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  #1 (permalink)  
Alt 08.05.2006, 22:38
Benutzerbild von leavinblues
Fürst / Fürstin
 
Registriert seit: 01.05.2006
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Beiträge: 337
Standard Jagdtrieb

Unser lieber Bruno entpuppt sich als Waldläufer. Heute beim Spazierengehen
ging er doch 2mal hinter einem Reh hinterher. Auf Schreien und Rufen (und Fluchen) null Reaktion nach 10 min kam er Gott sei Dank wieder, total abgekämpft. Ich war heilfroh daß er wieder da war, ich konnte ihm ja nicht hinterherlaufen, war ja mit dem Kinderwagen unterwegs. Keine 10 min später wechselt wieder ein Reh über den Waldweg und was macht mein Lederstrumpf sofort hinterher aber nach hundert Meter war die Puste alle. Außer unserer Fila-Mix Hündin hatte noch kein Molosser so einen ausgeprägten Jagdtrieb gezeigt. Und vor allem von einen Mastiff (schwere gemütliche Hunde) war schon sehr überrascht.Hab Bruno anschließend an die Leine damit endlich Ruhe ist. Hat jemand einen guten Vorschlag wie man diesen Jadgtrieb unterbindet oder umlenkt. Danke
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  #2 (permalink)  
Alt 08.05.2006, 22:56
Benutzerbild von Conner
Fürst / Fürstin
 
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Standard

Da spricht mir jemand aus der Seele........

Paul (bzw. ich ) hat das selbe Problem, schon länger und immer mal wieder.
Er läuft frei, hört gut, plötzlich schießt er los, ins Gebüsch oder übers Feld (auch schon über eine Straße!) und kein Schreien nutzt mehr.

Schleppleinen-Versuche enden bei 85 kg Gegengewicht schmerzhaft.

Spray-Commander hat 8 x gewirkt und dann versagt.

Neuste Möglichkeit ist jetzt ans Ende der Schleppleine einen dicken Stock binden und er läuft ausgesprochen ruhig. Wenn er im Gebüsch verschwinden will (was er selten versucht jetzt) stoppt ihn der Stock unweigerlich.
Toi toi toi, bisher wirkts. Paul ist 16 Monate alt und das ist für einen Mastiff echt untypisch - hoffe wenn er älter wird legt es sich von selbst.

Nach dem Spurt über die Straße (meine Hündin, die sonst gut hört, ebenfalls hinterher) habe ich auch echt den Mut verloren es zu versuchen wo auch nur sichtbar Autos fahren.

Was ist Bruno für eine Rasse ?

Liebe Grüße
Annette
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  #3 (permalink)  
Alt 08.05.2006, 23:14
Benutzerbild von Simone
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Standard

Das kenne ich auch! Mein damaliger Bernhardiner Oso hatte einen ausgeprägten Jadgtrieb. Oft wurde mir nicht geglaubt, wenn ich ihn nicht von der Leine lassen wollte. Es ist schliesslich etwas ungewöhnlich bei solch einer Rasse.... Renate erinnert sich sicher gut daran.... Sie hat es einige Male mitbekommen und konnte es sich zunächst auch kaum vorstellen.

Ich habe auch mit Schleppleine geübt, aber Oso ist immer auf die Leine drauf getreten und er bekam ganz wunde Füße. Er war ansonsten recht gut erzogen und wenn ich sehr wachsam war, bekam ich früh genug mit, dass er auf ein anderes Tier achtete. Dann konnte ich verhindern, dass er jagd. Aber wenn ich nur eine Sekunde unaufmerksam war und er bereits los lief, höre er nicht mehr auf meine Rufe. Er lief aber nie lange hinter einem Tier her und kam immer nach wenigen Minuten zu mir zurück. Ich habe in dann im Wald nur noch an der Leine gelassen und auf freien Feldern auf ihn geachtet. Einmal hat er eine Katze (allerdiings direkt neben uns im Gebüsch) erwischt. Er hat ihr nichts getan, sie nur abgeschleckt, aber sie hat ihn dafür heftig geschlagen. Daraus gelernt hat er nicht...
__________________
LG Simone

Geändert von Simone (08.05.2006 um 23:16 Uhr)
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  #4 (permalink)  
Alt 08.05.2006, 23:49
feuermohn
Gast
 
