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  #21 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 13:46
Benutzerbild von Grazi
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von schnuppe Beitrag anzeigen
Bei Ron war es damals so, dass er nach etwa 14 Tagen aufgesprungen ist, sich ein dicker Bluterguss gebildet hat und nachoperiert werden musste. Da bei der TPLO der Knochen ja durchgesägt wird, bestand die Gefahr der Amputation. Das hätte die Einschläferung zur Folge gehabt.
Bei einem "einfachen" Aufspringen hätte eigentlich nichts passieren dürfen.... das hat sich bei meinen TPLO-Hunde auch nicht komplett vermeiden lassen, obwohl sie rund-um-die-Uhr betreut wurden...schließlich waren sie damals alle noch relativ jung und sehr agil....was ja nun auch der Grund für die OPs (und eben diese OP-Methode) war.

Was ist denn bei der Nach-OP gemacht worden?

Bei einem einfachen Bluterguss hätte man einerseits punktieren oder aber (was ich wohl eher versucht hätte) Blutegel ansetzen können. Letzteres hätte noch den Vorteil gehabt, dass diese entzündungshemmende Stoffe in den Hund abgeben.

Tatsächlich ist die TPLO, ebenso wie die TTA und nachfolgend entwickelte OP-Methoden, ein sehr massiver Eingriff. Da bei der TPLO aber der "breite" Knochen zersägt wird, hat man im Notfall bessere Möglichkeiten, noch was zu reparieren... bricht dir hingegen bei der TTA am Cage was weg, wird es echt haarig.

Btw: Da sich bei Vega intraoperativ die Schwenkung aufgrund starker Arthrosen (sie war bereits ein knappes halbes Jahr mit gerissenem Kreuband rumgelaufen) als extrem schwierig erwiesen hatte, musste ein breiterer Gelenkspalt als normalerweise vorgesehen hingenommen werden.... das hat der Chirurg aber mit einem zusätzlichen Nagel fixiert.





Zitat:
Konservativ meint tatsächlich keine Operation. Schonung und dann Physio oder alternativ die Bänder (die beiden letzteren Tierärzte sind in der gleichen Klinik ).
Die Begründung war geringe Symptome, da nur leichtes Humpeln.
Wie gut kennen die Ärzte deine Hündin? Wissen sie, wie aktiv sie ist?

Bei uns hat dieses Schonen nie was gebracht...dafür waren meine Hunde zu wibbelig und bewegungsfreudig. Und ich sehe es nicht ein, derart aktive Hunde dauerhaft an der Leine zu lassen und sie auch zuhause im Spiel immer bremsen zu müssen. Selber geschont haben sie sich auch nicht... trotz Schmerzen...denn die waren draußen wie weggeblasen.

Zitat:
Die Verspannungen im Rücken werden nach Aussage der Tierärztin vermutlich bleiben .
Wenn der Hund dauerhaft eine Schonhaltung einnimmt, werden die Verspannungen bleiben und gegebenenfalls sogar schlimmer werden.

Ist der Hund schmerzfrei und läuft er wieder sauber, sollten sich Verspannungen wieder lösen. Dabei kann dir ein guter Physiotherapeut helfen, der dir auch Massagetechniken zeigt, die du zuhause anwenden kannst und solltest.

Zitat:
Arthrose hat sich eh schon gebildet (aber bildet sich doch weiterhin oder?). Sie meinte Grünlippmuschel als bänderaufbauendes Präparat ... ich glaub nicht dass sie gemeint hat, dass sich das Kreuzband selbst flickt aber die anderen Bänder , Knorpel und das Bindegewebe ist zu stärken.
Die Arthrose bleibt (intraoperativ kann man evtl. sogar ganz schlimme Stellen leicht abschleifen) und sie wird sich auch weiterentwickeln. Liegen aber nicht dauernd entzündliche Prozesse vor, wird das Gelenk gut genug geschmiert und wird das Knie stabilisiert, sollten die Arthosen langsamer voranschreiten als unbehandelt.

Grünlippmuschel wirkt primär entzündungshemmend und regt die Produktion der Gelenkschmiere an. Die Bänder per se festigt sie nicht.

