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Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Vielleicht sind seit dem Fernsehbeitrag mehr Leute mit der o.g. Theorie betraut und können Ihre Meinung äussern. Mich hat sie zumindest zum erneuten Hinterfragen der Fütterungsmethoden gebracht.
Auf der einen Seite haben die Barfer der Industrie ja immer vorgeworfen, Industriefutter sei noch viel zu jung (jünger als 100 Jahre), als dass sich der Verdauungsaparat der Hunde daran hätte gewöhnen können. Auf der anderen Seite der erhobene Zeigefinger über eine ausgewogene Ernährung bei den Barfern. Können wir dem Hund wirklich sein Futter selbst mischen. Tausend Pülverchen und Zusätze brauchts zum Barfen. Auch das Barfen nimmt mittlerweile industrielle Formen an. Unser Barfladen läuft wie geschnitten Brot! Und jetzt kommt Coppinger und vertritt die Theorie, Hunde/Wölfe haben sich selbst domestiziert. Über eine immer geringer werdende (Fluchtdistanz) auf den Müllkippen der ersten sesshaft gewordenen Menschen. Also wäre der Hund ein Abfallfresser in jahrtausendealter Tradition. Ich bin schon lange wieder vom radikalen Barfen weg. Wir füttern zwar hauptsächich rohes Fleisch, aber unterwegs gibt's Industrie Leckerchen, im Urlaub Trofu, zwischendurch auch mal die alte Nassfutterkonserve und Tisch- und Küchenabfälle fallen auch regelmäig ab für die Wauzen. Wir achten eigentlich nur darauf das einigermaßen in den Mahlzeiten zu trennen. Wie seht Ihr das? Schonmal jemand drüber nachgedacht? Insbesondere die Barfer müsste die Theorie von Coppinger doch zum erneuten Hinterfragen der Fütterungsmethode bringen...???? Oder? |
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AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Zitat:
Dann kam nix, dann hab ich mich belesen, dann hab ich den Lupoismus komplett über Bord geworfen - auch bei der Fütterung. Die Natur sieht keine "spezifische" Ernährung für unsere 50kg plus Kolosse vor. Die ca. 15000 jährige Annäherung des Wolfes an uns Menschen hat kleine Hunde hervorgebracht, die sich komplett von den Müllkippen des Menschen ernähren - einschliesslich dort lebender Kleinsäuger. Jagd und Jagdverbände in dem Sinne gibt es nicht mehr. Wieder (wie bei dem Jagdthema) geht es um Energiebilanzen - darum sind diese Hund klein und haben körperlich nichts mit dem "Kunstobjekt" Molosser zu tun. Darum bin ich der Meinung, der Hund, der Molosser, kann am besten von relativ unbelastetem menschlichen Fleisch- und Knochenabfall leben - mit der Betonung auf Abfall. Was der Hund auf Müllkippen noch alles findet, kann man im Gemüsebrei oder aus Küchenabfällen versuchen "zu imitieren". Ich glaube nicht, dass sich ein "vom reinen Fleischfresser" abstammendes Tier alleine von den Resten in Pizzakartons ernähren kann. Ausserdem hat unser heutiger Müll eine andere toxische Belastung wie zur Beginn der Annäherung. Ich finde man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass ein Hund auf einer Müllkippe nicht "optimal" versorgt ist. Viele verhungern, haben Mangelerscheinungen oder sind komplett unterernährt/unterversorgt. Die Natur ist grausam...viele Tiere leben nur und ausschliesslich, um sich fortzupflanzen und nicht, um so lange wie möglich und so gesund wie möglich zu leben. Das wollen wir aber von unseren Hunden. |
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AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Tja, ich muss sagen, dass ich so ziemlich alles, was an neuen Erkenntnissen auftaucht und mit den sich daran anschließenden Verdienstmöglichkeiten in unserer Gesellschaft, mehr als kritisch hinterfrage und beobachte.
Wenn ich mir die Tierfuttermittelindustrie mit ihrem riesigen Angebot anschaue, wird zumindest mir bewusst, dass es nur ums Geld geht. Und wie Du so schön schreibst, scheinen die Barfläden nun auch zu boomen. Und funktionieren tut es nur, weil wir alle das Beste für unseren Hund wollen. Aber was ist das Beste?? Vor 40 Jahren haben sich die Menschen nicht so viel Gedanken um die Ernährung ihrer Hunde gemacht oder machen können und die Hunde sind auch alt geworden. Als wir unseren Charly als Ersthundebesitzer holten, habe ich vorher versucht, mich überall schlau zu machen, um es ja richtig zu machen. Und dann habe ich mich auf die Züchterin verlassen. Das Ende vom Lied war, dass wir sechs Monate mit einem Junghund gelebt haben, der nur Durchfall hatte. Ich habe dann alle guten Ratschläge über Bord geworfen und nach meinem Gefühl angefangen, auszuprobieren, was für ein Futter ihm bekommt. Und so halte ich es heute noch. Meine Hunde bekommen ein Billigtrockenfutter mit einem -nassfutter gemischt. Da beide Tiere fit sind, glänzendes Fell haben und Kira mit ihren 8 Jahren den TA nur zum Impfen und zur Kastration gesehen hat, kann ich sagen, dass meine Fütterungsmethode, zumindest bei meinen Tieren, funktioniert. Selbst meinem magenempfindlichen Charly konnte ich hinterher alles ohne grosse Probleme füttern. Wie gesagt, mich machen diese ganzen "Neue-Mode-Trends" (hier passender: "Neue-Fütterungs-Trends-und-Erkenntnisse") immer ganz skeptisch und ich frage mich, wem es wohl am meisten dient. |
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AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Jörg (ich spar mir mal das zitieren), natürlich hast Du Recht mit dem hinterfragen der optimalen Ernährung. Aber ich frage mich, wie herum man das nun betrachten muss/sollte.