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Zitat:
Zitat von leavinblues
Unser lieber Bruno entpuppt sich als Waldläufer. Heute beim Spazierengehen
ging er doch 2mal hinter einem Reh hinterher. Auf Schreien und Rufen (und Fluchen) null Reaktion nach 10 min kam er Gott sei Dank wieder, total abgekämpft. Ich war heilfroh daß er wieder da war, ich konnte ihm ja nicht hinterherlaufen, war ja mit dem Kinderwagen unterwegs. Keine 10 min später wechselt wieder ein Reh über den Waldweg und was macht mein Lederstrumpf sofort hinterher aber nach hundert Meter war die Puste alle. Außer unserer Fila-Mix Hündin hatte noch kein Molosser so einen ausgeprägten Jagdtrieb gezeigt. Und vor allem von einen Mastiff (schwere gemütliche Hunde) war schon sehr überrascht.Hab Bruno anschließend an die Leine damit endlich Ruhe ist. Hat jemand einen guten Vorschlag wie man diesen Jadgtrieb unterbindet oder umlenkt. Danke
Hallo

wie alt ist denn Bruno?
Versace hat mit 9 Monaten angefangen allem Möglichen hinterherzuhechten.
Damals hab ich es zuerst mit Schleppleine versucht, bis ich im Matsch lag.
Dann mit einem Sprayhalsband (das wurde mir leider von einem Umzugshelfer gemopst). Das klappte prima. Seither jagt er nicht mehr.
Jetzt habe ich Schleppleinentraining wieder angefangen (nicht wegen jagen, sondern er hatte plötzlich Anwandlungen alles mögliche anzupöbeln) und ich muß sagen es klappt super. Er ist jetzt alt genug dafür, nicht mehr so neugierig. Allerdings hab ich mir das auch richtig zeigen lassen. Er läuft jetzt konsequent Fuß, ohne dass ich etwas sage. Er nutzt noch nicht mal die 5m Leine aus. Es mag hart klingen, aber er geht nicht weg, es sei denn ich schicke ihn "pipi" oder "stinker" machen oder ich leine ihn ab wenn er rennen darf.
Zuerst kam ich mir ziemlich dämlich vor mit ihm ständig zickzack zu laufen, immer in die Gegenrichtung in die er wollte. Das hat aber nur 3-4 Übungen gebraucht bis er es kapiert hat. Nach 15-20 Minuten war er "kaputt" hat gehechelt als ob er einen Marathonlauf gemacht hätte.
Dafür konnten wir schon über den vielbesuchten Meßplatz gehen ohne Pöbeleien, ohne dass er auf irgendetwas reagiert hätte. Und heute im Wald war er zwar kurz sehr aufmerksam als ein Reh direkt vor uns war, das wars auch schon.

LG
feuermohn
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  #5 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 08:31
Benutzerbild von Renate + JoSi
Herzog / Herzogin
 
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Beiträge: 849
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Renate erinnert sich sicher gut daran....
Und wie, das werde ich nie vergessen. Mein Weltbild eines Bernhardiners wurde zerstört. Dieser ruhige ausgeglichene Hund, der einfach nur trottelig neben uns her lief machte auf einmal Dampf und war von einer Sekunde auf die nächste Jäger. Mit einem Trieb, den ich ihm nie zugetraut hätte.
Tja, was da zu tun ist kann ich leider nicht sagen. Da selbst der Quirl Jorden nur wie versteinert stehen bleibt und glotzt. Bei uns sehen Begegnungen mit Rehen so aus: Rehe überqueren den Waldweg. Simba und Jorden werden 3 Meter gross und bleiben wie angewurzelt stehen. Die Rehe bleiben auch stehen und minutenlang wird auf beiden Seiten nur gestiert. Dann bellte der Rehbock, wohl weil ihm das unheimlich war und die Rehgruppe sprang in den Wald. Meine Helden schrumpfen auf Normalgrösse und hatten irgendwie in der Gegenrichtung unheimlich wichtige schnüffel Aufgaben. Jedenfalls machte keiner Anstalten in Richtung der Rehe zu laufen. Ihnen fehlt dieser Trieb völlig, von daher war ich bei Oso damals so überrascht, da ich immer dachte, er hätte das gleich Phlegma wie Simba. Steckt wohl in jedem Hund anders drin.
__________________
Es gibt nichts schöneres wie meine Hunde jeden Tag lachen zu sehen.
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  #6 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 10:31
Bonsai
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Ich habe leider keinen Tipp, was man gegen diesen Jagdtrieb machen kann... aber ich wohne in einem Gebiet, in dem sich sehr viel Wild herumtreibt und auch sehr viele Jäger. Einige von den "Herren" sind mir aus dem Ort bekannt und ich weiß, dass die nicht lange fackeln: wenn die einen Hund beim Jagen erwischen, dann schießen sie. Von daher hätte ich wirklich Angst um die Hunde, wenn die jagen würden! Ich hoffe, du wohnst nicht in einer "solchen" Gegend! Wir haben damit keinerlei Probleme, da weder der Rotti noch das Riesenbaby auf Hasen, Rehe oder Wildschweine reagieren, im Gegenteil, das Riesenbaby legt sich flach hin und starrt hinterher.
Liebe Grüße Biggi
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  #7 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 11:44
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Beiträge: 710
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Auch wenn ich mit den Jägern wohl nie Freund werde: es darf einfach nicht passieren dass Hunde Wild hetzen und somit empfindlich stressen und nicht selten an Leib und Leben gefährden.

