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  #1 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 11:56
Bonsai
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Beiträge: n/a
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Zitat:
Zitat von Martin
Auch wenn ich mit den Jägern wohl nie Freund werde: es darf einfach nicht passieren dass Hunde Wild hetzen und somit empfindlich stressen und nicht selten an Leib und Leben gefährden.

Will damit nicht sagen dass es mir noch nie passiert ist. Gebe jetzt aber keinem Hund mehr Gelegenheit dazu. Konsequent an der Leine (Flexileine, 8m) in gefährdeten Gebieten...

Den Jagdtrieb umkonditionieren ist vielleicht eher was für Profis?


Okay, ich gebe dir ja Recht, dass soetwas nicht passieren "sollte"... aber mintunter habe ich bei uns schon den Eindruck gewonnen, dass zumindest die "grünen Herren" aus unserem Ort relativ schießwütig sind...
Frage in die Runde: gibt es hier einen Profi, der erklären kann, ob es überhaupt möglich ist, einen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb ummzukonditionieren??? Ich werde auch mal unseren Hundetrainer dazu befragen.
Liebe Grüße Biggi
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  #2 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 12:50
Benutzerbild von Antje
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 18.02.2005
Ort: Wien/AT
Beiträge: 1.291
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Ich würde nicht sagen, dass Jagdtrieb etwas für Profis ist, aber man muss sich im Klaren sein, ob man bereit ist, Wochen wenn nicht sogar Monate! konsequent zu arbeiten, auf Rudelspaziergänge etc. womöglich zu verzichten und andere Einschränkungen in Kauf zu nehmen oder ob man in den sauren Apfel beisst und den Hund in entsprechenden Gebieten an der Leine lässt.
Umkonditionierung kann mittels Schleppleine, Futterbeutel usw. erfolgen. Kommt auch auf den Hund drauf an, auf was er so abfährt...
Es macht dem Hund Spass und Freude zu hetzen und ist somit eine selbstbelohnende Handlung. Hier gilt es, alternative Reize zu setzen.
Wie verhält sich dein Hund denn, wenn er Wild sieht? Fixiert er kurz und geht dann ab oder saust er sofort los?. Dies ist meiner Meinung ein , ein wichtiger Punkt um Umkonditionierun aufzubauen...
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  #3 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 13:02
Benutzerbild von Anne
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 17.02.2005
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 2.784
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Als lektüre würde ich u.a. das Buch empfehlen

Das unerwünschte Jagdverhalten des Hundes

Clarissa v. Reinhardt
Animal learn Verlag

leavinblues,
in deinem Fall hat der Hund schon 2 Erfolgserlebnisse innerhalb weniger Minuten gehabt. Grundsätzlich würde ich den Hund in wildreichen Gebieten nicht mehr unangeleint laufen lassen.
Jagen ist ein selbstbelohnendes Verhalten,das macht es etwas schwierig.
Dein Hund hat an diesem Tag mehrere (für ihn) positive Erfahrungen gemacht.

Hetzen hat für ihn keine nagativen Konsequenzen, ein Kommando mißachten hat keine negativen Konsequenzen, Besitzer verhält sich unsouverän, ist überfordert, stachelt mich (den Hund) durch brüllen,schreien, kreischen noch an.
Ziel sollte es sein, dass dein Hund DICH interessanter findet als alles andere in seinem Umfeld.Der Hund sollte dir gegenüber stets aufmerksam sein, es muß ihn interessieren, was du gerade machst, wohin du dich bewegst ect.
Es ist bei solchen Hunden sehr nützlich, ihnen das Kommando " kehr um" beizubringen. Wie feuermohn geschrieben hat, kannst du mit unangekündigten Richtungswechseln beginnen.Dadurch lernt der Hund auf dich zu achten.

Leider neigen viele Hundehalter dazu, nur auf das Fehlverhalten ihrer Hunde zu reagieren. Zeigt der Hund erwünschtes Verhalten wird es meistens ignoriert.Dadurch etabliert sich unerwünschtes sehr schnell.Belohne deinen Hund immer dann überschwenglich,wenn er sich richtig verhält. Hunde sind Opportunisten, das sollte man ausnutzen.

