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Hi Susi,
ich habe mir Deinen link angeschaut, kann dort aber keinen Grund erkennen, wieso Metro nicht auf die Giardien im Gallengang wirken sollte. Metro ist ein Medikament, welches sich sehr gut im Gewebe verteilt und leicht durch Zellmembranen diffundiert. Wieso sollte es nur eine Wirkung im Darm zeigen? Anwendungsgebiete für Metro sind ja nicht nur die Giardien, sondern ebenso Infektionen durch anaerobe Bakterien etc. (insb. im Bereich HNO, weibl. Geschlechtsorgane, Magen-Darm-Kanal, Zahn-Mund-Kiefer Bereich o.ä.). Bei Metro ist es im Grunde egal, wo sich die Parasiten befinden. Metro wird zum Teil sogar über die Galle ausgeschieden. Das Problem bei Metro ist, dass sich leider Resistenzen gebildet haben und deshalb dieses Medikament nicht immer wirkt. Weitere Infos über die Wirkart: http://www-cgi.uni-regensburg.de/Stu...tronidazol.pdf Bei Panacur (=Febendazol) treten leider auch immer häufiger Resistenzen auftreten) auf. Ich habe wenige genauere Infos über Panacur gefunden, aber das Problem ist meiner Ansicht nach, dass es über den Darm direkt auf die Parasiten wirkt und sich dort anreichert. Die Konzentration in den Gallengängen ist nicht entsprechend hoch und somit kann es hier zu einem Weiterbestehen der Parasiten kommen. Beide Medikamente wirken nicht direkt tödlich für die Giardien. Metro hemmt zusammengefaßt die Nukleinsäuresynthese. Der Wirkstoff zählt zu den Nitroimidazolderivaten, die selbst nicht antimikrobiell wirken. Erst durch Stoffwechselvorgänge in den Mikroorganismen werden sie zu den eigentlich wirksamen Verbindungen, den Nitroderivaten, abgebaut. Diese interagieren mit der DNA und schädigen sie, so dass die Mikroorganismen absterben. Panacur führt zu einer Hemmung der Polymerisation von Tubulin zu Mikrotubuli. Dadurch werden wichtige strukturelle Eigenschaften der Helminthenzelle beeinträchtigt, wie die Ausbildung des Zytoskeletts, die Spindelbildung bei der Mitose sowie Aufnahme und intrazellulärer Transport von Nährstoffen und Stoffwechselsubstraten. Als Folge kommt es zu einer Erschöpfung der Energiereserven mit nachfolgendem Absterben des Parasiten und seiner Expulsion nach 2-3 Tagen. Somit auch zu keinem sofortigen Tod. Gruß, Simone |
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nochmal Giardien
Hi Simone,
da ich gerade arbeiten war, ab ich gleich mal in der Fachliteratur nachgeschaut. Nach Niemand/Suter "Praktikum der Hundeklinik" Ausgabe 9; 2001 wird als Mittel der 1. Wahl bei einer Gardiose Fenbedazol (Panacur) genannt. Bei Fleischfressern hat es sich bei einer Wirksamkeitsrate von 90% dem Metronidazol als weit überlegen herausgestellt. Dosiert werden sollte 50mg/kgKM über 3-6 Tage. Ggf. ist eine Wiederhohlung der Behandlung angezeigt bei starkem Infektionsdruck. Eine Zoonose der wirtsspezifischen Giardien konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Auch wird der Gallengangsrückzug nicht