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  #201 (permalink)  
Alt 20.02.2011, 08:51
Benutzerbild von Iris
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Zitat:
Zitat von Simone Beitrag anzeigen
Es sind einzelne Punkte, die ich mir aufgrund meiner persönlichen Situation gemerkt habe.
Vier Stunden sind aber auch eine lange Zeit, da muss noch eine Menge mehr gewesen sein.
Es hätte mir klar sein sollen das du nur das schreibst was du für dich da raus gezogen hast. Ich nehme das mit der Dominanz zurück.
Ich finde klasse das du bald eine Einzelstunde (bei dem Vortragendem?)hast.
Wenn ja, dann also jemand der sich traut von dem, was er erzählt auch was in die Tat umzusetzen, hört sich doch gut an.


LG Iris
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  #202 (permalink)  
Alt 20.02.2011, 11:02
Benutzerbild von Simone
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Zitat:
Zitat von jawoll Beitrag anzeigen
Bei uns war und ist es immer so gewesen, dass der Hund im Rudel (mitten unter uns) lag. Meine Eltern handhabten das bereits mit den beiden Diensthunden so.

Hallo,

was mir dazu gerade noch einfällt:

Nicht, dass Du meinst, Gustav soll im Wohnzimmer total von uns entfernt liegen. Er möchte aber wirklich mitten bei uns liegen: Das bedeutet, dass er mit uns auf dem Kinderteppich (1,20 x 2,40 m) liegen will und meist auch auf meinem Schoß liegen möchte. Da auf dem Teppich aber mein Sohn mit 4 Monaten liegt und meine beiden anderen Kinder neben mir hier sitzen (2 und 3 Jahre) ist der Platz wirklich zu eng und Gustavs Pfoten sind mir zu gefährlich. Klar, kann er ab und zu zu uns kuscheln kommen, aber dann beschäftigen wir - oder zumindest ich - uns auch mit ihm und ich habe seine Pfoten im Blick. Wenn wir aber spielen wollen, achte ich nicht ständig auf Gustav. Sein Platz "abseits" ist von uns ca. 2 Meter entfernt auf seiner Hundedecke. Wirklich weit weg ist das ja auch nicht. Und auf diese Situation bezog sich dann auch die Angabe, dass der Hund nicht mitten dabei liegen muss. Ich neige dann nämlich schon zum Vermenschlichen und denke, der arme Gusti soll jetzt da vorne liegen und wir sitzen alle hier beisammen. Und das ist laut der Vortragenden nicht so. Im Hunderudel liegen die rangniedrigeren Tiere auch ohne Probleme und negativen Gefühle etwas abseits.
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LG Simone
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  #203 (permalink)  
Alt 20.02.2011, 12:29
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Hi Simone.

*schmunzel*
Ich glaube, wir alle vermenschlichen unseren Hund irgendwann. Mal mehr, mal weniger. Das bleibt gar nicht aus. Egal, wie viel Erfahrung jeder so mitbringt.

Ich versuche mich zu erinnern, wie wir das gehandhabt haben damals… Mein Rüde war anfangs auch so. Hat sich mitten rein gelegt. Und wenn wir nicht aufgepasst haben, hätte er sich vermutlich auch aufs Kind gelegt. "Trottel" dachte ich immer. Hab ihn dann aber rigoros immer von der Kinderdecke geholt. - Auch wenn das Kind nicht da war. Es war einfach nicht sein Platz und er hatte keinen Anspruch darauf.
Bis er sich daran gewöhnt hat, war das Kind schon so groß, dass es die Decke nicht mehr brauchte. Ja, manche brauchen etwas länger…
Danach kam die besagte Zeit zwischen 1 ½ und etwas über 2 Jahren, die ich als kritisch empfand. Aber das kennst Du ja bestimmt selber mit den beiden anderen.
Im Anschluss hatte ich das Gefühl, alles sei überstanden.

Vielleicht war auch etwas Glück dabei, da unser Rüde schon komplett fertig war. Charakter war ausgebildet. - Ich kenne BMs zu wenig, aber gehe davon aus, dass es wie mit vielen anderen großen Rassen ist. Komplett fertig sind sie eben erst nach 4-5 Jahren. Und für Dich als (Hunde)Mama ist das ne anstrengende Zeit. Vor allem mit nem - im wahrsten Sinne des Wortes - Dickschädel wie dem da.

In jedem Fall finde ich es gut, dass ihr/Du nicht einfach aufgebt. Nut Mut! Wird schon.
__________________
Für die Welt bist Du irgendjemand. Aber für irgendjemanden bist Du die Welt.
-- Erich Fried
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  #204 (permalink)  
Alt 20.02.2011, 16:35
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Zitat:
Zitat von jawoll Beitrag anzeigen

In jedem Fall finde ich es gut, dass ihr/Du nicht einfach aufgebt. Nut Mut! Wird schon.
Das denke ich auch.
Du informierst Dich und arbeitest soviel mit ihm, da bleiben die Erfolge sicher nicht aus.