Ein Hund dieser Größe muß auch in heiklen Situationen abrufbar sein, ansonsten darf er nicht unangeleint laufen.
Suche dir einen guten Trainer/Hundeschule, der dir in der Praxis zeigt, wie du mit dem Hund trainieren mußt.
__________________
Gruß Vom Acker

Anne & Co.


In Blues we trust, Blues will never die
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  #4 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 13:32
Benutzerbild von Conner
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Beiträge: 1.773
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Für meinen Teil muß ich sagen : alles schon probiert. Futterbeutel war nicht lange interessant. Funktioniert alles, Aufmerksamkeit etc. bis zum DEM Punkt.
Paul hatte noch keinerlei Erfolge beim Jagen, rennt auch meist imaginärem Wild hinterher, bzw. hat vielleicht eine Fährte (die ich nicht riechen kann).

Ist schon so wie Antje schreibt, wenn ich mit beiden unterwegs bin kann ich Paul nur an der Leine lassen, sonst zieht er Sugar noch mit. Alleine mit ihm geht es besser, da ist die Aufmerksamkeit auch noch besser. Allerdings kann ich mich NIE ganz drauf verlassen, daß er nicht losstürmt. Denke auch, der Hund merkt auch MEINE Unsicherheit dann.

Zeitlich ist es schon schwierig, ständig mit beiden getrennt zu gehen (bedeutet dann 2 Stunden Spaziergang nachmittags und morgens und abends jeweils eine Stunde - schwer unterzubringen wenn man noch anderes zu tun hat....)

Wie gesagt, in meinem Fall hoffe ich darauf, das Alter und zunehmendes Gewicht Paul auf andere Gedanken bringt.
LG
Annette
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  #5 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 22:47
Benutzerbild von leavinblues
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Bruno ist ein 10 Monate alter kastrierter Mastiff aus dem Tierheim, der von seinen Vorbesitzern wegen Schwierigkeiten mit dem Vermieter abgegeben wurde. Ich sah ihn und es war um mich geschehen. Genug zur Vorgeschichte.
Da wir erstens in einer einer ländiliche Gegend mit hoher Wilddichte wohnen und einige Jäger,verständlicherweise, keine wildernde Hunde mögen und zweitens ich es nicht ertrage daß so ein Reh oder Hase von einem Hund gehetzt wird, wollte ich mir halt einige Rat-oder Vorschläge einholen.
Unser Bullmastiff hatte überhaupt keinen Jadgtrieb außer wenn er eine Katze sah. Ein befreundeter Hundeausbilder riet mir zu einem "Tele Tak "kombiniert mit Pfeife. Hund rufen, pfeifen, wenn er dann nicht augenblicklich kommt Knopf drücken. Hörte sich in meinen Ohren sehr martialistisch an, nach seiner Meinung und Erfahrung nach dem 2 Mal ist kein Wild mehr interessant.
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  #6 (permalink)  
Alt 10.05.2006, 00:04
Benutzerbild von Martin
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Angua,

danke für den Link
__________________
...carpe diem...
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  #7 (permalink)  
Alt 10.05.2006, 08:02
Benutzerbild von Renate + JoSi
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<"Tele Tak "> die Dinger sind ja nun jetzt endlich verboten. Gott sei Dank. Hoffentlich verschwinden die verbliebenen Dinger jetzt da wo sie hingehören, in die Mülltonne. Einen Hund mit Schmerzen zum umleiten eines unerwünschten verhalten zu bringen ist Tierquälerei. Nix gegen die Sprayer, aber Stromschläge.... nun hoffentlich Vergangenheit.
__________________
Es gibt nichts schöneres wie meine Hunde jeden Tag lachen zu sehen.
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  #8 (permalink)  
Alt 10.05.2006, 12:56
Benutzerbild von Conner
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Tele Tak - heißt es nicht Tele Takt ? Also ich finde so kategorisch sollte man das nicht ablehnen. Keine Frage, zum Sitz-Platz-Üben etc. nicht zu gebrauchen. Schmerz würde ich auch nicht sagen. Habe so eines mal an mir vorgeführt bekommen, das zippt nur kurz und ist ja einstellbar. Ein generelles Verbot hat immer mehrere Seiten. Was ist mit Pferden, Kühen, auf den Zäunen ist mehr Strom als im TT. Dann sollte das auch verboten werden.

