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  #1 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 15:09
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Hallo Grazi,
vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme. Du bist ja leider eine echte Fachfrau auf diesem Gebiet. Wie Du ganz deutlich heraus gestellt hast: " Es kommt auf einen guten Chirurgen an, damit die OP zum Erfolg führt."
Es ist auch keine Frage, dass man bei Rudelhaltung immer eher operieren muss weil man den einzelnen Hund kaum ruhig stellen kann. Das sind genau diese Abwägbarkeiten die jeder mit sich aus machen muss.

Meine Hündin ist leider nicht alt sondern noch keine zwei Jahre alt. Wir haben uns erst mal gegen eine OP entschieden, da sie nicht auf den "klassischen" drei Beinen lief. Sie hat halt gehumpelt, konnte aber mit dem Bein noch auftreten und hat es nicht ein mal in der Luft gehalten. Sie läuft mittlerweile wieder ganz normal, nur wenn man es weiß und darauf achtet sieht man, dass sie im Stehen ein wenig schont. Herr Pfaff hatte am Montag auch ein wenig Probleme das richtige Bein zu finden. Er überlegte auch, dass sie den Kreuzbandriss vielleicht schon durch die Überbelastung bekommen hat, da das "gesunde" Bein eine leichte Arthrose hat und sie dies vielleicht schon länger geschont hat. Wir hoffen sehr, dass die Orthese in 6-12 Monaten weg kann und vor allem das andere Bein durchhält.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ist es nicht so, dass alle OP-Methoden das Knie nur so lange stabilisieren sollen bis diese Fibrosierung einsetzt, die das Kniegelenk wieder stabil macht? Und Arthrose gibt es sowieso, eventuell nur langsamer.

Grüße,
Anke
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  #2 (permalink)  
Alt 12.03.2015, 21:33
Sanny
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Ich schließe mich Grazi an. Ein guter Arzt berät einen vernünftig, rät zur Not sogar von seinem Steckenpferd ab. Wir hatten das Glück nach fast 9 Monaten Odyssee das Glück auch endlich einen solchen Arzt zu finden.
Sanny lahmte mal mehr mal weniger stark, lief aber auch fast immer auf allen 4 Pfoten. Mal hieß es von den Ärzten davor es kommt vom Knie, mal von der Hüfte. Mal sollte er sogar simulieren. Letztendlich eindeutige Diagnose Kreuzbandriss. Sowohl Band als auch Meniskus waren völlig zerstört und zerfranst, trotzdem lief er auf allen Vieren, schonte sich selbst nur in sehr starken Akutphasen und selbst in Narkose ließ sich der Schubladentest nicht auslösen. Ich würde meinen Hund nie wieder so lange so leiden sehen wollen.

Letztendlich muss natürlich jeder seine eigene Entscheidung treffen. Aber ich denke nach wirklich länger Beschäftigung mit dem Thema, ein Hund mit 30kg + kann nicht dauerhaft beschwerdefrei ohne OP werden. Irgendwann werden die Muskeln weniger, die Arthrose wird immer schlimmer usw

Wir haben beide Seiten mit der TTA operieren lassen. Die erste Seite war Januar 2011, die zweite Oktober 2013, bei beiden Seiten seitdem nie wieder Probleme. Und das wäre auch immer wieder meine Lösung Nummer 1 bei einem großem, schweren Hund.

Selber finde ich gerade die Aussage interessant, dass wenn bei einer TTA etwas schief geht, es kaum "Korrekturmaßnahmen" gibt. Unser Arzt und meine damaligen Recherchen, als ich mich mit den unterschiedlichen Behandlungsmethoden beschäftigt habe, sagten genau was anderes. Da bei der TPLO der Knochen quer gesägt wird sei da im Falle von Komplikationen nahezu nichts zu machen. Bei der TTA wird der Knochen längst gesägt und behält selbst wenn dabei etwas schief geht seine Stabilität noch. So erklärte man es mit damals. Das war ein großer Punkt bei meiner Entscheidung. Bei uns war es auf jeden Fall genau das Richtige. Aber das weiß man natürlich immer erst danach und in einem anderem Fall ist es das nicht...

