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  #1 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 13:28
Baron / Baronin
 
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Standard Kreuzbandriss die 1000ste

Liebe Forenmitglieder,

ich würde mich über eure Unterstützung freuen bei meiner Entscheidungsfindung.

Ich hab eine 5 - jährige Boerboel-Hündin namens Emma, die ich vor 2 Jahren übernommen habe. Vor 1 1/2 Jahren wurde sie wegen eines Kreuzbandrisses nach der TPLO Methode operiert . Diese Operation hat sie gut weggesteckt.

Nun läuft sie wieder unrund nach längerer Belastung. Beim Tierarzt vorgestellt und Verdacht auf älterem Kreuzbandriss oder Anriss. Zum Spezialisten und ohne Röntgen wurde die Diagnose bestätigt ... Schublade konnte nicht komplett ausgelöst werden.

Vom potentiell operierendem Tierarzt wurde gesagt, zwingend TPLO. Vollkommen alternativlos.

Zweite Tierärztin (keine Spezialistin auf diesem Gebiet ) rät von der TPLO ab. Sie empfiehlt konservative Methode mit 6-wöchiger Schonung und anschließender Physiotherapie und bänderaufbauenden Präparaten.

Am Freitag holen wir uns eine dritte Meinung ein bei einer Orthopädin die sich auf Bänder einziehen spezialisiert hat und wir machen erst einmal eine Röntgenaufnahme .

Hat jemand hier einen Hund, der an beiden Kreuzbändern operieren lassen hat? Gibt es dauerhaft Probleme mit Verspannungen oder Arthrosen?

Ich kenne ein paar Hunde, die mit der ersten TPLO keine Probleme hatten und bei der zweiten fingen die Probleme an.

Ich bin etwas ratlos und auch überfordert. So eine TPLO ist ja ein äußerst schwerwiegender Eingriff. Die Sympthomatik ist nicht so gravierend derzeit.

Emma wiegt 45 kg und ist normal gewichtig und recht agil.

Vielen lieben Dank schon mal im voraus
Mirja
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  #2 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 14:34
Benutzerbild von Grazi
Gremlinfanatischer Mod
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Vorab: Wir haben bei insgesamt 3 Hunden nun schon 7 Kreuzband-OPs mitgemacht.

Zitat:
Zitat von schnuppe Beitrag anzeigen
Vom potentiell operierendem Tierarzt wurde gesagt, zwingend TPLO. Vollkommen alternativlos.
Alternativlos sicher nicht, aber ich würde grundsätzlich dazu raten, nach derselben Methode zu operieren wie beim ersten Mal, da ja die Biomechanik des Knies verändert wird und man danach hoffentlich annähernd "symmetrische" Gegebenheiten in den Hinterläufen hat, so dass der Hund anschließend nicht dauerhaft unrund läuft.

Bei unserem Döggelchen wurde eine Faszienimplantation gemacht. Bei der ersten OP lief alles glatt, bei der zweiten ist durch einen Unfall die Faszie gerissen. Repariert werden musste mit einer anderen OP-Methode, aufgrund derer der rechte Hinterlauf leicht verkürzt wurde. Dadurch ist Demona immer etwas schief gelaufen (fiel aber nur im langsamen Schritt auf). Mit dadurch recht starker Arthrosenentwicklung.

Zitat:
Zweite Tierärztin (keine Spezialistin auf diesem Gebiet ) rät von der TPLO ab. Sie empfiehlt konservative Methode mit 6-wöchiger Schonung und anschließender Physiotherapie und bänderaufbauenden Präparaten.
Mit welcher Begründung rät sie von der OP ab? Zumal die erste TPLO erfolgreich war?

Heißt bei ihr "konservativ" ohne OP?

Selbst mit einer "veralteten" OP-Methose sind 6 Wochen Schonung sehr knapp bemessen. Hast du schon mal mitbekommen, wie lange Menschen mit Bänderdehnungen rummaggeln? Und die WISSEN, was mit ihren Kreuzbändern los ist und dass sie diese nun tunlichst nicht überstrapazieren sollen. Erzähl DAS aber mal einer agilen Hündin im besten Alter!

Und was die bänderaufbauenden Präparate angeht: die Mittelchen wüsste ich gerne!

Gerissene oder angerissene Bänder regenerieren sich nicht und wachsen auch nicht mehr zusammen. Kreuzbänder bestehen aus gewundenen Fasern... bei einem Anriss sind einzelne Fasern durchtrennt.... und genau wie bei einem gedrehten Seil mit einzelnen abgefetzten Fasern dröseln sich die restlichen Faser bei Belastung mit der Zeit immer weiter auf, bis sie komplett reissen.

