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  #1 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 16:14
Gast20091091001
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Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
Jagen dient der Nahrungsbeschaffung.

Aber, wenn das Jagen nicht von Erfolg gekrönt ist, würde der Hund zunächst mal aufhören zu jagen, vielleicht verhungern, oder wäre im Laufe der Entwicklung zum Pflanzenfresser mutiert - oder gar ausgestorben.

[...]

Der Ursinstinkt Jagen (mit dem hintergründigen Ziel: fressen) steckt aber m.M.n. in jedem Hund.
Hallo Peppi,
Bisschen OT jetzt, aber was soll's: Heute würde sich kein "ausgesetzter Hund" - nach dem Vorbild der Wölfe - auf die Jagd nach grossem Wild machen um sich damit zu ernähren.
Natürlich jagen und töten Hunde oft Wild - das sind aber immer Hunde, die gefüttert werden. "Hobbyjäger".
Der Energieaufwand bei der Jagd auf Rehe samt Jagden ohne Jagderfolg würde den Energieaufwand/Energienutzen von z.B. ausgewilderten (schnellen) Molossern deutlich übertreffen.
Hunde, die heute verwildern bzw. die auf sich selbst angewiesen sind, fallen immer in die "Abstauberrolle" im menschlichen Umkreis inkl. dem Fangen und Verzehren von Kleinsäugern und Tieren, die ebenfalls von den Resten der Menschen, oder in und mit deren Umkreis/Schutz/Abfall, leben. Das ist der Grund, warum alle verwilderten Haushunde klein bis mittelgross sind.
Eine Jagd auf z.B. Rehe zur Nahrungsbeschaffung gibt es bei Hunden nicht und Nahrungsbeschaffung ist nie der Antrieb einer Jagd unserer heutigen, satten Haushunde - im Gegenteil: Satte Hunde wildern, nicht hungrige.
"Nahrungsbeschaffung" ist nicht der Antrieb.
Also eine Jagd von heute verwilderten, unabhängigen Hunden mit einem naturnahen Beuteschema (orientiert am Wolf), z.B. Rehe als "Hauptbeute", ist nie beobachtet worden - noch nicht einmal bei Herdenschutzhunden, die alleine mit den Schafen leben.
Je mehr Hunde hungern, desto weniger jagen sie - sie wechseln die Strategie. Energiebilanz:
Abstauber inkl. "Jäger" auf Kleinsäuger.
Darum muss man unterscheiden zwischen "Der Jagd auf ein naturnahes Beutschema" (z.B. Rehe) und dem "Abstaubertum" plus Jagd auf Kleinsäuger.
Es gibt doch Studien an verwilderten italienischen Hunden (nicht Bloch - irgendein Italiener? Muss mal suchen), bei denen beobachtet wurde, dass Gruppen von Hunden Wild passieren liesen, um zur nächsten Müllkippe zu ziehen.
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Alt 04.11.2008, 16:30
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Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Eine Jagd auf z.B. Rehe zur Nahrungsbeschaffung gibt es bei Hunden nicht und Nahrungsbeschaffung ist nie der Antrieb einer Jagd unserer heutigen, satten Haushunde - im Gegenteil: Satte Hunde wildern, nicht hungrige.
"Nahrungsbeschaffung" ist nicht der Antrieb.
Oh, wenn das so ist, dann hab ich mich wohl geirrt. Aber woher stammt diese Erkenntnis?

Allerdings hast Du glaub ich nicht verstanden was ich meinte.

Aber sei's drum!

... und was wäre ein anderes Wort für "Fangen und verzehren"?
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  #3 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 17:24
Gast20091091001
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Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
Allerdings hast Du glaub ich nicht verstanden was ich meinte.

Aber sei's drum!

... und was wäre ein anderes Wort für "Fangen und verzehren"?
Verzehren?

