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Alt 16.09.2008, 10:08
tripwire
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Zitat von Jacci Beitrag anzeigen
Am allermeisten Sorge machen mir allerdings die Erziehungstipps der Hundetrainerin. Einen so jungen Welpen auf den Boden drücken und den Schnauzengriff anwenden...gehts noch???
ich habe mir auch gerade eben nochmal die situation durchgelesen und bin von der methode auch mehr als entsetzt! 2-3 minuten den hund runterdrücken??? dass er sich nicht bewegen kann? da würde ich als hund auch irgendwann bockig werden, aber vom feinsten!
ich glaube nicht, dass man einen hund nur antiautoritär mit netten worten erziehen kann, aber eben auch auf gar keinen fall mit züchtigung!
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Alt 16.09.2008, 11:07
Jacci
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Zitat von tripwire Beitrag anzeigen
ich glaube nicht, dass man einen hund nur antiautoritär mit netten worten erziehen kann, aber eben auch auf gar keinen fall mit züchtigung!
Dito. Ich bin auch bestimmt nicht zimperlich. Ein Hund muss seine Grenzen kennenlernen. Aber bei einem Hund in dem Alter muss ich nicht gleich mit dem Vorschlaghammer kommen, das kriegt man definitiv sanfter geregelt. Rommel war auch frech und hat sich manchmal vergessen. Ein lautes Nein hat da aber gereicht. Es gab auch schon mal nen Klaps auf den Po. Und ich meine Klaps, nicht dass noch jemand denkt, ich hab meinen Hund verprügelt. Er hat sich erschreckt, hat abgelassen, dann gabs sofort nen Knuddler und er hat schnell verstanden, was Phase ist. Sicher ist auch die Methode umstritten. Ich bin mir aber sicher, es hat ihm nicht geschadet.

Was sind das für Hundetrainer, die dem Halter erzählen, ein Welpe ist ein Alphahund? Und den muss man körperlich derart züchtigen? Das gehört verboten!

Geändert von Jacci (16.09.2008 um 11:12 Uhr)
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Alt 16.09.2008, 12:32
Benutzerbild von Grazi
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Yep... ich bin -gelinde gesagt- auch entsetzt und kann Erklärung sowie "erzieherische" Maßnahmen dieser Trainerin nicht einmal ansatzweise nachvollziehen.

Jeder, der mind. einen Wurf großgezogen hat, wird wissen, dass man den späteren Charakter eines Welpen nicht anhand kessen, selbstbewussten Auftretens im Kreise der Wurfgeschwister und der Mutterhündin beurteilen kann. Es gibt zwar sogenannte "Welpentests" (wie sie z.B. Ausbilder von Blindenführ- oder Behindertenbegleithunden durchführen), doch die erstrecken sich über mehrere Wochen und beinhalten die unterschiedlichsten Testsituationen... und trotzdem kann das spätere Verhalten und Wesen des erwachsenen Hundes nicht 100 %ig vorhergesehen werden, da diese von vielen Faktoren abhängig sind, die im Laufe des Heranwachsens ihren Einfluss geltend machen.

Ich kenne zig Beispiele aus meinem eigenen "Dunstkreis" (meine Hunde und Hunde guter Freunde), die eigentlich "Alpha-Tiere" sein müssten... sich aber "erstaunlicherweise" anders entwickelt haben.