Zitat:
Am Freitag holen wir uns eine dritte Meinung ein bei einer Orthopädin die sich auf Bänder einziehen spezialisiert hat und wir machen erst einmal eine Röntgenaufnahme .
Bänder kann man auf Röntgenaufnahmen nicht sehen.

Zitat:
Hat jemand hier einen Hund, der an beiden Kreuzbändern operieren lassen hat? Gibt es dauerhaft Probleme mit Verspannungen oder Arthrosen?
Siehe oben.

Meine CC-Mix-Oma wird in 20 Tagen 12 Jahre alt. Bei ihr wurde im Alter von fast 3 Jahren eine TPLO durchgeführt. Die zweite TPLO folgte 2,5 Jahre später. Sie läuft - trotz Arthrosen - immer noch erstaunlich gut und man hat ihr die TPLOs nie angesehen. Sie war aktiv, konnte toben, springen, rennen. Alles kein Problem.

Bei unserem Gremlin (FZB-Mix) wurde eine Faszienimplantation gemacht, mit deren Ergebnis wir nicht zufrieden waren. Also wurde sie mit TPLO nachoperiert. Auch diese OP erzielte hervorragende Ergebnisse.

Mittlerweile gibt es natürlich Weiterentwicklungen in der Chirurgie und neue Methoden, Kreuzbandrisse zu operieren. Und ich bin sicher nicht mehr auf dem neuesten Stand.

TTA habe ich noch mitbekommen, sah für mich aber nie vertrauenerweckend aus... und wenn da was schief läuft, hat man kaum noch Möglichkeiten, etwas zu reparieren.

Da ich mit "unserem" Chirurgen super zufrieden war (er hat noch beim Erfinder der TPLO persönlich in den Staaten gelernt), würde ich mich im Fall der Fälle wieder mit ihm zusammensetzen und unsere Möglichkeiten durchsprechen.

Grüßlies, Grazi
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  #3 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 15:20
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Grazie, Hammer deine Antwort. Sehr sehr vielen Dank dafür. Das sind mal Fakten wie ich sie mag.

Meinen Rüden hab ich auch nach der TPLO operieren lassen. Im Endergebnis ist es gut verlaufen, er ist mittlerweile 13 1/2 Jahre.

Ich glaub wir haben den gleichen Operateur .

Bei Ron war es damals so, dass er nach etwa 14 Tagen aufgesprungen ist, sich ein dicker Bluterguss gebildet hat und nachoperiert werden musste. Da bei der TPLO der Knochen ja durchgesägt wird, bestand die Gefahr der Amputation. Das hätte die Einschläferung zur Folge gehabt.

Das war für mich ein Ereignis an dem ich mit Panik zurück denke.

Konservativ meint tatsächlich keine Operation. Schonung und dann Physio oder alternativ die Bänder (die beiden letzteren Tierärzte sind in der gleichen Klinik ).
Die Begründung war geringe Symptome, da nur leichtes Humpeln. Die Verspannungen im Rücken werden nach Aussage der Tierärztin vermutlich bleiben . Arthrose hat sich eh schon gebildet (aber bildet sich doch weiterhin oder?). Sie meinte Grünlippmuschel als bänderaufbauendes Präparat ... ich glaub nicht dass sie gemeint hat, dass sich das Kreuzband selbst flickt aber die anderen Bänder , Knorpel und das Bindegewebe ist zu stärken. Nur die Frage ist, was mach ich wenn Emma älter wird und die Muskulatur abnimmt? Ach ich hab so Angst dass etwas schief geht.

Die TTA steht insoweit auch nicht zur Diskussion, weil wenn am Knochen rumgesäbelt wird, nur bei diesem Operateur und nur mit TPLO. Bei der TTA soll es ja schon übel ausgegangen sein bei den schweren Hunden.
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  #4 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 15:21
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Hallo Mirja,

ich war gestern bei Herrn Pfaff in Frankenthal und habe mir für meine Bullmastiff Hündin eine Knie-Orthese anfertigen lassen.
Meine Hündin hat laut Tierklinik einen Kreuzbandriss und sollte sofort operiert werden. Wir haben uns erst mal dagegen entschieden, mittlerweile 8 Wochen koplette Schonung hinter uns und hoffen nun, dass die Orthese bei der weiteren Genesung hilft und nach ein paar Monaten überflüssig sein wird.

Uns hat diese Seite sehr nachdenklich gemacht:
http://www.royal-scouts.com/kreuzbandriss_beim_hund

Eine Entscheidung über eine bestimmte Art der Versorgung zu treffen ist immer schwierig und man muss sich gut über alle Möglichkeiten informieren.