Egal wie du dich entscheidest wünsche ich deinem Hund ganz schnell gute Besserung und das dauerhaft


Bitte Fehler übersehen, habe per Handy geschrieben...
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  #3 (permalink)  
Alt 13.03.2015, 13:10
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Erst mal vielen Dank Grazie, dass du dir so viel Zeit nimmst und mich an deinem Wissen teilhaben lässt. Und den anderen Schreibern natürlich auch ein herzliches Dankeschön .

Ich weiß es gar nicht mehr so genau was damals an Rons Bein gemacht wurde. Das Bein ist um fast den doppelten Umfang angeschwollen. Es war stark entzündet und die Gefahr bestand, dass er das Implantat abstößt, glaube ich. Das Implantat selbst war weder beschädigt noch verrückt.

Keiner der Ärzte kennt die Hündin gut. Auch über die Aktivität wissen beide nicht sonderlich viel, nur dass sie aktiv ist. Aber Aktivität ist ja ne reine Interpretationssache. Sie ist kein Bordercollie oder ein Deutsch Drahthaar, sondern ein Molosser.

Wir waren heute noch einmal bei einer Tierärztin die sich auf die Orthopädie spezialisiert hat und diese Bänder einzieht.

Sie hat draußen Emmas Gangbild angeschaut und danach wurde sie intensiv abgetastet. Die Artrhosen konnten man fühlen, in beiden Beinen.

Danach haben wir sie geröntgt um einfach mal eine Ausgangslage zu bekommen. Das Ergebnis war niederschmetternd.

im linken TPLO operierten Bein hat sich schwere Arthrose gebildet. Der Meniskus scheint geschädigt zu sein. Ein Knorpelschaden scheint aufgetreten zu sein. Dieser Kniespalt ist extrem gering.

im rechten Kreuzbandanriss Knie hat sich Arthrose gebildet, aber nicht so schlimm wie im linken. Der Anriss liegt mit Sicherheit mehrere Monate zurück. Auch hier scheint ein Meniskusschaden vorzuliegen.

Hüfte mittelschwere HD

Es wurde Spondyolose diagnostiziert. Zum Steißbein hin bereits eine vollständige Verknöcherung .

Es sind vermutlich mehrere entzündliche Prozesse im Gange.

Emma zeigt im linken Bein kaum Lahmheit. Sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass sie ohnehin kaum Schmerzen zeigt.

Die Tierärztin hat klar gesagt, dass für Emma nur eine OP-Methode in Frage kommt und das sei die TPLO. Aber es gäbe eben auch konservative Methoden wie ruhig stellen und dann Physiotherapie.

Nachdem ich nun gesehen habe, wie das Knie nach der TPLO aussieht und mir 2 Tierärzte gesagt haben, wenn das ihr Hund wäre, würden sie nicht operieren, geht meine Tendenz weiter zur Nicht-OP.

Für mich ist das eine niederschmetternde Bestandsaufnahme. Ich dachte ich müsste nur entscheiden, ob TPLO oder nicht, aber es scheint div. andere Baustellen zu geben . Es ist zum heulen.
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  #4 (permalink)  
Alt 14.03.2015, 06:53
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von schnuppe Beitrag anzeigen
Ich weiß es gar nicht mehr so genau was damals an Rons Bein gemacht wurde. Das Bein ist um fast den doppelten Umfang angeschwollen. Es war stark entzündet und die Gefahr bestand, dass er das Implantat abstößt, glaube ich. Das Implantat selbst war weder beschädigt noch verrückt.
Ach, du heilige Sch*** !