Man nehme nur mal Demona (unser verstorbenes Döggelchen). Sie war ein kleiner Sturkopp, der sich schon im zarten Alter von 4 Wochen von seinen Wurfgeschwistern entfernte und auf Nestwärme verzichtete. Selbstbewusst stapfte sie durch die Gegend... wurde ziemlich krabitzig, als wir ihr anfangs Dinge (wie z.B. die Kappe einer Shampoo-Flasche) abnehmen wollten. Natürlich kamen dann so kluge Sprüche wie "Ihr müsst euch rigoros durchsetzen!" , "Die ist dominant!" usw. usf. Ich habe mir mal den "Spaß" erlaubt und einer solchen Hunde-Expertin unter meiner Aufsicht gestattet, sie zu maßregeln. Die gute Frau drehte Demi auf den Rücken, griff ihr an die Kehle und hielt sie ruhig fest. Derweil wurde mein Welpchen richtig sauer, knurrte und strampelte. Nach 15 min. gab die Frau auf. Seltsamerweise gab es mit dieser Hündin bei uns nie Dominanzprobleme... ganz im Gegenteil! Kurzes Antesten im Halbstarkenalter, klare Ansage, Thema erledigt. Auch Artgenossen gegenüber war sie nicht "dominant".

Grüßlies, Grazi
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Alt 16.09.2008, 12:47
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Da muss ich doch glatt mal Vegas Welpenverhalten zur Diskussion stellen.

Übernommen mit 11 Wochen. Verhalten gegenüber Wurfgeschwistern unbekannt. Als wir sie mit 9 Wochen erstmals gesehen hatten, waren nur noch sie und ein Bruder da. Beide waren eher uninteressiert aneinander.

Problemlose Integration in unser "Rudel". Heidenrespekt vor der Dogge und schnell auch ein Heidenrespekt vor der Terriermurmel, von der sie sehr deutlich in ihre Schranken gewiesen wurde.

Erstes Welpenhopsen in unserer TA-Praxis, erste Begegnung mit anderen Welpen. Sie knurrte / grollte wie eine Große (richtig tief aus der Brust), packte den ersten Welpen im Nacken und drückte ihn breitbeinig mit ihrem ganzen Gewicht auf den Boden. Das machte sie mit allen Welpen (ob groß, ob klein), derer sie habhaft wurde. Nach 15 min. mussten wir abbrechen, um die anderen Hunde nicht zu traumatisieren. Ich bin in Tränen ausgebrochen und dachte mit Schrecken an das, was alles auf uns zukommen könnte.

Wir haben danach Programm gemacht: 3 verschiedene Welpengruppen pro Woche. Überall versuchte sie, dasselbe Programm durchzuziehen. Alpha-Hündin? Völlig durchgeknallt?

Wie hätte besagte Trainerin wohl auf diesen Welpen reagiert?

Btw: Vega hat innerhalb kürzester Zeit begriffen, dass ich so ein Verhalten nicht dulde... ließ sich durch ein strenges "Nein" bereits im Ansatz stoppen, wenn ich nur sah, dass sie einen anderen Hund zu fixieren begann. Und dies... oh Wunder... ganz ohne massive körperliche Einwirkung.

