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  #1 (permalink)  
Alt 01.06.2012, 17:41
Erzherzog / Erzherzogin
 
Registriert seit: 30.05.2008
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Beiträge: 598
Standard AW: Hunderziehung gestern und heute...

In der Hundeerziehung ist vieles abhanden gekommen. In meiner Kindheit lebten die meisten Hunde frei auf der Straße. Sie gingen aus dem Haus, aus ihrem Garten, lagen an Straßenecken oder liefen auch mal zu zweit durch die Straße. Es passierte nie etwas. Wir Kinder ließen die Hunde in Frieden und die Hunde wollten auch mit uns nichts zu tun haben. Der Umgang der Besitzer mit ihren Tieren war völlig natürlich, benahm sich der Hund nicht, gab es mal einen ,,Schlappen" ins Kreuz oder ein Schlag mit der Leine. Heute wird geklickert, mit Leckerchen gewedelt, in der Hundeschule Parcour gelaufen und und und. Ich denke, die Punks haben da noch einen viel natürlicheren Umgang mit ihren Hunden und die sind deshalb so völlig entspannt und unheimlich gut sozialisiert.
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Alt 01.06.2012, 19:32
Benutzerbild von Bonsai
König / Königin
 
Registriert seit: 30.04.2011
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Beiträge: 687
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Standard AW: Hunderziehung gestern und heute...

Ich persönlich möchte bei dem Begriff 'Punks' gerne differenzieren.
Von jungen Alkis, die ihre Hunde mit Springern treten, Flaschen werfen und sie Keilen lassen halte ich nichts, absolut garnichts. Da mag das Verhalten noch so 'ursprünglich' (schonwieder dieses Wort! Was haltet ihr für ursprüngliche Erziehung?) sein, mir gefällt es nicht.
Auf der anderen Seite gibt es die Friedfertigen 'Outlaws', die das Leben auf der Straße genießen und brauchen, die harmonisch mit ihren Hunden umgehen, nicht viele Worte benutzen und einfach nur 'leben'. Ja. Das ist ziemlich beeindruckend.

Mit Leelah habe ich ein tolles Verhältnis. Sie darf nahezu immer Offline laufen. An Straßen und in der Innenstadt inbegriffen.
Wir haben lange mit Schleppleine und Flexi geübt, bis ich der Meinung war, das es sitzt.
Bonnie würde ich das nicht zutrauen. Sie darf an Verkehrsberuhigten Straßen ab und an frei laufen, dann aber auch nur wenn sie gerade einen guten Tag hat.
Ich bin mir sicher, dass sie schnell lernen würde, wenn sie öfter die Chance dazu hätte frei zu laufen, allerdings traue ich ihr nicht zu sich tatsächlich von der Straße oder Fremdhunden fernzuhalten.

Ich halte ein 'freies' Verhältnis für äußerst wichtig.
Ein Hund, der sich selbst (in dem für ihn festgesteckten Rahmen) ausleben darf ist glücklich und ausgeglichen.
Der Weg dahin beinhaltet allerdings vorallem eines, was mir mittlerweile bei so unheimlich vielen HH fehlt: Kommunikation.
Wenn ich mich geschickt ausdrücken kann, so dass es Hund versteht und überdies auch noch das 1x1 der Hundesprache kenne, dann brauche ich keinen Clicker, keine Leckerlies en masse und letztenendes auch keine Leine.
Ich würde mir wünschen, dass sich Halter darauf besinnen mit dem Hund zu kommunizieren, zu versuchen ihn zu vertstehen und zu versuchen sich so verständlich wie möglich auszudrücken.
Ich bin mir sicher, dass genau das etliche Probleme lösen könnte und letztenendes dazu beitragen könnte, dass man wieder etwas entspannter an die Erziehung rangeht.
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  #3 (permalink)  
Alt 01.06.2012, 21:26
Benutzerbild von sina
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: Hunderziehung gestern und heute...

Vor Jahren hatte ich einen Goldi und einen Retrievermix.
Es waren für mich meine Hunde, wurden geliebt aber alles normal.
Futter kam vom Supermarkt, sie waren immer gesund und wurden fast 15 Jahre alt.
Ohne Leine bin ich mit ihnen gegangen und hatte volles Vertrauen zu ihnen.
Wenn ich bei meiner Freundin eingehütet habe bin ich mit ihren zwei großen Schweitzern, einem Dackel und meinen beiden Labbis ohne Leine im Wald
spazieren gegangen und es ist nie!!! etwas passiert!
Es gab auch keine Rauferei oder Futterneid, es war einfach nur schön mit diesem Rudel!
Seit ich aber meine Bande habe und ganz besonders Biene informiere ich mich über alles, lese und suche im Internet denn ich will ja alles richtig machen!
Das Ergebnis: ich bin total mit Biene verunsichert und jeder Spaziergang mit ihr ist für mich der reinste Stress, obwohl sie nichts macht, weil ich ja über die Problematik weiss.
Genauso ist es mit dem Futter, es ist nichts gut genug.
Die Tierärzte freuen sich jedes mal wenn sie mich sehen denn hinter jedem Pups der nicht den richtigen Ton hat könnte ja etwas schlimmes stecken.

Ich denke wenn ich mich nicht so sehr informiert hätte währen mir wahrscheinlich viele Sorgen und Stress erspart geblieben.
Auf Spaziergängen sehe ich solche HH und beneide sie um ihre Unwissenheit.
__________________
Viele Grüße,
Sina mit Paul
__________________________
Und alle im Herzen die über den Regenbogen gegangen sind!

Die Natur legt den Grund, der Mensch formt den Hund!
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  #4 (permalink)  
Alt 01.06.2012, 23:13
Benutzerbild von Natalie
Monstaa-Mama
 
Registriert seit: 23.06.2011
Beiträge: 614
Images: 6
Standard AW: Hunderziehung gestern und heute...

Ich habe den Eindruck im Laufe der Zeit gewonnen, dass man die eigenen Instinkte immer mehr "zumüllt". Man liest Bücher, ist in Foren angemeldet, hat reichlich Internetseiten in den Favoriten gespeichert und besucht evtl. noch ein Seminar oder hat ganz viele Spezialisten um sich herum, die gute Tipps geben. Da ist Unsicherheit und das ständige Hinterfragen, ob das auch wirklich richtig ist, oft vorprogrammiert. Und genau das braucht kein Hund!

Auch habe ich bei mir selbst feststellen dürfen, dass ich mir über die Gefahren auf der Welt vor 25 Jahren gar keinen Kopf gemacht habe. Ich habe instinktiv "Erziehungsmethoden" angewandt, die ich Jahre später in Fach-Büchern gelesen habe. Zu der Zeit wäre ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, mir Tipps aus einem Buch zu holen. Da war man mit den Hunden (damals noch aus der Nachbarschaft) unterwegs und traf sich mit anderen Hundebekloppten. Keiner der Hunde war durchgeknallt oder gar gefährlich, bis auf der Jagdterriermischling Mecki! Den haben wir damals in kindlicher Unwissenheit ein paar Mal hinter Radfahrern hergeschickt, aber selbst die Bestie kam auf Ruf zurück. Man war ein eingeschworenes Team, heute muss man dann doch Hundepsychologie studiert haben, um wenigstens etwas richtig zu machen (für die nachfolgenden 5 Jahre)

Vielleicht sollte man sich von den Gedanken freimachen, alles 100%ig machen zu wollen/müssen.

Oder sind es eventuell doch nur verträumte, romantische Erinnerungen an die guten alten Zeiten
__________________
Be Kind; Everyone You Meet is Fighting a Hard Battle!
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