Zitat:
Keiner der Ärzte kennt die Hündin gut. Auch über die Aktivität wissen beide nicht sonderlich viel, nur dass sie aktiv ist. Aber Aktivität ist ja ne reine Interpretationssache. Sie ist kein Bordercollie oder ein Deutsch Drahthaar, sondern ein Molosser.
Genau das ist das Problem: bei uns dachte der TPLO-Chirurg auch, dass ein BM-FZB-Mix für eine andere OP-Methode klein genug sei...und hat ihren Aktivitätslevel komplett unterschätzt. WIR hatten es aber befürchtet: ungünstige Kräfteentwicklung (Mortisha ist zwar sehr klein, ist aber dank Molosserknochen genauso schwer wie "normale" Hunde, die doppelt so groß sind wie sie) bei ziemlich überdrehten Bewegungsabläufen. Da hat die Faszienimplantation mit Kapselraffung und Verdrahtung leider versagt.

Zitat:
Danach haben wir sie geröntgt um einfach mal eine Ausgangslage zu bekommen. Das Ergebnis war niederschmetternd.

im linken TPLO operierten Bein hat sich schwere Arthrose gebildet. Der Meniskus scheint geschädigt zu sein. Ein Knorpelschaden scheint aufgetreten zu sein. Dieser Kniespalt ist extrem gering.
Oha! Hat sie mögliche Ursachen genannt? Lag es an einer evtl. nicht perfekt durchgeführten OP? War der Meniskus bei der TPLO nicht entlastet worden? Kein cleaning-up durchgeführt worden?

Zitat:
im rechten Kreuzbandanriss Knie hat sich Arthrose gebildet, aber nicht so schlimm wie im linken. Der Anriss liegt mit Sicherheit mehrere Monate zurück. Auch hier scheint ein Meniskusschaden vorzuliegen.
Das war zu befürchten.... leider bekommt man bei unseren Hunden nicht immer gleich mit, ob und was kaputt geht... und sie laufen munter auf vorgeschädigten Gelenken rum, was die Schädigung natürlich vorantreibt.

Zitat:
Hüfte mittelschwere HD

Es wurde Spondyolose diagnostiziert. Zum Steißbein hin bereits eine vollständige Verknöcherung .
Verdammt! Da hat die Kleine aber richtig reingelangt....

Zitat:
Emma zeigt im linken Bein kaum Lahmheit. Sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass sie ohnehin kaum Schmerzen zeigt.
Yep, davon gehe ich auch aus. Hunde "gewöhnen" sich auch schnell an einen gewissen Schmerzlevel und nehmen ihn dann einfach hin. Bis dann irgendwann gar nichts mehr geht.

Zitat:
Die Tierärztin hat klar gesagt, dass für Emma nur eine OP-Methode in Frage kommt und das sei die TPLO. Aber es gäbe eben auch konservative Methoden wie ruhig stellen und dann Physiotherapie.
Gut, dass sie dir Alternativen aufzeigt!

Zitat:
Nachdem ich nun gesehen habe, wie das Knie nach der TPLO aussieht und mir 2 Tierärzte gesagt haben, wenn das ihr Hund wäre, würden sie nicht operieren, geht meine Tendenz weiter zur Nicht-OP.
Und was sagt die Orthopädin? Mann Mann Mann... da steckt ihr wirklich in einer Zwickmühle.

Zitat:
Für mich ist das eine niederschmetternde Bestandsaufnahme. Ich dachte ich müsste nur entscheiden, ob TPLO oder nicht, aber es scheint div. andere Baustellen zu geben . Es ist zum heulen.
Fühl dich unbekannterweise mal gedrückt...

Seufzend, Grazi
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  #5 (permalink)  
Alt 14.03.2015, 22:01
Baron / Baronin
 
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Oh je, so viele Knochenprobleme, wie furchtbar. Das tut mir sehr Leid für Euch.
LG Anke
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  #6 (permalink)  
Alt 15.03.2015, 11:22
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Ach, du heilige Sch*** !