Erklär's mir doch nochmal!
Welche Erkenntnisse eigentlich? Wo gibt es denn verwilderte Haushunde, deren Geschichte nicht älter als ein paar hundert Jahre ist, die, anstatt im menschlichen Umfeld zu leben, wie ein Wolf leben und jagen?
Wo?
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  #4 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 18:16
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Ist der fehlende Gottebeweis ein Beweis dafür das es Gott NICHT gibt?

Definitiv NEIN!

Ob es die Hunde gibt weiss ich nicht. Spielt für meine Aussage auch überhaupt keine Rolle.

Ich habe nur "behauptet", dass das Jagen neben der Motivation der Nahrungsbeschaffung auch eine Selbstbelohnende Wirkung hat.

Letzte ist aber lediglich ein strategischer Schachzug der Natur, damit ein erfolgloser "Jäger" (also nichts gefangen, z.B. ein Wolfs-Welpe, der das jagen erst noch lernen muss), das Jagen nicht aufgibt.

Dann wären die Jäger ausgestorben. So aber, behalten sie Ihren Spaß.

Die Motivation "heute" in Prozenten auszudrücken kann ich mir nicht anmaßen. Ich glaube aber der mangelnde Jagderfolg gründet sich etwas anders, als in der Tatsache, dass unsere Hunde satt sind...

Das alles aber auch nur eine Theorie. Gefragt hab ich noch keinen Hund

"Anderes Wort für Fangen und Verzehren?"

"Jagen!"

"Sagten auch 90 von 100 befragten Personen!"

Dein Werner Schulze Erdel.
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  #5 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 18:28
Gast20091091001
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Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
Ich habe nur "behauptet", dass das Jagen neben der Motivation der Nahrungsbeschaffung auch eine Selbstbelohnende Wirkung hat.
Selbstbelohnende Wirkung: Okay.
Klar beruht das Jagdverhalten auf erblichen Verhaltensmustern zum Nahrungserwerb - auf den Verhaltensmustern...
Ich habe gehört, dass wildernde Hunde nur in den allerseltensten Fällen ihre Beute fressen?


zu oben:
James Serpell: The Domestic Dog

"Der Italiener" L. Boitani, Studie: "Population biology and ecology of feral dogs in central Italy"

Coppinger, Hunde (zum HSH)
(nebenbei: Die Autoren erklären, warum ihrer Meinung nach der Hund weder direkt vom Wolf abstammt, noch von den Menschen der Frühzeit gezähmt wurde; Hunde domestizierten sich vielmehr selbst, um eine neue ökologische Nische zu nutzen: die Abfallhaufen der mesolithischen Dörfer.)
Aber wem sag ich das!
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  #6 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 18:45
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Mir nehm ich an.

Endlich mal jemand der das gelesen hat...

Ich finde die Theorie ja auch super interessant - aber, ich verstehe nicht, warum das ein Gegenbeweis zur Abstammung vom Wolf sein soll.

Ich fänd es viel logischer, dass die Wölfe (nicht gezähmt wurden) aber durch "sich verringernde Fluchtdistanz", quasi selbst auf "weniger Scheu vor dem Menschen" selektiert haben und so zu unserem Haustier wurden. Zum Abstauber und Abfallfresser. (Übrigens sehr interessant für die Ernährungsdiskussionen und vielleicht ne Erklärung für die räuberischen Überfälle auf die Abfalltüten ).

ABER, ist dieses "Abstaubertum" Beweis, dass der Jagd-Trieb oder Instinkt abnimmt, verkümnmert? Schwer zu testen!

Klar, warum soll man jagen, wenn man alles so findet.

Aber Hunde jagen nunmal. Und ob es NUR noch - also AUSCHLIEßLICH - diese Selbstbelohungsgeschichte ist, die dafür verantwortlich ist, kann ich nicht sagen. Hab ich bisher noch nie was von gelesen.

"Ich habe gehört, dass wildernde Hunde nur in den allerseltensten Fällen ihre Beute fressen?"

Hier waren schon einige die vom Mäuselsprung berichtet haben und das die Hunde anschließend die Maus auch fressen...