Zitat:
Nur die Frage ist, was mach ich wenn Emma älter wird und die Muskulatur abnimmt? Ach ich hab so Angst dass etwas schief geht.
Du meinst, wenn nicht operiert wird und sie im Alter Muskulatur abbaut? Dann wird das Knie wieder instabiler und die Beschwerden dürften wieder stärker voranschreiten.

Übrigens war das auch so ein Punkt, der uns zu einer OP bewogen hat: wir hatten aufgrund Vegas stark ausgeprägter Muskulatur immer gehofft, dass diese das Knie und die Bänder gut abstützt und vor größeren Schaden bewahrt (bei normaler, für einen aktiven Hund natürlicher Bewegung).

Doch obwohl sie solche Muskelpakete hatte, hat es doch nichts gebracht:



Zitat:
Die TTA steht insoweit auch nicht zur Diskussion, weil wenn am Knochen rumgesäbelt wird, nur bei diesem Operateur und nur mit TPLO. Bei der TTA soll es ja schon übel ausgegangen sein bei den schweren Hunden.
Wie gesagt: mir ist die TTA auch unheimlich... aber es gab und gibt auch durchaus TPLOs, die schief gehen. Entweder aufgrund schlechter OP-Technik (mangelnde Erfahrung des Chirurgen) oder durch nicht einkalkulierte Probleme (Einschleppen von multiresistenten Keimen, zu früher Belastung, Traumata etc.). Und ich rechne immer mit dem Schlimmsten.

Grüßlies, Grazi
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Geändert von Grazi (12.03.2015 um 13:49 Uhr)
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  #22 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 14:02
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Mola Beitrag anzeigen
es gibt bestimmt viele gute verlaufende Kreuzbandriss Op's, aber auch ich habe sehr viele Fälle gefunden, da ging es den Hunden schlecht und sie mussten oft nachoperiert werden.
Hier wäre es interessant zu wissen, welcher Art die Komplikationen waren.

Mich erschreckt übrigens immer wieder, dass Leute einen Hund (für teuer Geld) operieren lassen und dann die Nachsorge schleifen lassen. Oftmals kann der Chirurg nicht mal was dafür...

Btw: Ist sogar meiner damaligen Haus-TA passiert: sie hat ihren eigenen BX-Rüden operiert (Faszienimplantation).... und dann hat ihr Göttergatte den Burschen nach 2 Wochen oder so beim Spaziergang aus Bequemlichkeit abgeleint. War die vielleicht sauer! Die eingesetzte Faszie ist natürlich sofort gerissen...woraufhin sie dann bei "meinem" Chirurgen eine TPLO hat machen lassen (was dann den gewünschten Erfolg gebracht hat).

Zitat:
Außerdem scheint das "gesunde" Knie laut Röntgenbild ebenfalls etwas angeschlagen zu sein. Was wäre, wenn das Kreuzband während der Heilung der ersten Op reißt? Wie soll ich dann 48 kg händeln?
Das ist tatsächlich eine gute Frage.

Grundsätzlich reissen die Kreuzbänder des gegenüberliegenden Knies innerhalb der ersten 2 Jahre. Weil eine Vorschädigung / Prädisposition vorliegt und man dann natürlich eine zeitweise Überbelastung hat (selbst OHNE chirurgischer Versorgung des ersten Kreuzbandrisses).

Wir hatten nur 1 Hündin, bei der das andere Knie nicht operiert werden musste... und das, obwohl sie 2x rechts operiert worden ist (Faszie, dann TPLO).

Zitat:
Es gibt bestimmt reichlich Hunde, die kann man nicht wochenlang ruhig halten, aber unser BM hatte dafür die besten Voraussetzungen: rennt nicht zur Tür wenn es klingelt, springt nicht auf Sofas oder Betten hinauf/herunter, muss keine Treppen hinauf/hinunter und mag Staubsauger ;-)
Wenn man so einen Gemütshund hat, der an sich nicht soooooo bewegungsfreudig ist (einfach vom Wesen her oder altersbedingt), dann kann man sich die OP tatsächlich schenken. Meine 13-jährig übernommene Hündin mit kaputtem Knie habe ich auch nicht mehr operieren lassen.