Genau das ist das Problem: bei uns dachte der TPLO-Chirurg auch, dass ein BM-FZB-Mix für eine andere OP-Methode klein genug sei...und hat ihren Aktivitätslevel komplett unterschätzt. WIR hatten es aber befürchtet: ungünstige Kräfteentwicklung (Mortisha ist zwar sehr klein, ist aber dank Molosserknochen genauso schwer wie "normale" Hunde, die doppelt so groß sind wie sie) bei ziemlich überdrehten Bewegungsabläufen. Da hat die Faszienimplantation mit Kapselraffung und Verdrahtung leider versagt.

Oha! Hat sie mögliche Ursachen genannt? Lag es an einer evtl. nicht perfekt durchgeführten OP? War der Meniskus bei der TPLO nicht entlastet worden? Kein cleaning-up durchgeführt worden?

Nein dazu hat sie sich nicht weiter geäußert. Nur, dass der Meniskus Schaden genommen hat. Ein clean up wurde bei Emma nicht gemacht. Nur bei Ron damals. Die Tierärztin meinte nur, dass Emma scheinbar zur Arthrosebildung neigt. Inwiefern auch ein Operationsfehler vorlag, vermochte sie sicherlich nicht zu sagen.

Das war zu befürchten.... leider bekommt man bei unseren Hunden nicht immer gleich mit, ob und was kaputt geht... und sie laufen munter auf vorgeschädigten Gelenken rum, was die Schädigung natürlich vorantreibt.

Verdammt! Da hat die Kleine aber richtig reingelangt....

Ja leider

Yep, davon gehe ich auch aus. Hunde "gewöhnen" sich auch schnell an einen gewissen Schmerzlevel und nehmen ihn dann einfach hin. Bis dann irgendwann gar nichts mehr geht.

Gut, dass sie dir Alternativen aufzeigt!

Dafür bin ich ihr auch dankbar.

Und was sagt die Orthopädin? Mann Mann Mann... da steckt ihr wirklich in einer Zwickmühle.

Das tun wir. Aber wir haben uns entschieden. Wir werden es erst einmal ohne OP versuchen. Und wenn es tatsächlich reißt, werden wir nach TPLO operieren lassen. Da machen wir dann keine Kompromisse denke ich.

Fühl dich unbekannterweise mal gedrückt...

Vielen lieben Dank Grazi.

Seufzend, Grazi
Mit dem Zitieren bekomme ich das noch nicht so hin.
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  #7 (permalink)  
Alt 15.03.2015, 21:19
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Tja... bei uns gibt es auch (leider!!!) was neues zu berichten, seit heute Nachmittag ist es mit dem Laufen deutlich schlechter. Wir werden morgen Abend zur TK fahren und Mampfel mal richtig auf den Kopf stellen lassen, schauen wir mal was dabei rauskommt.

Stöbern im Internet ist dabei sehr kontraproduktiv, jetzt haben wir echt Angst vor der Diagnose die da morgen gestellt wird...

Gruß von A&C&M
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  #8 (permalink)  
Alt 16.03.2015, 20:51
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Unglücklich AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Leider hat sich unser Verdacht heute in der TK bestätigt, Mampfels Kreuzband links ist durch.

Am Mittwoch Abend geht es in die TK Grußendorf/Bramsche und am Donnerstag wird nach TPLO operiert...

Lt. Aussage vom TA wird das rechte Kreuzband auch irgendwann kommen, wann genau ist aber nicht abzuschätzen.

Was uns stark verunsichert ist die Tatsache, dass Mampfel bis Sonntag eigentlich nur auf der rechten Seite gehumpelt/geschlurft hat und jetzt links das Kreuzband durch ist???

Wir sind erst einmal ziemlich fertig, auch wenn wir schon mit der Diagnose gerechnet hatten...