Hab ich zumindest noch nicht gehört. Kann natürlich sein. Aber da sind natürlich einige Fragen offen:

Kann es nicht sein, dass wildernde Hunde auch häufig aus irgendwelchen Jagdlinien stammen und vielleicht deshalb nur "Retrieven", "Aufstöbern", "Vorstehen", etc. keine Ahnung. Gefährliche statistische Aussage...

Mein Hund frisst alles was er "aufgestöbert" hat.

Also einer der beiden.

Der andere gar nicht. Der jagd aber alles was wegläuft.

Der erste jagd dafür nicht und läßt sich auch nach dem Entdecken von Wild, etc. heranrufen.

Jagd aber Stöckchen, Bälchen und Frisbee...

Ist sogar schon... das darf ich gar nicht öffentlich erzählen...aber es war lustig

Interessante Ansichten über Dorfhunde auch vor dem Thema Auslandstierschutz und Hunderettung!
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  #7 (permalink)  
Alt 04.11.2008, 21:17
Benutzerbild von Tatjana
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Beiträge: 869
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Ich kann aus meiner Erfahrung sagen,dass hier in der Domrep.,wildernde Hunde sehrwohl ihre Beute(Kaelber,Ziegen,Schafe usw.) am Ende fressen, sowohl die dominikanischen Mischlinge sls auch Rassehunde.
Vielleicht sind die Hunde hier noch etwas urspruenglicher und weniger ueberzuechtet als ihre europaeischen Artgenossen?
__________________
Liebe Gruesse
Tatjana

Geändert von Tatjana (05.11.2008 um 12:05 Uhr)
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  #8 (permalink)  
Alt 05.11.2008, 10:06
Gast20091091001
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Zitat:
Zitat von Peppi Beitrag anzeigen
Ich finde die Theorie ja auch super interessant - aber, ich verstehe nicht, warum das ein Gegenbeweis zur Abstammung vom Wolf sein soll.

Ich fänd es viel logischer, dass die Wölfe (nicht gezähmt wurden) aber durch "sich verringernde Fluchtdistanz", quasi selbst auf "weniger Scheu vor dem Menschen" selektiert haben und so zu unserem Haustier wurden. Zum Abstauber und Abfallfresser. (Übrigens sehr interessant für die Ernährungsdiskussionen und vielleicht ne Erklärung für die räuberischen Überfälle auf die Abfalltüten ).
Hallo Peppi,
Da bin ich ganz bei dir!

Zitat:
Zitat von Tatjana Beitrag anzeigen
Ich kann aus meiner Erfahrung sagen,dass hier in der Domrep.,wildernde Hunde sehrwohl ihre Beute(Kaelber,Ziegen,Schaffe usw.) am Ende fressen, sowohl die dominikanischen Mischlinge sls auch Rassehunde.
Vielleicht sind die Hunde hier noch etwas urspruenglicher und weniger ueberzuechtet als ihre europaeischen Artgenossen?
Hallo Tatjana,
Welche Hunde wildern denn bei euch? Formieren sich die "Gerippe von der Müllkippe" nachts zum Rudel und gehen Jagen? WILDern sie auch, oder reissen sie nur Vieh (das womöglich noch angepflockt ist)?

Zitat:
Zitat von Ongoing Guerillas Beitrag anzeigen
Hunde, die heute verwildern bzw. die auf sich selbst angewiesen sind, fallen immer in die "Abstauberrolle" im menschlichen Umkreis inkl. dem Fangen und Verzehren von Kleinsäugern und Tieren, die ebenfalls von den Resten der Menschen, oder in und mit deren Umkreis/Schutz/Abfall, leben. Das ist der Grund, warum alle verwilderten Haushunde klein bis mittelgross sind.
Wenn du mir jetzt erzählst, dass es bei euch verwilderte, nicht von Menschen gefütterte Hunde gibt, die tagsüber in der Müllkippe Futter suchen und nachts Jagd auf Wild (nicht Kleinsäuger, nicht Vieh) machen...dann geh ich direkt in das nächste Reisebüro...
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