Zitat:
Von der Möglichkeit einer Orthese haben wir erst jetzt erfahren.
Herr Pfaff hat auch schon viele kleine und große Hunde mit Knieorthese ausgestattet, darunter genug operierte Hunde die schwere Komplikationen hatten. Somit scheint die Orthese eine gute, leider noch sehr unbekannte, Möglichkeit zu sein.
Herr Pfaff ist DIE Adresse für gute Orthesen!

Allerdings ist es nicht mit EINER Orthese erledigt... die Teile müssen regelmäßig erneuert werden und auch da kann es Komplikationen geben (Druckstellen, Entzündungen). Hat man ein extrem "wackeliges" Knie und möchte man auf eine OP verzichten, muss man die Teile evtl. lebenslang anziehen.

Grüßlies, Grazi
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  #23 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 14:08
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Bensmann Beitrag anzeigen
Mir stellt sich die Frage, wie das vor den ganzen OP Arten (die ja wohl recht jung sind, so ca. 90er Jahre?!?) gehandhabt wurde?

Wie wurde der betroffene Hund behandelt? Was hatte das für Folgen (Arthrose? Meniskusschaden?usw.) für den Hund?
Damals hatten Hunde nicht unbedingt denselben Stellenwert wie heute... das blieb dann unbehandelt und dann humpelte der Hund eben. Mit allen gesundheitlichen Konsequenzen.

Zitat:
Ich meine, dass man von einem TA kaum eine andere Meinung bekommt als Zwangsläufig eine OP (Schelm wer dabei böses denkt...)
Nein, Ein guter TA guckt sich immer den Einzelfall an, bespricht sich mit dem Halter und teilt ihm dann mit, ob er eine OP für sinnvoll hält oder nicht. Und ja... man kann durchaus eine Begründung (pro/contra) erwarten und sich auch weitere Fachmeinungen einholen.

Zitat:
Aktuell läuft der Mampfel etwas "Unrund" hinten rechts und muss sich nach dem Aufstehen etwas einlaufen, wir versuchen es nach Rücksprache mit unserer BARF Expertin erst einmal mit Teufelskralle, Kollagen, Hagebutte und Grünlippmuschelextrakten.
Ich drücke dem Burschen die Daumen!

Grüßlies, Grazi
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  #24 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 14:18
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von schnuppe Beitrag anzeigen
Genauso verhält es sich mit den Tierärzten (unterstelle ich mal frech). Je nachdem zu welchen Operationsmethoden derjenige in der Lage ist, wird er mir zu etwas raten. Der TPLO-Spezialist zur TPLO, der TTA-Spezialist zur TTA und der Bänderkonstrukteur zur Bänder-OP. Deshalb versuche ich ja in diesem Irrgarten für uns das beste herauszupicken
Ein guter TA tut das eben nicht.

Unsere damalige Haus-TA, die nur Faszien einsetzen konnte, hatte ich mir genau deswegen für unsere Dogge als Chirurgin ausgesucht (ich wollte keinesfalls künstliches Material einsetzen lassen)...und tatsächlich war das für DIESEN Hund die richtige Methode.

Als Jahre später bei Vega ein Kreuzbandriss diagnostiziert wurde, hat sie mir ganz klar gesagt, dass eine Faszie bei DIESEM Hund nicht halten würde.

Wir haben uns daraufhin beide auf den aktuellen OP-Stand gebracht und uns für eine TPLO bei einem Spezialisten entschieden. Die TA war so begeistert von den erzielten Ergebnissen, dass sie später auf gutes Geld verzichtet hat und entsprechende Kandidaten nicht selbst operiert, sondern dorthin überwiesen hat.

Ebendieser Spezialist hat sich übrigens - entgegen meinem und dem Wunsch meiner TA - GEGEN eine TPLO bei unserem Gremlin entschieden. Er dachte, bei einem so kleinen Hund könnte eine "traditionelle" OP ausreichen und dann müsse man keine riskantere OP wie eine TPLO durchführen. Also hat meine Haus-TA zähneknirschend selber operiert... leider nicht mit dem gewünschten Erfolg. So dass wir dann nach ein paar Monaten wieder bei dem reichlich geknickten TPLO-Chirurgen auf der Matte standen.