...
__________________
Linda

Empfehlenswerte Hundeliteratur:
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  #205 (permalink)  
Alt 05.03.2011, 12:43
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Hallo,

so, mittlerweile hatte ich eine erste Hundeschulenstunde und kann Euch von den Ergebnissen berichten. Positiv ist zu erwähnen, dass die Hundeschulenlehrerin die Rasse von Gustav kannte (oder sich vorher informiert hat). Sie kannte sein ursprüngliches Zuchtziel und ist diesbzgl. die erste Hundelehrerin, die ich hatte. Zudem hat sie noch einen weiteren Bullmastiff in der Schule! Ansonsten hat sie im Gegensatz zu den bisherigen Empfehlungen einen ganzheitlichen Ansatz, so dass ich hier vieles umstellen muss. Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass dieser Weg richtig wäre, kann ihn aber nur mit Kompromissen eingehen.

Gustav ist ein unsicherer Hund. Trotzdem ist unsere Rangordnung nicht ganz klar und er meint in manchen Situationen die Kinder erziehen zu müssen oder im Haus für Sicherheit sorgen zu müssen. Und dies, obwohl er sich dieser Aufgabe nicht wirklich gewachsen fühlt. Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber ich habe das erste Mal das Gefühl, dass es auf ihn zutreffen könnte. Ein positives Ergebnis gab es auch noch am gleichen Tag: Die Lehrerin schaute sich die Schlafplätze von Gusti an. Der Platz im Arbeitszimmer (den er mag) ist gut gewählt und kann so bleiben. Der Platz im Wohnzimmer (den er nie mochte) war ganz falsch von uns gewählt. Somit wurde ein gut gelegener Platz (von der Tür weit entfernt) ausgewählt. Gustav soll nun in erster Linie auf seinen Plätzen liegen und dort seine Ruhe vor den Kindern sicher haben. Auf den Spielteppich darf er gar nicht mehr. Um ihn an die Schlafplätze zu gewöhnen, nannte sie mir 4 Möglichkeiten. Ich entschied mich für die Variante, dass ich immer an der Stelle, wo er sich alternativ hinlegte, "arbeiten" zu müssen. Ich habe dort gestaubsaugt, mußte dort vorbei laufen, einen Stuhl hinstellen etc. Innerhalb von vielleicht 1 Stunde hatte Gustav seine Schlafplätze völlig akzeptiert. Er mag seitdem die Box, die nun in meinem Arbeitszimmer steht und sein Körbchen im Wohnzimmer! Er mag sie wirklich, denn er liegt dort auch, wenn wir nicht da sind und er somit überall liegen könnte. Auch nachts liegt er in der Box oder in seinem Körbchen.

Wenn Gustav anschlägt, soll ich kurz schauen, was los ist - allerdings ohne Kommentar. Ich komme mir dabei etwas doof vor, aber auch hier ist das Ergebnis bereits zu erkennen: Gustav bellt kaum noch - und das ohne Schimpfen oder ähnliches.

Da er mit seinem Futternapf Probleme hat, mußte ich diesen komplett wegräumen. Eventuell liegt dieses Verhalten daran, dass er sich als Welpe unter seinen Geschwistern das Futter mit Knurren gesichert hat. Vielleicht wurden sie auch einem Napf gefüttert. (Das muss ich mal nachfragen.) Jetzt soll er sich eigentlich sein ganzes Futter erarbeiten: Mit Suchspielen, Gehorsamübungen o.ä.

Das schaffe ich noch nicht so ganz, so dass ich sein Futter - was ich nicht über Arbeit ihm gebe - draussen über die Terasse verteile und er muss es sich dann suchen.

Was noch nicht klappt: Er soll nicht mehr unten , sondern bestenfalls in unserem Schlafzimmer schlafen. Das Rudel gehöre zusammen und wenn er unten an der Haustür schlafe, habe er die Aufgabe zu wachen. Mhm, das tut er ja auch.... er kläfft dann öfter. Nun gut. Im Schlafzimmer wird er eher nicht schlafen, denn da wuseln auch die Kinder nachts umher. Am Ende laufen sie dann versehentlich in sein Körbchen... Er wird seinen Schlafplatz zumindest versuchsweise im Raum neben uns bekommen. Diesen werde ich dann mit einer Kindersicherungstür verschliessen. So sieht er uns, kann aber nachts nicht zu den Kindern gehen (und sie nicht zu ihm). Das muss ich aber erst noch versuchen und bin etwas skeptisch. Ich fand es praktisch, dass er freiwillig unten schläft... Unsere bisherigen Hunde schliefen aber alle im Schlafzimmer. Gustav anfangs auch, bis er dann nicht mehr wollte.