Will damit nicht sagen dass es mir noch nie passiert ist. Gebe jetzt aber keinem Hund mehr Gelegenheit dazu. Konsequent an der Leine (Flexileine, 8m) in gefährdeten Gebieten...

Den Jagdtrieb umkonditionieren ist vielleicht eher was für Profis?

__________________
...carpe diem...
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  #8 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 11:56
Bonsai
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Zitat:
Zitat von Martin
Auch wenn ich mit den Jägern wohl nie Freund werde: es darf einfach nicht passieren dass Hunde Wild hetzen und somit empfindlich stressen und nicht selten an Leib und Leben gefährden.

Will damit nicht sagen dass es mir noch nie passiert ist. Gebe jetzt aber keinem Hund mehr Gelegenheit dazu. Konsequent an der Leine (Flexileine, 8m) in gefährdeten Gebieten...

Den Jagdtrieb umkonditionieren ist vielleicht eher was für Profis?


Okay, ich gebe dir ja Recht, dass soetwas nicht passieren "sollte"... aber mintunter habe ich bei uns schon den Eindruck gewonnen, dass zumindest die "grünen Herren" aus unserem Ort relativ schießwütig sind...
Frage in die Runde: gibt es hier einen Profi, der erklären kann, ob es überhaupt möglich ist, einen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb ummzukonditionieren??? Ich werde auch mal unseren Hundetrainer dazu befragen.
Liebe Grüße Biggi
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  #9 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 12:50
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Beiträge: 1.291
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Ich würde nicht sagen, dass Jagdtrieb etwas für Profis ist, aber man muss sich im Klaren sein, ob man bereit ist, Wochen wenn nicht sogar Monate! konsequent zu arbeiten, auf Rudelspaziergänge etc. womöglich zu verzichten und andere Einschränkungen in Kauf zu nehmen oder ob man in den sauren Apfel beisst und den Hund in entsprechenden Gebieten an der Leine lässt.
Umkonditionierung kann mittels Schleppleine, Futterbeutel usw. erfolgen. Kommt auch auf den Hund drauf an, auf was er so abfährt...
Es macht dem Hund Spass und Freude zu hetzen und ist somit eine selbstbelohnende Handlung. Hier gilt es, alternative Reize zu setzen.
Wie verhält sich dein Hund denn, wenn er Wild sieht? Fixiert er kurz und geht dann ab oder saust er sofort los?. Dies ist meiner Meinung ein , ein wichtiger Punkt um Umkonditionierun aufzubauen...
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  #10 (permalink)  
Alt 09.05.2006, 13:02
Benutzerbild von Anne
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Beiträge: 2.784
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Als lektüre würde ich u.a. das Buch empfehlen

Das unerwünschte Jagdverhalten des Hundes

Clarissa v. Reinhardt
Animal learn Verlag

leavinblues,
in deinem Fall hat der Hund schon 2 Erfolgserlebnisse innerhalb weniger Minuten gehabt. Grundsätzlich würde ich den Hund in wildreichen Gebieten nicht mehr unangeleint laufen lassen.
Jagen ist ein selbstbelohnendes Verhalten,das macht es etwas schwierig.
Dein Hund hat an diesem Tag mehrere (für ihn) positive Erfahrungen gemacht.

Hetzen hat für ihn keine nagativen Konsequenzen, ein Kommando mißachten hat keine negativen Konsequenzen, Besitzer verhält sich unsouverän, ist überfordert, stachelt mich (den Hund) durch brüllen,schreien, kreischen noch an.
Ziel sollte es sein, dass dein Hund DICH interessanter findet als alles andere in seinem Umfeld.Der Hund sollte dir gegenüber stets aufmerksam sein, es muß ihn interessieren, was du gerade machst, wohin du dich bewegst ect.
Es ist bei solchen Hunden sehr nützlich, ihnen das Kommando " kehr um" beizubringen. Wie feuermohn geschrieben hat, kannst du mit unangekündigten Richtungswechseln beginnen.Dadurch lernt der Hund auf dich zu achten.

Leider neigen viele Hundehalter dazu, nur auf das Fehlverhalten ihrer Hunde zu reagieren. Zeigt der Hund erwünschtes Verhalten wird es meistens ignoriert.Dadurch etabliert sich unerwünschtes sehr schnell.Belohne deinen Hund immer dann überschwenglich,wenn er sich richtig verhält. Hunde sind Opportunisten, das sollte man ausnutzen.

Ein Hund dieser Größe muß auch in heiklen Situationen abrufbar sein, ansonsten darf er nicht unangeleint laufen.
Suche dir einen guten Trainer/Hundeschule, der dir in der Praxis zeigt, wie du mit dem Hund trainieren mußt.
__________________
Gruß Vom Acker

Anne & Co.


In Blues we trust, Blues will never die
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