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  #1 (permalink)  
Alt 17.05.2008, 15:30
Benutzerbild von Regi
Thysons Mama
 
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Das frage ich mich selbst auch.
Weißt du, ich kenne ihn nun auch von klein an und hatte mindestens einmal wöchentlich intensiven Kontakt zu ihm.
Er liegt mir doch sehr am Herzen.
Auch heute und gestern sitte ich ihn (bei ihm zu Hause) und haben in einem Bett geschlafen.
Irgendwie fühle ich mich für ihn auch verantwortlich.
Ich staune immer wieder (besonders heute) wie der auf mich hört. Er stellt meine "Komandos" nie in Frage.
Momentan arbeiten die verstärkt an "Aus" im Hinblick auf die nächsten Ziele, was er schon immer toll befolgt hat.
Jetzt hört er sogar auf zu fressen wenn man "AUS" flüstert, Wahnsinn.
Und das alles ausschließlich durch positive Bestärkung. Das höchste an Strafe was er ertragen muss ist Nichtbeachtung, oder Befehle wie "Nein", "Körbchen".
Er hatte noch nie in seinem Leben ein Stachelhalsband gesehen geschweige denn gespürt, auch kein Halti oder Änliches. Nach wie vor, machen die 2x wöchentlich Unterordnung in der HS. Futter kann man ihm aus dem Maul nehmen, selbst jeder Fremde.
Wie gesagt ich staune manches Mal immer noch. Irgendwie
haben die es bis jetzt wohl nicht verkehrt gemacht, auch wenn es nicht immer einfach war. Er ist nicht überdurchschnittlich lernwillig und rassenbedingt wie ein riesenbaby, er wird nicht erwachsen und ist sehr aufbrausend, hat immer Hummeln im Hintern.
Morgen heißt es Begleithundeprüfung.
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  #2 (permalink)  
Alt 18.05.2008, 18:14
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Thysons Mama
 
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Die Begleithundeprüfung hat er bestanden.

Hätte etwas besser laufen können, aber gut, die Aufregung und der Prüfungsstress...
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  #3 (permalink)  
Alt 19.05.2008, 00:21
Jacci
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Ohje, die alte Leier mit dem VPG...

Aber ich kanns nicht lassen, ich liebe diesen Sport. Also muss ich hier nochmals meine Meinung dazu loslassen:

1. Molosser ist nicht gleich Molosser. Ich bin mir sicher, dass ein Mastino, Mastiff oder Bullmastiff nicht unbedingt dafür geeignet sind (der Scheintäter tut mir jetzt schon leid ). Es gibt aber auch Rassen dieser Gruppe, die dort sehr wohl ausgebildet werden könnten, der CC oder DC z.B.
Aber wieso nicht auch einen agilen BM? Ausschlaggebend sind doch da andere Kriterien.
Der Boxer gehörte jahrelang zu den im VPG geführten Rassen und war dort auch sehr erfolgreich. Der Rottweiler war auch häufig erfolgreich vertreten, obwohl er auf Grund seiner Masse und wesenstechnischen Kriterien eigendlich von vornherein ausscheiden müsste, ist er doch da mit dem BM in einigen Punkten durchaus vergleichbar.
Wer allerdings mit seinem Hund sportliche Erfolge en masse auf diesem Gebiet erreichen will, kauft sich eh nen Malinois

2. VPG ist nichts für Anfänger! Erstens sollte der HF über gefestigte Kenntnisse verfügen. Zudem kann nicht jeder HF erkennen, ob das VPG-Training wirklich qualitativ hochwertig ist. Das ist leider meist nicht so, darin liegt die größte Gefahr.

3. Rasse ist nicht gleich Rasse - nicht jeder Hund eignet sich für diesen Sport. Aber das hat nichts mit seiner Rasse, sondern mit seinen Fähigkeiten und vor allem mit dem Wesen zu tun! Ein wesensschwacher Hund hat in diesem Sport nichts zu suchen!!!

4. Der HF hat seinen Hund in jeder Situation unter Kontrolle, der Hund beherrscht Grundkommandos aus dem FF. Das hat nichts mit dem sogenannten Kadavergehorsam zu tun, sondern einzig und allein mit dem perfekten Zusammenspiel zwischen HF und Hund.

5. am allerwichtigsten: alle Beteiligten sind sich im Klaren, worum es bei diesem Sport geht. Nämlich nicht um das Hetzen auf Menschen und sinnloses Zubeißen, sondern einer Verknüpfung aus Beute- und Spieltrieb. Der Scheintäter (Schutzdiensthelfer) ist im Grunde genommen nichts weiter, als eine Art laufender Kleiderständer, der den Beißarm bewegt und die gewünschten Reaktionen bei dem Hund hervorruft. Und der Hund hat nichts anderes im Sinn, als den Beißarm, also seine Beute, zu bekommen. Und dies eben nur, wenn er die Regeln befolgt.