Gruß von A & C & M
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  #9 (permalink)  
Alt 13.03.2015, 14:19
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Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Sanny Beitrag anzeigen
Selber finde ich gerade die Aussage interessant, dass wenn bei einer TTA etwas schief geht, es kaum "Korrekturmaßnahmen" gibt. Unser Arzt und meine damaligen Recherchen, als ich mich mit den unterschiedlichen Behandlungsmethoden beschäftigt habe, sagten genau was anderes. Da bei der TPLO der Knochen quer gesägt wird sei da im Falle von Komplikationen nahezu nichts zu machen. Bei der TTA wird der Knochen längst gesägt und behält selbst wenn dabei etwas schief geht seine Stabilität noch. So erklärte man es mit damals. Das war ein großer Punkt bei meiner Entscheidung.
Kommt wahrscheinlich immer drauf an, welche Quellen man zu Rate zieht.

Als wir über Kreuzband-OP-Alternativen nachdenken mussten, gab es die TTA noch nicht lange und so war mir eine Methode lieber, bei er schon schon mehr Erfahrungsberichte gab.

Mir war die TTA von Anfang an suspekt.

Zwar wird die Tibia im nicht-tragenden Teil längs durchsägt, doch ist der abgetrennte Teil ja relativ schmal... was passiert, wenn man diesen Teil versehentlich kaputt macht? Dann ist da nix mehr, an dem man noch etwas befestigen kann! Und ich habe damals einige Erfahrungsberichte von Haltern gelesen, bei denen die Breite des zu durchtrennenden Teilstücks falsch berechnet oder ein Cage in der falschen Größe eingesetzt worden war, der dann die Belastung durch die verschraubte Platte nicht aushielt.

Hier kann man das auf Röntgenbildern und schematischer Darstellung ganz gut sehen (bisschen runterscrollen bis zur TTA): http://kleintierpraxis-brand.de/inde...g=de&menuid=19

Bei der TPLO wird der Knochen ja einmal komplett quer zersägt, allerdings in einem relativ breiten und drumrum festen Bereich. Hier müssten schon starke Kräfte einwirken, um da etwas zu verschieben bzw. zum Brechen zu bringen. Und wenn der Knochen an sich nicht porös ist (dann dürfte man so eh nicht operieren), dann könnte man ja auch wieder überplatten .... zumindest nach meinem Laienverständnis.

Interessant ist auch das hier:

Zitat:
TTA oder TPLO?
Die klinischen Ergebnisse werden nach TTA und TPLO in mehreren Studien als identisch beschrieben. Es herrscht eine gewisse Konfusion, wann eine TTA bzw. TPLO vorzuziehen ist. Die TPLO bringt Vorteile bei einer exzessiven Abwärtsneigung des Tibiaplateaus (über 30°) und bei Valgus- oder Varus-Achsenabweichungen des Unterschenkels. Bei sehr großen und schweren Hunden (> 50 kg) bietet die TPLO eine größere mechanische Festigkeit, Belastbarkeit und Sicherheit. Gleiches gilt bei extrem lebhaften und durch den Tierbesitzer nur schwer zu kontrollierenden Hunden.
Die TTA-Operation ist weniger invasiv. Die Belastung des Tibiaplateaus wird verringert, was bei zerstörten Menisken vorteilhaft ist. Die TTA vermindert den Anpressdruck der Kniescheibe auf die Trochlea, die Patellarsehne wird entlastet. Die volle Belastung des operierten Beines und die Rekonvaleszenz erfolgt nach der TTA noch ein wenig schneller als nach der TPLO.

Fazit
Die TTA ist nicht, wie bisweilen behauptet, die bessere Alternative zur TPLO, denn beide Techniken bringen gegenüber dem Bandersatz hervorragende Kurz- und Langzeitergebnisse in Form von stabilen Kniegelenken. Chirurgen, die glaubwürdig bleiben wollen, müssen beide Operationstechniken anwenden können und über langjährige Erfahrung verfügen. Nur so kann eine optimale patientenangepasste Entscheidung getroffen werden. TTA und TPLO zeigen im Vergleich mit den anderen Kreuzbandoperationsverfahren die besten Ergebnisse.
Quelle: http://www.mueller-heinsberg.de/html...zbandriss.html

Die farbliche Hervorhebung ist von mir.

