|
|
||||
AW: Erkenntnis-Thread
Zitat:
Da "unterstelle" ich ersteren einfach mal ein gutes Gefühl für das Tier und den Umgang mit ihm. Grüßlies, Grazi
__________________
Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe |
|
|||
AW: Erkenntnis-Thread
Zitat:
Für mich ist das das gesamte Thema Hund. Nicht nur Literatur und Spezial-Seminare! Und wenn ich einen Nachbarn habe, der seit 100 Jahren Hardliner im SV ist, wird das meiner Meinung nach auf das eingene "Gefühl" Einfluss nehmen. Ich kenne niemanden, der vor dem ersten Hund nicht schon die eine oder andere "Binsenweisheit" aufgeschnappt hat...bewusst, oder unterbewusst... Hinzu kommen weitreichende "gesellschaftliche Änderungen" in Bezug auf Hundehaltung. Wertschätzung, wirtschaftliche Relevanz, Selektion in der Zucht, die Hundedichte sowohl Stadt als auch Land... Das sind mir viel zu viele Facetten, dass nicht zweimal zu hinterfragen... Und "nicht ganz unproblematisch" ist auch ein sehr weiter Begriff. Bei einem vernünftig sozialisierten Hunde oder Welpen gebe ich Dir Recht. Aber bei einigen Problemen, ist man mit "Gefühl" auch schnell in einer Sackgasse, bzw. ist die Gefahr gross, dass man mehr kaputt macht... |
|
||||
AW: Erkenntnis-Thread
Zitat:
Natürlich ist KEIN Hundehalter eine tabula rasa, die komplett bei null anfängt. Die meisten haben vorher schon Kontakt zu Hunden und deren Haltern gehabt, haben vielleicht sogar mal ein Hundebuch gelesen... Den meisten Menschen wird es aber wohl eher schwer fallen, einmal Gehörtes oder Gelesenes wirklich präsent zu haben und das dann auch korrekt umzusetzen. Nun gibt es Menschen, die eher mal selber rumprobieren, (bewusst oder unbewusst) beobachten und ihren Umgang mit ihrer Umwelt, incl. Hund, entsprechend anpassen.... und dann gibt es Menschen, die eher kopflastig sind, alles analysieren und richtig machen wollen, die "verbissen" an wie auch immer an sie herangeführten Lerntheorien und Erziehungsmethoden festhalten. Um mal in Extremen zu sprechen und die vielen unterschiedlichen Charaktere dazwischen zu vernachlässigen. Um auf dein Beispiel zurückzukommen: Zitat:
Was ist mit den unbedarften Ersthundhaltern, die auf einem Hardliner-Platz landen? Die einen lassen sich vom bestimmten Auftreten der Leute dort beeindrucken und bewundern die gehorchenden Hunden. Die anderen gucken sich das Ganze mehr oder weniger entsetzt an und lassen sich dort nie wieder blicken. Nur Ratio? Oder doch nicht auch zu einem großen Teil Gefühl? Zitat:
Ich habe von Anfang an Hunde geliebt, doch meine Eltern wollten keinen und haben Hunde daher nie thematisiert. Ab meinem 6. Lebensjahr fing ich an, extrem zu nerven. Resultat: an meinem 7. Geburtstag bekam ich meinen ersten Hund geschenkt, für dessen Erziehung und Versorgung ich komplett alleine verantwortlich war (meine Eltern haben lediglich alle Kosten getragen und meine Mutter hat morgens gefüttert, während ich in der Schule war). Ich habe einfach "gemacht". Ohne darüber nachzudenken. Wir waren beste Freundinnen, haben uns wortlos verstanden und waren (nach der Schule) unzertrennlich. Eine Leine kannte meine Lilla nicht. Oder: Zwei von Demonas Wurfgeschwistern wurden in eine Familie mit 2 Kindern vermittelt. Die Tochter war 4, der Sohn 10. Die Eltern waren total hundenarrisch und haben den Kindern immer einen positiven und verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren vermittelt. Trotzdem war der Sohn immer etwas reserviert. Die Kleine hingegen war absolut fasziniert und hatte von Anfang an ein Händchen für die Vierbeiner. Als der Rüde im besten Pubertieralter war, knallte es und er hat den Jungen ernsthaft angegriffen. Mit dem kleinen Mädchen hingegen gab es NIE Probleme. Das Umfeld war (fast) identisch. Die Kinder waren nur einfach vom Charakter her sehr unterschiedlich...und haben sich daher auch den Hunden gegenüber anders verhalten. Zitat:
Ich habe nur den Eindruck, dass viele Menschen einfach das Gefühl für ihre gesamte Umwelt verlieren und viel zu "ich-orientiert" sind. Solche Menschen sollten vielleicht mal innehalten und sich bewusst machen, dass sie da mit einem fühlenden und womöglich leidenden Lebewesen umgehen. Gefühl und Verstand (mit "Weiterbildung" und Erfahrungsaustausch") sollten bestenfalls ineinandergreifen. Das gilt insbesondere für Second-Hand-Hunde, die nicht immer nur aufgrund äußerer Umstände abgegeben werden. Gerade die Hunde, bei deren Erziehung einiges schief gelaufen ist und deren Besitzer überfordert sind, sehen wir das immer wieder: problematisches Verhalten ist manchmal wie "weggeblasen", ohne dass die neuen Halter überhaupt bewusst was getan haben. Grüßlies, Grazi
__________________
Don't accept your dog's admiration as conclusive evidence that you are wonderful. (Ann Landers) Molosser-Vermittlungshilfe und Kampfschmuser-Vermittlungshilfe |
|
|||
AW: Erkenntnis-Thread
Das unterschreib ich. Nicht bekloppt machen lassen, aber auch mal andere Meinungen "hören"
|
|
||||
AW: Erkenntnis-Thread
Zitat:
Meiner Meinung nach gibt es durchaus Menschen, mit einem "gesunden Bauchgefühl+Menschenverstand" ohne, dass sie dutzende Hundebücher gelesen haben-leider allerdings zu wenige. Und bei denen liegt es maßgeblich an ihrer eigenen Sozialisation, sprich deren Familie und dem Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind. Plus deren Charakter natürlich... Bei mir ist es denke ich eine Mischung aus dem wie ich aufgewachsen bin, meinem "Hundehalterumfeld" der letzen 17 Jahre, meinem Sturkopf der alles in Frage stellt und guter wie schlechter Hundeliteratur. Die größte und schwierigste Aufgabe in meinem Leben mit Hunden war und ist wohl die, mich oftmals selbst zu hinterfragen und meine Emotionen in für mein Hundeumfeld annehmbare Bahnen zu lenken. Soll heißen, wenn etwas nicht so läuft wie ich es mir vorstelle, nicht meine Emotionen an meinem Umfeld (Hunde, Freund,...) auszulassen und mit mehr Druck zu arbeiten, sondern erstmal in mich zu gehen und zu überdenken was ich "falsch" gemacht habe. Das gelingt mir immer noch nicht hundertprozentig, aber es wird... Für mich sehr wichtig ist ebenfalls die Erkenntnis, dass man sehr wohl emotional sein kann und sein sollte, denn das soziale Lebewesen Hund kann uns viel, viel besser und schneller lesen als die meisten Menschen vielleicht denken, und deshalb kann man ihnen sowieso nichts vormachen. Aber eben in fairer Art und Weise. Weder übermäßige Emotionsausbrüche, noch emotionsloses Handeln, wie es manche "Trainer" gerne vorzeigen, sollten meiner Meinung nach Platz in der Hundeerziehung haben. Hunde wie Louis einer war oder auch Coco ist, sind sehr nachsichtig und ließen sich vielleicht mit Druck in gewünschte Verhaltensweisen drängen, aber nur weil das Ergebnis stimmt muss der Weg dorthin nicht der bestmöglich gewesen sein. Suzie ist da das komplette Gegenteil und auch einer unserer damaligen Familienhunde "Rocky" war in Bezug auf Druck ähnlich. Bei solchen Hunden erzeugt Druck nicht nur Gegendruck, sondern zwangsweise auch eine gewisse Selbsterkenntnis!
__________________
Lg Agnes+Drei-bis Vierbeiner Geändert von Louis&Coco (31.08.2015 um 12:25 Uhr) |
|
|||
AW: Erkenntnis-Thread
Stop! Für mich begrenzt sich die "Lerntheorie" nicht auf "Bücher"... Theorie ist für mich alles, was ich nicht selbst "erfahren" habe...
|
|
||||
AW: Erkenntnis-Thread
Hab dich schon verstanden... Zum beseren Verständnis kannst du dir gerne ein "...ohne, dass sie z.B. dutzende..." hindenken. Sorry.
Mir war es hauptsächlich wichtig auf die menschliche Sozialisation durch Familie und Umwelt hinzuweisen plus zusätzlich noch den jeweiligen Charakter, die es meiner Meinung nach durchaus ermöglichen ein "gutes Bauchgefühl" für den Umgang mit Lebewesen zu entwickeln, ohne in die Hundewelt in irgendeiner Art und Weise eintauchen zu müssen...
__________________
Lg Agnes+Drei-bis Vierbeiner |
|
|||
AW: Erkenntnis-Thread
Zitat:
Wie ist mein "Bauchgefühl" zu "Eisbären"... Ich würde nicht hinrennen und versuchen einen zu streicheln. Ich hab noch nie ein Eisbären-Buch gelesen. Ist das jetzt mein "Super-Bauchgefühl"? Oder mein "Character"? |
|
|