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Natürlich kann ein Hund sein Leben lang lernen und es kommt auch auf den Einzelcharakter an und es gibt jede Menge Ausnahmen...klar. Für mich das besondere dabei ist jedoch die Erkenntnis -sofern ich nicht falsch liege - dass die Zeit bei Züchter in den allermeisten Fällen für den Hund prägend für den Rest seines Lebens ist. Punkt.
Dabei geht es mir gar nicht so um die Extremfälle wie deutliche Angst vor Menschen, Männern oder ähnliches, sondern um die eher beiläufigen, kleineren wie zB Thema Sicherheit, Platz, Kinder, Maschinen, reizarme/reizvolle Umgebung, lautes/leises zuhause ua Der Züchter, der sich wirklich reinhängt übergibt der Familie letztlich einen wirklichen Familienhund...der dies auch bleibt. Damit bekommt für mich zumindest - nachdem ich mehrere Hunde aus verschiedensten Zwingern großziehen konnte - diese Dimension eine viel höheren Stellenwert als vorher gedacht. Hauptsache die Verpaarung stimmt, den Rest bekomme ich schon hin....das war aus meiner Sicht eben falsch gedacht. Nicht alles ist machbar, korrigierbar..in Ordnung zu bringen...ist es eben nicht....die meisten Defizite bleiben - oft unterschwellig - erhalten Und ich weiß jetzt warum!!!!!!!!!!! |
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Ja, das war klar was Du meinst.
Ist aber pauschal leider nicht zu 100% richtig weil diverse Gegenbeispiele existieren. Was für mich im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass man dieses Kriterium bei der Züchterwahl vernachlässigen sollte! In der Humanforschung geht man derweil wohl davon aus, dass so etwas wie "Temperament" sehr wohl in die Wiege gelegt wird und nicht erlernt ist. ![]() |
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Und um mal nicht bei den Extrembeispielen zu bleiben: Wer kennt nicht die super geprägten und sozialisierten Welpen, die in Familien kommen, wo man die Erziehung schleifen lässt... (weil: man hat ja quasi schon den perfekten Familienhund gekauft ![]() Ich jedenfalls denke, man macht es sich zu leicht, wenn man die alleinige Verantwortung für die spätere Entwicklung in die Hand des "Welpenproduzenten" legt. Grüßlies, Grazi
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![]() ![]() Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe |
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Gerade wenn man erwachsene Hunde aus dem Tierschutz hat, deren Vorgeschichte man nicht wirklich kennt, fragt man sich natürlich öfters, wie deren Leben als Welpe und Junghund war. Noch mehr, wenn sie gewisse Defizite haben. Meinen Großen hab ich mit 3 Jahren als mind. 5 Besitzer übernommen. Obwohl ich definitiv weiss, dass er beim Vorvorbesitzer nicht nett behandelt wurde liebte er Menschen von Anfang an über alles. Dafür waren verschiedene Untergründe, Treppen, Autofahren, usw. ein sehr großes Problem. Bei ihm vermute ich einfach mal, dass ihm nix Schlimmes in den ersten Wochen passiert ist, er aber auch nix kennengelernt hat. Der Kleine kam vor zwei Jahren mit ca. einem Jahr aus Nitra zu mir. Er hatte Panik vor Menschen, Angst vor Geräuschen und Dingen - dafür aber überhaupt kein Problem bei verschiedenen Untergründen, Treppen & diversesten Geräten am Hundeplatz. Nachdem die Angst vor fremden Menschen (sobald er sie regelmässig sieht und kennt ist es kein Problem mehr) so verdammt tief sitzt, denke ich schon, dass da in der Anfangszeit was enorm schief gegangen ist. Im Gegensatz dazu sind Geräusche und seltsame Dinge heute überhaupt kein Problem mehr. Das dürfte er wirklich einfach nur nicht gekannt haben. Wenn man die Kindheit nicht kennt, kann man eh nur spekulieren. Andererseits muss es auch irgendwie egal sein - weil man lebt ja im jetzt mit diesem Hund. Und wie @Grazi schon geschrieben hatte.....es gibt soooo viele wirklich toll aufgezogene und gut sozialisierte Welpen, welche später problematische Hunde werden. Aufzucht und Prägung ist sicher wichtig, aber genauso wichtig ist halt auch, was ich draus mache. Und ich kenn mittlerweile einige Hunde, welche zwar sehr gute genetische Veranlagungen haben, jedoch eigentlich sehr reizarm aufgezogen wurden - trotzdem wurden sie supertolle Hunde ohne jedliche Ängste und Schäden. Andererseits gibt´s die Welpen und Junghunde, die sowohl beim Züchter als auch beim Hundebesitzer so derart vielen Reizen ausgeliefert werden ("der Hund muss in sovielen Tagen alles kennengelernt haben, was er jemals in seinem Leben kennen lernen könnte"), dass sie von heute auf morgen plötzlich nur mehr ängstlich oder aggressiv sind, weil einfach nur mehr gestresst. Ich arbeite ja sehr viel im Welpen- und Junghundebereich und irgendwie bin ich mittlerweile zu dem Schluß gekommen, dass oft wenig bis gar keine Erfahrungen besser sind, als zuviel und vor allem negative Erfahrung (welche aber damals beim Machen oft von keinem der anwesenden Menschen als negativ wahrgenommen wurde).
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____________________________________________ Gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut die Dinge zu ändern, die ich nicht akzeptieren kann. Und gib mir die Weisheit zwischen beiden unterscheiden zu können!!! |
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