Müsste ich heute noch mal zwischen TPLO und TTA entscheiden, würde ich zu dem Chirurgen meines Vertrauens fahren (der mittlerweile beides operiert) und würde mich von ihm beraten lassen. Mit guten Argumenten könnte er mich evtl. sogar umstimmen.

Grüßlies, Grazi
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  #10 (permalink)  
Alt 13.03.2015, 19:45
Sanny
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Kreuzbandriss die 1000ste

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Kommt wahrscheinlich immer drauf an, welche Quellen man zu Rate zieht.
Das stimmt natürlich. Im Internet habe ich mich so objektiv wie möglich informiert und "beraten" lassen. Und ich habe hier einen sehr guten Arzt zur Hand, die gibts nicht nur bei dir Dieser hat mir sogar zunächst zu einer anderen OP geraten, die auch vorher durchgeführt wurde (Kapselraffung mit zusätzlichen selbstauflösendem Faden). Die ging aber gründlich schief und dem Arzt war es hochgradig unangenehm. Danach TTA, wo alles gut ging und die zweite Seite wurde sofort mit der TTA Methoge operiert.


Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Zwar wird die Tibia im nicht-tragenden Teil längs durchsägt, doch ist der abgetrennte Teil ja relativ schmal... was passiert, wenn man diesen Teil versehentlich kaputt macht? Dann ist da nix mehr, an dem man noch etwas befestigen kann! Und ich habe damals einige Erfahrungsberichte von Haltern gelesen, bei denen die Breite des zu durchtrennenden Teilstücks falsch berechnet oder ein Cage in der falschen Größe eingesetzt worden war, der dann die Belastung durch die verschraubte Platte nicht aushielt.
Dann ist dieses Teil "hinüber", quasi unbrauchbar. Aber dann hat man immer noch einen nahezu vollwertig tragenden Knochen und kann danach andersweitig operieren, beispielsweise TPLO. Das ist natürlich keinesfalls erstrebenswert, aber die Möglichkeit besteht eben. Während bei der TPLO der gesamte Knochen hinüber ist. Mir war das zu heikel.

Zitat:
Zitat von Grazi Beitrag anzeigen
Hier kann man das auf Röntgenbildern und schematischer Darstellung ganz gut sehen (bisschen runterscrollen bis zur TTA): http://kleintierpraxis-brand.de/inde...g=de&menuid=19

Bei der TPLO wird der Knochen ja einmal komplett quer zersägt, allerdings in einem relativ breiten und drumrum festen Bereich. Hier müssten schon starke Kräfte einwirken, um da etwas zu verschieben bzw. zum Brechen zu bringen. Und wenn der Knochen an sich nicht porös ist (dann dürfte man so eh nicht operieren), dann könnte man ja auch wieder überplatten .... zumindest nach meinem Laienverständnis.

Interessant ist auch das hier:


Quelle: http://www.mueller-heinsberg.de/html...zbandriss.html

Die farbliche Hervorhebung ist von mir.

Müsste ich heute noch mal zwischen TPLO und TTA entscheiden, würde ich zu dem Chirurgen meines Vertrauens fahren (der mittlerweile beides operiert) und würde mich von ihm beraten lassen. Mit guten Argumenten könnte er mich evtl. sogar umstimmen.

Grüßlies, Grazi
Natürlich muss man immer den individuellen Hund betrachten. Bei sehr agilen Hunden ist die TPLO vielleicht wirklich die bessere Variante. Wenn es "nur" um große, schwere Hunde geht, nehmen sich die Methoden nach den meisten Quellen nichts. Zugegeben sagt deine Seite da gerade was anderes

Ich will die TTA auch nicht als Allheilmittel darstellen, sondern nur meine Erfahrung mit ihr mitteilen.
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