer wieder durch Rückschläge gekennzeichnete Sache... und man wird als Halter in der Regel ein ganzes Hundeleben lang nicht träumend durch die Pampa schlendern dürfen, um sich die erzielten Erfolge nicht durch eine blöde Situation kaputt zu machen.

Grüßlies, Grazi
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers)

Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe
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  #30 (permalink)  
Alt 10.05.2013, 18:27
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Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen

Hat man einen jagdlich motivierten Hund, muss man immer aufpassen. Noch anstrengender ist es bei Mehrhundhaltung, da sich die Misttölen gerne mal "absprechen" und dann zusammen lospreschen.

(...)

Sprich: Antijagdtaining (also das Abtrainieren eines natürlichen Verhaltens eines Hundes) ist eine langwierige und immer wieder durch Rückschläge gekennzeichnete Sache... und man wird als Halter in der Regel ein ganzes Hundeleben lang nicht träumend durch die Pampa schlendern dürfen, um sich die erzielten Erfolge nicht durch eine blöde Situation kaputt zu machen.

Grüßlies, Grazi



Keine Ahnung was für ein Tele du mit "nicht so stark wie es immer beschrieben wird" meinst Marti, aber ich hatte das Vergnügen verschiedene TTs an mir selbst auszuprobieren und ich kann dir sagen es gibt da gewaltige Unterschiede! Das reichte von "Lulu-Stromschlag" auf höchster Stufe bis hin zu "gestandene-Männer-in-die-Knie-zwingen-Stomschlag" bei gerademal 3/4 der Leistung...

Wenn mir nach einem kurzen Schlag noch 5 Minuten lang ein Kribbeln in den Knochen und Nerven steckt reicht mir das um so eine "Erziehungshilfe" für jegliche Art von humaner Hundeerziehung auszuschließen.
Human im Sinne von fair, achtsam menschlich.

Von vielleicht 10 Fällen in denen gesagt wurde man würde es lediglich als letzten Schritt im Anti-Jagdtraining benutzen, kenne ich gerade mal 2 (!) bei denen es dabei blieb. Da das Tele schnellen Erfolg verspricht traue ich nur den wenigsten von den Menschen -die fähig sind den richtigen Zeitpunkt zu treffen- zu, keinen Missbrauch damit zu treiben.

Es gab eine Zeit in der ich Leuten, die es als letzten Schritt für wirklich jagdambitionierte Hunde benützten, keine Vorwürfe gemacht habe, da sie gute Argumente dafür vorbrachten und versprachen sie würden es verantwortungsbewußt einsetzen...doch erstens wurde ich in weiterer Folge von den Meisten von ihnen bitter enttäuscht und zweitens weiß ich (spätestens seit meiner Coco) dass in 99,9% der Fälle mit etwas Geduld alles möglich ist...
Aber dafür braucht man Durchhaltevermögen und Zeit-die Bereitschaft dazu findet man heutzutage leider eher selten...

Als letzte Chance vor drohender Euthanasie-natürlich ja, aber für alles andere ist der Gebrauch solcher Hilfsmittel abzulehnen.
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Lg Agnes+Drei-bis Vierbeiner
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