Ein weiteres Problem ist, dass er oft alleine im Garten ist. Das soll er bestensfalls aber nicht mehr sein. Auch hier wird seine territoriales und wachsames Verhalten verstärkt, zudem paßt er dann selbstständig auf. Das kann ich auch nachvollziehen, aber manchmal ist es einfach praktisch, Gustav in den Garten zu lassen. Ich bemerke aber bereits, dass sein Problemverhalten besser geworden ist, seitdem er weniger alleine im Garten ist (das hatte ich schon vor der aktuellen Lehrerin geändert gehabt). Jetzt achte ich noch mehr darauf. Somit soll ich natürlich mehr mit ihm gemeinsam machen, was auch Suchspiele oder so im Garten sein könnten. Auch daran arbeite ich nun.

Mhm, was gibt es sonst noch? Ja, ich gehe vor ihm durch die Tür raus, er aber vor mit wieder rein. Wenn er die Kinder anknurrt, soll ich nicht schimpfen, sondern ihn aus der Situation holen. Besser wäre es, ihn aber so gut beurteilen zu können, dass ich bereits bevor er knurrt, ihn aus der Situation holen kann. Das Knurren an sich sei eine positive Eigenschaft, da er sein Unbehagen mitteilt und nicht gleich schnappt oder so. Zudem zeigt er sein Unbehagen ja schon vorher durch Körpersprache an.

Wenn er nicht gestreichelt werden will, dann muss er in Ruhe gelassen werden. Auch sonst soll er die Distanz erhalten, die er je nach gesundheitlicher Situation benötigt.

Was war sonst noch....? Mhm, weiß ich grade nicht mehr. Das waren 2 Stunden mit viel Information.

Gustav tun die von mir bislang umgesetzten Dinge gut, denn er wirkt entspannter. Er liegt nun nicht mehr angespannt mitten zwischen uns, sondern liegt in seinem Hundebett und schläft entspannt. Er kommt natürlich ab und zu zu uns, wird dann ggf. auch geknuddelt, geht dann aber wieder ins Körbchen zurück.
__________________
LG Simone

Geändert von Simone (05.03.2011 um 12:51 Uhr)
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  #206 (permalink)  
Alt 05.03.2011, 14:09
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Das hört sich richtig gut an - ich finde, die Ansätze (bzw DER Ansatz, da es ja wirklich ganzheitlich angegangen wird ) klingen plausibel.

Toll, dass einige Dinge gleich "fruchten", da merkst Du ja, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

Weiter so !!!!
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Dominique mit Aisha und Samson

Ein Problemhund hat nur ein Problem - den Menschen.
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  #207 (permalink)  
Alt 05.03.2011, 16:19
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Kann mich Dominique nur anschliessen! Ich finde es richtig klasse das du dir soviel Mühe gibst mit dem Jungen und das trotz Arbeit und Kindern! Davor ziehe ich meinen Hut
Ich denke auch das diese ganzen "Massnahmen" fruchten werden und das nicht mal so lange dauern wird, sprich du wirst schnell Erfolge erzielen und das wird dich weiterhin motivieren.

Zitat:
Gustav ist ein unsicherer Hund. Trotzdem ist unsere Rangordnung nicht ganz klar und er meint in manchen Situationen die Kinder erziehen zu müssen oder im Haus für Sicherheit sorgen zu müssen. Und dies, obwohl er sich dieser Aufgabe nicht wirklich gewachsen fühlt. Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber ich habe das erste Mal das Gefühl, dass es auf ihn zutreffen könnte.
Finde ich gar nicht seltsam, denn nach deinen Schilderungen hatte ich dieselbe Vermutung, da ich aber weder Gustav kenne noch bei solchen Anlässen dabei war, hab ich geschwiegen, denn aus der Ferne ist sowas ja schlecht zu beurteilen.

Ich drücke euch weiter feste die Daumen bin da aber sehr zuversichtlich!
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  #208 (permalink)  
Alt 06.03.2011, 08:54
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Ich bin beeindruckt, welche Fortschritte ihr erzielt habt.
Eure Trainerin scheint wirklich sehr kompetent zu sein.
Klasse.

...
__________________
Linda

Empfehlenswerte Hundeliteratur:
http://www.amazon.de/Hunde-sind-ande...9632424&sr=1-2
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  #209 (permalink)  
Alt 06.03.2011, 08:54
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Zitat:
Zitat von Simone Beitrag anzeigen
Ja, ich gehe vor ihm durch die Tür raus, er aber vor mit wieder rein.
Hat das mit dem "er vor Dir wieder rein" einen bestimmten Grund?
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  #210 (permalink)  
Alt 06.03.2011, 09:19
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Standard AW: Gustav und sein schlechtes Benehmen

Zitat:
Zitat von *Aldo* Beitrag anzeigen
Hat das mit dem "er vor Dir wieder rein" einen bestimmten Grund?
Ja, ebenso wie nach mir raus. Im Rudel gehen die ranghohen Tiere zu erst raus und zuletzt wieder rein.
__________________
LG Simone
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