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Alt 03.11.2008, 11:49
Erzherzog / Erzherzogin
 
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Standard Jagdverhalten

Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Hallo Karin,
ich wollte dir auch nicht widersprechen, sondern das Geschrieben einfach ein bisschen ergänzen.
Leckerlie oder ein Spiel als Ablenkung hilft garnichts, wenn der Hund das Wild bereits gesehen hat. Wenn nicht - natürlich....in der Situation...aber das ist nicht die Lösung des Problems.
Und Mantrailing oder Nasenarbeit ist kein Allheilmittel gegen "den optischen Auslöser Wild".
Man muss schon an dem Problem arbeiten und nicht den Hund einfach ein paar Wochen an die kurze Leine nehmen, sich für's Mantrailing anmelden und hoffen, dass sich alles wieder legt...
Sorry, hab mich blöd ausgedrückt.
Zum Thema:
Ich war gestern mit meinem Mann und Diva im Wald unterwegs. Mittlerweile läuft sie ohne Leine. Mein Mann hat einen Gegenstand an eine Astgabel gehängt und Diva danach suchen lassen. Während sie damit beschäftigt war, habe ich mich im Wald versteckt. Diva hat den Gegenstand gefunden und angezeigt, sich umgedreht und erkannt, dass Frauchen weg war. Im gleichen Moment kam ein Hase über den Weg gehoppelt. Sie ist losgestürzt, mein Mann hat gepfiffen, sie hat ihren Spurt etwas verlangsamt und dann nach einem zweiten Pfiff und einigen weiteren Metern gestoppt. Sie hat sich umgedreht und ist zurück zu meinem Mann. Der hat sie ausgiebigst belohnt und sie nun zur Suche nach mir geschickt. Das hat sie auch brav gemacht und mich auch gefunden. Ausgiebiges Belohnen. Wir waren zurück auf dem Weg und Diva ist sofort zu der Stelle gerannt, wo der Hase drüber ist. Wir haben sie dann wieder mit viel Ablenkung auf den Weg zurück gebracht und nach einigen Metern hat sie sich auch wieder beruhigt.
Zwei Dinge haben meiner Meinung nach dazu geführt, dass sie nicht dem Hasen hinterher ist. 1. Der Pfiff und 2. Frauchen war weg.
Natürlich auch das Üben und Mantrailing - denn dank der Kopfauslastung ist sie so ausgeglichen und stellt das Jagen nicht mehr an vorderste Stelle in der Hitliste ihrer Lieblingsbeschäftigungen.
Noch vor einem Jahr wäre sie dem Hasen hinterher und hätte auch nicht so schnell die Verfolgung aufgegeben.
So viel dazu
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mit Wasco, meinem Seelenhund (22.11.2003 - 01.10.2007) und Diva, die Grande Dame (27.06.2003 - 20.12.2014) im Herzen
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  #2 (permalink)  
Alt 03.11.2008, 12:35
Gast20091091001
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Zitat:
Zitat von Diva Beitrag anzeigen
Im gleichen Moment kam ein Hase über den Weg gehoppelt. Sie ist losgestürzt, mein Mann hat gepfiffen, sie hat ihren Spurt etwas verlangsamt und dann nach einem zweiten Pfiff und einigen weiteren Metern gestoppt. Sie hat sich umgedreht und ist zurück zu meinem Mann.
[...]
So viel dazu
Das ist die Situation, in der ein Spiel oder Leckerlie zur Ablenkung nichts nützt. DAS hab ich gemeint.
Leckerlie oder ein Spiel als Ablenkung hilft garnichts, wenn der Hund das Wild bereits gesehen hat.

Wir reden aneinander vorbei.
Soviel dazu.
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Alt 04.11.2008, 12:07
Kaiser / Kaiserin
 
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Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Das ist die Situation, in der ein Spiel oder Leckerlie zur Ablenkung nichts nützt. DAS hab ich gemeint.
Leckerlie oder ein Spiel als Ablenkung hilft garnichts, wenn der Hund das Wild bereits gesehen hat.
Das mag sein. Aber wie schrieb jemand mal: Das Wort Antijagdtraining ist irreführend. Man wird das Jagen nicht mehr herausbekommen. Man muss es kontrollieren können.

Manchmal hilft auch Gehorsam und hierfür gibt es bestimmte Übungsformen, die den Hund Levelweise in starke Reizlagen bringen. Und dann trainiert man in immer höheren Reizlagen... das Abbruchsignal.