Grüßlies, Grazi
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Geändert von Grazi (13.03.2015 um 07:28 Uhr)
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  #25 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 16:09
Baron / Baronin
 
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Beiträge: 61
Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Hallo Grazi,
vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme. Du bist ja leider eine echte Fachfrau auf diesem Gebiet. Wie Du ganz deutlich heraus gestellt hast: " Es kommt auf einen guten Chirurgen an, damit die OP zum Erfolg führt."
Es ist auch keine Frage, dass man bei Rudelhaltung immer eher operieren muss weil man den einzelnen Hund kaum ruhig stellen kann. Das sind genau diese Abwägbarkeiten die jeder mit sich aus machen muss.

Meine Hündin ist leider nicht alt sondern noch keine zwei Jahre alt. Wir haben uns erst mal gegen eine OP entschieden, da sie nicht auf den "klassischen" drei Beinen lief. Sie hat halt gehumpelt, konnte aber mit dem Bein noch auftreten und hat es nicht ein mal in der Luft gehalten. Sie läuft mittlerweile wieder ganz normal, nur wenn man es weiß und darauf achtet sieht man, dass sie im Stehen ein wenig schont. Herr Pfaff hatte am Montag auch ein wenig Probleme das richtige Bein zu finden. Er überlegte auch, dass sie den Kreuzbandriss vielleicht schon durch die Überbelastung bekommen hat, da das "gesunde" Bein eine leichte Arthrose hat und sie dies vielleicht schon länger geschont hat. Wir hoffen sehr, dass die Orthese in 6-12 Monaten weg kann und vor allem das andere Bein durchhält.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ist es nicht so, dass alle OP-Methoden das Knie nur so lange stabilisieren sollen bis diese Fibrosierung einsetzt, die das Kniegelenk wieder stabil macht? Und Arthrose gibt es sowieso, eventuell nur langsamer.

Grüße,
Anke
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  #26 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 22:33
Sanny
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Ich schließe mich Grazi an. Ein guter Arzt berät einen vernünftig, rät zur Not sogar von seinem Steckenpferd ab. Wir hatten das Glück nach fast 9 Monaten Odyssee das Glück auch endlich einen solchen Arzt zu finden.
Sanny lahmte mal mehr mal weniger stark, lief aber auch fast immer auf allen 4 Pfoten. Mal hieß es von den Ärzten davor es kommt vom Knie, mal von der Hüfte. Mal sollte er sogar simulieren. Letztendlich eindeutige Diagnose Kreuzbandriss. Sowohl Band als auch Meniskus waren völlig zerstört und zerfranst, trotzdem lief er auf allen Vieren, schonte sich selbst nur in sehr starken Akutphasen und selbst in Narkose ließ sich der Schubladentest nicht auslösen. Ich würde meinen Hund nie wieder so lange so leiden sehen wollen.

Letztendlich muss natürlich jeder seine eigene Entscheidung treffen. Aber ich denke nach wirklich länger Beschäftigung mit dem Thema, ein Hund mit 30kg + kann nicht dauerhaft beschwerdefrei ohne OP werden. Irgendwann werden die Muskeln weniger, die Arthrose wird immer schlimmer usw

Wir haben beide Seiten mit der TTA operieren lassen. Die erste Seite war Januar 2011, die zweite Oktober 2013, bei beiden Seiten seitdem nie wieder Probleme. Und das wäre auch immer wieder meine Lösung Nummer 1 bei einem großem, schweren Hund.

Selber finde ich gerade die Aussage interessant, dass wenn bei einer TTA etwas schief geht, es kaum "Korrekturmaßnahmen" gibt. Unser Arzt und meine damaligen Recherchen, als ich mich mit den unterschiedlichen Behandlungsmethoden beschäftigt habe, sagten genau was anderes. Da bei der TPLO der Knochen quer gesägt wird sei da im Falle von Komplikationen nahezu nichts zu machen. Bei der TTA wird der Knochen längst gesägt und behält selbst wenn dabei etwas schief geht seine Stabilität noch. So erklärte man es mit damals. Das war ein großer Punkt bei meiner Entscheidung. Bei uns war es auf jeden Fall genau das Richtige. Aber das weiß man natürlich immer erst danach und in einem anderem Fall ist es das nicht...