Finger weg von diesem Sport, wenn sich HF und Scheintäter nicht darüber im Klaren sind, was Fehler bewirken können! Und auch das hat nichts mit der Rasse zu tun. Ein im VPG falsch geführter DSH ist nicht minder gefährlich, als jede andere großrahmige Rasse.
Finger weg , wenn der Trainer begeistert ist vom festen Zubiss des Hundes oder seiner gesteigert agressiven Reaktion, wenn ein Fremder, oder "Vermummter" (wie ein Scheintäter in Montour) auf Hund und HF zugehen!
Finger weg, wenn der Hund nicht freudig versucht, seine "Beute", den Beißarm, zu bekommen, sondern wütend auf den Scheintäter losgeht und einen gesteigerten Schutztrieb entwickelt! Wenn aus einem Spiel Ernst wird, ist das genau das Problem, welches wir Molosserhalter so rein gar nicht gebrauchen können. Aber auch für Halter anderer Rassen ist das nicht minder gefährlich.
Leider bestimmen die Menschen in diesem Part die größte Fehlerquote. Und leider sind es zumeist die Trainer, die die falsche Auswahl treffen und auch eine falsche Vorstellung vom VPG haben. Und unerfahrene HF lassen sich dann leider falsch beraten.

Emma (für alle, die es nicht wissen: Mix aus CC und Kaukase) hat sich in diesem Sport sehr wohl gefühlt. Der Scheintäter konnte in voller Montour zu ihr gehen und streicheln, ohne dass sie irgendwie gereizt reagierte. Auf dem Platz agierte sie vorbildlich nach den entsprechenden Kommandos.
Bei ihr hab ich mich für die Fährte entschieden, weil es erstens genau ihr Ding war und ich hätte zweitens nie eine VPG-Prüfung mit ihr gemacht. Ich habs einfach nicht übers Herz gebracht, sie über die A-Wand zu schicken. Dafür war sie mir einfach zu schwer. Zudem hat sie bei der UO diese molossertypische Gemütlichkeit regelrecht demonstriert: Eile mir Weile Das war dem Richter bei der BH schon etwas zu träge. Beim VPG hätte sie damit keine Chance gehabt.
Das Training haben wir trotzdem weiter mitgemacht, weil einfach alle Seiten Spaß dran hatten.

Mit Rommel hab ich einen kurzen Versuch gestartet. Er ist einfach zu unsicher, hat übersteigert reagiert und eignet sich dafür nicht. Demzufolge habe ich das Training sofort abgebrochen.

Sicherlich gibt es andere Möglichkeiten, seinen Hund zu beschäftigen. Ich will auch Gegnern dieses Sportes nicht dazu raten, ihn auszuüben. Ich wünsche mir nur, dass sie ihn akzeptieren können, sofern er richtig betrieben wird.
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  #4 (permalink)  
Alt 19.05.2008, 06:49
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Auch wenn ih persönlich mit VPG nichts anfangen kann...

@Jacci:

Grüßlies, Grazi
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Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers)

Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe
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  #5 (permalink)  
Alt 22.05.2008, 09:58
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Zitat:
Zitat von Jacci Beitrag anzeigen
Sicherlich gibt es andere Möglichkeiten, seinen Hund zu beschäftigen. Ich will auch Gegnern dieses Sportes nicht dazu raten, ihn auszuüben. Ich wünsche mir nur, dass sie ihn akzeptieren können, sofern er richtig betrieben wird.
Finde auch Deinen Kommentar sehr richtig, aber genau der letzte Punkt ist leider der, der fatale Folgen haben kann. Wenn es richtig betrieben wird und wie Du vorher schreibst : Hunde die dazu geeignet sind. Oft sehen die Leute ihre Hunde unrealistisch (nicht nur im VPG....) und versuchen mit aller Gewalt diesen Sport zu betreiben. Die Hunde "kippen" dann meist und sind am Ende im besten Fall von Herrn Baumann noch zu retten - oder gar nicht mehr.
Das find ich so schlimm daran. Es sollte genauer geprüft werden wer das anfängt und wer nicht sollte.

LG
Annette
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  #6 (permalink)  
Alt 22.05.2008, 11:05
Gast20091091001
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Hallo Jacci,
Superinteressant zu lesen! Leider steckt aber trotzdem ein Menschen und kein Kleiderständer in dem Ärmel.

Es ist wohl ein sehr schmaler Grad - aber das schreibst du ja selbst.
Dank jedenfalls für die tolle Erklärung!
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  #7 (permalink)  
Alt 22.05.2008, 19:55
Jacci
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Erst einmal danke für die Blumen.

@ Annette
Das ist richtig, jedes Mal, wo es schief geht, ist einmal zuviel. Aber jeder fängt mal an, man bekommt das Wissen um den VPG als HF ja nicht in die Wiege gelegt. Also liegt die Hauptschuld in meinen Augen bei den Ausbildern...und deren Ausbilder! Diese Leute haben eine Prüfung abgelegt, um diesen Job machen zu können. Leider fragt man sich, was die mal gelernt haben, wenn sie nicht erkennen, welcher Hund und welcher HF geeignet ist.
Es stellt sich also die Frage, wo man ansetzt: die Ausbilder zu selektieren oder den Sport zu verbieten. Letzteres würde ich bedauern, aber manchmal denke auch ist, dass es vielleicht besser wäre.

@OG
Sicher steckt da ein Mensch drin. Und genau das muss der Hund erkennen. Der ist für ihn unantastbar! Darin besteht ja die Kunst der Ausbildung.
Und eine gewisse Tradition steckt nun mal in jedem Sport.
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