Es ist einfach auch folgendes zu überlegen : was ist hundegrecht :
Hund immer an der Leine zu halten ?
Hund frei laufen zu lassen, Wild zu gefährden ?
Hund frei laufen zu lassen, läuft vor Autos evtl. ?

Wenn bei fachgerechtem Training mit TT damit der Jagdtrieb weg wäre würde ich es auch ausprobieren. Die Betonung liegt aber auf Fachleuten, alleine sollte man sowas sicher nicht probieren.

Denke, jemand der so ein Problem nicht hat kann leicht sagen NIEMALS so ein Ding, wer die Verzweiflung und die Angst kennt wenn man einen jagenden Hund hat überdenkt jede Möglichkeit.
Meine Meinung.
Liebe Grüße
Annette
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  #9 (permalink)  
Alt 10.05.2006, 13:33
Benutzerbild von Angua
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Registriert seit: 01.12.2005
Beiträge: 1.574
Standard Strom lieber nicht

Zitat:
Zitat von leavinblues
Ein befreundeter Hundeausbilder riet mir zu einem "Tele Tak "kombiniert mit Pfeife. Hund rufen, pfeifen, wenn er dann nicht augenblicklich kommt Knopf drücken. Hörte sich in meinen Ohren sehr martialistisch an, nach seiner Meinung und Erfahrung nach dem 2 Mal ist kein Wild mehr interessant.
Annette hat vollkommen recht - bei diesem Problem wäre mir persönlich auch (fast) jedes Mittel recht, um es zu beheben, schon zum Schutz des Hundes und des Wildes. Aber: Teletakt ist nun mal verboten, und witzigerweise sind es gerade die lodengrünen Flinten- und Fallenökologen, die dann schnell mit dem Tierschutzgesetz kommen... Eine Bekannte wurde mal von einem Jäger angezeigt...

Das von Anne genannte Buch soll wirklich gut sein, den Link, den ich geschickt hatte, finde ich auch nicht schlecht. Wichtig ist nach unserer Erfahrung wirklich, dass man keine Sekunde unaufmerksam ist und einen "Blick" für Wild entwickelt, mit dem man dem Hund überlegen ist. Sprich - einfach schneller sein. Stimmt denn der Grundgehorsam? Bei Kimba, die ohne Vorinformationen aus dem Tierheim kam, war das so - sie ignorierte uns in solchen Momenten einfach vollkommen. Evtl. erst mal daran arbeiten?

Fragt doch noch bei ein paar mehr Trainern an - es wird sich sicher jemand finden, der etwas sanftere Methoden verwendet.

Ihr schafft das schon.

Lieben Gruß von
Kimba und Astrid, dem traurigen Rest des Trio Infernal

Geändert von Angua (10.05.2006 um 13:36 Uhr)
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  #10 (permalink)  
Alt 10.05.2006, 14:53
Benutzerbild von Martin
Duke-inator
 
Registriert seit: 18.02.2005
Ort: Schweiz, Rüeblikanton
Beiträge: 710
Standard

Conner,



Tele Tak(t) ist ein Dauerthema. Bin kein Fan davon, aber so rein schwarz/weiss ist das Thema nicht. Im richtigen Moment mit dem richtigen Ausbilder eine Option (ähnlich wie Beissarbeit...).
Ich halte mich jedoch für Beides ungeeignet und lasse es deshalb sein...
__________________
...carpe diem...
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