Grüße,
Anke
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  #5 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 15:36
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Danke Anke. Das ist auch ein interessanter Beitrag und auch Bericht. Ich hörte kürzlich von einem Leonberger, der einen Kreuzbandriss hatte und nach dem TPLO Verfahren leider 5 mal operiert werden musste. Dann riss das Kreuzband auf der anderen Seite nach 4 Monaten. Er läuft nun seit 3 Jahren mit der Orthese völlig problemlos.
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  #6 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 18:00
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Hallo Mirja,

es gibt bestimmt viele gute verlaufende Kreuzbandriss Op's, aber auch ich habe sehr viele Fälle gefunden, da ging es den Hunden schlecht und sie mussten oft nachoperiert werden. Der nächste routinierte Operateur liegt Stunden von hier entfernt. Was ist dann bei Komplikationen? Außerdem scheint das "gesunde" Knie laut Röntgenbild ebenfalls etwas angeschlagen zu sein. Was wäre, wenn das Kreuzband während der Heilung der ersten Op reißt? Wie soll ich dann 48 kg händeln?

Es gibt bestimmt reichlich Hunde, die kann man nicht wochenlang ruhig halten, aber unser BM hatte dafür die besten Voraussetzungen: rennt nicht zur Tür wenn es klingelt, springt nicht auf Sofas oder Betten hinauf/herunter, muss keine Treppen hinauf/hinunter und mag Staubsauger ;-)

Von der Möglichkeit einer Orthese haben wir erst jetzt erfahren.
Herr Pfaff hat auch schon viele kleine und große Hunde mit Knieorthese ausgestattet, darunter genug operierte Hunde die schwere Komplikationen hatten. Somit scheint die Orthese eine gute, leider noch sehr unbekannte, Möglichkeit zu sein.

LG Anke
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  #7 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 20:24
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Mir stellt sich die Frage, wie das vor den ganzen OP Arten (die ja wohl recht jung sind, so ca. 90er Jahre?!?) gehandhabt wurde?

Wie wurde der betroffene Hund behandelt? Was hatte das für Folgen (Arthrose? Meniskusschaden?usw.) für den Hund?

Ich meine, dass man von einem TA kaum eine andere Meinung bekommt als Zwangsläufig eine OP (Schelm wer dabei böses denkt...), aber gibt es wirklich keine Alternativen?

Unser Bensmann hatte damals, lt. TK Grußendorf/Bramsche, eine Reizung/Anriss des Kreuzbandes, eine OP wurde nicht durchgeführt sondern abgewartet.

OT des damals behandelnden Arztes: Beim Kreuzband hatt der liebe Gott mal an die Tierärzte gedacht...

Aktuell läuft der Mampfel etwas "Unrund" hinten rechts und muss sich nach dem Aufstehen etwas einlaufen, wir versuchen es nach Rücksprache mit unserer BARF Expertin erst einmal mit Teufelskralle, Kollagen, Hagebutte und Grünlippmuschelextrakten.

Nach den ersten 3 Tagen ist auf jeden Fall mal eine deutliche Verbesserung zu erkennen.
Eine OP können wir aber wohl leider nicht ausschließen...

Gruß von den Bensmännern mit Mampfel
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  #8 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 21:19
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Vor 90 Jahren hatte der Hund sicherlich nicht den Stellenwert den er heute hat . Und es gibt sicherlich auch viele Leute, die sich diesen "Luxus" nicht leisten können oder wollen.

Es ist schwierig für sich zu entscheiden, was das Beste für den Hund ist. Und Bensemann da bin ich voll bei dir. Bei dem Kreuzband da hats geklingelt in der Kasse ... genauso wie bei der künstlichen Hüfte und vielen anderen Dingen. Meine Freundin sagt immer, beim Hund liegt das Geld auf der Straße .

Es ist wie beim Autohändler. Frage ich den Werkstattmenschen, ob ich mir ein neues Auto kaufen soll, sagt der auf keinen Fall, den alten können wir doch reparieren. Frag ich den Neuwagenverkäufer rät der mir von einer Reparatur ab, da das rausgeschmissenes Geld sei .

Genauso verhält es sich mit den Tierärzten (unterstelle ich mal frech). Je nachdem zu welchen Operationsmethoden derjenige in der Lage ist, wird er mir zu etwas raten. Der TPLO-Spezialist zur TPLO, der TTA-Spezialist zur TTA und der Bänderkonstrukteur zur Bänder-OP. Deshalb versuche ich ja in diesem Irrgarten für uns das beste herauszupicken und ggfls. eben gar nicht zu operieren.

Gute Besserung an den Mampfel.
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  #9 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 22:26
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Ne ne Schnuppe, nicht vor 90 Jahren sondern vor den 1990iger Jahren, ich denke viel Älter ist die Kreuzband OP Geschichte noch nicht.
Gruß von A&C&M
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  #10 (permalink)  
Alt 10.03.2015, 22:53
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Ja stimmt 😂 ...
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