Egal wie du dich entscheidest wünsche ich deinem Hund ganz schnell gute Besserung und das dauerhaft


Bitte Fehler übersehen, habe per Handy geschrieben...
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  #27 (permalink)  
Alt 13.03.2015, 14:10
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Erst mal vielen Dank Grazie, dass du dir so viel Zeit nimmst und mich an deinem Wissen teilhaben lässt. Und den anderen Schreibern natürlich auch ein herzliches Dankeschön .

Ich weiß es gar nicht mehr so genau was damals an Rons Bein gemacht wurde. Das Bein ist um fast den doppelten Umfang angeschwollen. Es war stark entzündet und die Gefahr bestand, dass er das Implantat abstößt, glaube ich. Das Implantat selbst war weder beschädigt noch verrückt.

Keiner der Ärzte kennt die Hündin gut. Auch über die Aktivität wissen beide nicht sonderlich viel, nur dass sie aktiv ist. Aber Aktivität ist ja ne reine Interpretationssache. Sie ist kein Bordercollie oder ein Deutsch Drahthaar, sondern ein Molosser.

Wir waren heute noch einmal bei einer Tierärztin die sich auf die Orthopädie spezialisiert hat und diese Bänder einzieht.

Sie hat draußen Emmas Gangbild angeschaut und danach wurde sie intensiv abgetastet. Die Artrhosen konnten man fühlen, in beiden Beinen.

Danach haben wir sie geröntgt um einfach mal eine Ausgangslage zu bekommen. Das Ergebnis war niederschmetternd.

im linken TPLO operierten Bein hat sich schwere Arthrose gebildet. Der Meniskus scheint geschädigt zu sein. Ein Knorpelschaden scheint aufgetreten zu sein. Dieser Kniespalt ist extrem gering.

im rechten Kreuzbandanriss Knie hat sich Arthrose gebildet, aber nicht so schlimm wie im linken. Der Anriss liegt mit Sicherheit mehrere Monate zurück. Auch hier scheint ein Meniskusschaden vorzuliegen.

Hüfte mittelschwere HD

Es wurde Spondyolose diagnostiziert. Zum Steißbein hin bereits eine vollständige Verknöcherung .

Es sind vermutlich mehrere entzündliche Prozesse im Gange.

Emma zeigt im linken Bein kaum Lahmheit. Sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass sie ohnehin kaum Schmerzen zeigt.

Die Tierärztin hat klar gesagt, dass für Emma nur eine OP-Methode in Frage kommt und das sei die TPLO. Aber es gäbe eben auch konservative Methoden wie ruhig stellen und dann Physiotherapie.

Nachdem ich nun gesehen habe, wie das Knie nach der TPLO aussieht und mir 2 Tierärzte gesagt haben, wenn das ihr Hund wäre, würden sie nicht operieren, geht meine Tendenz weiter zur Nicht-OP.

Für mich ist das eine niederschmetternde Bestandsaufnahme. Ich dachte ich müsste nur entscheiden, ob TPLO oder nicht, aber es scheint div. andere Baustellen zu geben . Es ist zum heulen.
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  #28 (permalink)  
Alt 13.03.2015, 15:19
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Sanny Beitrag anzeigen
Selber finde ich gerade die Aussage interessant, dass wenn bei einer TTA etwas schief geht, es kaum "Korrekturmaßnahmen" gibt. Unser Arzt und meine damaligen Recherchen, als ich mich mit den unterschiedlichen Behandlungsmethoden beschäftigt habe, sagten genau was anderes. Da bei der TPLO der Knochen quer gesägt wird sei da im Falle von Komplikationen nahezu nichts zu machen. Bei der TTA wird der Knochen längst gesägt und behält selbst wenn dabei etwas schief geht seine Stabilität noch. So erklärte man es mit damals. Das war ein großer Punkt bei meiner Entscheidung.
Kommt wahrscheinlich immer drauf an, welche Quellen man zu Rate zieht.