Grüßlies, Grazi
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  #5 (permalink)  
Alt 16.09.2008, 12:55
tripwire
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na, deine vega war ja ein kleiner satansbraten! joshi hat irgendwann spitz gekriegt, das er zwar nicht so schnell ist wie die anderen welpen in der gruppe, dafür aber schwerer... er hat sich dann zunächst erstmal auf alle drauf geschmissen, damit die nicht abhauen konnten
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Alt 16.09.2008, 19:05
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Also:
Odin hat auf ein Nein mit der klaren Ansage reagiert, dass es für ihn kein "nein" gibt. Auf einen leichten Klapps auf den Hintern mit Schnappen und einem Gegenangriff seinerseits. Zuerst habe ich es mit ja Belohnungen versucht. Das lies ihn völlig kalt.
Odin ist beileibe nicht unser erster Hund, aber der erste, der sich durch wirklich überhaupt nichts beeindrucken lies.
@ grazi, Du schreibst, dass Deine Vega (mitunter) von den anderen Hunden aus dem Rudel in ihre Schranken verwiesen wurde.
Leider haben wir keine anderen Hunde, die das hätten tun können.
Ich bin mir sicher, hätte ich Nero noch gehabt, der hätte dem Kleinen auch beigebracht, wie man sich benimmt und wie nicht.
Ich stelle mich hier nicht hin und behaupte, dass jeder Wurf einen Welpen mit einem solchen Verhalten aufweisst. Im Gegenteil. Mir ist aus unserer Familiengeschichte mit über 10 Hunden in mehr als hundert Jahren kein einziger solcher Fall bekannt. Und auch sonst hatte ich bis dahin von soetwas nie gehört. Auch von den 20 zwanzig anderen Welpen im Kurs war kein solcher wie Odin dabei. Es waren durchaus einige Welpen und Junghunde mit sehr starkem Selbstbewusstsein dabei, aber keiner wie Odin. Ein Hovavarth war dabei, der, wie Vega, von seinem Herrchen gebremst werden musste, weil er alle anderen massiv unterbutterte.
Und ja, diese "Prozedur" des Drückens ist der absolute Vorschlaghammer, habe ich etwas anderes behauptet?
Ganz sicher ist diese bei ca. 99% aller Welpen völlig unangebracht.
Wenn aber vorher alle anderen Versuche wiederholt gescheitert sind?
Odin hat geknurrt, gebrummt wie ein großer und geschnappt, sobald ihm was gegen den Strich gegangen ist. Die "Gegenmaßnahmen" wurden sukzessive verschärft. Von einem engerischen "nein" bis zu einem "Fönfrisur"-nein. Lies Odin alles völlig kalt.
Ich bin sicher kein Freund von "harter" Züchtigung und die Hundeschule, die ich besuche, auch nicht.
Stachelwürger- und Elektrohalsbänder, sowie Sprühhalsbänder sind dort nicht erlaubt und wir wurden auf die schlechten Eigenschaften und Gefahren dieser Erziehungs"hilfen" ausdrücklich hingewiesen.
Desweiteren behauptet hier niemand, dass man von dem Verhalten eines Welpen auf sein Verhalten als erwachsener Hund schließen kann, bzw. es dieses gar zwingend bedingt. Nur: Wenn ein Hund sich als Welpe benimmt, wie Odin und man lässt ihn gewähren, bis er ausgewachsen ist, so werden die Probleme aller Wahrscheinlichkeit weitaus mehr anstatt weniger.
Ich spiele und arbeite viel mit Odin und es läuft sehr gut. Gegenüber allen Tieren zeigt er keine Angst sondern Neugierde und will meistens auch gleich spielen. Wenn es irgendwo etwas zu korrigieren gibt, mach ich das mit ihm so schnell wie möglich. z.B.: Hatte er einen Rollerblader (Zeitungsausträger) verbellt und war deswegen aufgebracht.
Hab mir gleich selber Rollerblades angezogen und mit ihm gespielt. -> Rollerblader sind toll und werden nicht mehr angebellt.
Beim Spazierengehen wurden wir neulich von zwei Reitern erschreckt (ich bin auch erschrocken, weil wir die gar nicht gehört hatten und an einer unübersichtlichen Stelle standen auf einmal aus dem Nichts zwei große Pferde vor uns).
Odin hat die Bürste gestellt und gebellt. Die Reiter (die ich kenne) habe ich gebeten, bitte nochmal an uns vorbeizureiten und bei uns stehenzubleiben. Odin war natürlich neugierig und hat gleich mal den Riesenhengst beschnuppert. Als der Hengst sich bewegte, wich Odin zurück. Er hat aber weder den Schwanz eingezogen, noch bekam er eine Bürste. Danach waren die Pferde eher uninteressant.
Odin kann hervorragend mit unsicheren Hunden umgehen, egal ob die größer oder kleiner sind, älter oder jünger sind wie er.
__________________
"Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort.
Und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort"

Geändert von Napo (16.09.2008 um 19:50 Uhr) Grund: RSS und Ergänzung
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  #7 (permalink)  
Alt 18.09.2008, 07:30
Benutzerbild von Grazi
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Ups... sorry, hatte deine Antwort total überlesen!