Waren die Hunde wirklich nicht optimal versorgt, oder hat eben eine Selektion auf diese Nahrungsresourcen stattgefunden - und die, die den Müllkippen-Fraß am besten vertragen(verwertet?) haben, haben sich durchgesetzt??? Es ging ja auch noch weiter. Ältere Herrschaften (und auch heute noch häufig anzutreffen) kennen noch Zeiten, wo die Hunde den Abfall bekamen. Oder es wurde sogar gekocht (war sogar mal Thema in der Lindenstrasse ;-)) Und bei vielen Berichten erzählt man von Lebenserwartungen da können wir nur noch von Träumen... Man steckt nicht drin... |
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AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Zitat:
Wer als erstes am "neuen, frischen" Müll ist, bekommt das Beste, das Wertvollste - ich denke mal, wie ich "unsere Hunde" kenne, stürzen sie sich zuerst auf Knochen und Fleischreste, Milchprodukte, Eierreste, generell Nahrung mit Energie und bevorzugt Fleisch. Die Verwandschaft zu einem Fleischfresser haben sie ja bis heute nicht geleugnet... Die scheuen Tiere müssen die Pizzakartons ausschlecken und verenden vielleicht. Also ist die Frage - wie du ja schon geschrieben hast, ob die Hunde mit der meisten "Energie" in der Nahrung nur deshalb überlebten, oder ob die Tiere überlebten, die mit dem ganzen Durcheinander in der Nahrung am besten klar kamen. Für mich ist das eindeutig ~ aber natürlich ist das wohl nicht bewiesen: Die Hunde, die als erstes an der Nahrung sind, haben die Wahl und somit die besten Stücke und deshalb die "beste Aussicht". Dass die Verträglichkeit - oder besser Unverträglichkeit der Nahrung auch viele "dahingerafft" hat ("hinten", wie "vorne"), dass zu "vertrauensseelige", neugierige Tiere auch keine Chance hatte, wird sicher auch einen Einfluss auf die Selektion gehabt haben. Aber ich denke, das ist nicht das entscheidende Kriterium gewesen...eben nur ein "Einfluss" unter vielen anderen (Krankheiten, veränderte Umweltbedingungen, Gifte, etc). Also bleibe ich dabei: Das Beste vom Müll und Abfall für meine Hunde - samt Gemüseladung...und dabei schön viel Abwechslung! (Siehe Bild in dem Barf Thema) |
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AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Zitat:
Ich kenne nur den Vergleich/Versuch mit den Katzen - der aber nicht besonders aussagekräftig ist..... |
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AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Zitat:
Mich interessiert der Gedanke allein deshalb, weil viele Leute entsetzt aufschreien (mich in den Anfangszeiten der Hundehaltung eingeschlossen), wenn man "Menschenfutter" an die Hunde füttert. Und die Abfälle sind ja --- trara----: Reste vom Menschenfutter. Deshalb die Frage: Ist die gelegentliche Gabe vom Rest vom Salamibrot und auch mal der Sossenrest - auch wenn er gesalzen ist - wirklich so schädlich, wie uns häufig mit erhobenem Zeigefinger eingetrichtert wird. Ich rede nicht davon meinem Hund täglich fett gewürztes Gulasch zu füttern, sondern ich rede von "gelegentlich". Halt wenn mal was übrig bleibt. In die Mülltonne setzen - nach dem Motto "such Dir was aus", würd ich natürlich auch nicht (ebenso wie die Geschichte mit dem Schweinefleisch). |
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AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...
Als ich vor 15 Jahren in die Domrep. kam,gab es kein fertiges Hunde oder Katzenfutter demzufolge bekamen meine Tiere Kochreste,Huehnerknochen,Kochbananen,Reis mit Fleisch gkocht,wobei der Reis ueberwog,da das Fleisch sehr teuer war/ist.Manchmal gab es auch nur Brot in Milch eingeweicht und meine Tiere sahen wohlgenaehrt aus und wurden alle ziemlich alt(zwischen 10 und 12 Jahren).Seit es auch hier Fertigfutter gibt fuettere ich Tockenfutter,mische es aber immernoch mit Fleisch oder Kochresten und alle Hunde sind gesund und munter(sowohl Rassehunde als auch Mischlinge)
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Liebe Gruesse Tatjana |
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