Als wir über Kreuzband-OP-Alternativen nachdenken mussten, gab es die TTA noch nicht lange und so war mir eine Methode lieber, bei er schon schon mehr Erfahrungsberichte gab.

Mir war die TTA von Anfang an suspekt.

Zwar wird die Tibia im nicht-tragenden Teil längs durchsägt, doch ist der abgetrennte Teil ja relativ schmal... was passiert, wenn man diesen Teil versehentlich kaputt macht? Dann ist da nix mehr, an dem man noch etwas befestigen kann! Und ich habe damals einige Erfahrungsberichte von Haltern gelesen, bei denen die Breite des zu durchtrennenden Teilstücks falsch berechnet oder ein Cage in der falschen Größe eingesetzt worden war, der dann die Belastung durch die verschraubte Platte nicht aushielt.

Hier kann man das auf Röntgenbildern und schematischer Darstellung ganz gut sehen (bisschen runterscrollen bis zur TTA): http://kleintierpraxis-brand.de/inde...g=de&menuid=19

Bei der TPLO wird der Knochen ja einmal komplett quer zersägt, allerdings in einem relativ breiten und drumrum festen Bereich. Hier müssten schon starke Kräfte einwirken, um da etwas zu verschieben bzw. zum Brechen zu bringen. Und wenn der Knochen an sich nicht porös ist (dann dürfte man so eh nicht operieren), dann könnte man ja auch wieder überplatten .... zumindest nach meinem Laienverständnis.

Interessant ist auch das hier:

Zitat:
TTA oder TPLO?
Die klinischen Ergebnisse werden nach TTA und TPLO in mehreren Studien als identisch beschrieben. Es herrscht eine gewisse Konfusion, wann eine TTA bzw. TPLO vorzuziehen ist. Die TPLO bringt Vorteile bei einer exzessiven Abwärtsneigung des Tibiaplateaus (über 30°) und bei Valgus- oder Varus-Achsenabweichungen des Unterschenkels. Bei sehr großen und schweren Hunden (> 50 kg) bietet die TPLO eine größere mechanische Festigkeit, Belastbarkeit und Sicherheit. Gleiches gilt bei extrem lebhaften und durch den Tierbesitzer nur schwer zu kontrollierenden Hunden.
Die TTA-Operation ist weniger invasiv. Die Belastung des Tibiaplateaus wird verringert, was bei zerstörten Menisken vorteilhaft ist. Die TTA vermindert den Anpressdruck der Kniescheibe auf die Trochlea, die Patellarsehne wird entlastet. Die volle Belastung des operierten Beines und die Rekonvaleszenz erfolgt nach der TTA noch ein wenig schneller als nach der TPLO.

Fazit
Die TTA ist nicht, wie bisweilen behauptet, die bessere Alternative zur TPLO, denn beide Techniken bringen gegenüber dem Bandersatz hervorragende Kurz- und Langzeitergebnisse in Form von stabilen Kniegelenken. Chirurgen, die glaubwürdig bleiben wollen, müssen beide Operationstechniken anwenden können und über langjährige Erfahrung verfügen. Nur so kann eine optimale patientenangepasste Entscheidung getroffen werden. TTA und TPLO zeigen im Vergleich mit den anderen Kreuzbandoperationsverfahren die besten Ergebnisse.
Quelle: http://www.mueller-heinsberg.de/html...zbandriss.html

Die farbliche Hervorhebung ist von mir.

Müsste ich heute noch mal zwischen TPLO und TTA entscheiden, würde ich zu dem Chirurgen meines Vertrauens fahren (der mittlerweile beides operiert) und würde mich von ihm beraten lassen. Mit guten Argumenten könnte er mich evtl. sogar umstimmen.

Grüßlies, Grazi
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  #29 (permalink)  
Alt 13.03.2015, 16:44
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Mola Beitrag anzeigen
Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ist es nicht so, dass alle OP-Methoden das Knie nur so lange stabilisieren sollen bis diese Fibrosierung einsetzt, die das Kniegelenk wieder stabil macht?
Nicht ganz. Bei den "alten" OP-Methoden (mit oder ohne Bandersatz - ob nun körpereigen oder künstlich, einfache oder zusätzliche Kapselraffung, mit oder ohne zusätzliche Verdrahtung) wird hauptsächlich darauf gewartet, dass die entstehende Fibrose das Knie umschließt und stabilisiert.