Same procedure...
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Alt 04.11.2008, 12:20
Gast20091091001
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@Peppi: Ich behaupte ja nichts anderes! Abbruch, Superwort...wie auch immer. Siehe erste Seite.

Bei wild lebenden Verwandten der Hunde ist der Auslöser zur Jagd "Nahrungsbeschaffung" - das fällt bei unseren sattgefütterten Hunden weg. Überhaupt sind wild lebende Verwandte, im Vergleich zu domestizierten Hunden unserer Zeit, jeden Tag einem sehr starken Selektionsdruck ausgesetzt, der auf alle Generationen wirken und meistens etwas mit dieser Nahrungsbeschaffung zu tun hat. Der Selektionsdruck unserere Hunde beschränkt sich auf "einen tollen Ausdruck" oder einen "schönen Schädel".
Darum muss man mit dem Wort "Instinkt" (jedenfalls mit dem Vergleich) hier vorsichtig sein.
Hunde jagen nicht um sich zu ernähren.
Man kann einem Hund durchaus beibringen, als Alternative, Wild anzuzeigen und man kann gleichzeitig mit "Reizanlagespielen" versuchen, das Hetzbedürfnis zu befriedigen. Oder eben den Abbruch einüben.
Natürlich kann man auch im Wald den Clown machen und hoffen, dass nichts passiert.
Mir echt egal, wie ihr das macht und welchen Aufwand ihr betreibt. Hauptsachen eure Hunde hetzen kein Wild an.
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  #5 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 12:42
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Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Hunde jagen nicht um sich zu ernähren.
Das ist sicher nicht die eigentliche Motivation des gemeinen Haushundes... aber zumindest Vega hat gegen eine kleine Zwischenmahlzeit nichts einzuwenden. Sie würde ein erlegtes Tier mittlerweile auch fressen, wenn ich sie ließe.

Wie du schon sagtest: Die Jagdpassion lässt sich mit Sicherheit nicht wegtrainieren, doch man kann und sollte zumindest versuchen, einen Wildgehorsam anzutrainieren. Das erfordert jedoch ständige Wachsamkeit.

Vega steht normalerweise recht gut im Gehorsam, solange ich das Wild vor ihr sehe. Doch leider passiert es (mein Fehler!) alle Jahre wieder, dass sie durchstartet... und dann hat sie in der Regel auch Jagderfolg.

Seufzend, Grazi
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Alt 04.11.2008, 14:35
Kaiser / Kaiserin
 
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Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Hunde jagen nicht um sich zu ernähren.
Das würde ich so nicht stehen lassen. M.E. ist es etwas komplizierter:

Jagen dient der Nahrungsbeschaffung.

Aber, wenn das Jagen nicht von Erfolg gekrönt ist, würde der Hund zunächst mal aufhören zu jagen, vielleicht verhungern, oder wäre im Laufe der Entwicklung zum Pflanzenfresser mutiert - oder gar ausgestorben.

Deshalb hat die Natur so einen kleinen Mechanismus eingebaut, der das Jagen an sich zur Selbstbelohnenden Tätigkeit macht. Sprich - Hund hat einfach Spaß zu jagen.

Ich glaube das ist zwar nur ein kleiner, aber ein feiner Unterschied.

Der Ursinstinkt Jagen (mit dem hintergründigen Ziel: fressen) steckt aber m.M.n. in jedem Hund.

Das ich den Jagdtrieb, Instinkt, however "umprogrammieren" kann, auf anzeigen, zurückbringen, hetzen, stöbern, etc. zeigen ja auch viele spezialisierte Jagdhundrassen - und sehe das daher ja genau wie Du auch.

Allerdings spielt da dann die richtige Sozialisation eine ganz wichtige Rolle!

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  #7 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 17:14
Gast20091091001
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Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
Jagen dient der Nahrungsbeschaffung.

Aber, wenn das Jagen nicht von Erfolg gekrönt ist, würde der Hund zunächst mal aufhören zu jagen, vielleicht verhungern, oder wäre im Laufe der Entwicklung zum Pflanzenfresser mutiert - oder gar ausgestorben.

[...]