Zitat:
Zitat von Napo Beitrag anzeigen
@ grazi, Du schreibst, dass Deine Vega (mitunter) von den anderen Hunden aus dem Rudel in ihre Schranken verwiesen wurde.
Leider haben wir keine anderen Hunde, die das hätten tun können.
Ich bin mir sicher, hätte ich Nero noch gehabt, der hätte dem Kleinen auch beigebracht, wie man sich benimmt und wie nicht.
Sorry, aber mit einem "in-die-Schranken-Weisen" ist es bei einem vermeintlich genetisch vorprogrammierten Alpha-Tier nicht getan. Der wird sich vielleicht - wenn er nicht suizidal veranlagt ist - als Welpe / Junghund der Überlegenheit eines erwachsenen Hundes beugen, im Grunde dann jedoch warten, bis seine Zeit gekommen ist und er die Führung übernehmen kann.

Um auf Vega zurückzukommen: die war und ist sicher keine souveräne Alpha-Hündin, sondern eher eine kernige Hündin mit einem Testosteron-Überschuss. Wäre sie aber eine gewesen, hätte die weiche, sanfte Dogge -welche sie übrigens nie in die Schranken verwiesen hat und eh nicht die "Rudelchefin war- irgendwann unter ihr gestanden... und die kleine Terriermurmel hätte spätestens nach 2 Monaten, als Vega ihr an Größe, Gewicht und Kraft bereits weit überlegen war, nichts mehr zu sagen gehabt.

Zitat:
Ich stelle mich hier nicht hin und behaupte, dass jeder Wurf einen Welpen mit einem solchen Verhalten aufweisst.
Das wäre auch tragisch.... denn sonst gäbe es ungleich mehr bedauerliche Beissvorfälle als jetzt schon.

Zitat:
Und ja, diese "Prozedur" des Drückens ist der absolute Vorschlaghammer, habe ich etwas anderes behauptet?
Ganz sicher ist diese bei ca. 99% aller Welpen völlig unangebracht.
Wenn aber vorher alle anderen Versuche wiederholt gescheitert sind?
Genau daran zweifle ich aber! Odin ist gerade mal 6 Monate alt! Wie lange hast du ihn? 3 oder 4 Monate? Und wie lange zeigt er sein anfänglich massives Verhalten nicht mehr? IMO müsst ihr - wenn ihr gerade mal die regulären Hundeschultermine wahrgenommen habt - alle anderen Möglichkeiten ziemlich schnell runtergerissen haben, um so fix beim "Vorschlaghammer" anzukommen!

Zitat:
Desweiteren behauptet hier niemand, dass man von dem Verhalten eines Welpen auf sein Verhalten als erwachsener Hund schließen kann, bzw. es dieses gar zwingend bedingt. Nur: Wenn ein Hund sich als Welpe benimmt, wie Odin und man lässt ihn gewähren, bis er ausgewachsen ist, so werden die Probleme aller Wahrscheinlichkeit weitaus mehr anstatt weniger.
Mit dem letzten Satz hast du natürlich vollkommen recht. Doch lass' mich mal anders herum fragen: Was macht einen (erwachsenen) Alpha-Hund aus? Wie verhält sich ein Alpha-Hund? Kann man einem geborenen Alpha-Hund diese Anlage erzieherisch komplett "austreiben"? Kann / darf das primär über körperliche Einwirkung passieren? Glaubst du, ein Alpha-Hund würde sich seiner eigenen körperlichen Überlegenheit nicht irgendwann bewusst werden?

Nicht, dass wir uns falsch verstehen... was du im Anschluss erzählt hast, klingt wirklich gut. Du beschäftigst dich mit Odin, lastest ihn aus, gewöhnst ihn an alle möglichen Umweltreize, gewährst ihm viele Hundekontakte. Doch deine Beispiele zeigen durch die Bank weg - wie (glaube ich) Jacci schon anmerkte - eher einen unsicheren Hund. Das widerspricht IMO der vorherigen Einschätzung deiner Trainerin von einem Alpha-Welpen.

Grüßlies, Grazi
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