beschrieben. Mist, das hätte mich echt näher interssiert, da ich auch in der Humanmed. nichts Spezifisches dazu finden konnte. Ich denke fast, daß der Rückzug durch das Metro., ähnlich dem Borrelienrückzug bei antibiotischer Behandlung, entsteht. Metro wird nur zu sehr geringen Teilen über die Galle ausgeschieden (laut Beipackzettel). Nun gut, ich hoffe, daß sich die Therapie als wirksam erweist und alles ohne Rückfälle etc verläuft. Alles Gute für Deine Vierbeiner |
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Hi Susi,
da habe ich jetzt aber eine ganz andere Frage: Zitat:
Die Giardien ziehen sich nicht wegen einer Behandlung in die Gallengänge zurück, sondern können grundsätzlich neben einer Besiedlung des Darmes auch im Pankreas (Bauchspeicheldrüse), in den Gallengängen und in der Gallenblase vorkommen. Metro ist in der Humanmedizin das Medikament der Wahl, bei Tieren weiß ich das nicht. Da hast Du dann sicher recht mit Panacur. Metro wird nach oraler Gabe zu 80 % resorbiert. Die Plasma-Konzentration nach oraler Gabe unterscheidet sich kaum der i.v. Injektion (Gabe direkt in die Vene) von Metro. Die Substanz verteilt sich ausgesprochen gut im Gewebe und penetriert auch leicht durch Zellmembranen. Selbst im Liquor (Hirnwasser), bei Hirnabszessen, anderen Entzündungsherden wie auch im Peritonealsekret und Vaginalsekret werden wirksame Konzentrationen erreicht. Ich bin mir sicher, dass es auch in der Galle wirksame Konzentrationen erreicht. Die Angaben, dass bei Giardien ein Medikament nicht in der Galle wirkt, habe ich bislang erst bzgl. Panacur gelesen, leider wurde dies aber kaum begründet, so dass ich dazu nicht mehr sagen kann. Panacur gibt es in der Humanmedizin nicht (soweit ich weiß). LG Simone Geändert von Simone (16.05.2005 um 19:25 Uhr) |
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Hallo!
Ich wollte Euch berichten, wie es mit Lisa weitergeht. Sie bekommt nun als homöop. Anti-Giardien Mittel Acalphya indica D4 (3x5 Globuli für 3 Wochen), zudem Darmvital von Natura-Vet http://shop.natura-vet.de/product_in...products_id/32 und Perenterol und Joghurt. Ihr Stuhlgang sieht seit Monaten endlich wieder ganz normal aus. (vorher war er immer breiig und hell, sowie stinkend). Sie hat auch keine Blähungen mehr. Somit bin ich sehr zufrieden. Eine Nachuntersuchung werde ich in ca. 2 Wochen machen lassen, dann kann ich auch sagen, ob die Giardien sicher weg sind oder nicht. Meine vier Tiere haben glücklicherweise alle das Metro ohne Nebenwirkungen vertragen. Gruß, Simone |
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Hallo Simone,
das sind doch wirklich schöne Nachrichten! Da bleibt nur, Lisa weiterhin so gute Besserung zu wünschen!
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Anke glücklich mit Lisa aus Kreta in liebevollem Gedenken an BX Caro und Boxernase Stella http://www.bordeauxdogge-sucht-couch.de/ |
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Hallo!