Der Ursinstinkt Jagen (mit dem hintergründigen Ziel: fressen) steckt aber m.M.n. in jedem Hund.
Hallo Peppi,
Bisschen OT jetzt, aber was soll's: Heute würde sich kein "ausgesetzter Hund" - nach dem Vorbild der Wölfe - auf die Jagd nach grossem Wild machen um sich damit zu ernähren.
Natürlich jagen und töten Hunde oft Wild - das sind aber immer Hunde, die gefüttert werden. "Hobbyjäger".
Der Energieaufwand bei der Jagd auf Rehe samt Jagden ohne Jagderfolg würde den Energieaufwand/Energienutzen von z.B. ausgewilderten (schnellen) Molossern deutlich übertreffen.
Hunde, die heute verwildern bzw. die auf sich selbst angewiesen sind, fallen immer in die "Abstauberrolle" im menschlichen Umkreis inkl. dem Fangen und Verzehren von Kleinsäugern und Tieren, die ebenfalls von den Resten der Menschen, oder in und mit deren Umkreis/Schutz/Abfall, leben. Das ist der Grund, warum alle verwilderten Haushunde klein bis mittelgross sind.
Eine Jagd auf z.B. Rehe zur Nahrungsbeschaffung gibt es bei Hunden nicht und Nahrungsbeschaffung ist nie der Antrieb einer Jagd unserer heutigen, satten Haushunde - im Gegenteil: Satte Hunde wildern, nicht hungrige.
"Nahrungsbeschaffung" ist nicht der Antrieb.
Also eine Jagd von heute verwilderten, unabhängigen Hunden mit einem naturnahen Beuteschema (orientiert am Wolf), z.B. Rehe als "Hauptbeute", ist nie beobachtet worden - noch nicht einmal bei Herdenschutzhunden, die alleine mit den Schafen leben.
Je mehr Hunde hungern, desto weniger jagen sie - sie wechseln die Strategie. Energiebilanz:
Abstauber inkl. "Jäger" auf Kleinsäuger.
Darum muss man unterscheiden zwischen "Der Jagd auf ein naturnahes Beutschema" (z.B. Rehe) und dem "Abstaubertum" plus Jagd auf Kleinsäuger.
Es gibt doch Studien an verwilderten italienischen Hunden (nicht Bloch - irgendein Italiener? Muss mal suchen), bei denen beobachtet wurde, dass Gruppen von Hunden Wild passieren liesen, um zur nächsten Müllkippe zu ziehen.
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  #8 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 17:30
Kaiser / Kaiserin
 
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Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Eine Jagd auf z.B. Rehe zur Nahrungsbeschaffung gibt es bei Hunden nicht und Nahrungsbeschaffung ist nie der Antrieb einer Jagd unserer heutigen, satten Haushunde - im Gegenteil: Satte Hunde wildern, nicht hungrige.
"Nahrungsbeschaffung" ist nicht der Antrieb.
Oh, wenn das so ist, dann hab ich mich wohl geirrt. Aber woher stammt diese Erkenntnis?

Allerdings hast Du glaub ich nicht verstanden was ich meinte.

Aber sei's drum!

... und was wäre ein anderes Wort für "Fangen und verzehren"?
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  #9 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 18:24
Gast20091091001
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Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
Allerdings hast Du glaub ich nicht verstanden was ich meinte.

Aber sei's drum!

... und was wäre ein anderes Wort für "Fangen und verzehren"?
Verzehren?

Erklär's mir doch nochmal!
Welche Erkenntnisse eigentlich? Wo gibt es denn verwilderte Haushunde, deren Geschichte nicht älter als ein paar hundert Jahre ist, die, anstatt im menschlichen Umfeld zu leben, wie ein Wolf leben und jagen?
Wo?
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  #10 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 19:16
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 10.04.2007
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Ist der fehlende Gottebeweis ein Beweis dafür das es Gott NICHT gibt?

Definitiv NEIN!

Ob es die Hunde gibt weiss ich nicht. Spielt für meine Aussage auch überhaupt keine Rolle.

Ich habe nur "behauptet", dass das Jagen neben der Motivation der Nahrungsbeschaffung auch eine Selbstbelohnende Wirkung hat.

Letzte ist aber lediglich ein strategischer Schachzug der Natur, damit ein erfolgloser "Jäger" (also nichts gefangen, z.B. ein Wolfs-Welpe, der das jagen erst noch lernen muss), das Jagen nicht aufgibt.

Dann wären die Jäger ausgestorben. So aber, behalten sie Ihren Spaß.

Die Motivation "heute" in Prozenten auszudrücken kann ich mir nicht anmaßen. Ich glaube aber der mangelnde Jagderfolg gründet sich etwas anders, als in der Tatsache, dass unsere Hunde satt sind...

Das alles aber auch nur eine Theorie. Gefragt hab ich noch keinen Hund

"Anderes Wort für Fangen und Verzehren?"

"Jagen!"

"Sagten auch 90 von 100 befragten Personen!"

Dein Werner Schulze Erdel.
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