Bei Demonas Nach-OP wurde die Stabilisierung durch die runtergezogene Oberschenkelmuskulatur erzielt.

Und bei TPLO, TTA & Co. wird (ohne Bandersatz) durch die veränderte Biomechanik die Fehlbelastung bzw. das Verrutschen des Knies vermieden. Hier ist aber unbedingt notwendig, dass sich der entstandene Knochenspalt auffüllt und ordentlich durchknöchert. Das dauert mind. genau so lange wie bei einem normalen Bruch. Erst danach sitzt alles bombenfest.

Zitat:
Und Arthrose gibt es sowieso, eventuell nur langsamer.
Genau.

Grüßlies, Grazi
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  #30 (permalink)  
Alt 13.03.2015, 20:45
Sanny
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Beiträge: n/a
Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Kommt wahrscheinlich immer drauf an, welche Quellen man zu Rate zieht.
Das stimmt natürlich. Im Internet habe ich mich so objektiv wie möglich informiert und "beraten" lassen. Und ich habe hier einen sehr guten Arzt zur Hand, die gibts nicht nur bei dir Dieser hat mir sogar zunächst zu einer anderen OP geraten, die auch vorher durchgeführt wurde (Kapselraffung mit zusätzlichen selbstauflösendem Faden). Die ging aber gründlich schief und dem Arzt war es hochgradig unangenehm. Danach TTA, wo alles gut ging und die zweite Seite wurde sofort mit der TTA Methoge operiert.


Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Zwar wird die Tibia im nicht-tragenden Teil längs durchsägt, doch ist der abgetrennte Teil ja relativ schmal... was passiert, wenn man diesen Teil versehentlich kaputt macht? Dann ist da nix mehr, an dem man noch etwas befestigen kann! Und ich habe damals einige Erfahrungsberichte von Haltern gelesen, bei denen die Breite des zu durchtrennenden Teilstücks falsch berechnet oder ein Cage in der falschen Größe eingesetzt worden war, der dann die Belastung durch die verschraubte Platte nicht aushielt.
Dann ist dieses Teil "hinüber", quasi unbrauchbar. Aber dann hat man immer noch einen nahezu vollwertig tragenden Knochen und kann danach andersweitig operieren, beispielsweise TPLO. Das ist natürlich keinesfalls erstrebenswert, aber die Möglichkeit besteht eben. Während bei der TPLO der gesamte Knochen hinüber ist. Mir war das zu heikel.

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Hier kann man das auf Röntgenbildern und schematischer Darstellung ganz gut sehen (bisschen runterscrollen bis zur TTA): http://kleintierpraxis-brand.de/inde...g=de&menuid=19

Bei der TPLO wird der Knochen ja einmal komplett quer zersägt, allerdings in einem relativ breiten und drumrum festen Bereich. Hier müssten schon starke Kräfte einwirken, um da etwas zu verschieben bzw. zum Brechen zu bringen. Und wenn der Knochen an sich nicht porös ist (dann dürfte man so eh nicht operieren), dann könnte man ja auch wieder überplatten .... zumindest nach meinem Laienverständnis.

Interessant ist auch das hier:


Quelle: http://www.mueller-heinsberg.de/html...zbandriss.html

Die farbliche Hervorhebung ist von mir.

Müsste ich heute noch mal zwischen TPLO und TTA entscheiden, würde ich zu dem Chirurgen meines Vertrauens fahren (der mittlerweile beides operiert) und würde mich von ihm beraten lassen. Mit guten Argumenten könnte er mich evtl. sogar umstimmen.

Grüßlies, Grazi
Natürlich muss man immer den individuellen Hund betrachten. Bei sehr agilen Hunden ist die TPLO vielleicht wirklich die bessere Variante. Wenn es "nur" um große, schwere Hunde geht, nehmen sich die Methoden nach den meisten Quellen nichts. Zugegeben sagt deine Seite da gerade was anderes

Ich will die TTA auch nicht als Allheilmittel darstellen, sondern nur meine Erfahrung mit ihr mitteilen.
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