Ich wollte Euch nocheinmal berichten, wie es bisher mit Lisa und den Giardien weiterging! Ich habe gerade gelesen, dass auch Delta von Carolina Giardien hatte und somit halte ich für umso wichtiger, dass alle die Symptome kennen und ggf. ihre Hunde untersuchen lassen! Lisa hat seit vielen Monaten Kot gefressen, insbesondere auch ihren eigenen Kot. Es war kaum möglich, sie davon abzuhalten, all die üblich wirksamen Erziehungstips waren völlig nutzlos! Es gab zwischenzeitlich immer Phasen, in denen es seltener der Fall war. Lisa hatte zudem oft recht dünnen Stuhlgang, allerdings auch Schubweise. Ich dachte zunächst an eine Futtermittelallergie, konnte aber kein Futter finden, bei dem der Stuhlgang immer feste war. Sie machte sehr oft, so wurde Lisa erst nach vielen, vielen Monaten Stubenrein und mußte weiterhin jede 3-4 Nacht raus. Ihr Stuhlgang roch entsetzlich und war farblich heller. Zudem litt sie unter furchtbaren Blähungen. Die erste Kotuntersuchung - auch auf Giardien - war völlig ok. Erst nachdem ist all dies erneut untersuchen liess, wurden Giardien festgestellt. Lisa - und alle meine anderen Tiere - wurden mit Metronidazol behandeln. Das Mittel ist sehr stark, aber keines der Tiere hat glücklicherweise davob Probleme bekommen. Heute sieht Lisa Stuhlgang völlig normal aus, ist feste und dunkler, riecht normal. Blähungen hat sie keine mehr! Sie verträgt jedes Futter, ihr Fell sieht besser aus, sie nimmt auch mehr zu! Sie konnte früher alles essen und blieb dennoch schlank. Lisa frißt nur noch selten Kot und ich kann sie dabei erzieherisch gut beeinflussen. Heute ist es "nur" noch ein angewöhntes Verhalten, aber es hat sich extrem minimiert - ist heute die Ausnahme. Und dies war nicht alles! Ich habe vermutlich den Verursacher für die Giardien entdeckt!!! Mein Kater Snoopy... Er hatte immer etwas weicheren Stuhl, aber keinen Druchfall. Dieser war farblich auch heller und stank schrecklich. Er schrie oft, wenn er auf Toilette war. Uns ist dieses Verhalten aufgefallen und hat uns gewundert, aber wir haben nie an eine Erkrankung gedacht. Er war ja immer total fidel, eher zu dick als zu dünn, hat gut gefressen etc. Heute - nach der Behanldung - ist aber auffällig, dass ich seinen Kot nicht mehr von Sinas in der Katzentoilette unterscheiden kann. Zudem stinkt es nicht mehr sonderlich und er schreit auch nicht mehr! Lisa hat als Welpe einige Male die Katzentoilette ausgeräumt.... Tja, so hatte vermutlich mein Kater einige Jahre diese Viecher....Ekelhaft! Aber nun ist hier - hoffentlich - Parasiten-freie Zone. LG Simone |
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Zitat:
bei Delta wurden jetzt Giardien festgestellt und sie bekommt 3,5 Tabletten über 5 Tage. Diese Tabletten heißen aber Vermis-Ex von Albrecht, kennst du das ? Liebe Grüße Caro |
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Beim Hund ist Giardia der zweithäufigste Endoparasit. Untersuchungen ergaben Prävalenzen von bis zu 70 % bei Hunden,und sogar bis zu 75 % bei Katzen. Welpen und Jungtiere zeigen Durchfall, schlechte Nahrungsverwertung, Gewichtsverlust und Kümmern. Der Appetit bleibt jedoch meist erhalten. Erwachsene Hunde können als Dauerausscheider fungieren, ohne selbst klinische Symptome zu zeigen
http://www.vetline.de/marktplatz/pro...ika/233122.htm auch interessant http://www.catgirly.de/Krankheiten/giardien.htm Geändert von Monika (19.06.2005 um 23:01 Uhr) |
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Vermis Ex
kenn ich, soll gut verträglich sein (und billig). Ich würde diese Kur auf jeden Fall in ein paar Wochen wiederholen, um einfach alle Giardien erstmal beseitigen zu können und dann nochmal nach einem halben Jahr.
Vielleicht probierst Du mal die Entwurmung mit Propolis? Vielleicht bringt es ja was... Was ich nicht verstehe, warum bei einem Tier aus dem Ausland gleich nach der Einreise kein Test gemacht wurde. Hunde aus südl. Tierheimen/Auffangstationen sind nahezu zu 100% durchseucht mit Giardien und anderen Parasiten. Die Zahlen mit 75%, die auf einigen Homepages nachzulesen sind, gelten nicht für das "normale" deutsche Haustier, sondern für Tierheime mit schlechten hygienischen Bedingungen. |
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